Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Gewerbliche Züchter gibt's beim Eurasier gar nicht, Wurfwiederholungen müssen beantragt werden, werden unter gewissen Aspekten auch genehmigt.

    Ich weiss (vermute), was du meinst. Du willst eine gute Zucht von Hundevermehrung abgrenzen, denke ich.

    Aber die Begrifflichkeit ist nicht ganz richtig.

    Zitat:

    "Der Begriff „gewerbliche Hundezucht“ ist streng von dem Begriff der „gewerbsmäßigen Hundezucht“ abzugrenzen, es kann aber der Fall eintreten, dass bei einer Hobbyzucht beide Eigenschaften zu bejahen sind."

    Quelle: https://www.foxterrier-verband…bsmaessige-Hundezucht.pdf

    Wenn zum Beispiel 3 Hunde gehalten werden, mit denen "THEORETISCH" gezüchtet werden könnte, also die alte Hünin, mit der mal gezüchtet wurde und die junge Nachwuchshündin, und die aktuelle Zuchthündin, ist es unter Umständen schon eine gewerbsmässige Zucht.


    Ein "gewerbliche" Zucht ist "nur" wenn alles über das "Gewerbe" abgerechnet wird. Ein gewerbliche Zucht geht auch mit einer Hündin. Dann hat man eben ein Gewerbe angemeldet und eine Zucht und hat eine Hündin und züchtet mit der 2 mal....

    Ein Gewerbe anzumelden, und darunter die Zucht laufen zu lassen ist einfach eine Rechnung....was ist günstiger: Zwingersteuer und Hundesteuer können sehr teuer sein, und ein Gewerbe dann günstiger.


    Was du meinst die kommerzielle Hunde(vermehrungs)zucht, die unter dem VDH nicht stattfinden soll.

  • Wenn ich einen reinen Begleiter habe, so wie ihn sich mein Bekanntenkreis backen wollen würde, dann müsste ich mehr auf das Wegfallen von Eigenschaften testen, als auf das Vorhandensein von Merkmalen. Was da alles nicht erwünscht ist, ist nicht mehr feierlich.

    An denen muss man sich doch aber nicht orientieren, wenn man über Wesensprüfung nachdenkt. Das Ziel einer Wesensüberprüfung ist doch nicht, ein Steiftier mit Herzschlag zu züchten. Das Ziel ist, die im Standard stehenden Eigenschaften so gut wie möglich zu überprüfen, inclusive der dort festgeschriebenen Wesenseigenschaften.

    Und das nicht nur beim Begleithund, sondern bei jedem Hund. Mindestens bei jedem Hund, der diese Eigenschaften nicht in Arbeitsprüfungen beweisen kann.

    Ich finde auch, es geht doch nicht um ein Wunschkonzert, sondern um das, was der Züchter für sinnvoll hält.

    Das ist doch jetzt auch so. Ich kenne niemanden, der sagt: Ich wünsche mir einen möglichst tonnigen Labrador. Oder einen Mops, der röchelt....


    Jedenfalls - natürlich formulieren die Leute, was sie nicht wollen. Das hat oft mit Unwissen darüber zu tun, wie die ungewollten Verhaltensweisen entstehen. Das sollten Züchter ja besser wissen.

    Dass Bellen mit Wachsamkeit zusammenhängt usw.

    Oder dass "Kinderlieb" keine Eigenschaft ist, aber Reizschwelle, Reaktivität und Aggressivität durchaus durch die Zucht beeinflusst werden.


    Für mich ist das große Problem, und das sag ich jetzt mal provokativ, dass viele Züchter einfach an solchen Dingen gar kein großes Interesse (und evtl. auch wenig Wissen/Erfahrung) haben und auf Aussehen züchten, fertig.


    Von daher: Ich denke, es sollte für die Optik nur ganz weitgefasste Parameter geben, mehr nicht. Dafür aber, angepasst an das jeweilige Ziel, Wesens- und Leistungsüberprüfungen. Ich meine damit nicht, dass da jeder Hund rausfliegen soll, der sich nicht als Punching-Ball benutzen lässt! Aber man könnte z.B. ablesen, ob ein Hund eher sensibel ist oder nicht und das in der Anpaarung berücksichtigen.


    Für umsetzbar halte ich das innerhalb der bestehenden Strukturen nicht. Generell finde ich es schwer, mir Strukturen vorzustellen, in denen Vereinsmeierei und Süppchenkochen nicht ganz schnell wieder zu den selben Ergebnisse führen. Wo Menschen sind, da menschelt's halt.

  • Mehrhund aaah, OK DANKE, da hab ich tatsächlich was vermischt. Es kann also eine Zucht im Familienverband mit 2-3 Hündinnen auch gewerblich sein, wenn's steuerlich usw. gemeldet ist.

  • Mehrhund aaah, OK DANKE, da hab ich tatsächlich was vermischt. Es kann also eine Zucht im Familienverband mit 2-3 Hündinnen auch gewerblich sein, wenn's steuerlich usw. gemeldet ist.

    Gewerblich sowieso.

    Ein Gewerbe anmelden dauert 3 Minuten.


    Gewerbsmässig kann eine PFLICHT sein. (§ 11), kann aber auch einen Hobbyzüchter sein. Und ist nichts "böses"...

    Das kriegst du als Käufer nicht mit.


    Ein Züchter muss ohne eine Gewerbe angemeldet zu haben eben Zwingersteuern zahlen...Mit Gewerbe "Gewerbesteuern"

    Je nachdem was für wen besser passt wird gemacht.


    Wie in dem Artikel steht:

    Zitat: "Eine erlaubnispflichtige „gewerbsmäßige“ Zucht i.S.d §11 I Nr. 3Tierschutzgesetz wird laut der Allgemeinen Verwaltungsvorschriftzur Durchführung des Tierschutzgesetzes immer dann vermutet, wenneine Haltungseinheit den Umfang von drei oder mehr fortpflanzungs-fähige Hündinnen oder die Absatzmenge von drei oder mehr Würfenpro Jahr erreicht.


    Die Erlaubnis ist beim zuständigen Veterinäramt ein-zuholen.Aber Achtung, es handelt sich bei der in der Allgemeinen Verwaltungs-vorschrift zum Tierschutzgesetz aufgeführten Definition um eine norm-auslegende Verwaltungsvorschrift, einer sogenannten Regelvermutung,von der abgewichen werden kann. Es können durchaus geringere An-forderungen die Annahme einer Gewerbsmäßigkeit begründen. Deshalbsollte schon bei geringsten Zweifeln, ob die eigene Zucht nicht dochdem Bereich der Gewerbsmäßigkeit zuzuordnen ist, in jedem Fall eineAbstimmung mit dem zuständigen Veterinäramt erfolgen. Ein VerstoßgegeneineetwaigeErlaubnispflichtkannzuerheblichenSanktionenfüh-ren.Wichtig ist auch, dass Hündinnen, die das achte Lebensjahr bereits er-reicht haben und im VDH nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden dür-fen, für den Gesetzgeber ebenso als „zuchtfähig“ gelten, wie Hunde, dielaut Zuchtordnung des jeweiligen Rassehundezuchtvereins zwar erst abdem 15 – 24 Lebensmonat erstmalig belegt werden dürfen, die aber zu-vor schon läufig waren. Es kommt allein auf die potentielle Zuchtfä-higkeit an."

    Quelle: https://www.foxterrier-verband…bsmaessige-Hundezucht.pdf

  • Ich kenne keinen Züchter, dem das Wesen seiner Hunde egal ist. Auch keinen "Show-Züchter" :ka: Aber gut, vielleicht kenne ich auch die falschen Züchter. Da ist eben nicht "auf Aussehen, fertig". Die Vorstellungen, was das Wesen und den Charakter angeht, gehen einfach super weit auseinander. Was für den einen ein guter Hund ist, ist für den nächsten anstrengend, dem nächsten wieder zu langweilig, etc. Was auch völlig ok ist. Ich muss nicht den gleichen Charakter toll finden wie mein Nachbar, nur weil wir beiden einen Begleithund wollen.


    Ich verstehe aber auch nicht, was das riesige Problem ist, wenn Leute mit Ausstellungsziel / Rassestandard züchten. Mal abgesehen von ein paar Qualzuchtrassen und Übertypisierungen leidet da nun nicht die Massen an Hunden drunter. Ist halt wie überall - man sollte das Maß halten. Gibt auch genug Sporthunde wo ich mich frage, ob das nicht schon zu "Extrem" wird.


    Im DSH-Standard ist das Aussehen sogar oft sehr klar festgelegt finde ich. Trotzdem ist es eine total variable Rasse mit verschiedensten Linien, Präferenzen und sogar Populationen. Der Rassestandard scheint nicht das Problem zu sein, was Vielfalt angeht. Doch viel mehr, dass ein Züchter x-Mal die Bewertungsnote "vorzüglichste exzellenz und fürstliches Aussehen xy" benötigt um die ZZL in seinem Verein zu bekommen. Wenn Rassestandard eben nicht ausreicht um züchten zu dürfen. Bestimmte Linien nicht gewollt sind.


    Ich finde so Ansprüche und Druck von außen aber auch immer schwierig. Züchten kostet eine Menge Zeit, Leidenschaft, Geld, Wissen und Nerven. Grade wenn die ZZL umfangreich ist. Da gestehe ich jedem Züchter zu, das zu züchten was er selbst gut findet (im Rahmen des Tierschutzgesetzes, natürlich!). Wenn das charakterlich keine Hunde für die breite Masse sind, dann ist das so. Und das ist erstmal völlig ok in meinen Augen.


    Züchten ist für viele ein Hobby. Kein Beruf und ganz ohne "Auftrag die Gesellschaft mit Hunden zu versorgen".


    Eine Wunschliste was Verbesserungen der eigenen Rasse angeht finde ich völlig ok. Aber von außen zu fordern, was die Züchter alles tun sollen ist in meinen Augen schwierig, wenn man aktiv überhaupt nicht mitwirkt. Man selbst profitiert ja nur davon. Ich hoffe man versteht was ich meine. Als Züchter zu sagen "ich würde mir wünschen, dass das Wesen überprüft wird, mehr Gesundheitstests pflicht sind, etc.", wenn man selbst darunter "leidet" ist für mich etwas anderes als wenn "Konsumenten" von außen vorschreiben, was die Züchter nicht alles zu tun haben sollen, nur, damit es für denjenigen perfekt passende Hunde zu erwerben gibt - die anschließend in der "Versenkung" verschwinden.

  • Egal nicht, nein. Aber wenn ich mir die Showhunde bei meiner Rasse anschaue, dann ueberwiegen Hunde die fuer mich persoenlich Wesensmaengel haben. Huschig, hysterisch, extrem weich, keine lange Zuendschnur (also lang fuer diese Rasse und nicht lang wie bei anderen Rassen), usw. usf.

    Die sind u.U. echt schick (sieht jeder anders), aber gerade solche Hunde empfinde ich als reine Familien-/Begleithunde als eine absolute Katastrophe!

    So Hunde gibt's (leider) auch bei den Leistungshunden, aber da sind sie (noch) in der Minderheit. Weil Hunde mit so einem Wesen keine Pruefung in dem ueblichen Sport packen/keine Leistung bringen..

  • Egal nicht, nein. Aber wenn ich mir die Showhunde bei meiner Rasse anschaue, dann ueberwiegen Hunde die fuer mich persoenlich Wesensmaengel haben. Huschig, hysterisch, extrem weich, keine lange Zuendschnur (also lang fuer diese Rasse und nicht lang wie bei anderen Rassen), usw. usf.

    Die sind u.U. echt schick (sieht jeder anders), aber gerade solche Hunde empfinde ich als reine Familien-/Begleithunde als eine absolute Katastrophe!

    So Hunde gibt's (leider) auch bei den Leistungshunden, aber da sind sie (noch) in der Minderheit. Weil Hunde mit so einem Wesen keine Pruefung in dem ueblichen Sport packen/keine Leistung bringen..

    Ich kenne nur einen Show-Mali. Den finde ich charakterlich sehr cool und hier sind irgendwie die Leistungsmalis total verschrien was den Charakter angeht. Beurteilen kann ich das absolut nicht. Aber es zeigt mir, dass die Vorstellungen einfach auseinander gehen, was einen guten Charakter ausmacht. Das ist für mich nicht gleichzusetzen mit "alles außer Aussehen ist denen egal". Der Charakter zählt schon, die Ansprüche und Wünsche gehen einfach auseinander.

  • Ja, die wenigen Showmalis die ich kenne, sind ok.

    Anders siehts dann bei Terv und Groeni aus.. Ich freu mich echt ueber jeden coolen Showhund! Ich kenn einen Rueden, den wuerd ich sofort einpacken. Das ist so ein toller Hund :herzen1: Leider ist der eine der grossen Ausnahmen, wenn ich mir so anschaue, was auf den Ausstellungen so dabei war, auf denen ich unterwegs war. Ich find es total schade, auch weil so ein Wesen fuer die Hunde selber bescheiden ist..

  • Egal nicht, nein. Aber wenn ich mir die Showhunde bei meiner Rasse anschaue, dann ueberwiegen Hunde die fuer mich persoenlich Wesensmaengel haben. Huschig, hysterisch, extrem weich, keine lange Zuendschnur (also lang fuer diese Rasse und nicht lang wie bei anderen Rassen), usw. usf.

    Die sind u.U. echt schick (sieht jeder anders), aber gerade solche Hunde empfinde ich als reine Familien-/Begleithunde als eine absolute Katastrophe!

    So Hunde gibt's (leider) auch bei den Leistungshunden, aber da sind sie (noch) in der Minderheit. Weil Hunde mit so einem Wesen keine Pruefung in dem ueblichen Sport packen/keine Leistung bringen..

    Ich kenne nur einen Show-Mali. Den finde ich charakterlich sehr cool und hier sind irgendwie die Leistungsmalis total verschrien was den Charakter angeht. Beurteilen kann ich das absolut nicht. Aber es zeigt mir, dass die Vorstellungen einfach auseinander gehen, was einen guten Charakter ausmacht. Das ist für mich nicht gleichzusetzen mit "alles außer Aussehen ist denen egal". Der Charakter zählt schon, die Ansprüche und Wünsche gehen einfach auseinander.

    Und grade beim fettmarkierten sollten die Leute mit ihren Ansprüchen öfter mal nachdenken was sie da bei Rasse X erwarten und wie sehr das dazu passt.

    Man muss nicht alles verhunzen nur um den Markt nach Hülle X zu bedienen.


    Ich hab Show Malis nicht so cool erlebt .


    -


    Was ich bisher wenig gelesen hab war das Thema Wurfwiederholung.

    Ich persönlich finde das nach ca 3 Jahren wenn der Wurf ausgewertet ist und sich top zeigt z.B durchaus legitim.

  • Ich glaube, es geht hier um völlig verschiedene Dinge.


    Die Frage war nach Utopien.


    Meine Utopie wäre nicht, dass man bestehende Rassen so oder so oder so hin oder her züchtet, sondern dass der Rassegedanke - insbesondere die Idee der "Reinrassigkeit" aufgegeben würde. Das ist ein so überkommenes und biologisch unsinniges Konzept.


    Dann würde man bestimmte Hundetypen züchten - Hunde, die sich für eben für diese oder jene Aufgabe eignen. Innerhalb relativ weitgefasster Parameter für das Aussehen.

    Ganz ähnlich der Zucht von Arbeitshunden eben.


    Und das wünsche ich mir nicht, damit meine "Konsumentenwünsche" befriedigt werden.

    Also, ich wünsche mir gar nix, sondern es war das Gedankenexperiment dieses Threads.


    Wenn ich mir Hundezucht backen dürfte, so wie ich es für richtig halte, dann würde ich mir das so backen. Wobei natürlich massig Haken dran sind. Wie gesagt - Utopie.

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