Blinde Sporthunde

  • Danke für die Klarstellung, das finde ich einen guten Punkt! Ihre bisherige Halterin ist auch der Meinung, dass Glöckchen absolut unnötig sind. Die wurden mir tatsächlich sogar schon von einem Hundetrainer empfohlen, aber da war ich auch schon skeptisch (bisher ging es ja offensichtlich auch ohne). Der Hinweis, dass sie sogar schaden können, hat mir aber auch nochmal geholfen!

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    Hi


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    • Was ist es denn eigentlich für ne Rasse?


      Bei meiner Frieda sagte der Doc damals, daß in Zuchten dort, wo sie herkam, oft nicht auf rassetypische Erkrankungen selektiert wurde, und mit Hunden mit Grauem Star weitergezüchtet werde. Der trete dann mit ca. 5-6 Jahrn auf, und mit ca. 8 Jahren würden di Terrier dann erblinden. Hat bei ihr auch zum Alter gepaßt. Kann also auch sowas sein. Tendenz der Rasse, an Augenkrankheiten zu erkranken. Muß nicht schon von Klein auf da gewesen sein.

    • Als genauso wirklichkeitsfremd erwies sich bei uns übrigens auch ein anderer dieser Standardtips: alles im Haus per Geruchsöl zu markieren, damit der Hund das Tischbein vom Treppenabsatz unterscheiden kann.


      Nach dem ersten Tropfen Sandel ging der Terrier niesend und mit vor Ekel gehobenen Lefzen rückwärts und mied die Ecke erstmal. Muß für eine feine Hundenase auch die reine Vergewaltigung gewesen sein. Auch da wäre ein bißchen Logik vorab hilfreich gewesen - aber erstmal denkt man ja, die ganzen Ratgeberbücher/Websites müssten es eigentlich besser wissen.

      Dankeschön für diese witzige Anekdote! Wir haben den Tipp bekommen, ein Radio dauerhaft laufen zu lassen, damit der Hund weiß "vom Radio rechts ist dies, vom Radio links das" - aber da bin ich auch skeptisch, in der bisherigen Wohnung gehts ja auch ohne solche künstlich platzierten Orientierungshilfen! Der Trainer war mir sowieso viel zu sehr auf der Mitleidsschiene - ich hätte jetzt 10 Jahre ein behindertes Kleinkind an der Backe - nee sorry, sie ist durchaus in den meisten Situationen eine ganz normale Hündin!

    • Was ist es denn eigentlich für ne Rasse?


      Bei meiner Frieda sagte der Doc damals, daß in Zuchten dort, wo sie herkam, oft nicht auf rassetypische Erkrankungen selektiert wurde, und mit Hunden mit Grauem Star weitergezüchtet werde. Der trete dann mit ca. 5-6 Jahrn auf, und mit ca. 8 Jahren würden di Terrier dann erblinden. Hat bei ihr auch zum Alter gepaßt. Kann also auch sowas sein. Tendenz der Rasse, an Augenkrankheiten zu erkranken. Muß nicht schon von Klein auf da gewesen sein.

      Sie ist eine zierliche Doberfrau (60 cm, 20 kg), soll 2017 geboren worden sein. Sie wirkt aber wie ein Jahr alt! Sie kam jedenfalls 2020 nach einer Sicherstellung blind in ihr bisheriges Zuhause und da war sie schon ausgewachsen.

    • Haha, da war ich nicht schnell genug mit korrigieren, Du hast mich noch ertappt :rolling_on_the_floor_laughing: Natürlich will ich sie einlegen, damit sie länger frisch bleibt!

    • Meine Hündin ist damals achtjährig als Eins zu einer Million-Kastrationsnebenwirkung ganz schnell erblindet, sie bekam SARDS. Da hängt noch einiges mehr an Gesundheitsproblemen dran ,daher meine Frage. Ich drücke euch die Daumen ,dass es bei eurer Hündin anders ist und keine weiteren Probleme da sind!


      Das mit dem Orientieren im Haus erwies sich hier dann übrigens als ganz problemlos: Blinde Hunde benutzen ja in ganz hohem Maße ihren Tastsinn. Insofern habe ich einfach dafür gesorgt, dass der Untergrund verschieden ist. Vor den Treppenauf- und Abgang kamen zum Beispiel diese Schmutzfangmatten, und sobald meine Hündin die betrat, bremste sie und tastete mit der Pfote nach der Stufe. Draußen lief es ähnlich: Sobald sie da mit den Pfoten auf kurzes Gras kam, wusste sie, dass die Bahn frei war und sie mal richtig galoppieren konnte.

    • Zitat

      ich hätte jetzt 10 Jahre ein behindertes Kleinkind an der Backe - nee sorry, sie ist durchaus in den meisten Situationen eine ganz normale Hündin!

      Das ist wirklich Blödsinn, sobald der Hund den Anfangsschock weggesteckt hat. Meine Hündin war zuerst so total erstarrt, deprimiert und desorientiert, dass wir sogar an eine neurologische Krankheit und ans Einschläfern gedacht haben. Aber nach einem halben Jahr, nachdem auch ihre SARDSbedingten Stoffwechselprobleme im Griff waren, hatte sie die Umstellung gepackt, und das Leben ging ziemlich normal weiter. Als sie draußen wieder Mäuse fangen konnte, war die Terrierwelt wieder voll in Ordnung, und drinnen hat sie sehr bald gelernt, wie sie mich als Allround-Servicepersonal einspannen konnte, so dass auch das sehr gut klappte.


      Wenn eure Hündin schon ans Blindsein gewöhnt ist, entfällt ja sogar dieser schwere Schock, und ihr solltet ein ganz normales Leben führen können. Nur eben mit anderen Signalen.


    • Im Internet wird auch gerne mal empfohlen, dass man mit nem blinden Hund bitte immer dieselbe Strecke draußen gehen soll, damit der nicht verunsichert ist. Also ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass man einfach ganz normal variierend gehen kann wie mit jedem anderen Hund auch. Hier ist nichts mit Verunsicherung. Einzig die laute belebte Innenstadt findet Eddy nicht ganz so super und man merkt, dass er sich nicht wirklich gut orientieren kann. Ansonsten ist er da sehr locker und lebt nach dem Motto „Hallo, hier bin ich und das ist jetzt alles meins!“.

    • Als genauso wirklichkeitsfremd erwies sich bei uns übrigens auch ein anderer dieser Standardtips: alles im Haus per Geruchsöl zu markieren, damit der Hund das Tischbein vom Treppenabsatz unterscheiden kann.


      Nach dem ersten Tropfen Sandel ging der Terrier niesend und mit vor Ekel gehobenen Lefzen rückwärts und mied die Ecke erstmal. Muß für eine feine Hundenase auch die reine Vergewaltigung gewesen sein. Auch da wäre ein bißchen Logik vorab hilfreich gewesen - aber erstmal denkt man ja, die ganzen Ratgeberbücher/Websites müssten es eigentlich besser wissen.

      Dankeschön für diese witzige Anekdote! Wir haben den Tipp bekommen, ein Radio dauerhaft laufen zu lassen, damit der Hund weiß "vom Radio rechts ist dies, vom Radio links das" - aber da bin ich auch skeptisch, in der bisherigen Wohnung gehts ja auch ohne solche künstlich platzierten Orientierungshilfen! Der Trainer war mir sowieso viel zu sehr auf der Mitleidsschiene - ich hätte jetzt 10 Jahre ein behindertes Kleinkind an der Backe - nee sorry, sie ist durchaus in den meisten Situationen eine ganz normale Hündin!

      Ja - das ist genau die richtige Einstellung. Ein Mensch ist blind hilflos! Ein Hund nutzt halt blind einfach die Ohren und die Nase - der ist alles, nur net hilflos! Bei meiner Frieda hätt ich anfangs Stein und Bein geschworen, daß die nicht blind ist, so gekonnt ist sie Fahrzeugen am Straßenrand und Mülltonnen ausgewichen. Weil: der Wind bricht sich an Gegenständen, und das nimmt der Hund halt wahr. Spürt das, und nimmt es auch über den Geruch wahr, der ihr dann zugetragen wird, wenn der Wind richtig steht.

      Bei Schildern wird´s dann bissel eng: die Pfosten sind zu schmal, als daß der Wind sich da dran umlenken lassen würde *ggg


      Bloß kein Mitleid. In dem Moment, wo Du Mitleid hast, haste schon verloren. Die nutzen das schamlos aus, auch wenn sie blind sind *ggg


      Ich war immer regelrecht beleidigt, wenn wer gesagt hat "Ach, der arme Hund!" He - die hatte n tolles Zuhause hier, wurde geliebt, hat gutes Futter bekommen, und ich hab für sie gesorgt. Da war nix ARM an dem Hund...

    • Zitat

      Bloß kein Mitleid. In dem Moment, wo Du Mitleid hast, haste schon verloren. Die nutzen das schamlos aus, auch wenn sie blind sind *ggg

      So ist es. Meine Hündin hatte so ein kurzes, hartes "Waff!", und das hieß dann: Service, aber pronto! Worauf ich sofort die Arbeit stehenließ, die Treppe runterlief und sie auf ihren oder von ihrem Lieblingsstuhl vor dem Ofen hob. Monatelang. Bis ich dann mal zufällig unten war, als es an der Tür klingelte und der arme blinde Hund blitzschnell und sicher vom Stuhl sprang und zur Tür rannte. Dass sie auch längst wieder genausogut überall hochhopsen konnte, fand ich dann als Nächstes raus.


      Was sie allerdings nicht alleine konnte war, Holz im Kaminofen nachzulegen. Sie liebte es aber, sich davor den Bauch zu rösten, und sobald es kühler wurde, waffte sie nach mir. Irgendwie hatte sie kapiert, dass ich wieder für mehr Gemütlichkeit sorgen konnte. Das fand ich schon sehr schlau, so wie es überhaupt sehr faszinierend ist, zu beobachten, wie clever die sich mit ihrem Handicap zurechtfinden können. Natürlich geht auch mal was behinderungsbedingt schief oder gar nicht, und dann brauchen sie schon deine Hilfe - aber mit Mitleid ist wirklich keinem gedient.

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