Anfängerfragen und Problemchen im Sheltie-Haushalt

  • Wenn sich beim Reaktivitätstraining auf die Entfernung nichts tut, dann läuft etwas schief. Gut umgesetzt sollte man da wirklich schnell erste Besserungen sehen, auch wenn es natürlich lange braucht, bis man entspannt eng an anderen Hunden/Menschen vorbeikommt. Training kann nur funktionieren, wenn ihr im Alltag möglichst gar nicht mehr in Situationen kommt, in denen er einen anderen Hund/Menschen anbellt. Das meine ich mit "abgelegen Gassigehen". Man vermeidet jegliche Begegnungen, bei denen man nicht einen Abstand einhalten kann, den der Hund gerade noch ertragen kann. Natürlich ist es utopisch gar keine Begegnungen dieser Art zu haben, aber man sollte wirklich alles dransetzen diese zu vermeiden, um Trainingserfolg zu haben. Sonst zieht es sich tatsächlich sehr hin.


    Sprich irgendwas stimmt nicht. Entweder gesundheitlich und/oder im Tagesablauf und/oder im Trainingsaufbau. Sehr wahrscheinlich aber an allen 3 Punkten.


    Aber nochmal - groß Sinn macht dieses Training für mich erst, wenn der Hund draußen in der Lage ist auf dich zu achten, nach dir zu schauen, usw... Und die Leinenführigkeit sollte zumindest leidlich gut sein.

  • Dem Ball jagd er hinterher und fängt ihn. Bringt ihn mir damit ich diesen wieder werfe. Ist das sinnloses Ballspielen wenn er ihn immer bringt?

    Ja.


    nein, ich hab kein Video, das ich empfehlen möchte.

    Du musst auch gar nicht "machen". Du musst einfach "nur" geradeaus laufen, zügig, Zielstrebig, ohne Stehenbleiben, rumgucken, rumfuchteln. Nach vorne schauen! Weiterlaufen. Weiterlaufen, Weiterlaufen.

    Hund läuft aussen. Wenn er vorbei will, dein Bein in den Weg stellen. bissel vorne, hinten oder seitlich weiter raus ist völlig ok. Wenn er bellt, dann bellt er halt. Wenn er stehenbleibt läufst du ungerührt einfach weiter. Hak den Daumen der Leinenhand in deinen Gürtel oder steck die Hand in die Tasche. Du sollst nicht ziehen! sondern deine Körperbewegung geht weiter, und der Hund hängt eben an der Leine. Die meisten Leute bleiben stehen, ziehen aber am Hund rum, damit DER weitergeht - völlig unlogisch.


    Das muss erst mal klappen, ohne Ablenkung. Wenn das nicht klappt, brauchst du gar nicht weiterdenken.


    Es gibt natürlich 1000 Ansätze, die das anders lösen würden. Ich denke, der Hund ist nicht aufnahemfähig, und es wird enorm viel "Geschiss" gemacht. Der sollte erst mal kapieren was gefragt ist, nämlich einfach mal geradeaus laufen.

    Was du nicht tust, also tuts der Hund auch nicht. Das ist (erst mal) alles.


    Und Ruhe im Haus - ohne das wird gar nix klappen.

  • Danke!


    Ich habe den heutigen Tag schon gleich ruhiger gestaltet. Heute morgen sind wir auf eine kurze Runde ohne Kommandos an der Schleppi. Er konnte sich lösen und als ein großer schwarzer Hund entgegen kam, sind wir beide umgedreht. Als er ihn sah war er sogar ruhig, dann hat er aber angefangen mit bellen und stellte sich auf die Hinterbeine und wollte in die Richtung des anderen Hundes ziehen. Ich bin dennoch weiter in die entgegen gesetzte Richtung gegangen. Irgendwann beruhigte er sich, hat aber gedauert. Dann war Pause für ihn.


    Mittags haben wir für vll 15 Minuten mit einem Intelligenzspielzeug gespielt.


    Als nächstes waren wir für 40 Minuten im Garten und haben geclickt, gesucht und haben auch etwas zusammen gespielt. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange mit ihm im Garten sein, aber die Zeit verging schnell.


    Dann kommt noch die Abendrunde von ca. 15 Minuten. Er braucht immer Zeit zum Lösen...


    Im Haus habe ich ihn heute oft ins Körbchen geschickt oder auf die Decke neben meinen PC. Ganz viel Ruhe. Türen konnte ich heute ohne Probleme vor ihm verschließen.


    Was mir auffällt ist, dass er nicht freiwillig vom Garten rein geht. Er trägt dort eigentlich keine Leine. Ich locke ihn sonst meist. Er scheint einfach nicht rein zu wollen. Draussen ist es spannender für ihn. Ich denke, dass es daran liegt.



    Ich beschäftige mich ganz stark mit einem evt. Trainerwechsel. Doch es fällt mir auch schwer, denn ich hatte eigentlich das Gefühl an eine kompetente Person geraten zu sein. Dort wird auch der clicker gerne eingesetzt. Der Trainer hält meinen Hund für den perfekten Hundeplatz Kandidaten. Dort, so der Trainer, kann er lernen das andere Hunde ihm nichts tun. Und tatsächlich hat sich das Verhalten im Laufe der Wochen auch verbessert. Anfangs bellt er meist viel. Ich werde dann weiter weg geschickt damit der Hund Distanz bekommt. Und dann werden wir näher eingebunden im Laufe der Zeit. Ich habe den Auftrag, dass ich Leinenführigkeit übe, ihn ins Körbchen schicke und "schau" trainiere. Und Wuffel soll lernen einen Gegenstand auf dem Gassigang zu tragen. Das mach ich alles und es hört sich auch logisch an.

  • Naja.

    Ich finde das eine komische Krücke.

    Aber vielleicht ist das ja nur vorrübergehend gedacht.

    Der Trainer hält meinen Hund für den perfekten Hundeplatz Kandidaten. Dort, so der Trainer, kann er lernen das andere Hunde ihm nichts tun.

    Das stört mich.

    Ziel sollte sein, dass er versteht, dass DU ihn schützt.

    Dass andere Hunde grundsätzlich harmlos sind, ist halt auch einfach nicht wahr. Und dein Hund ist nicht blöd.

    (Die erste wirklich unangenehme Erfahrung hat mein Hund übrigens auf dem Hundeplatz gemacht - alls Hunde im Platz auf Distanz, nur der eine Aussie nutzt die Gunst der Stunde und packt sich meinen... das mal am Rande...)


    Zumal das Austicken draussen eine ganz andere Situation ist als der Hundeplatz.


    Aber das Positive: Schaden wird ihm der Platz wohl auch nicht, und wenn du mit dem Trainer ein gutes Gefühl hast, ist das ganz wichtig. Aber Sprühhalsband und Co würd ich echt lassen.

  • Vorher sollte ich mich, sobald er klafft, in ihn reindrehen und durch meine Körpersprache deutlich machen, dass er nicht kläffen soll.

    Wenn ich so darüber nachdenke, dann vermittelt ihm keine dieser Maßnahmen Sicherheit - oder?

  • Beobachtest Du ihn vorab?


    Du kennst ja seine Auslöser.

    Wenn Du was siehst, schaust Du dann auf seine Körpersprache?

    Dann kannst Du vorab agieren, und nicht erst reagieren, wenn er kläfft.



    Auf der anderen Seite, hat er einen Grund?

    Kommen andere Hunde ungehindert, direkt, fixierend auf ihn zu?

    Egal, ob leinenlos oder angeleint.


    Stellst Du Ich dann vor Deinem Hund?

    Drängst Du die "Gefahr" ab?




    "Schnuller" wäre nicht so mein Weg :ka:

  • ja ich kenne die Auslöser und sobald er diese anschaut scheint er einen Moment zu überlegen und dann wird gebellt. Ich versucht immer diese kleine Lücke zu nutzen und clicker rein und lobe ihn mit "prima, leise" und versuche ihn in eine Aufgabe zu holen. Z.B. rechts laufen. In 95% aller Fälle kläfft er nach dem Click aber dennoch los. Egal wie die Distanz ist.

    Aber nicht immer. Und da weiß ich ihn nicht zu lesen. Heute abend kam uns im dunkeln ein kleinerer, angeleinter entgegen. Er hat nicht gebellt. Als ich dann abbog um die Distanz zu wahren, hat er angefangen zu wuffeln und in die Richtung des anderen zu hüpfen.

    Die Hunde hier in der Umgebung sind ja auch meist die selben. Er hatte ein Mal eine doofe Begegnung. Sonst war immer alles gut.

    Die schlechte Begegnung war folgende: er war damals seit ca. 12-14 Wochen alt. Wir waren auf unserer kleinen Abendrunde. Ein anderer Sheltie-Besitzer hat sich so über einen neuen Sheltie in der Gegend gefreut, dass er seine beiden Shelties aus dem Haus heraus rief. Diese galoppierten dann auf meinen kleinen laut bellend zu. Er hat sie dann doch noch abgerufen. Sie hatten keinen Kontakt. Ca. 2/3 Wochen später begann dann das Gekläffe.

    Er wurde nie gebissen.


    Ja, ich stelle mich vor meinen Hund und sehe zu, dass der andere nicht an ihn kommt. Ich blocke mit meinen Beinen oder auch Händen. Blöderweise sitzt meiner aber nicht still hinter mir, sondern hüpft dann kläffend herum und will immer zu den anderen Hunden hin. Das macht es oft schwierig den anderen noch im Blick zu behalten. Es kommt allerdings super selten vor, dass es einer an ihn ran schafft.


    Bei der Körpersprache muss ich sicher noch einiges lernen, da hast Du recht!

  • Bevor ich was falsch verstehe, frage ich lieber einmal mehr "blöd" nach. ;)

    Ich versucht immer diese kleine Lücke zu nutzen und clicker rein und lobe ihn mit "prima, leise"

    Heißt das, Ihr geht Spazieren, Du siehst den Aufreger für Deinen Hund auf Euch zukommen, Dein Hund schaut sicherlich schon dahin und Du clickst genau DANN?


    Und was bekommt er dann als Lob?

    Nur Deine Worte?




    Ich könnte mir vorstellen, daß auch genau DA Dein Fehler liegen könnte. Du clickst genau IN die Aufregung rein.

    Zwar mit dem Gedanken, Deinen Hund da "rauszuholen".

    Aber eigentlich bestätigst Du Deinen Hund FÜR sein Verhalten. Klar, daß er es dann immer wieder zeigen wird, weil Du es ja bestätigst ;)



    Beobachte mal Deinen Hund.

    Ein entspannter Sheltie sieht ganz anders aus, als ein aufgeregter Sheltie, bzw. einer, der gerade im "Alarmmodus" hochfährt.



    Wenn Du schon bestätigen willst, dann noch im entspannten Modus, und nicht, während er gerade hochfährt.





    Kennt Dein Hund ein Abbruch?



    In 95% aller Fälle kläfft er nach dem Click aber dennoch los. Egal wie die Distanz ist.

    Ich glaube tatsächlich, es könnte daran liegen, daß Du ihn an der falschen Stelle bestätigst hast, und er deshalb dann weiter macht.

    In einer echten Trainingssituation kann man das schön üben.

    Im Alltag geht es schwer, weil man ja selbst von A nach B muß, bzw. die Leute ja auch laufen wollen, bzw. müssen.


    Und da weiß ich ihn nicht zu lesen.

    Das wirst Du dann lernen müssen.

    Hast Du einen Trainer zu Hand? Ein guter Trainer kann Dir viel über die Körpersprache beibringen.



    Als ich dann abbog um die Distanz zu wahren, hat er angefangen zu wuffeln und in die Richtung des anderen zu hüpfen.

    Hier klingt es so, als ob Du versucht hast, einen Bogen zu laufen.

    Das ist schon mal gut! Und auch richtig.

    Jetzt kommt halt auch auf das WIE an ;)


    Wenn Du - jetzt mal als Beispiel ;) - eher ängstlich in den Bogen rein gelaufen bist, immer mit dem Hintergedanken, oh je, gleich könnte der bellen, und ich will das nicht, dann merkt das Dein Hund und will Dir also "helfen", den "bösen Feind" mit seiner Bellerei zu vertreiben ;)


    Ein anderer Grund, wenn Du zu spät in den Bogen gelaufen bist. Wenn möglich, fange viel früher damit an.

    Ich weiß, daß es gerade im Alltag nicht immer einfach ist. Da muß man auch schauen, ob überhaupt genug Platz vorhanden ist, damit man das machen kann.

    Früh deshalb, weil Dein Hund noch gar nicht hochgefahen ist, und sich auch nicht hochfahren "muß", und genau DA kann man prima das Training ansetzen, daß der Hund eben solche Aktionen nicht starten "muß".


    Wenn er aber einmal drin ist, würde ich abbrechen wollen.

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