Anfänger stellt Sinnfragen - Hund, wenn ja, welcher?

  • Ich finde eben, dass der Wunsch nicht genügt. Ich will einen Hund, also kaufe ich ein Tier, das dann meine Bedürfnisse befriedigt. Das ist mir zu egozentrisch und kurz gedacht.

    Das ist sehr ehrenwert gedacht von dir. Ich habe da auch schon drüber nachgedacht.

    Mein erster Hund ist eingezogen, als ich mich selbständig gemacht habe, weil ich wusste, dass ich sonst pausenlos am PC sitzen würde und definitiv einen Plattarsch bekommen hätte. Wir sind damals in eine große Wohnung gezogen (auch München), und meinem Traum vom großen, kurzhaarigen Hund - ich war so bei Dogge, Galgo - wurde von der neuen Hausverwaltung der Garaus gemacht: "wenn überhaupt, dann nur eine Zwergrasse!!" Zu der Zeit bin ich geritten, und im Reitstall gab es eine kleine, supersüße, taffe Zwergpinscher-Welpin, die alles mitgenommen hat und vollkommen unerschrocken überall unterwegs war (so denn keine Stufen höher als 15cm im Weg waren). Da war klar - ein Zwergpinscher muss es sein.


    Übrigens ein absolut unterschätzter Fakt - der Wohnungsmarkt für Leute mit Hund ist mehr als Horror. Gerade München. Ihr könnt euch mehr als glücklich schätzen, eine Wohnung mit (wahrscheinlicher!) Hundeerlaubnis zu haben. Bleibt dort, achtet auf ein gutes Verhältnis zu Nachbarn und HV, macht es euch schön, UND: Holt in jedem Fall eine schriftliche Erlaubnis ein!!! Das kann man gar nicht genug betonen! Wenn iiiiirgendwas ist, seid ihr ohne schriftlichen Nachweis aufgeschmissen. Das kann sonstwelcher Blödsinn sein, man weiß nie, wer einzieht, man weiß nie, ob die HV wechselt, oder der Eigentümer, kümmert euch unbedingt darum. Wohnungssuche mit Hund ist absolut unterirdisch.


    Grundsätzlich ist die Entscheidung tatsächlich egozentrisch. Das ist so. Jetzt abgesehen davon, dass bei Rasse, Freizeitvorstellungen und so natürlich ggf der Partner einbezogen wird. DU wirst entscheiden, wann Hund frisst, was er frisst, was ihr zusammen macht, wann ihr das macht, in welchem Umfang etc. Du wirst immer entscheiden. Die "Hundeperspektive" mischt sich dann so langsam mit rein, und du bist ja auch bereit, sie zu berücksichtigen, Thema Dummy zB. Du wirst noch oft versuchen, dich in deinen Hund hineinzuversetzen, wenn ihr euch mit Erziehung/Ausbildung beschäftigt, und seine Bedürfnisse auch wahrnehmen, zumindest hoffe ich das. Aber die Anschaffung - die ist immer purer Eigennutz. Der Hund kann sich das nicht aussuchen.

    Meine Hunde Nr 2 und 3 haben dann auch den Nachnamen "Luxushund" bekommen, denn wirklich BRAUCHEN tat ich sie nicht, nicht bei ihrer Anschaffung. Einer auf einmal wäre genug gewesen. Momentan (nachdem Hund 1 nicht mehr lebt) habe ich WIEDER darüber nachgedacht, und ja, ich glaube, es wird wieder ein Luxushund einziehen. Im nächsten halben Jahr.

    Ich wünsche viel Erfolg bei der Suche und viel Spaß mit dem kleinen Fellbeutel.

    -s-

  • Ich finde bei dir klingt doch alles ganz gut, um es mal mit einem Hund zu versuchen :) .
    Jeder war irgendwann mal "Hundeanfänger". Selbst für mich war die Hundeerziehung meiner ersten eigenen Hündin nochmal Neuland, obwohl ich mit Hunden gemeinsam aufwuchs und immer welche um mich hatte.
    Ich wusste schon als Jugendliche das ich einen eigenen Hund will :) . Und meine erste Hündin war, genau das was du dir so vorstellst. Mein absoluter Seelenhund, meine Schwester und mein Herz. Selbst im Zimmer meines Kindes hängt ein Bild von ihr, denn sie lebte noch 2 Monate nach seiner Geburt und sie hat ihn so geliebt <3 .

    Und Labradore Haaren wie sau. Wenn die im Fellwechsel sind, sieht die Wohnung schon nach 3 Stunden nach dem Saugen wieder aus, als hättest nichts gemacht. Vor der Zeit der Saugroboter, hat es sich fast mehr gelohnt zu warten, bis die Haare sich nach ca. 5std. zu solchen Wollbällen zusammen gefunden hatten und die dann von Hand kurz in eine Tüte zu Stopfen. Und Draußen den Hund öfter auskämmen Hilft aber natürlich auch. Insgesamt hat man das Gefühl aus dem ganzen verlorenen Fell könnte man sich täglich einen zweiten Hund stricken. So starken Fellwechsel kenne ich 2x im Jahr. Aber auch die restliche Zeit bohren sich die verlorenen Haare, die den Anschein machen, als hätten sie wiederharken in absolut jeden Stoff hinein.

    Aber dafür sind es wirklich Traumhafte Hunde <3 .

    Und Showlinie oder Arbeitslinie, ist manchmal gar nicht so relevant. Denn die meisten Labradore können beides. Aber es gibt Züchter, die verpaaren seit Generationen nur Hunde mit Working Tests und üblicherweise Verkaufen diese Züchter ihre Hunde dann auch nicht, als reine Familien Hunde. Arbeitslinie existiert nur bei Labradoren mit FCI Papieren. Denn nur da gibt es diese Arbeitsprüfungen. Das hat nichts mit dem Aussehen zu tun. (Was ja häufig als Gerücht so im Umlauf ist).
    Da du sagst, dass du nicht so einen "Arbeitsintensiven" Hund möchtest, würde ich dir von Hunden mit Sonderfarben abraten. Denn da ist oft Weimaraner Blut drin und das sind Mischlinge und die können zum Beschützen oder zur Hyperaktivität neigen.
    Labradore mit Sonderfarben sind auch nur in Dissidenz Vereinen deswegen erlaubt.

    Ich finde den Gedanken den du da hast, dir für jede Minute die der Hund alleine sein muss, einen Sitter zu suchen aber FURCHTBAR!
    Als absolute Notlösung oder wenn der Hund noch klein ist und die Alleine bleiben Zeit zu lang wäre, dann ok.
    Aber nicht als eure Dauerhafte Lösung.
    Ein Hund der nicht Alleine bleiben kann, ist eine riesen Belastung. Und ich glaube diese Belastung würde euch riesen Probleme machen, sollte die Beziehung in die Brüche gehen und plötzlich der Zweite Betreuuende Mensch wegfallen. Oder es wird innerhalb der nächsten 14 Jahre doch wieder in ein Büro gewechselt.
    Hunde können von klein auf, wunderbar Alleine bleiben lernen.
    Nachdem ich mal einen Alten Hund aus dem TS hatte, der das nicht von Welpe an gelernt hatte, mit dem Alleine bleiben, gehört das Allein bleiben Training und auch das "sich beruhigen können"(Ruhe lernen) für mich zu den wichtigsten Dingen in der Hunde Früherziehung.
    Mit einem Hund der nicht alleine bleiben kann, wird schon das kurze Einkaufen zu einer Logistischen Herausforderung.
    Ersetz lieber den Gedanken mit Pension, Sitter, Freunde durch "Wir werden Mehrmals in der Woche zum Allein bleiben Üben, ohne Hund die Wohnung verlassen, bis unser Hund total entspannt daheim bleibt."

    Meine Hündin musste schon die erste Woche bei mir, direkt 30 Minuten allein bleiben. Weil ich mir dachte, dass sie weniger Stress in den schon bekannten 4 Wänden hat. Statt einsam am Supermarkt Parkplatz angebunden zu sein, während ich durch den Laden flitze.
    Sie hatte nie Probleme mal allein Zuhause zu bleiben. Das war von Anfang an "Normal". Auch die Dauer war immer unproblematisch und Flexibel. Sie hat einfach gepennt, bis ich wieder da war.

    Durch die Pandemie ist diese Problematik mit dem Allein bleiben ein hoher Abgabe Grund derzeit bei 1-2 Jährigen Hunden. Wenn euch das nicht stören würde, gibt es da dafür recht viele eigentlich gut Erzogene und gut Sozialisierte Hunde auf entsprechenden Labrador in Not und Portalen.

  • Im Internet steht sogar eine ganze Menge Falsches. ;) Du solltest natürlich schon darauf achten, dich da an seriösen, am besten rassespezifischen Seiten zu orientieren. Die Seiten des VDH oder der angeschlossenen Pudelvereine sind da eine gute Anlaufstelle. Die Angabe von 7-17 kg steht auf der Seite von Pedigree, die beauftragen natürlich keine Rassekenner als Autoren, die Rasseportraits dort wurden vermutlich von irgendeinem unbezahlten Praktikanten zusammengeschrieben. Sowas also bitte nicht für voll nehmen.

  • Ich finde den Gedanken den du da hast, dir für jede Minute die der Hund alleine sein muss, einen Sitter zu suchen aber FURCHTBAR!

    Ufff, da hab ich mich wohl ganz falsch ausgedrückt. Keinesfalls werde ich für jede Gelegenheit jemanden bereitstellen, um auf den Hund aufzupassen. Ich möchte, wie du schon beschreibst, auch relativ früh damit anfangen, den Hund ans Alleinsein zu gewöhnen.

    Da werde ich versuchen, dass wir das langsam steigern, sodass der (erwachsene) Hund dann auch mal 1-2 Stunden in der Wohnung "chillt", bis ich vom Fitnessstudio wieder komme.

    Ein Sitter kommt für mich nur infrage, wenn der Hund ansonsten wirklich lange (8+ Std.) allein wäre, oder gar über Nacht niemand zuhause wäre.

  • Ich war ein Kleinkind, als bei mir der Wunsch nach einem Hund aufkam. das ging so weit, dass ich unterm Tisch sass und mich mit Wurst füttern liess... Mein grosser Teddy wurde zum Hund umfunktioniert und hinterhergeschleift - meine Eltern blieben hart. Kein eigener Hund. Ich habe alle Hunde der Verwandtschaft und der Nachbarn ausgeführt. Ich war 28 und mein Sohn 3 Jahre, als ein Welpi bei uns einzog. Ein Kerry-blue-Terrier, vielleicht für Manche nicht die beste Wahl als Ersthund. Wir waren ein tolles Team, 10 Jahre lang.

    Die folgenden 30 Jahre lebten immer Hunde hier, aktuell 3. es werden die letzten sein...

    Erfüll Dir Deinen Wunsch, ich wünsche Dir viel Glück dabei, den richtigen Hund zu finden.

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