Beschwichtigungssignale beim Streicheln
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WARUM GEHT ER NICHT WEG, wenn er’s doch eigentlich nicht will?
Weil er ein Mischling aus drei Rassen ist, die da alle genetisch einen an der Klatsche haben.
Der Schäferhund muss Sozialpartner kontrollieren. Solange man noch "klein und lieb" ist, geht das am besten über sehr engen Körperkontakt und den Menschen mit einer "Beschäftigung" binden. Das wird mit zunehmendem Alter dann ernster und irgendwann kommt das Schnappen in die Hand. (Typisch ist dann die Fragestellung der Besitzer: Er geht doch selber hin und "will" gestreichelt werden, warum schnappt er dann?) Bei solchen Mixen kommt das dann so wenn sie um die zwei Jahre alt sind.
Der Retriever ist darauf selektiert den Kontakt zum Menschen extrem zu suchen. Also, pervers extrem. Aus Situationen weggehen, die einen überfordern, ist bei denen nicht installiert. Können die nicht. Auch oft nicht bei Hunden. Oder anderen Konflikten. Außerdem sind sie meist so unfassbar unsicher im Sozialkontakt, weil ihnen die Möglichkeit des aggressiven Abgrenzens fehlt, dass sie deshalb beim beschwichtigenden "gute Stimmung machen" jegliches Maß verlieren.
Ich arbeite mehrgleisig an dem Problem. Jedes Abwenden und Weggehen von egal welchem Menschen wird immer belohnt. Immer. Und reichlich. Gleichzeitig trainiere ich Wegschicken, was aversiv aufgebaut wird. Aber natürlich baue ich das nicht mit Menschen auf, sondern mit ganz öden Auslösern und steigere die Schwierigkeit dann schrittweise bevor ich es überhaupt bei Menschen anwende.
In den Kontakten selber beobachte ich den Hund: Ist alles ruhig und ich sehe, dass das Abwenden kommen wird bevor der Hund durchdreht, warte ich darauf und belohne. Sehe ich, das wird nix, schicke ich den Hund weg bevor er am Rad dreht. Mir ist im Training übrigens egal, ob mein Hund eine Person anspringt, die ihn angequatscht hat. Wer das macht, muss damit leben, dass mein Hund ihm evtl. im Gesicht hängt. Menschen, die meinen Hund ignorieren, sollen natürlich komplett in Ruhe gelassen werden, was ich über Leine sichere und da aber auch schon das Wegschauen, Abwenden, Weggehen markere und belohne.
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Joa.. Ignorieren und in Ruhe lassen hatte ich zu Anfang auch immer gesagt..
Aber wenn der Hund dann endlich mal liegt und runterkam.. Dann kamen Sätze wie "oh schau wie süß.. Er liegt im Körbchen.. - Keks was bist du niedlich.." in Verbindung mit Zungen schnalzen.. Usw..
Letzte Woche kam mein Vater (auch Hundebesitzer) unangemeldet vorbei. Ich kam gerade heim mit dem Welpen, er war total nass, kalt und durch den Wind (er hat leider draußen oft noch Angst). Als er sich endlich entspannt hat und eingeschlafen ist, hat mein Vater ihn absichtlich aufgeweckt und dann gesagt "och, jetzt isser wach. Muss Mama jetzt schauen, wie er wieder einschläft". Ohne Worte.
Zwei Pipiunfälle hatten wir danach, weil er sich den ganzen restlichen Abend nicht mehr draußen lösen konnte.
Manchmal habe ich bei älteren Personen den Verdacht, dass es auch ein wenig Gehässigkeit ist, so à la "soll sie mal sehen, wie das ist!", "Jetzt ist das angenehme Leben vorbei."
Eine ältere Dame in der Nachbarschaft, die nach dem Tod ihres Hundes oft meinen Senior auf Spaziergänge mitnimmt wird auch nicht müde, mir fast jedes Mal irgendwas reinzudrücken, das ich falsch mache ("Sie wissen hoffentlich schon, dass Breezy zur Zeit keinen guten Stuhlgang hat", "ach, der Kleine fängt ja jetzt auch schon an zu kläffen" (klar, sie macht die beiden ja auch immer extra verrückt)). Ich bin kurz davor, diese Spaziergänge zu unterbinden, so sehr ärgert mich das.
Sie hat mir letzte Woche wortlos einen Zeitungsartikel in die Hand gedrückt. Titel: "Mein Hund ist ein Kläffer". Als ich dann wohl sehr sparsam geschaut habe, meinte sie "nehmen Sie das bitte jetzt nicht persönlich - einfach mal durchlesen!".
Ich könnte die Wände rauf. Der Senior ist absolut kein Kläffer. Er schlägt bei der Türklingel kurz an, das will ich auch. Aber SIE macht ihn immer so wild, dass er tatsächlich kläfft, WENN SIE KOMMT.
Da der Senior generell gerne von Besuch aufgeputscht wird, "sperre" ich ihn zu seiner (!) Sicherheit meist erst einmal ein paar Minuten weg, wenn so ein Besuch kommt. Da kommt dann auch immer "warum SPERRST Du denn den Hund weg?! Der arme Kerl!".
Ich müsste echt mal den Mut haben und sagen "um ihn vor EUCH zu schützen". Habe ich aber leider nicht.
Aber was Du noch geschrieben hast, dass Du erst klar werden musst: Das stimmt auf jeden Fall. Hunde spüren sofort, wenn man zögert oder nur halbherzig etwas macht / verlangt / sagt.
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Ähm ja, warum hab ich überhaupt geschrieben…
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Nochmal zur Frage, warum Welpen/Junghunde dieses anbiedernde Verhalten zeigen. Das ist ganz normal. Welpen "wissen"instinktiv, daß sie stark unterlegen sind, und zB in der Begegnung mit einen erwachsenen Hund nicht schnell genug wegrennen oder sich durch körperliche Stärke behaupten könnten. Deshalb wählen sie oft den Weg des aufdringlichen Anschleimens, wenn sie einer Person oder einem Hund gegenüber eigentlich unsicher und unwohl fühlen. "Tu mir nichts, ich bin klein und lieb!" Das Stichwort heißt "Fiddeln".
Werden sie dann gestreichelt, fühlt sich das für sie übergriffig an und das beschwichtige Anschleimen wird dann noch verstärkt.
Dieses kindlich unterwürfige Verhalten verliert sich normalerweise im Laufe der Pubertät. Allerdings gibt es Rassen, die permanent etwas davon beibehalten, wie Labrador oder Goldie. Auch bei meinem Pudel ist das so. Bei anderen Hundetypen wie dem Schäferhund kann es mit steigendem Selbstbewußtsein in agressive Abwehr umschlagen.
In beiden Fällen profitiert der junge Hund sehr davon, wenn sein Mensch ihm rechtzeitig aus der konfliktbeladenen Situation heraushilft, ihm zeigt, daß man auch weggehen kann (von allein schafft er das nicht) und den Mensch oder Hund auf Abstand hält.
Dagmar & Cara
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WARUM GEHT ER NICHT WEG, wenn er’s doch eigentlich nicht will?
Weil er ein Mischling aus drei Rassen ist, die da alle genetisch einen an der Klatsche haben.
Der Schäferhund muss Sozialpartner kontrollieren. Solange man noch "klein und lieb" ist, geht das am besten über sehr engen Körperkontakt und den Menschen mit einer "Beschäftigung" binden. Das wird mit zunehmendem Alter dann ernster und irgendwann kommt das Schnappen in die Hand. (Typisch ist dann die Fragestellung der Besitzer: Er geht doch selber hin und "will" gestreichelt werden, warum schnappt er dann?) Bei solchen Mixen kommt das dann so wenn sie um die zwei Jahre alt sind.
Der Retriever ist darauf selektiert den Kontakt zum Menschen extrem zu suchen. Also, pervers extrem. Aus Situationen weggehen, die einen überfordern, ist bei denen nicht installiert. Können die nicht. Auch oft nicht bei Hunden. Oder anderen Konflikten. Außerdem sind sie meist so unfassbar unsicher im Sozialkontakt, weil ihnen die Möglichkeit des aggressiven Abgrenzens fehlt, dass sie deshalb beim beschwichtigenden "gute Stimmung machen" jegliches Maß verlieren.
Ich arbeite mehrgleisig an dem Problem. Jedes Abwenden und Weggehen von egal welchem Menschen wird immer belohnt. Immer. Und reichlich. Gleichzeitig trainiere ich Wegschicken, was aversiv aufgebaut wird. Aber natürlich baue ich das nicht mit Menschen auf, sondern mit ganz öden Auslösern und steigere die Schwierigkeit dann schrittweise bevor ich es überhaupt bei Menschen anwende.
In den Kontakten selber beobachte ich den Hund: Ist alles ruhig und ich sehe, dass das Abwenden kommen wird bevor der Hund durchdreht, warte ich darauf und belohne. Sehe ich, das wird nix, schicke ich den Hund weg bevor er am Rad dreht. Mir ist im Training übrigens egal, ob mein Hund eine Person anspringt, die ihn angequatscht hat. Wer das macht, muss damit leben, dass mein Hund ihm evtl. im Gesicht hängt. Menschen, die meinen Hund ignorieren, sollen natürlich komplett in Ruhe gelassen werden, was ich über Leine sichere und da aber auch schon das Wegschauen, Abwenden, Weggehen markere und belohne.
Wow.. 🙏 Ich danke dir vielmals für diese ausführliche und klare Antwort.. 😊
Ich muss mir das noch ein paar Mal reinziehen und umsetzen!
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Du schreibst glaub ich von meiner Biene. Sie haßt es auch, begrabbelt zu werden, selbst bei mir. Nen Tätschler und gut is - dann geht sie weg. Kontaktliegen kann sie stundenlang, am besten würde sie den ganzen Tag an mir kleben. Aber streicheln? Nö - dann geht sie. Sofort. Selbst beim Einschlafen abends.
Nachdem sie jetzt auch noch klein und puschelig ist, will sie aber jeder anfassen. Ich bin also mit zwei Terriern unterwegs, die uunbedingt Kontakt zum Menschen wollen, von denen der eine aber zupackt, wenn er angefaßt wird, und der Andre allen Leuten zu wild ist
, und dazu einer Biene, die nicht angefaßt werden will und sooo süß ist, daß jeder sie unbedingt anfassen muß und will.
Ich hab dank Rettungshundestaffel lang daran gearbeitet, weil bei Vorführungen so ein kleiner Hund natürlich DER Publikumsmagnet - und -liebling ist
Jeder durfte ihr also einfach auf Vorführungen Leckerlies reinstopfen. Auch bei der Staffel-Weihnachtssammlung in der Fußgängerzone: ich hatte immer n Pfund Leckerlies in der Tasche; wer sie anfassen wollte, sollte ihr das Leckerlie geben, und dann war auch Streicheln für sie ok bis toll, weil hätte ja noch eines kommen können. *gg Inzwischen wanzt sie sich regelrecht an, wenn sie merkt, jemand hat Leckerlies dabei
Hat derjenige aber mal keine dabei, wird er plötzlich links liegengelassen *hehe....
Sie mag es also eigentlich immer noch nicht, duldet es nur, weil das Futter für sie als Freßmonster wichtiger ist als die Schwere der Belästigung oder so *gg
Wenn ich unterwegs bin und jemand fragt, ob er streicheln darf, sag ich inzwischen "wenn sie herkommt, gerne, aber eigentlich mag sie es nicht sonderlich". Und dann ist es meist so, daß sie die Leute kurz abcheckt und wenn sie nicht nach Leckerlie riechen, wieder geht.
Wenn ich dazusage, daß sie das Streicheln auch bei mir nicht mag, sind die Leute dann auch nicht beleidigt, wenn sie selbst auch nicht toll gefunden werden *gg
Merke ich aber, daß Biene jetzt echt keinen Bock auf die Person hat, dann sag ich: "Diiie mag das net, die is da zickig" mit ner abwinkenden Handbewegung, als hätt ich das halt notgedrungen akzeptiert, und würde sonst Kontakt gern zulassen. Wird eigentlich fast immer akzeptiert. Wenn nicht, versuchen sie, sie anzulocken - aber sie kommt dann auch definitiv nicht, wenn sie mit wem nicht mag. Pech gehabt - ich werde sie bestimmt nicht zwingen.
Aber ganz ehrlich - wäre die Arbeit in der Staffel nicht gewesen, hätte ich konsequent den Hund vor den Leuten beschützt und nicht anfassen lassen. Inzwischen nervt es mich ziemlich oft, daß wir hier auch Leute haben, die alle Hunde füttern müssen und dauernd Leckerlies mit rumschleppen. Aber mir ist es neulich erst passiert, daß Bossi unvorhergesehen durch den ganzen Park abschwirrt, weil er ne Bekannte gesehen hat, die immer Leckerlies dabei hat. Gut, sind nur 50 Meter, eher ne große Wiese als Park, ich hab ihn also in Sichtweite. Aber muß ja net sein, die hatte nen Hund dabei (Sitterhund), der das doof fand, und ihn dann angegriffen hat. Klar, mein kleiner Trottelhund rennt frontal auf die Frau zu und der Sitterhund kennt ihn nicht
und reagiert natürlich. War blöd. Aber wäre nie passiert, wenn ich net anfangs dauernd "fremde" Leute meine Hunde hätte anfassen und streicheln und füttern lassen. Ich hab das jetzt echt komplett abgestellt, gibt nur Ärger, und bei neuen Hunden werde ich sowas gar nicht mehr erst einreißen lassen. Da wird mein Fokus die Konzentration auf mich und uns als Team gelegt, Fremde sind uninteressant, werden nicht belästigt, und von denen gibts auch kein Futter o.ä. mehr. Kontakt nur noch über Freigabesignal, aber erst, wenn der Fokus schon auf mir liegt. Anfangs gar nicht. Einfach, weils mich nervt. Und wenn ein Hund ohne Leine laufen kann, weil er sich schön orientiert an mir, aber plötzlich abschwirrt, weil jemand, den sie kennen, mit Futter in der Tasche auftaucht, oder gern mit denen spielt - dann läuft da was schief. Brauch ich net.
Insofern: ich würde den Hund künftig beschützen, und nicht von jedem anfassen lassen. Irgendwann ist´s ihm zu blöd, er kommt in nen Konflikt, weil einer irgndwie "komisch" ist, und er fängt an, sich die Leute selbst vom Leib zu halten. Den Spaß brauchst glaub ich net.... *gg
Ein Argument für die Schwiegermutter brauchst Du nicht: Dein Hund, Deine Regeln. Punkt! Ansonsten: allein die Tatsache, daß der Hund sich das ganz deutlich "nur gefallen läßt", spricht doch schon Bände. Er mag es nicht, ganz einfach, und DU deswegen auch nicht.
Du kannst, wenn Du dort hingehst und den Hund unbedingt mitnehmen willst/mußt, einfach ne Transportbox mitnehmen, und setzt den Hund dort rein während Eures Aufenthalts, dann kommt net jeder dran. Kannst auch sagen "die braucht Ruhe, das ist ihr immer zu viel Streß, der Trubel, wenn wir unterwegs sind". Gerade jetzt kann man gut mit Corona argumentieren: "wir kommen ja kaum raus und unter Leute, das kennt sie net mit so vielen Leuten, und es ist deswegen voll stressig." und gib ihr in der Hundbox nen tollen Rindersuppenknochen, dann nimmt sie keine andren Leckerlies - wer will schon schnöde TroFu-Leckerlies, wenn er echten Knochen hat :-) Also die Leckerlies von SchwieMu einfach toppen.
Auch dir herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.. 😊
Ich habe hier echt viel mitnehmen können.. 👍
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Nochmal zur Frage, warum Welpen/Junghunde dieses anbiedernde Verhalten zeigen. Das ist ganz normal. Welpen "wissen"instinktiv, daß sie stark unterlegen sind, und zB in der Begegnung mit einen erwachsenen Hund nicht schnell genug wegrennen oder sich durch körperliche Stärke behaupten könnten. Deshalb wählen sie oft den Weg des aufdringlichen Anschleimens, wenn sie einer Person oder einem Hund gegenüber eigentlich unsicher und unwohl fühlen. "Tu mir nichts, ich bin klein und lieb!" Das Stichwort heißt "Fiddeln".
Werden sie dann gestreichelt, fühlt sich das für sie übergriffig an und das beschwichtige Anschleimen wird dann noch verstärkt.
Dieses kindlich unterwürfige Verhalten verliert sich normalerweise im Laufe der Pubertät. Allerdings gibt es Rassen, die permanent etwas davon beibehalten, wie Labrador oder Goldie. Auch bei meinem Pudel ist das so. Bei anderen Hundetypen wie dem Schäferhund kann es mit steigendem Selbstbewußtsein in agressive Abwehr umschlagen.
In beiden Fällen profitiert der junge Hund sehr davon, wenn sein Mensch ihm rechtzeitig aus der konfliktbeladenen Situation heraushilft, ihm zeigt, daß man auch weggehen kann (von allein schafft er das nicht) und den Mensch oder Hund auf Abstand hält.
Dagmar & Cara
Über fiddeln habe ich auch schon einiges gelesen und exakt so verhält er sich.
Was ich nun aus all euren Antworten rauslesen kann, ist die Tatsache, dass ich es besser schaffen muss ihn bei mir zu behalten.. Daran werde ich verstärkt arbeiten..
Lieben Dank.. 😊
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Weil ich den Hund nicht kenne und nicht sehe rate ich dir, dass du dir vor Ort mal einen Trainer suchst, der aber auch wirklich Erfahrung hat!
Neben den ganzen harmlosen Geschichten, kann das aber auch sein, dass er sehr kontrolliert und als Mix von Labbi( ich darf Menschen nur gut finden) und Schäfi( Manschen gehören in Reih und Glied, und zur Not setzt ich das mit gut gezielten Bissen durch) in einem für ihn nie lösbarem Konflikt ist.
Es kann sein, dass es so ist und du das immer managen musst.
Er ist jung, mit dem 1. Beissvorfall wäre bei dieser Variante von jetzt ab immer zu rechnen, wenn du nicht regulierst und vorbeugst.
Der Hund kann eben nicht weggehen, das muss er lernen. Aber ob der als Mix dieser Rassen das überhaupt lernen kann, ist eben nicht sicher. Deshalb: Trainer vor Ort.
Aber nur ein guter Trainer, alles andere ist Müll!
Vielen Dank.. 😊
Das werde ich auf jeden Fall machen.. In einer hundeschule sind wir von Anfang an. Ich werde die Trainerin mal für eine einzelstunde zuhause buchen. Das war sowieso geplant.
Aber ich will den ganzen input von euch hier mit einfließen lassen..
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Joa.. Ignorieren und in Ruhe lassen hatte ich zu Anfang auch immer gesagt..
Aber wenn der Hund dann endlich mal liegt und runterkam.. Dann kamen Sätze wie "oh schau wie süß.. Er liegt im Körbchen.. - Keks was bist du niedlich.." in Verbindung mit Zungen schnalzen.. Usw..
Letzte Woche kam mein Vater (auch Hundebesitzer) unangemeldet vorbei. Ich kam gerade heim mit dem Welpen, er war total nass, kalt und durch den Wind (er hat leider draußen oft noch Angst). Als er sich endlich entspannt hat und eingeschlafen ist, hat mein Vater ihn absichtlich aufgeweckt und dann gesagt "och, jetzt isser wach. Muss Mama jetzt schauen, wie er wieder einschläft". Ohne Worte.
Zwei Pipiunfälle hatten wir danach, weil er sich den ganzen restlichen Abend nicht mehr draußen lösen konnte.
Manchmal habe ich bei älteren Personen den Verdacht, dass es auch ein wenig Gehässigkeit ist, so à la "soll sie mal sehen, wie das ist!", "Jetzt ist das angenehme Leben vorbei."
Eine ältere Dame in der Nachbarschaft, die nach dem Tod ihres Hundes oft meinen Senior auf Spaziergänge mitnimmt wird auch nicht müde, mir fast jedes Mal irgendwas reinzudrücken, das ich falsch mache ("Sie wissen hoffentlich schon, dass Breezy zur Zeit keinen guten Stuhlgang hat", "ach, der Kleine fängt ja jetzt auch schon an zu kläffen" (klar, sie macht die beiden ja auch immer extra verrückt)). Ich bin kurz davor, diese Spaziergänge zu unterbinden, so sehr ärgert mich das.
Sie hat mir letzte Woche wortlos einen Zeitungsartikel in die Hand gedrückt. Titel: "Mein Hund ist ein Kläffer". Als ich dann wohl sehr sparsam geschaut habe, meinte sie "nehmen Sie das bitte jetzt nicht persönlich - einfach mal durchlesen!".
Ich könnte die Wände rauf. Der Senior ist absolut kein Kläffer. Er schlägt bei der Türklingel kurz an, das will ich auch. Aber SIE macht ihn immer so wild, dass er tatsächlich kläfft, WENN SIE KOMMT.
Da der Senior generell gerne von Besuch aufgeputscht wird, "sperre" ich ihn zu seiner (!) Sicherheit meist erst einmal ein paar Minuten weg, wenn so ein Besuch kommt. Da kommt dann auch immer "warum SPERRST Du denn den Hund weg?! Der arme Kerl!".
Ich müsste echt mal den Mut haben und sagen "um ihn vor EUCH zu schützen". Habe ich aber leider nicht.
Aber was Du noch geschrieben hast, dass Du erst klar werden musst: Das stimmt auf jeden Fall. Hunde spüren sofort, wenn man zögert oder nur halbherzig etwas macht / verlangt / sagt.
Ja.. Da stimme ich dir zu 100 Prozent zu.. Das scheint ein Generationending zu sein.. Und in meinem Fall noch gepaart mit unwissend und unbelehrbar..
Der letzte Hund den meine Schwiegermutter hatte (Schäfer/setter Mix) wurde draußen gehalten.. Hat sich ständig wege gesucht um abzuhauen (Zaun durch gegraben etc..)
Argumentiert wurde damit, dass das eben bei manchen Hunden so seii, könne man nicht ändern..
Gemacht wurde mit ihm gar nix, warum auch? Der Garten ist doch riesig.. Gassi muss der gar nicht, hat doch viel Platz..
(eine Nachbarin hat ihn täglich zweimal zum Gassi geholt, angeblich weil sie Lust drauf hatte. Wahrscheinlich eher weil ihr der Hund leid tat)..
Mehr muss ich zur Person Schwiegermutter und Hunde nicht sagen oder? 🙈
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Hallo allerseits,
zu allererst ein großes Danke an Alle hier. Ich konnte bereits so viel hier für mich bzw. meinen Hund mitnehmen.
Aber jetzt muss ich mich doch einmal zu Wort melden, weil mir selbst Google keine Antwort auf meine Frage geben kann.
Es geht – Überraschung – 😊 um meinen Hund namens Keks (Schäferhund/Labradoodel-Mischling – 7,5 Monate alt, ca. 60 cm/24 Kg)
Ich will nicht sagen, dass Keks überhaupt nicht gestreichelt werden will, aber es muss dosiert sein, und besser gefällt ihm Kontaktliegen. Ich sehe wenn er genug hat und höre auf zu streicheln, entweder er bleibt dann einfach neben mir sitzen/liegen oder geht weg. Soweit so gut..
So ziemlich jeder aus meinem Umfeld ohne Hund denkt, er muss Keks „durchkraulen“. So weit kein Thema.. Keks geht auf alle freundlich zu, setzt oder stellt sich neben die Beine desjenigen und lässt sich streicheln..
ABER.. er kommt aus dem Beschwichtigen nicht raus.. (angelegte Ohren/Schnauze lecken/Gähnen/Kopf abwenden.. etc..) Aber er bleibt stehen/sitzen bzw. geht sogar immer wieder zu der betreffenden Person hin und erweckt den Eindruck, dass er unbedingt gestreichelt werden will (Hätte ich vorher auch gedacht bevor ich mich mit Hunden auseinandergesetzt habe). Ich würde ja eingreifen und sagen dass mit Streicheln aufgehört werden soll, aber mir fehlt eine Antwort.. und zwar die Antwort auf die Frage:
WARUM GEHT ER NICHT WEG, wenn er’s doch eigentlich nicht will?
Und da diese Frage kommen würde, hätte ich da gerne eine Antwort parat. Ich habe echt versucht das Internet zu bemühen aber wenn man in Google eingibt „Hund zeigt Beschwichtigungssignale beim Streicheln durch Fremde geht aber nicht weg“ oder so ähnlich 😊 kommt keine wirkliche Antwort.
Kann mir jemand diese Frage beantworten?
Lieben Dank vorab
Tanja und Keks
Nochmal für mich zum Verständnis..
Von mir geht er weg wenn er genug hat.. Liegt das am Vertrauen zu mir? An unserer Bindung? (ich würde die als echt gut bezeichnen.. Zumindest fällt mir das immer so richtig im Freilauf auf wie er sich orientiert und einen gewissen radius einhält ohne dass ich ihm das sagen muss).
Oder in für ihn unheimlichen Situationen.. Er dreht sich um und schaut mich an.. Etc..
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