Kastration Nala - Bitte um Erfahrungen und Meinungen

  • Tatsächlich hab ich das Gefühl dass eine Kastration ihr hormonell nicht gut tuen könnte :ka:

    Das Gefühl halte ich für berechtigt. Hormone haben ja eine Funktion im Körper, die über die reine Fortpflanzungsgeschichte hinausgeht.


    Ich habe kürzlich von neueren Studien gelesen, die kastrierten Tieren sogar ein höheres Krebsrisiko zuschreiben. Meine Hündin wurde bei den Vorbesitzern mit knapp 1 Jahr kastriert. Und - Zufall oder nicht - sie hat seit etlichen Jahren immer mal wieder Tumore.

  • ich hab nach dem die löufugkeiten und schein Schwangerschaft ssymptome immer heftiger wurden, mit ca 2.5 kastrieren lassen. Hund seitdem endlich durchgehend normal. Keinerlei blöde Nebeneffekt. Wie auch bei allen anderen Hündinnen, die ich persönlich kenne. In der hundedichte,die in der stadt huer herrscht, find ich intakt auch nicht imner förderlich für ein artgerechtes Leben. Zb ständig an der leine/ Rüden am hintern. Gassiseevice eingeschränkt, pension, hundeauslauf etc.

  • In eurer Situation würde ich es nicht machen, solange ein hängendes Gesäuge wirklich das einzige Problem ist. Bezüglich Krebsrisiko wurde ja schon einiges gesagt.


    Anju habe ich mit 4 Jahren kastrieren lassen. Im nachhinein betrachtet viel zu spät, das hätte schon viel früher passieren müssen.

    Sie wurde zum Schluss immer häufiger läufig und die Scheinträchtigkeiten wurden immer extremer. Irgendwann gab es keinen Raum mehr zwischen Läufig und Scheinträchtig, sodass sie permanent ihren Hormonen ausgeliefert war.


    Nach der Kastration hatte ich endlich wieder einen ruhigen, ausgeglichenen Hund, der ansprechbar war und sich endlich wieder wohl gefühlt hat. :gott: Negative Nebenwirkungen gibt es bisher - 3 Jahre nach der Kastra - keine. Ich kann da tatsächlich nur positives berichten und wünschte, ich hätte das vorher gewusst.

    Das einzige, was ihr aus der Zeit davor geblieben ist, ist ihr hängendes Gesäuge.



    Also ich würde es einfach beobachten. Wenn sie die Läufigkeiten gut verträgt und alles was danach kommen mag ebenfalls, sehe ich keinen Grund für eine Kastration.

  • Tatsächlich hab ich das Gefühl dass eine Kastration ihr hormonell nicht gut tuen könnte :ka:

    Das Gefühl halte ich für berechtigt. Hormone haben ja eine Funktion im Körper, die über die reine Fortpflanzungsgeschichte hinausgeht.


    Ich habe kürzlich von neueren Studien gelesen, die kastrierten Tieren sogar ein höheres Krebsrisiko zuschreiben. Meine Hündin wurde bei den Vorbesitzern mit knapp 1 Jahr kastriert. Und - Zufall oder nicht - sie hat seit etlichen Jahren immer mal wieder Tumore.

    Eine solche Studie gibt es nicht. Das Risiko wird für einige Tumorarten erhöht und für andere erniedrigt und die Risiken unterscheiden sich nochmal je nach Rasse ...

  • Fenjali Meine Güte, dann check doch selbst die Studien, bevor du dämliche Lachsmiles verteilst



    Howe LM. Short-term results and complications of prepubertal gonadectomy in cats and dogs. J Am Vet Med Assoc. 1997;211(1):57-62. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/92154


    Olson PN, Kustritz M V, Johnston SD. Early-age neutering of dogs and cats in the United States (a review). J Reprod Fertil Suppl. 2001;57:223-232. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11787153.




    Torres de la Riva G, Hart BL, Farver TB, et al. Neutering Dogs: Effects on Joint Disorders and Cancers in Golden Retrievers. Williams BO, ed. PLoS One. 2013;8(2):e55937. doi:10.1371/journal.pone.0055937


    Hart BL, Hart LA, Thigpen AP, Willits NH. Long-term health effects of neutering dogs: comparison of Labrador Retrievers with Golden Retrievers. Coulombe RA, ed. PLoS One. 2014;9(7):e102241. doi:10.1371/journal.pone.0102241


    Hart BL, Hart LA, Thigpen AP, Willits NH. Neutering of German Shepherd Dogs: associated joint disorders, cancers and urinary incontinence. Vet Med Sci. 2016;2(3):191-199. doi:10.1002/vms3.34


    Hart B, Hart L, Thigpen A, Willits N. Best age for spay and neuter: A new paradigm. Clin Theriogenology. 2019;3(11):235-237.

  • Ein paar Absätze aus einem Blogartikel:

    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    "Das Hauptproblem, mit einem Wort ausgedrückt, ist Krebs! Mit der Kastration wird einerseits das Auftreten bestimmter Tumore verhindert, andererseits aber steigt das Risiko für andere Krebsarten, und zwar wahrscheinlich so deutlich, dass das gesamte bisherige Kastrationskonzept in Frage gestellt wird." ...


    "Eine der umfassendsten und bezüglich der Fallzahlen beeindruckendsten Arbeiten zu dem Thema ist für mich "Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas (Risiko und Erkrankungsbeginn von Krebs und Verhaltensstörungen bei kastrierten Vizslas)". In dieser im Februar diesen Jahres im angesehenen Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie greift die Kollegin Christine Zink auf die Daten von 2505 (!) ungarischen Vorstehhunden (Magyar Vizsla) zurück. Es macht im Rahmen eines Blog-Artikels wie diesem keinen Sinn, detailliert auf Kollegin Zinks Ergebnisse einzugehen, aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen." ...


    "Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!

    Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht." ...


    "Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun. Unsere Nandi wurde aufgrund metastasierter Milztumore eingeschläfert. Die Vorstellung, dass wir diese fiese Krankheit durch Kastration auch noch gefördert haben sollen, finde ich einfach schrecklich. Meine amerikanische Kollegin und Krebsspezialistin Alice Villalobos findet dafür einen sehr passenden Ausdruck: Earth shattering!" ...


    "Viele, nicht zuletzt Kolleginnen und Kollegen, werden einwenden, dass ein solcher Kurswechsel langfristig auch wieder bestimmte Konsequenzen haben wird. Stimmt! Wir werden bei intakten Hündinnen eventuell wieder öfter Gesäugetumoren und ganz sicher wieder mehr Gebärmutter-Vereiterungen (Pyometren) sehen. Aber auch das ist eben eine Sache der Risikoabwägung. Ein gut aufgeklärter Besitzer wird sowohl ein Gebärmutter-Problem als auch einen Gesäugetumor frühzeitig erkennen und entsprechend beim Tierarzt vorstellen. Die Chancen einer frühen und erfolgreichen chirurgischen Intervention sind dann ganz entschieden besser als bei einem Hämangiosarkom der Milz oder gar einem Lympho- oder Osteosarkom."

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