Nachhaltige Hundehaltung: Austausch-Thread

  • Ist das tatsächlich so, und hängt es vielleicht von Menge und Hundegröße ab?

    Nicht jeder Kot verrottet gleich gut, im Vergleich Faseräppel vom Pferd vs. Hundehaufen.


    Je weniger, umso schneller - klar, die Organismen haben da an nem Terrierhäufchen weniger dran zu tun, als wenn die zB die Haufen von 3 Kangals.

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    Und natürlich auch, mit was wurde der Hund gefüttert.


    Die Hundekotkomposter find ich durchaus spannend, aber ich finde tatsächlich, dass es ein normaler Komposter auch tut.

  • Ich würde den Thread gerne mal wieder rauskramen, weil mich im Moment einiges in der Hundehaltung nachdenklich stimmt. Ich habe eigentlich sehr gerne einen Hund, hätte gerne noch einen Zweiten, würde aber auch sicherlich andere Hobbys als den Hund finden und auch ohne glücklich werden.


    Mein Hund bekommt zumindest einigermaßen regionales Fleisch, davon so wenig wie möglich und dennoch sind es eben 200g am Tag, etwa 6kg im Monat und am Ende des Jahres hat sie, inklusive fleischiger Leckerlies, sicherlich 80kg Fleisch verdrückt. Mir kommt das absurd vor, wenn ich daran denke wie viele Hühner-, Rinder- oder Lammteile in den Hund wandern, wie gut sie versorgt wird, währenddessen an anderen Stellen Menschen um ihr Leben bangen, weil sie eben nicht mal die Tagesration meines Hundes - der ein reines Luxusgut ist - bekommen. Mir ist klar, dass ich niemanden rette, indem ich den Hund nicht mehr füttere, aber ich mache mir Gedanken darüber, wie sinnvoll es ist überhaupt einen Hund (der einen größeren CO2-Fußabdruck als viele Menschen hat) als Hobby zu halten.

    Auf der anderen Seite steht die gezielte Zucht, die daraus resultierenden Probleme verschiedenster Hunderassen und (wenn man es mal ganz emotionslos betrachtet) die Irrsinnigkeit überhaupt Haustiere zum Vergnügen zu halten. Ja, der Hund ist mir ein lieber Begleiter, aber der Hund kann sich das auch nicht aussuchen. Ja, ich liebe meinen Hund über alles, aber ich muss ihn dauerhaft einschränken, damit er in der Gesellschaft funktioniert. Ja, ich hätte gerne immer Hunde, aber ist es nicht reiner Egoismus ein Tier nur zum Zweck der eigenen Zufriedenheit zu halten (die man grundsätzlich auch anders erreichen könnte)?

  • Ja, ich finde auch, dass Hundehaltung als reines Hobby egoistisch ist. Und auch, dass ein Hund die eigene Ökobilanz nachhaltig verschlechtert, aber damit lebe ich, weil für mich der Hund nicht durch andere Hobbies ersetzt werden kann.

    Meine Lebensqualität ist durch den Hund definitiv höher, weil ich mich nur durch diesen so viel bewege, neue nette Bekanntschaften gemacht habe und auch ein bisschen mein Fürsorgeverhalten und Bindungsbedürfnis ausleben kann.

    Das ersetzt zwar nicht meine menschlichen Beziehungen, aber ergänzt sie perfekt.

    Ich gestatte mir diesen Egoismus und hadere auch nicht damit.

    Nachhaltig versuche ich dadurch ein bisschen zu sein, dass der Hund nicht zehn Leinen, zwanzig Spielzeuge und jedes Jahr ein neues Bettchen braucht. Ich fahre nicht mit dem Auto zum Gassi und füttere auch mal Reste, die sonst weggeschmissen würden.

    Ansonsten lebe ich damit, dass für den Hund Tiere sterben müssen, damit er vernünftig ernährt wird und mache mir da kein schlechtes Gewissen.

  • Ich würde den Thread gerne mal wieder rauskramen, weil mich im Moment einiges in der Hundehaltung nachdenklich stimmt. Ich habe eigentlich sehr gerne einen Hund, hätte gerne noch einen Zweiten, würde aber auch sicherlich andere Hobbys als den Hund finden und auch ohne glücklich werden.


    Mein Hund bekommt zumindest einigermaßen regionales Fleisch, davon so wenig wie möglich und dennoch sind es eben 200g am Tag, etwa 6kg im Monat und am Ende des Jahres hat sie, inklusive fleischiger Leckerlies, sicherlich 80kg Fleisch verdrückt. Mir kommt das absurd vor, wenn ich daran denke wie viele Hühner-, Rinder- oder Lammteile in den Hund wandern, wie gut sie versorgt wird, währenddessen an anderen Stellen Menschen um ihr Leben bangen, weil sie eben nicht mal die Tagesration meines Hundes - der ein reines Luxusgut ist - bekommen. Mir ist klar, dass ich niemanden rette, indem ich den Hund nicht mehr füttere, aber ich mache mir Gedanken darüber, wie sinnvoll es ist überhaupt einen Hund (der einen größeren CO2-Fußabdruck als viele Menschen hat) als Hobby zu halten.

    Auf der anderen Seite steht die gezielte Zucht, die daraus resultierenden Probleme verschiedenster Hunderassen und (wenn man es mal ganz emotionslos betrachtet) die Irrsinnigkeit überhaupt Haustiere zum Vergnügen zu halten. Ja, der Hund ist mir ein lieber Begleiter, aber der Hund kann sich das auch nicht aussuchen. Ja, ich liebe meinen Hund über alles, aber ich muss ihn dauerhaft einschränken, damit er in der Gesellschaft funktioniert. Ja, ich hätte gerne immer Hunde, aber ist es nicht reiner Egoismus ein Tier nur zum Zweck der eigenen Zufriedenheit zu halten (die man grundsätzlich auch anders erreichen könnte)?

    Ich kann deine Gedankengänge verstehen, weshalb bei mir auch nur "gebrauchte" Hunde einziehen. Die letzten beiden kamen zwar aus dem TS, lebten bevor sie zu mir kamen aber beide schon jahrelang in Deutschland bei wechselnden Familien. Das ist für mich ein gangbarer Weg, auch wenn Haustierhaltung als solches natürlich schon egoistisch ist.


    Ich habe mich mit der Futterfrage sehr lange rumgeplagt. Die beiden Großen bekommen VeggieDog + Hirsch aus Wildschuss (allerdings in Reinfleischdose), die Kleine muss wegen ihrer Erkrankung fleischarm ernährt werden. Sie bekommt Spezialfutter von RC, bei dem die Proteinquelle Ei ist. Da ist noch irgendein tierisches Fett drin, aber davon ab enthält es kein Fleisch. Zusätzlich bekommt sie noch einen Klacks Dosenfutter- entweder Gemüse-Getreide-Pampe oder mit max. 20% Fleisch. Ob beide Optionen klimafreundlicher sind, als einfach normales Trockenfutter zu füttern, weiss ich vor allem bei dem super duper Spezialfutter von RC aber natürlich nicht.


    Eine Freundin von mir geht regelmäßig containern und ernährt ihren Hund mittlerweile zu großen Teilen davon. Find ich ganz cool, muss aber natürlich für den Hund passen. Sind ja doch häufiger Mal verarbeitete Lebensmittel bei oder stärker gewürzte oder oder oder.

    Früher hätte ich das sicher auch gemacht, aber unsere beiden großen Hunde sind mittlerweile so steinalt, dass die Verdauung mit sich ständig wechselndem Angebot nicht mehr gut zurecht kommt.

  • Passt irgendwie, dieser Thread - mir ist gestern beim Spülen aufgegangen, dass hier seit 25 Jahren derselbe Keramik-Wassernapf in der Küche steht, und der Futterpott ist auch so alt wie der Terrier. Nennt man das jetzt Nachhaltigkeit - oder keinen Sinn fürs Innendesign?


    Was Fleisch angeht, das hatten wir ja schon öfter: Ich kaufe da (es sei denn, der Hund ist krank und braucht mal ganz zartes Huhn), generell nur Teile, die eh in den Abfall gehen würden, zum Beispiel Rindermaul - tadelloses Muskelfleisch, aber Menschen essen's nicht, Lammpansen, den Verschnitt von Lamm und Wild, Hähnchenkarkassen....und so weiter.


    Da wird nie extra für den Hund geschlachtet (was ich bei Fertigfutter nicht weiß), das Zeug ist, wenn auch nicht für Menschen, so doch für Hunde, tadellos, genauso durch die Fleischbeschau gegangen wie alles andere, und ich kann bestens damit leben. Weshalb ein Hund Fleisch brauchen soll, das auch Menschen essen könnten, hat sich mir noch nie erschlossen, und ich empfinde dieses "in Lebensmittelqualität" eher als dekadent denn als Werbeversprechen ,das mich anlocken würde.

  • Ja, ich hätte gerne immer Hunde, aber ist es nicht reiner Egoismus ein Tier nur zum Zweck der eigenen Zufriedenheit zu halten (die man grundsätzlich auch anders erreichen könnte)?

    Niemand wird gezwungen, einen Hund zu haben. Wer nicht dazu steht, der muss ja nicht.

    Aber Hunde haben und dann jammern wie egoistisch und umweltschädlich das angeblich sei, ist inkonsequent und macht für mich keinen Sinn.


    Für mich ist der Hund der beste Freund des Menschen (vielleicht sogar der einzige :D ) und deshalb hat er auch keinen Abfall verdient, sondern das beste, was man ermöglichen kann (jeder in seinem eigenen Rahmen natürlich). Und wenn das dann egoistisch ist, dann ist das eben so.


    Mein Hund geht für mich vor irgendwelchen Nachhaltigkeitsüberlegungen, aber vieles, was meiner Meinung nach gut für den Hund ist (z.B. weitgehender Verzicht auf Parasitengift) ist gleichzeitig auch gut für die Umwelt. ;)

  • Ich jammere nicht, aber meine Einstellung hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre kontextbedingt geändert ;) Zum einen gab es bei der Anschaffung meines Hundes einfach noch keine lokalen Klimakatastrophen, zum Anderen war ich mir mit Anfang 20 einfach nicht der Tragweite bewusst. Ich sehe deshalb auch keine Inkonsequenz meines Verhaltens.

  • Achso:


    KayaFlat hatte es schon angesprochen: hier gibt es keinen unnötigen Schnickschnack. Jeder hat einen Napf und bzgl. Leine / Halsband /… genau ein Teil.

    Wir sind jetzt nicht sooo minimalistisch unterwegs, als das wir wirklich nur eine Leine und ein Halsband haben und das war’s, aber weder besitzen wir 20 Leinen mit dazu passenden Geschirren, noch 1000 Decken und Kissen,…


    Ich versuche, da insofern hochwertig zu kaufen, als dass das Halsband eben auch ein Hundeleben lang halten soll, bezahle aber keine Mondpreise, nur weil ein bestimmtes Produkt gerade total angesagt ist.


    Ich kaufe auch super selten Kauartikel, sondern verfütter Möhren oder Knochen, von den Tieren, die bei meiner Freundin geschlachtet werden. Oder wenn der Jäger mal was über hat. Irgendwelche Prämien- und Bonusaktionen, wo man für viel zu wenig Geld irgendein Futter oder anderes Produkt hinterhergeworfen bekommt, sind mir ein Graus 🙈


    Trotzdem ist meine Hundehaltung ein Geld- und Ressourcenfresser, vor allem seit meine Hündin so alt ist. In den letzten Monaten hat sie Unsummen verschlungen (TA + Physio + Auto), nachhaltig und in dem Sinne „sinnvoll“ ist das natürlich nicht. Ich mach’s aber trotzdem, ohne schlechtes Gewissen. Für meine Tiere habe ich Verantwortung übernommen und die sollen es bei mir so gut haben, wie es für mich möglich ist.

    Ich bin aber auch im TS tätig, bei dem es um eine Tierart geht, bei der man viel mehr Geld und Zeit und sonstige Ressourcen reinsteckt, als dass man das jemals irgendwie zurückbekäme. Die Nachhaltigkeit möchte ich da mal mit einem großen, dicken Fragezeichen versehen. Aber da ist es, wie in der Hundehaltung auch, eben auch ein Prozess, bei dem man regelmäßig hinterfragt, ob der Weg, den man eingeschlagen hat, noch der richtige ist. Und da fällt Nachhaltigkeit natürlich auch ein Stück weit mit rein (wenn auch nicht zwangsläufig auf Umweltebene).

  • Das Futter-Thema ist so schwer. 😟 Ich bin extrem unzufrieden.

    Weshalb ein Hund Fleisch brauchen soll, das auch Menschen essen könnten, hat sich mir noch nie erschlossen, und ich empfinde dieses "in Lebensmittelqualität" eher als dekadent denn als Werbeversprechen ,das mich anlocken würde.

    Das denke ich auch. Es gibt die ganzen Futter-Tests und ich habe nur Fragezeichen im Kopf, wenn ich die lese. Zum Beispiel: Eiweißquelle unklar, weil nicht definiert ist, ob qualitatives Muskelfleisch oder Schlachtabfälle enthalten sind. Ist das denn schlecht, wenn Schlachtabfälle enthalten sind? Wenn Eiweißmenge angegeben ist und Tierart, was ist dann verkehrt an der Deklaration? Vielleicht kann das Jemand erklären. Liegt das an der Verdaubarkeit oder sowas?


    Dass Hunde sehr gut mit anderen Lebensmitteln als Fleisch zurechtzukommen, ist längst erwiesen.

    Das hier ist so spannend:

    Dog's dinner was key to domestication - Nature
    Genome study pinpoints changes that turned wolves into humanity's best friend.
    www.nature.com


    Die Hunde brauchen also nicht viel Fleisch oder womöglich sogar gar keins. Ich finde trotzdem kein Futter, das von der Zusammensetzung her stimmt, nicht tausend verschiedene Sachen beinhaltet (wegen Allergenen), vernünftig verpackt ist, die Herkunft in Ordnung und wo der Preis korrekt ist. Insektenfutter beispielsweise ist extrem teuer und hat meistens noch komische Sachen mit drinnen, die mein Hund nicht bekommen soll.


    Vielleicht ist das nur Image. Vegane Lebensmittel für Menschen waren auch sehr teuer. Mittlerweile geht es echt.


    Bei meinem früheren Hund konnte ich viel Getreide füttern. Bei meiner jetzigen Sportskanone mache ich mir schnell sorgen, weil sie rasend schnell abnehmen kann. Habe deshalb auch die Futtermarke gewechselt. Ich füttere ihr seit ein paar Wochen kaltgepresstes Trockenfutter mit hohem Fleischanteil, weil ich eigentlich keine Experimente mehr riskieren will. Die verbrennt halt den ganzen Tag. Sie bekommt viel gekochtes Gemüse und Öl und Hüttenkäse dazu. Wenigstens muss ich viel weniger Trockenfutter füttern, seitdem sie das neue Futter bekommt. Find‘s trotzdem nicht gut.


    Kann mir doch Keiner erzählen, dass man nicht industriell Futter mit weniger Fleisch herstellen könnte, das genauso gut ist. Oder wie ist das?


    Wenigstens gibt es das Trockenfutter in einem großen recycelten Sack. Dosen kämen eh gar nicht in Frage. Das mit dem Hüttenkäse nervt. So viel Müll! Kann man genauso gut Joghurt nehmen eigentlich? Den gibt es in großen Eimern.


    Also auf Wurmkur und Zecken-Prophylaxe vom Tierarzt zu verzichten… Weiß ich nicht, das ist für mich keine Option. Das Gesundheitsrisiko ist mir persönlich zu hoch. Aber muss Jeder wissen. Ich streite da bestimmt nicht wegen anderer Meinungen.


    Ein großer Teil sind sicherlich Kotbeutel. Da ist das praktischste vermutlich noch Recycling oder kompostierbar. Die Pappdinger stell ich mir mega unpraktisch vor.

    Es gibt so kompostierbare Beutel. Wenn die leer sind, greife ich ein paar Tage zu den Plastik-Dingern aus den öffentlichen Spendern. Sehr ärgerlich! Vielleicht kann man die abonnieren? Aber die ganzen kleinen Lieferungen nach Hause sind auch nicht toll ökologisch. Ich muss besser planen wohl oder mehr Rollen kaufen.

  • Frage: Wie gut sind getrocknete Apfel-Stücke für Hunde? Wäre das ein Leckerli-Ersatz für Fleisch-Leckerli? Meine Hündin liebt die. Weiß nicht wie verdaulich die sind und ob gut auf Dauer.

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