Berliner Hundegesetz und Erwerb von Welpen/Junghunden

  • vg,

  • Es gibt keine Allgemeine VDH Sachkunde, die man irgendwie nachweisen können muss. Der VDH bietet in seiner Sparte "Akademie" Schulungen zu verschiedenen Themen an, teilweise auch für Züchter, teilweise zu anderen Themen, die muss man aber nicht zwingend machen. Das ist ein Angebot (und kein günstiges).

    Ansonsten legt ein Rasseklub selbst fest, ob es Vorgaben gibt. Im DRC, was man ja super nachlesen kann in der Zwingerordnung, müssen zB 2 Veranstaltungen zu Grundlagen belegt werden, wenn man Neuzüchter ist und seinen Zwinger neu anmeldet. Das nennt sich Neuzüchterschulung. Dann gibt es noch einen Passus, dass man sich fortbilden muss, aber ich finde zumindest nirgendwo, wie oft und welche Themen und wer das überprüft usw. Vielleicht können da andere mehr zu sagen, ist nicht mein Verband.

    Bei meiner Rasse gibt es gar keine Vorgaben in dieser Hinsicht, weder ein Neuzüchter-Seminar noch eine Fortbildungspflicht. Das geht noch weniger: beispielsweise beim DPK gibts nicht mal eine Zuchtstättenbesichtigung. Da meldet man an und gut is.

    Wenn ich also an Wochenenden Hunderte Euros ausgebe und auf Veranstaltungen sitze oder abends ein Onlineseminar mache, mache ich das rein für mich. Und ich kenne viele, die haben noch nie was gemacht in der Hinsicht. Heißt aber umgekehrt nicht, dass das schlechte Züchter sind.


    Es ist also nicht ganz so, wie du oben schreibst. Auch im VDH muss ein Züchter nicht unbedingt Ahnung von Zucht haben. 2 Seminare zum Beginn der Zucht vor xx Jahren sind ja nun auch nicht das Nonplusultra. Vor allem ändert sich ja auch ständig etwas in der Forschung. Und wenn du auf Fortbildungen sitzt und hinter dir jemand meckert "Seit 30 Jahren züchte ich und noch nie habe ich das gebraucht!" weißt du auch bescheid. Deine Jagdgebrauchshundeprüfungsbesitzerin kann also gern weiter lachen. VDH Züchter ist nicht gleich Sachkundiger.


    Trotz allem heißt es nicht, dass der 11er irgendwie was darüber sagt, wie seriös die Zucht ist, aus der der Hund stammt. Zumal kleine Züchter den gar nicht machen können seitens des Vetamts. War bei mir zB so, als ich nachgefragt habe. Die Stadt Berlin schießt sich damit jedenfalls sehr ins Knie. Andererseits interessiert es aber auch niemanden, soweit ich es immer mitbekommen habe.

  • Bei uns ist es so, das man ohne Neuzuechterschulung durch den RZV keine Zwingerabnahme bekommt und somit nicht zuechten kann.

    Weiterbildungen sind Pflicht. Man kann/soll zu jeder Veranstaltung zu der man will, aber unser Zuechtertag (1x im Jahr) ist Pflicht fuer alle die irgendwas mit dem Zuchtgeschehen zu tun haben. Mind. alle 3 Jahre muss man dort hin. Wer das nicht macht (und dann keine wirklich gute (!) Begruendung hat), bekommt eine Zuchtsperre fuer mind. 1 Jahr - bis zum naechsten Zuechtertag.



    Wie du siehst: da liegen teilweise Welten zwischen den RZV. Und dem VDH ist das alles relativ egal..

  • Trotz allem heißt es nicht, dass der 11er irgendwie was darüber sagt, wie seriös die Zucht ist, aus der der Hund stammt. Zumal kleine Züchter den gar nicht machen können seitens des Vetamts. War bei mir zB so, als ich nachgefragt habe. Die Stadt Berlin schießt sich damit jedenfalls sehr ins Knie. Andererseits interessiert es aber auch niemanden, soweit ich es immer mitbekommen habe.

    wie oben geschrieben bringt der 11er bzgl. Zucht überhaupt gar nichts- wer diese Zulassung als Züchter hat, darf dennoch nicht nach Berlin verkaufen.


    Und klar- geprüft wird bisher offenbar nicht- ich gehe davon aus, dass 99.9X der Hunde seit 2017hier "illegal" sind. Blöd halt, wenn man einfach so mal angezeigt wird- evtl. wegen was ganz anderes. Der Nachbar meiner Freundin vor kurzem bspw., weil die Katze zu laut wäre. Was wird der erst zu einem Hund sagen? Und bei Anzeigen muss das Amt ja tätig werden- ich werde weder eine Strafe bis 10.000 Euro riskieren noch, dass mir mein Hund weggenommen wird. Kann jeder aber gerne anders sehen.


    Ich wollte ansonsten hier keine Diskussion über Sachkunde an sich führen- aber ganz ohne geht es eben nicht beim DRC (und wohl bei den meisten anderen Verbänden). Und selbst ohne spezielle Sachkundeprüfungen (was ja erstmal nur ein allgemeiner Begriff ist) braucht man viel Wissen, um die notwendigen Prüfungen zu bestehen. Ich meine sogar, dass die Begleithundeprüfung o.ä. als Voraussetzung wiederum für die Workingtests notwendig sind.


    So oder so aber auf jeden Fall sinnvolleres Wissen für die Zucht als es die Jagdgebrauchshundeprüfung verlangt. Oder eine Hundeausbildung- oder gar als Diensthundeführer. Letztere stehen in Berlin paradoxerweise sogar gerade selber mit einem Problem mit dem Tierschutzgesetz da:


    https://www.rbb24.de/panorama/…z-polizeihunde-pause.html


    Aber einen Welpen dürften sie dennoch verkaufen :face_with_symbols_on_mouth:


    vg,

  • Ich bin ja ein Fan von Zuechtern usw., aber das man da zwingend viel Ahnung haben muss, ist doch sehr naiv gedacht..

    Ich kenne Zuechter die unfaehig sind einen autosomal-rezessiven Erbgang zu verstehen. Ich kenne Zuechter die erstmal nicht wissen wann ein US Sinn macht, das es sinnvoll ist sich ueber Erkrankungen bei der Nachtzucht des Rueden und dessen Verwandtschaft zu informieren, usw.

    Diese Leute sitzen ihre Zeit bei den Pflichtterminen ab, merken sich aber nix. Interessiert sie auch nicht.


    Und ich kenne genug, die z.B. eine BH nur bestehen, weil die LR beide Augen zugedrueckt haben.



    Mit Berlin ist es ganz einfach: Keinen Hund nach Berlin verkaufen, fertig.

  • Mit Berlin ist es ganz einfach: Keinen Hund nach Berlin verkaufen, fertig.

    als Berliner danke ich Dir da ganz herzlich...kann es aber verstehen. Glücklicherweise möchte ich einen Jagdhund haben. Da gibt es einige Züchter, die auch Jäger sind.


    Übrigens habe ich mal irgendwo gehört, dass diejenigen, die das Berliner Hundegesetz geplant haben, auch beim Tierschutzgesetz mitgearbeitet haben. Und es auch Bestrebungen gibt, die Landesgesetze zu vereinheitlichen und das "Berliner Modell" dabei im Gespräch seien.

    Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt.


    Ansonsten ist ja auch so, dass bereits das Tierschutzgesetz Rasseverbänden viele Probleme verursachen.


    vg,

  • Welches Tierschutzgesetzt? Meinst du die neue Tierschutzhundeverordnung seit diesem Jahr?

    Und selbst ohne spezielle Sachkundeprüfungen (was ja erstmal nur ein allgemeiner Begriff ist) braucht man viel Wissen, um die notwendigen Prüfungen zu bestehen

    Aha... OK. Wie gesagt, notwendig sind sie nicht überall. Hängt eben ab.

    Die Prüfungen beim LCD hab ich eingesehen, da stehen Grundfragen drin. Wie lange ist die Tragzeit einer Hündin, wie viele Zähne hat ein Welpe usw.


    Ich meine sogar, dass die Begleithundeprüfung o.ä. als Voraussetzung wiederum für die Workingtests notwendig sind.

    Logisch, ist ja auch nur eine Sportprüfung. Die BH braucht man für jeden Sport als Voraussetzung und die ist bei aller Liebe wirklich keine Kunst oder ein Nachweis für eine Sachkunde.


    Berlin ist es ganz einfach: Keinen Hund nach Berlin verkaufen, fertig

    Ist leider so :ka: Dann müssen die Berliner Züchter angefragt werden, innerhalb von Berlin ist das ja kein Thema.

    Was ich seltsam finde, ist, dass es Anmeldeformulare gibt, wo man die Herkunft des Hundes inkl Daten des Züchters angeben soll. Das widerspricht sich ja mit der Datenschutzbestimmung und kann auch irgendwie nicht rechtens sein.


    Ich finde das allgemein total schwachsinnig. Die sollen lieber mal die ganzen Leute, die ganz regelmäßig 2-4x im Jahr "Liebhaberwürfe" machen, steuerlich zur Kasse bitten. Würde deutlich mehr bringen.

  • Was ich seltsam finde, ist, dass es Anmeldeformulare gibt, wo man die Herkunft des Hundes inkl Daten des Züchters angeben soll. Das widerspricht sich ja mit der Datenschutzbestimmung und kann auch irgendwie nicht rechtens sein.

    Bei Dori musste bei der Anmeldung meine Adresse angegeben werden als sie von der HUndesteuer dort abgemeldet wurde und ich hier in MD musste dann den Namen und die Daten der Halterin angeben. Das da ein reger Ausstausch stattfindet erkennt man daran dass ich nach 10 Tagen schon ein Erinnerungsschreiben meiner Stadtkasse in der Post hatte. Gut, Doris Halterin war verstorben da ist es mir egal da was anzugeben aber ich find es echt dreist und da ich es online getan habe war das ein Pflichtfeld.


    Eine Verpflichtende Züchtersachkunde als Voraussetzung zur Zucht im VDH wäre schon nicht schlecht. Ich habe als Zuchtwart und auch so Gespräche mit Züchtern gehabt da kringelt es dir ob des Unwissens die Fußnägel bis zum Kinn hoch

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