Pubertät,oder läuft was schief?

  • Meine (Großpudel und Cockerpoo) wären in dem Alter auch wild geworden wenn ich sie weggeschoben hätte oder eng festgehalten.


    Der pudelige Teil ist durchaus sensibel. Du sagst zwar dass ihr körpersprachliche Korrektur egal ist aber es könnte auch sein, dass ihr diese schon zu heftig ist. Mein Großer friert zB ein und zeigt dann auch Übersprung bzw albernes/wildes Verhalten wenn ich zB einfriere und ihn anstarren. Damit würde ich den fertig machen.



    Die Hausleine ist eine super Sache um Konflikte zu vermeiden und die kann auch ein günstiger Strick sein.

  • Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Hund mit seinen Menschen und deren unwirschem Verhalten ein Problem hat. Und damit, dass dauernd was geleistet werden muss im miteinander. Und viel zu viel gemacht wird


    Diese Mischlinge haben ja eh schon von Haus aus ein Problem im Sozialkontakt mit Menschen (und Hunden). Wenn dann eine klare Anleitung fehlt, ja, dann drehen die durch.


    Ich würde als erstes Maßnahme das Training und das Spielen weglassen, die Ruhezone als Vorsorge weiternutzen und dem Hund täglich Freilauf bieten, minimale Zeit an der Leine.


    Und in der Zeit einen Trainer suchen, der Euch anleitet.

  • Das klingt für mich nach massivem Stress beim Hund, der von euch unabsichtlich immer noch gesteigert wird.


    Beispiel den Hund 30+min auf dem Schoß festhalten und mit Leberwursttube belohnen, wenn sie "ruhig" ist: Das Festhalten auf dem Schoß ist für die meisten Hunde unangenehm (Stress), sie hat das Bedürfnis zu zappeln, euer Hund versteht ziemlich sicher nicht, was von ihr verlangt wird in dem Moment, zwischendurch kriegt sie die Leberwursttube (Superleckerlie! Erwartungsstress - krieg ich was, wann krieg ich was?), du hast den Fokus auf den Hund für über eine halbe Stunde (das allein schon ist Stress, und länger als 2min kann sich der Hund sowieso nicht konzentrieren, d. h. ab Minute 2 ist es nur noch "Hund in für den Hund unverständlicher Stresssituation halten").


    Es liest sich so, als würde es gar keinen richtigen Freilauf geben, stimmt das? Warum vermeidet ihr Rennen im Garten?

    Wenn du beim "Spielen" diesen Kram mit der "Impulskontrolle" und dem Freigeben und Apportieren machst, sei dir bewusst, dass das dann kein Spielen ist, sondern Training.


    Ich würde den Trainer wechseln.

  • boah ich kenne inzwischen einige Labra- oder auch Goldendoodle die genauso drauf sind. Die haben den Übermut der Pudel und dann aber diese Fiddelei und "unsensible" Distanzlosigkeit vom Labbi oder Goldie. Das ist immer echt schwierig in den Griff zu bekommen. Einen wilden Pudeljungspund lachst du einfach nur aus und machst bei dem Blödsinn noch mit bis du sagst es reicht. Die nehmen das in der Regl einfach an und fragen dann nur ob man nicht doch noch mal so ein bissl... bei diesen Mischlingen funktioniert das nach meiner Erfahrung nur über wirklich knallharte regeln. Ganz gezieltes körperliches Auslasten, dazu sehr viel ruhe und regelmäßig Kopfarbeit (bei der man mangels Hirnleistung aber bitte nicht zu viel erwarten darf weil die einfach nur lustige Seifenblasen im Pubertistenkopf haben) Wobei mit 7 Monaten ja gerade erst die Anfänge kommen.


    Meine Tipps:

    Hund aregelmäßig Kontakt mit souveränen, gerne auch älteren Artgenossen haben lassen (alle 2-3 Tage und wenn es geht immer die Gleichen 1-2 Hunde) Sie muss auch mal ungezwungen Gas geben können und das geht nicht mit euch in der Wohnung


    in der Wohnung wird nicht getobt, gebolzt oder was auch immer! Sowas macht einfach draussen und als Belohnung für Kopfarbeit


    Kopfarbeit wirklich nur ganz kurze Sequenzen. Maximal 2-5 Minuten und die schon inkl Belohnung. Man muss da ja auch eigentlich nur Abruf und irgendein bleibda trainieren.


    Und ganz wichtig der Hund muss lernen zur Ruhe zu kommen und dass auch ohne komischen Welpenstall oder was auch immer. Ruhige Ecke mit Körbchen oder was auch immer ausstatten und auch sonst noch hier und da ein Kissen anbieten. Nur immer ein Spielie für kurze Zeit zur Verfügung stellen und dann auch wieder weg damit. Zuhause sollte es einfach nur öde und langweilig sein. Ab und an was zum kauen beruhigt ungemein


    Sucht euch bitte einen vernünftigen Trainer. So einen Hund auf den Schoß zu holen endet wenn es nett läuft damit dass der Hund sich immer auf euch draussetzt wenn er euch kontrollieren will. Das ist nicht nett.


    Hundeerziehung ist Arbeit und meist ist das Welpentüdelütü schon mit 5-6 Monaten vorbei. Euer Junghund braucht jetzt Grenzen, Führung und klare Strukturen

  • Willkommen in der Pubertät :applaus:

    ... da kann man schon mal ne ordentlichen Wutanfall bekommen wenn der Halbstarken was verboten wird, so sind sie die Teenager !


    Ich würd ne bissfeste Hausleine dranmachen und sie in solchen Momente einfach vom Sofa befördern (oder eben von dem was sie sonst gerade machen will abhalten). Wenn sie dann erst recht hochdreht, einfach mit dem Fuß auf die Leine stellen und warten bis der Zorn verflogen ist.

    Alternativ finde ich Festhalten nicht gänzlich daneben, ich würd es aber nicht auf dem Schoss und auf dem Sofa machen sondern einfach ruhig aber bestimmt neben einem halten. Müsst ihr aber mal schauen ob das geht, je nach Temperament endet das sonst in einem stressigen Ringkampf, der für alle Beteiligten nur anstrengend ist und nix bringt.


    Belohnen würd ich da auch nix, das dreht nur unnötig hoch. Mal ganz davon abgesehen das nicht Ausflippen nun wirklich eine Selbstverständlichkeit ist und keiner Belohnung bedarf wenn man es unterlässt.

  • Hallo meine Lieben.


    Vielen lieben Dank für alle Kommentare. Wie immer sehr konstruktiv und vielschichtig. Ich möchte gerne kurz erzählen.


    Aufgrund der Kommentare haben wir folgendes geändert:


    - Wir spielen in der Wohnung nicht mehr. Das fällt mir schwer, denn ich habe das immer gerne gemacht. Sie bekommt ab und an (~1x/Tag) für ein paar Minuten ein Spielzeug. Manchmal mach ich dann ein "lass / Impulskontrolle" Training mit ihr, aber sehr dosiert (das sehe ich nicht mehr als Spiel und habe es entkoppelt). Manchmal hebe ich ihr Kauspielzeug während sie kaut. Dabei ein ganz ruhiges "Bewegen / abnehmen", aber kein wildes Spiel.


    - Ich spiele draußen mehr mit ihr. Auch auf Spaziergängen. Ich habe angefangen Spielen als Verstärker beim Rückruf zu nutzen - insbesondere wenn ich sie rückrufe weil ein Hund z.B. entgegenkommt. Quasi als funktionaler Verstärker. Es macht allen Spaß.


    - Wir laufen im Wald öfter ohne Leine. Wir sind noch "wachsam", und vorsichtig. Sie orientiert sich aber eigentlich recht schön, und da wir dann öfter auch spielen fördert das die Aufmerksamkeit.


    - Wir schauen, dass wir öfter mit anderen Hunden unterwegs sind. Wir haben größere Hunde mit denen wir nur laufen (die ignorieren sie - ist ihnen zu wild), aber auch Hunde zum Hetzen und Spielen.


    - Auf dem Sofa sind wir nun sehr konsequent. Gebuddel oder Kissenschlacht wird einmal ermahnt - gaaanz manchmal bekommen wir sie dann weg. Sie braucht dann ein Ventil als Alternative. Wenn nicht wird sie an der Hausleine abgeführt.


    - Ebenso verfahren wir wenn sie eine Korrektur mit dem Versuch uns zu Zwicken kontern möchte. Oft reicht inzwischen tatsächlich dann Körpersprache - und sobald sie beschwichtigt lösen wir auf und bieten eine Alternative.


    - Die Hausleine schaffen wir nicht dran zu lassen. Sie beißt einfach rein :( Wir klipsen sie also schnell an wenn wir sie brauchen.


    - Wir arbeiten noch mit der räumlichen Begrenzung (Laufstall). Räumliche Begrenzung ("geh auf deinen Platz") wollen wir demnächst aufbauen. Habe mir das Training "Entspannter Hund" von Doguniversity geholt. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das da ein zentraler Teil.


    - Ach ja, das "Festhalten". Es ist kein "auf den Schoß" gemeint. Die Hinterbeine sind auf dem Boden, die Vorderpfoten auf meinem Bein. Ziel ist sie zu halten ohne sie festzuhalten. Sobald dieser "Schritt 1" glückt, soll sie vor mich liegen. Wieder selbes Spiel. Entspannt liegen, Halten ohne Festhalten.


    In Summe habe ich das Gefühl, dass wir damit und nun besser "verstehen". Der Ausflipper auf dem Sofa wird seltener. Und das "Hochschaukeln", dass für keinen von uns spaßig war können wir komplett vermeiden. So, ich weiß nicht ob ich jetzt eine Frage / Anmerkung etc unbeantwortet gelassen habe. Nochmal vielen Dank :) Wenn sich was davon für euch voll daneben anhört bitte gerne rückmelden :)

  • Hi,


    Hab jetzt nicht alles gelesen, aber stell dir mal vor, ich würde dich festhalten in einem Moment der stressig für dich ist und dich dann mit Schnitzelbrötchen voll stopfen 😅


    Kleiner Tipp, Kauf dir mal Fachbücher über Kommunikation von Hunden...bzw zu Mal weniger deine Bedürfnisse befriedigen sonder schau mal was deinem Hund Spaß macht...


    Warum glaubst du, das dein Hund auf einen Hundeplatz mit fremden Hunden möchte ?


    LG

  • ... okay, speziell das kommt von der Hundetrainerin. Ziel soll sein, dass es ein Ruhesignal ist - also später ich den Hund nehmen kann und er direkt in den Relax Zustand geht. Ähnlich wie eine als Ruhesignal aufgebaute Decke oder Box..


    Ich habe tatsächlich schon zwei Bücher dazu daheim, aber noch nicht wirklich gelesen. Die dicken Schinken schrecken mich noch ab; aber ich weiß wie wichtig es ist und mit jedem neuen Körpersignal das ich bei ihr zu lesen lerne bin ich glücklich sie besser zu verstehen.


    Und ja, ich möchte ihre Bedürfnisse befriedigen. Daher bin ich in jede Richtung offen. Es ist aber so verdammt schwer, weil so viele Meinungen auf einen einprasseln. "Welpenschule" im Hundesportverin denen es primär darum geht was die Hunde im Hundesport später können sollen und man da ja nichts "versauen" darf jetzt. Hundetrainer, Internet, Youtube, Bücher, Online Kurse (wie Doguniversity)........


    Letztendlich möchte man ja nur das Beste für den Hund machen - und macht natürlich immer Fehler; dafür sind wir Menschen. Mein Ziel ist einfach, dass wir keine eskalierenden Konflikte haben - und ich mir so sicher wie möglich sein kann, dass mein Hund in den wichtigen Situationen einfach das macht was ich möchte. Nicht weil ich es möchte um zu zeigen wie Fiffi spurt, sondern weil es das soziale Umfeld einfach erfordert. Ein Stopp vor der Straße, herkommen wenn passanten / Kinder, Jogger, Hunde entgegen kommen, ablassen vom Reh im Wald, nicht die Bude auseinandernehmen, auch mal ruhig im Restaurant liegen, ........

  • Also alles was dein Hund jetzt tut, hast du im beigebracht...und Hundeerziehung funktioniert nicht über eine App, da werden oft Hunde gezeigt die meist schon alles können...


    Jeder Hund ist eben anders und die meisten Menschen deuten ohne hin vieles falsch was der Hund tut oder möchte...


    Grob hört sich das für mich so an, das der Hund nun seine Dinge einfordert was er als Welpe immer bekommen hat, dazu kommt noch Fehlverhalten und Fehlinterpretation des Menschen...


    Ruhe gibt's nicht durch körperliches festhalten und Vollstopfen mit essen sonder Ruhe kommt durch Ruhe...


    Du hast geschrieben du hast einen Sohn ?

    Würdest du ihn auch einfach zu jedem Kind, Mann, Frau lassen ? Oder wenn er hektisch von der Schule kommt und dein Wort nix bringt, Packst du ihn und stopfst ihn mit essen voll ?


    Über Internet ist das halt schwierig mit Tips, dafür sollte man den Charakter etc des Hundes kennen und da die meisten eh nicht wissen wie ihr Hund in Wirklichkeit ist, bringt auch oft eine Beschreibung nicht viel...


    LG

  • Und ja, ich möchte ihre Bedürfnisse befriedigen. Daher bin ich in jede Richtung offen. Es ist aber so verdammt schwer, weil so viele Meinungen auf einen einprasseln. "Welpenschule" im Hundesportverin denen es primär darum geht was die Hunde im Hundesport später können sollen und man da ja nichts "versauen" darf jetzt. Hundetrainer, Internet, Youtube, Bücher, Online Kurse (wie Doguniversity)........

    Diese Plattformen sind alles schön und gut und geben dem Hundebesitzer gute Basics mit auf dem Weg. Man sollte einfach, meiner Meinung nach, herausfiltern können was für einen selbst im Bezug auf die Hundeerziehung passt und was man als theoretisches Wissen abspeichern kann. Hunde merken, wenn man unsicher ist. Dazu kommt das dies für mich nur allgemeine Basics sind, die aber nicht individuell auf meinen Hund zugeschnitten sind. Was bei Hund A funktioniert, funktioniert bei Hund B nicht.


    Es ist nicht immer gut, wenn man diese Informationen von überall auf sich einprasseln lässt und es dem Hund in allen Belangen versucht Recht zu machen.


    Ruhe und Entspannung würde ich persönlich auch nicht über das Festhalten des Hundes etablieren. Weder auf den Schoss noch vor mir. Ich finde ein Entspannungssignal effektiver, um das Niveau der Erregung zu senken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!