Erfahrungen mit Kryptorchismus

  • Hallo souldog, danke!


    Ich hätte eine Frage: Hat dein Rüde denn damit angefangen das Bein zu heben und zu markieren?

    Ares tut es auch mit achten Monaten noch nicht. Ich frage mich, ob das einen Zusammenhang hat?

    Felix setzt sich bis heute noch teilweise hin. Konnte da auch keinerlei Zusammenhang feststellen.

  • Wurfprotokoll habe ich auch keins mitbekommen bei meinen Hunden ;) Aber grundsaetzlich hast du einen fehlerhaften Hund. Ich meine aber das sich nach 6 Monaten die Beweislast umkehrt. Czarek weiss da glaub was

    Nach den Seminaren, die ich gemacht habe und wie mir mein Anwalt beim Aufsetzen der Verträge über die Schulter geschaut hat, habe ich das folgendermaßen verstanden (aber ich bin kein Jurist, im Zweifel wird man das individuell erfragen müssen, also ich gebe keine Garantie hier drauf, dass das alles juristisch perfekt ist):

    ein Züchter (egal ob Verein oder nicht) muss für seine Welpen 2 Jahre Gewährleistung geben, wie auch ein Händler auf seine Geräte. Es gibt aber einen Zeitraum, wo man annimmt, dass dieser Fehler schon "ab Werk" vorhanden war und einen Zeitraum, wo sich die Beweislast umkehrt, um den Züchter in die Haft zu nehmen und Schadensausbesserung zu verlangen, weil man dann nicht mehr sagen kann, ob der Schaden durch den Besitzer entstanden ist oder vorher schon da war. Der Züchter ist also dazu verpflichtet, einen "Schaden" am Tier zu bereinigen oder alternativ den Preis zu erstatten, sofern dieser Fehler beim Kauf nicht von der Gewährleistung ausgeschlossen wurde, indem man den Hund zb vergünstigt abgibt.

    In der Regel findet diese Beweislastumkehr nach 6 Monaten nach Abholung statt, so wurde mir das zumindest gesagt.


    Konkret heißt das jetzt für dein Beispiel: ist der Hund unter 2 Jahren, so greift noch die Gewährleistung für den Hund. Beim Kryptorchiden kann man ausgehen, dass das eine erbliche Erkrankung ist. Wenn es keinen Hinweis darauf gibt, dass der Züchter den Wurf trotz besseren Wissens (zb der Rüde hat in jedem bisherigen Wurf Kryptorchiden gebracht) gemacht hat, kann man ihm zumindest schon mal nicht unterstellen, dass er seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist. Das hat ja Helfstyna für dich gemacht und da ist alles tacko.


    Also geht es jetzt darum, zu beweisen, dass der Fehler schon vorher vorhanden war. Das kann man zb mit dem Wurfprotokoll. Ein bis zur Abnahme nicht abgestiegener Hoden wird vermerkt. Da du selbst nicht weißt, ob der ab und zu mal "gependelt" ist, lässt sich sonst aktuell nicht nachweisen, dass der Hoden vielleicht doch nochmal hoch gewandert ist im Wachstum.

    Kannst du dem Züchter nachweisen, dass Fehler schon wissentlich bei ihm bestand, kannst du auf Nachbesserung bestehen. D.h. der Züchter muss sich an der OP kostenmäßig beteiligen.

    Raus wäre er nur, wenn er dir beim Kauf gesagt hätte: Pass auf, der Hoden ist nicht da. Ich geb dir den Hund dafür eine gewisse Summe günstiger ab (meistens macht man das so ca hoch, wie die OP Kosten wären, also was um die 300Euro?) und bin dann aus der Gewährleistung für diese Sache raus. Das hat er ja augenscheinlich nicht gemacht.


    Du kannst also "vom Recht her" darauf bestehen das Wurfprotokoll einzusehen und wenn das da drin steht, hast du den Nachweis, dass das schon bekannt war. Dann kannst du den Züchter darauf festsetzen, dass er dir was für die OP dazu bezahlt oder ganz bezahlt, das ist alles Verhandlungssache.


    Gesundheitlich ist hier ja schon viel geschrieben worden. Hoden raus nehmen, feddich ist die Geschichte, Hund lebt normal weiter und hat keine Nachteile bis darauf er nicht Weltmeister werden kann (wohooo).


    Aus Züchtersicht ist es bestimmt sinnvoll zu wissen, was mit der Nachzucht ist und dass sie bei WD oder so auch als Kryptorchide markiert wird. Wäre auch vor der Wurf Wiederholung sinnvoll zu kommunizieren, vielleicht hätte er die Verpaarung dann auch nicht gemacht. Oder man schaut da jetzt ganz genau drauf und beobachtet das streng. Dann kann man sehen, ob sich das häuft. Manchmal steckt man aber auch einfach nicht drin, sowas passiert.


    Aus persönlicher Sicht: ich hätte da jetzt keinen Nerv drauf, dass ich den Züchter da mit Klage drohen muss, dass er was dazu schießt. Mein Hund, meine Verantwortung. OP Versicherung ist eh abgeschlossen, für sowas ist das immer sinnvoll und ich bezahle dafür keinen letztendlich Cent. Der Züchter hat es ja augenscheinlich zumindest nicht wissentlich produziert. Beim Mischling würde ich es auch selbst zahlen, da hätte ich keinen Ansprechpartner dafür... Muss aber jeder selbst wissen.

    Ich würde das dem Züchter schreiben und fertig ist die Kiste.

  • Aus persönlicher Sicht: ich hätte da jetzt keinen Nerv drauf, dass ich den Züchter da mit Klage drohen muss, dass er was dazu schießt.

    Ich auch nicht und ich will auch keinen Krieg mit dem Züchter anfangen wegen etwas, das man sowieso nicht beweisen kann.


    Ich habe es ihm geschrieben. Meine Versicherung greift nicht bei Erbkrankheiten, ich werde wohl alles selbst zahlen müssen.

  • Ich würde das dem Züchter schreiben und fertig ist die Kiste.

    Ich habe dem Züchter geschrieben und ihn sachlich informiert. Habe darauf geachtet, dass keine Emotionen dabei sind. Nichts. Keine Antwort, keine Reaktion. Seit über einer Woche ignoriert er diese Nachricht. Warum auch immer. Ich schreibe ihm nicht mehr.


    Ares geht es soweit gut. Die OP ist noch nicht geplant, ich hab ausdrücklich erwähnt, dass ich ihn nicht kastrieren möchte. Sie sollen nur den Hoden im Bauch entfernen.

  • Sehr schade.

    Aber er weiß es jetzt und muss selbst entscheiden, was er damit anfängt.

    Bei WD würde ich den eigenen Hund auch noch markieren :pfeif: Vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass da nichts zur Kenntnis genommen wird.


    Eigentlich sollte man zumindest hoffen, dass ein Züchter wenigstens "Danke für die Info, wir werden das in Zukunft in unsere Zuchtplanung einbeziehen" antwortet oder sowas. Oder dass bei der Wurfwiederholung verstärkt drauf geachtet wird oder sowas...

    Bei keiner Antwort weiß man halt auch, woran man ist.

    Der Züchter kann ja nix dafür, wenn da bisher nichts bekannt ist. Das kam jetzt auch für den 2. Wurf zu spät als Info. Gar nicht zu reagieren ist aber schon arschig.


    Leider gibt es genug solche Leute, die sich für ihre Nachzucht überhaupt nicht interessieren und auch an einer Nachzuchtkontrolle Null Interesse haben.


  • Eigentlich sollte man zumindest hoffen, dass ein Züchter wenigstens "Danke für die Info, wir werden das in Zukunft in unsere Zuchtplanung einbeziehen" antwortet oder sowas. Oder dass bei der Wurfwiederholung verstärkt drauf geachtet wird oder sowas...

    Auf die erste Info - habe ich ja schon geschrieben - habe ich eine Antwort bekommen. Da wurde ich aber angegiftet, was der Welpe denn mit 12 Wochen beim Tierarzt macht und wieso man nicht versucht hat den Hoden nach unten zu streichen.


    Bei der jetzigen Info nach Ultraschalluntersuchung habe ich dann gar keine Antwort mehr bekommen. Für mich ist das völlig neu und unverständlich.

    Leider gibt es genug solche Leute, die sich für ihre Nachzucht überhaupt nicht interessieren und auch an einer Nachzuchtkontrolle Null Interesse haben.

    Dieselbe Reaktion hatte ich auch auf den Vorschlag den Hund auf HD/ED zu röntgen...


  • Wie, was macht der Welpe mit 12 Wochen beim Tierarzt? Idealerweise wird da auch nachgeimpft und ein Arzt guckt auch immer den gesamten Hund an und schaut, ob der Rüde in diesem Fall "Pendelhoden" hat, um zu gucken, ob die noch von selbst kommen. Da ist nichts ungewöhnliches dran...

    So dramatisch oder teuer ist die ganze Geschichte ja nun auch nicht. Da kommt halt der eine Hoden raus und fertig...

    Tjoa und eigentlich sollte sich jeder Züchter freuen, wenn die Leute von sich aus röntgen lassen. Ich würde es trotzdem machen, alleine schon, um Gewissheit über die Gesundheit meines Hundes zu haben.


    Nein, keine Ersthundehalterin, aber eben erster eigener Deckrüde.

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