Planung meiner Süssen Maus

  • Wenn dich die Rassen so faszinieren und dir bewusst ist wie der worst case aussehen kann und welche Arbeit mit so einem Hund auf dich zukommt, dann kannst du doch einen Amstaff vom Züchter nehmen.


    Wieso muss es denn ein PitMix von privat sein?

  • Ok. Also erstmal: Niedersachsen hat keine Rasselisten. Es gibt zwar Auflagen für gefährliche Hunde, aber Hunde werden nicht per se wegen ihrer Rasse (oder Mischung aus bestimmten Rassen) als gefährlich eingestuft. Und in Niedersachsen gibt es auch kein Zuchtverbot. Rechtlich soweit ok.


    Was das Fachwissen angeht: Der American Pit Bull Terrier ist in Deutschland eher selten. Es handelt sich um den zierlicheren, kleineren Vertreter. „Pitbull“ ist eigentlich nur ein recht unterschiedslos verwandter Oberbegriff. In der Regel findet man hier eher American Staffordshire Terrier (vor allem bei den Breitschädeln) oder Mixe nicht nachvollziehbarer Herkunft. Gerne auch aus dem Ausland und aus Linien, bei denen die Pit-Vergangenheit nicht so lange her ist, wie es allgemeiner deutscher Ethos und Wortlaut des Gesetzes gerne hätten.


    Mit einen Hund aus der Bull and Terrier Riege bekommst Du auch das Risiko, dass genau die Eigenschaften voll durchschlagen, für die diese Hunde früher gezüchtet wurden. Kurze Zündschnur, unbändiges Temperament und Energie, ausgeprägter Beutetrieb, Kompromisslosigkeit und Zielstrebigkeit. Dazu viel Kraft und gerne auch mal Unverträglichkeit mit bzw. wenig Toleranz gegenüber Artgenossen. Das hört sich in der Theorie toll an. In der Praxis kann das zu sehr vielen Problemen und letztlich einem gefährlichem Hund führen.


    Du brauchst ganz viel klaren Verstand und nüchternes Einschätzungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, Wissen, Durchsetzungsstärke und die Bereitschaft, den Hund seiner Veranlagung gemäß auszulasten ohne ihn hochzupushen. Also auch Fingerspitzengefühl. Aber gar kein rosarotes Baby-Mäuschen Kampfschmuser Gedöns. Das mag nach außen hin ganz niedlich sein und wirken, aber im Verhältnis zwischen Hund und Dir schadet es, bitte setze diese Brille so schnell wie möglich ab. Und vergiss die Spiele, die den Beutetrieb pushen, bis Du das vernünftig einschätzen kannst.


    Bitte missverstehe mich nicht: Trotz eigener schmerzlicher Erfahrungen mag ich diese Hunde sehr, in den absolut richtigen Händen sind sie bei ihren Menschen einfach großartige Clowns. Ich kenne durch frühere Vereinszugehörigkeit auch sehr viele tolle Hunde aus diesem Spektrum. Aber sehr wenige, mit denen die Halter in jeder Situation bedenkenlos mal einfach vor sich hinschlendern können. Einige Konstellationen, bei denen es auch familienintern schiefgegangen ist, als die Halter einen zweiten Hund wollten (bei zwei Fällen hat es Einer von Beiden nicht überlebt). Zwei, bei denen die zum Haushalt gehörende Katze nicht überlebt hat. Hunde, bei denen die Artgenossenunverträglichkeit trotz bester Sozialisation heftig zugeschlagen hat.


    Zur Bordeauxdogge, die ja auch mitspielt, noch kurz angemerkt: Ich liebe diese Rasse sei vielen, vielen Jahren. Deshalb wird auch nie eine Bordeauxdogge hier einziehen, es sei denn, sie käme aus dem Tierschutz. Diese Rasse wurde durch übertypisierte Zucht so heruntergewirtschaftet, dass viele Individuen unter körperlichen Qualen leiden. Wenn zu den oben geschilderten Eigenschaften dann auch noch gesundheitliche Einschränkungen kommen, die Frust und mangelnde Auslastung erzeugen, dann wirds äußerst unlustig. Charakterlich sind die Bordeauxdoggen, die ich kenne, sehr typisch Molosser: Stur, eigenwillig, sensibel. Will man in Mischung mit den o. g. Eigenschaften nicht haben.


    Übrigens: Auch die viele Liebhaber American Pitbull Terrier und American Staffordshire Terrier , die ich kenne, würden entsprechende Hunde nur noch aus den (hierzulands selten gewordenen) sorgfältigen Zuchten übernehmen. Oder aus dem Tierschutz. Das sind genau die, bei denen wenig schiefgegangen ist.


    Noch zu bedenken: Du wirst nicht mit Hund in alle Länder reisen können. Du wirst, wenn Du innerhalb Deutschlands umziehst, ggf. irgendwann strengere Auflagen erfüllen müssen. Du darfst mit einem erhöhten Hundesteuersatz rechnen (diesen legt die Kommune fest). Du wirst gucken müssen, welche Versicherung Du bekommen kannst. Du wirst damit rechnen müssen, dass Dein Hund bei anderen Menschen auf deutliche Ablehnung stößt. Das kann Dein soziales Leben und Deine Wohnsituation deutlich beeinflussen. Und die Chance, den Hund mal mit auf Arbeit zu nehmen. Auch Hundebetreuung ist unter Umständen schwer zu finden.

  • Das mit dem American Pit Bull Terrier ist immer so eine Sache. Meistens ist es nämlich keiner, sondern ein American Staffordshire Terrier oder irgendein Bullmix.


    Wenn wirklich zum Großteil APBT, nunja, das ist im Grunde die Leistungslinie des AmStaffs und halt schon ein sehr eigener Hundetyp.


    Vergiss alles, was irgendjemand sagt, der auch nur an das Wort Kampfschmuser denkt oder von "Es liegt immer am anderen Ende der Leine". Das ist Bull(&Terrier)Shit.


    Grob runter gebrochen ist der APBT ein teils erstaunlich kleiner, sportlicher Hund der explizit dazu gezüchtet wurde, ein Artgenossenthema zu haben, Sozialisierung hin oder her, und wenn man auch wen kennt, der wen kennt, der den Ausnahmehund hat. Was nun das Artgenossenthema ist, da ist die Bandbreite zwar von bis und klar gibt es auch ganz umgängliche, aber das Zuchtziel war und ist ganz klar "Nicht aufgeben und wenn man dabei drauf geht" und das bezieht sich halt u.a. auf das Raufverhalten und es war (und ist noch bei genug Züchtern) erwünscht, dass ein Hund in der Konfrontation stirbt.


    Klar geht es heutzutage mehr in sportliche Richtung wie weight pulling, aber was man ewig reingezüchtet hat, verschwindet nicht einfach wie von Zauberhand wieder und die gewollte "gameness" so eine Art "Egal was Du machst, mach es bis zum Schluss. Death before did not finish" soll im Pit ja weiterhin sein, sonst ist er für den Pitinteressenten ja nicht interessant, da kann er sich doch gleich nen AmStaff nehmen.


    Wobei der AmStaff als die Showlinie vom Pit in der Tendenz moderater, größer, weniger agil ausfällt, aber auch da ist noch immer drin, was man an Terriern und Molossern seit ewig will. Bzw warum man sie kreuzte.


    Jetzt sind viele Pits/Staffs trotzdem keine Psychos oder unhändelbar (und oft sind sie auch weder Pit noch Staff. Was an Hunden dieses Typs rumläuft sind sehr sehr viele Mixe, die auch mal so, mal so ausfallen können), aber ihre Geschichte nicht ernst zu nehmen, ist dennoch fatal.


    Gleichzeitig kursiert ja immer noch das Märchen von "Man nannte sie Nanny Dogs". Auf der Kritikerseite die Mär von den zig Trilliarden Bisskraft, als hätten Pits die Physik und Hebelwirkung für sich neu erfunden. Und entweder die Leut hassen sie und dieser Hundetypus hat an allem schuld oder es wird geglaubt, man kann alles mit Liebe weg streicheln.

    Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen.


    (Fehlgeleitetes) Beutefangverhalten und Jagdtrieb kann ein großes Thema sein. Artgenossen scheiße finden, raufen usw. kommt gern erst mit dem erwachsen werden. Klassiker: "Also meiner ist total verträglich!" "Ah, okay, wie alt ist der nochmal? 6, 7 Monate? Sprechen wir doch in einem Jahr oder zwei nochmal drüber".


    Beim "Der Hund hat einfach aus dem Nichts angegriffen" kann man sich fragen, ob das nicht oft auch aus dem jagdlichen Verhaltenskreis kommt. Und etliche Exemplare fackeln halt einfach auch nicht lange bzw tun sich viele schwer, die Mimik dieser Hunde zu interpretieren und es war längst mehr als nix.



    Viele Bull&Terrier sind tatsächlich sehr menschenfreundlich und haben in Bezug auf Menschen eine recht lange Zündschnur. Aber "Alle immer nur nett. Man biter wurden doch in der Zucht sofort ausselektiert" ist auch ein Märchen.


    Es sind definitiv keine lahmarschigen Hunde, sehr körperlich, grobes Spielverhalten, teils recht verbal grad was Quietschen und Aufregungsschreien anbelangt und relativ viel Masse auf relativ kleinen bis mittelgroßen Körper bringt erstaunlich viel Kraft mit. Dann wird derjenige, der mehr auf Liebe, denn auf Erziehung gesetzt hat, halt nachgeschleift.


    Der Pit ist sportlich, in gewissem Sinne ein Gebrauchshund und als reiner APBT auf Leistung (wie auch immer die aussieht) gezogen, aber nirgendwo gern gesehen. Einige Sparten des (Gebrauchs)Hundesports sind bei dem Hundetyp nicht wirklich anzuraten, der Rest will einen nicht dabei haben.


    Beutespiele (und dazu gehört auch Quietschspielzeug) mit dem Junghund sind halt nicht unbedingt die beste Idee.

    Mensch formt züchterisch grad aus dem Jagdverhalten viele erwünschte hündische Eigenschaften. Einige Hundetypen liegen da genetisch mehr am Anfang der Jagdsequenzen, andere am Ende, also im halten, packen und dann kommt töten (Oh, meine Dürrhunde sind da auch gut dabei, was züchterische Hypertrophie von Jagdsequenzen betrifft. Bedeutet nicht automatisch unkontrollierbare Bestie, aber halt eine gewisse Verantwortung meiner Umwelt gegenüber.)

    Das bringt Hund mit, muss ich wirklich nicht noch fördern. Vorallem nicht ohne zu wissen, was ich tu.


    Bordeuxdogge im Mix...Hm...Ich mag die gerne, genauso wie Pits und Staffs, aber das sind bedauernswerte Krüppel, irgendne Wohnzimmerzuchtbordeauxdogge, das schreit fast nach kaputten Ellbögen, Hüften, zuviel Haut und triefenden Augen mit eingewachsenen Lidern. Grad die desolate Orthopädie kann im Mix dann auch auftreten.


    Engagierte Halter für diesen Hundetyp sind ein Gewinn auch für die Hunde. Unbedarfte Halter der Grund, warum ich meine Hunde von diesen Hunden tunlichst fern halte. Nicht aus Angst vor Pit und Staff, sondern aus Angst vor der Blauäugikeit mancher Halter und ja, ich überleg dann manchmal, was ich als breaking sticks verwenden könnt, falls Mausibär doch mal Das hat er noch nie gemacht! macht. Leider sieht man von außen nicht, zu welcher Kategorie Mensch gehört, es gibt auch genug Halter, wo es mit Pit und Co auch ganz entspannt geht, also relativ und sei es, dass man sich freundlich aus dem Weg geht, weil die ihre Hunde realistisch sehen. Insofern liegt das Problem wirklich am anderen Ende der Leine, aber nicht im Sinne des Zitateschöpfers. Genetik geht nicht weg, aber man kann damit umgehen oder nicht.


    Es sind durchwegs tolle Hunde mit ein paar Seiten, die jedoch kritisierenswert sind und nicht unproblematisch. Falls es überhaupt sowas wie Anfängerhunde gibt, nein, das sind eher keine.


    Und für so nen Mix zahltst Du hoffentlich auch keine 1000 Euro aufwärts.

  • Bullys

    Welchen meinste?


    Bullterrier?

    Bulldogge? Englisch? Französisch?

    American Bully?


    StaffBulls werdens wohl nicht sein.


    Aber weil ich vermute dass du den American Bully meinst : Please forget it! ^^

    Diese Hunde sind allein körperlich ne Vollkatastrophe! Egal in welcher Größe - so viel Masse KANN NICHT gesund sein!


    Wenn du den Bullterrier meinen solltest...

    Bitte, auch nein ^^


    Meinst du irgendwelche Bulldoggen damit ( Frenchie, English, OEB, Conti, Exotic, whatever...) würde ich allein aus körperlichen Aspekten abraten.


    Und auch der American Bulldog ist nicht grade das was ich als robuste, gesunde Rasse abspeichern würde.



    Um auf deine Fragen zu antworten :


    Finde mal eine Haftpflichtversicherung die so einen Hund aufnimmt.

    Und bei der Bordeaux Doggen Beteiligung kannst du dir gleich noch eine OP Versicherung suchen.


    Als Namen Fänd ich Gaya, Benja oder Ruby für so einen Hund ganz schön.^^

  • Beim American Bully kann ich mich nur anschließen: Bitte nicht. Schon gar nicht XL. Als Rasse sind die eh weder FCI noch VDH anerkannt. Das, was da an Zucht läuft, geht dermaßen auf einen deformierten nicht funktionellen Körperbau hinaus. Ich würde unterstellen, dass auch von diesen Hunden viele unter Schmerzen leben und verfrüht sterben werden. Dazu kommt, dass auch hier charakterlich Bull and Terrier mit Molossern verpaart wird und man nicht sagen kann, was schlussendlich dabei herauskommt.


    Die sind in manchen Kreisen „in“, ja. Aber stelle Dir mal ein quecksilbriges energetisches Wesen vor, das in einen Körper gepresst ist, mit dem es mehr oder minder nur kriechen kann. Rücken, Ellbogen, Nacken, Hüfte schmerzend. Atmung noch dazu möglicherweise stark eingeschränkt. Das ist einfach unwürdig.

  • Doch ^^

    Also ein paar mögen zwar moderater aussehen, aber selbst dann ist auch die Zucht vollkommener Schmarrn ( sry für den Ausdruck).

    Wenn eine Rasse/Mischung rein auf die Optik gezogen wird ( wie es bei dem American Bully in egal welcher Größe nunmal der Fall ist), geht das für das gesamte Bänder- und Knochengerüst schlichtweg nicht gut aus.

    Und das ist jetzt rein ein grober gesundheitlicher Aspekt.


    Einige der Züchter brüsten sich schon damit wie massiv und krass muskulös/riesig/whatever ihre Welpen schon sind ( also selbst die Kleinsten sollen uU bereits möglichst viel Masse aufweisen) - was für ein gesundes Wachstum echt katastrophal ist.


    Und dazu - welcher Wert soll denn das Wesen des Hundes haben wenn man einzig und allein danach geht einen möglichst kräftigen, breiten Hund zu produzieren?

    Solche Hunde sind weder funktional noch alltagstauglich und im Worst case hast du einen 50 Kilo Brummer der frühzeitig Kreuzbandrisse bekommt, eine kaputte Hüfte, bescheidene Ellbogen und dazu ein beschissenes Nervenkostüm hat.

    Ich kann mir nicht vorstellen dass man das wirklich haben mag.


    Nebenbei laufen hier einige Hunde dieses Typs rum ( Listi-Optik und alles was irgendwie irgendetwas mit Bulls zu tun hat boomt hier extrem) - allesamt unerträglich und bei Zeiten platt.

  • So als spontane, lose Aneinanderreihung ambivalenter Punkte zu einem sehr ambivalenten Hundetyp.


    Meine 3/4 AmStaff Hündin (Da hatte der Vater tatsächlich Papiere und war sehr im Terriertyp) war in mancherlei Hinsicht ein Glücksgriff und der tollste Hund, den ich je hatte.

    Trotz Klischeeherkunft wesensfest und hatte auch zeitlebens keine gesundheitlichen Probleme. Die war sauber im Kopf. Sind längst nicht alle, bei dem was da "hobbyzüchterisch" verpantscht wird


    Dafür ging sie mit 12 Wochen auf einen Rottweiler los - rückblickend betrachtet war das auch welpige Unsicherheit, aber holla! die Intensität war...beachtlich. War auch das erste und einzige Mal, dass ich Angst vor ihr hatte. Gut nur 10 Minuten, dann war klar, wie lächerlich es ist, sich vor nem Welpen zu fürchten, aber es war ganz heilsam. Das war ein bissl mehr Wumms, als ich bis dato kannte.


    Sie attackierte mit 6 Monaten völlig unvermittelt einen Kleinhund (glücklicherweise hat sie ihn nur gepackt und gehalten), löcherte mit 12 Monaten eine deutlich größere Hündin aus dem Nichts (diese beiden Vorfälle hatten allerdings auch hormonelle Gründe ) und war mit Hunden, die ähnlich drauf waren wie sie, sehr lange sehr schwierig.

    Alles bullartige mussten wir lange meiden, das dauerte 10 Sekunden und es hätte gekracht, das wär ein nahtloses ineinander hängen geworden.

    Weshalb auch nie die Tierschutzstaffdame einzog, die ich mir dazu hätte vorstellen können. Das wäre ein Drama mit Ansage geworden und hätte vermutlich sehr blutig geendet. Ansonsten war sie in Gruppen verträglich, aber Fremdhundebegegnungen mussten moderiert werden und ich den Daumen drauf haben.


    Menschen haben mir gedroht, den Hund umzubringen, nur weil er anwesend war.


    Menschen haben ihre Hunde völlig irrational nach Bisswunden abgesucht, weil da in 2 Meter Entfernung ein Kampfhund vorbei ging (Das war richtig schräg. Vorallem, weil es unabhängig voneinander mehrfach passierte und einfach keinen Sinn machte. Menschliche Angstübersprungshandlung oder so)


    Niemand in meiner Famlie hat ihr je völlig über den Weg getraut. Es gab anfänglich viele Tränen, aus Angst, der Hund würde mich irgendwann umbringen.


    Ich hab aus dem Tierschutz lange keine Hunde bekommen, von denen ich wusste, dass sie damit kann, weil alle Angst hatten, dass sie den Hund umbringen wird.


    Ich wurde mehrfach von der Polizei kontrolliert, nur weil dieser Hund mit war.

    Passanten haben die Polizei gerufen, weil "Da ist ein Kampfhund".



    Die Versicherung änderte plötzlich ihre Statuten und hätte sie nicht mehr versichert, nach etwas Intervention dann doch.


    Während ihrer 15 Jahre gab es 2 Hundeverordnungsänderungen die jeweils direkten Einfluss auf unser Leben hatten und von jetzt auf gleich durfte zb Hund nicht mehr frei laufen (Ich habe allen Göttern gedankt, dass das nicht passierte, als sie noch jung war. Der Hund wär mir eingegangen. Das war jahrelang ein Duracell Hase auf Speed, jederzeit für jeden Scheiß bereit. Außer vor 10 Uhr vormittags. Hund braucht seinen Schlaf).


    Sie wurde beim Tierarzt oder von Fremden grob behandelt, "weil die brauchen eine harte Hand". Sie wurde von anderen Menschen gewürgt und getreten, weil einfach so.


    Menschen haben sie angespuckt. Menschen haben mich beschimpft. Und manche Menschen haben sich wüst über Kampfhunde ausgelassen, während sie das kleine Tigertier, das ja so nett ist, streichelten, weil sie gar nicht erkannten was sie ist, denn laut Medien hätt sie 3 Meter groß sein müssen und 5000 Zähne haben


    Im Alter ging es mit Fremdhunden besser, aber davor waren 10 Jahre Management. Wie es um ihren Schutz- und Wachtrieb bestellt ist, hab ich nie erfahren, zum Glück keine Gelegenheit gehabt. Ich vermute aber, dass sie ohne meine Anwesenheit zwar jeden in die Wohnung gelassen hätte, der sich überhaupt getraut hätte, aber dann nicht wieder raus, bis ich Mensch zu Hilfe eile und ihn aus dem Eck befreie, in das sie ihn gestellt hat.


    In puncto jagen hatten wir Glück, vielleicht hat da auch der Golden Retriever im Mix einiges überschrieben. Es war, als fehlte die letzte Sequenz. Hund zeigte eher spielerisches Jagdverhalten, hetzte Beute hinterher und stand dann da und leckte den Igel o.ä. einfach ab, aus Mangel an anderen Plänen. Ich habe tunlichst vermieden, bei diesem Hund irgendwas mit zubeißen zu fördern. Loslassen war, was ich förderte.


    Die rechtliche Lage in Bezug auf die Bull&Terrier kann sich jederzeit und überall wieder ändern. Nicht unbedingt zum Guten.


    Die Tierheime sind berstend voll mit dem Hundetyp. Aus plausiblen und durchaus ernsten Gründen und mindestens genau so oft wegen menschlichem Versagen und eigentlich Nichtigkeiten. Der definitiv gefährlichste Hund, den ich je kannte, war ein Pit, der an die Gurgel ging und Menschen getötet hättte, massives Beuteproblem, der ging auch auf Kleidung als Auslöser. Ein paar der nettesten Hunde, die ich kenne, sind was kampfhundiges.

    Es ist kompliziert.


    Ich käme nie mehr wieder auf die Idee, einen Pit/Staff Welpen oder überhaupt nen schwer zu kalkulierenden Mix von privat zu kaufen.

    Geschenkt würde ich freundlicherweise manche nehmen, aber grad in der aktuellen Lebenssituation mit Kind und Co. sehr viele nicht. Grad das Artgenossenthema ist doch mehr Bürde und Last. Selbst mein aktueller Schnapprüde, der doch ziemliche Probleme mit Hundebegegnungen hat, ist im Grunde einfacher. Die Staffhündin hat nie geschnappt, aber wenn sie es ernst meinte, war es ernst. Spannend zu sehen am kippenden Blick. Das Windhühnchen jetzt bringt so viel Ernst gar nicht zusammen. Eher geht es doch weinen, statt sich prügeln. Dass Frau Staff sich nicht prügelte, lag nicht daran, dass sie es nicht getan hätte, sondern dass ich es nicht zugelassen habe und dazu brauchte es Aufmerksamkeit und ne klare Linie.


    Wer noch immer solche Mixe produziert hat übrigens mehrere Schüsse in den letzten 20 Jahren nicht gehört und sehr wahrscheinlich auch nicht die geringste Ahnung, was er da macht.

    Würd ich nicht unterstützen, schon gar nicht mit Geld.

  • Du meinst diese erbarmungswürdigen Gestalten, die wie Eidechsen durch den Park schleichen müssen, weil sie sich gar nicht anders bewegen können?!


    Mit erfundenen Papieren und Titeln und Leuten, die irgendwas davon faseln, dass das ja krassere Hunde als jeder Pit sind, während der Hund in Zeitlupe dahin kraucht und irgendjemand Videos davon. auf Youtube und Instagram stellt und das soll beweisen, wie krass und belastbar die sind, während jeder Mensch, der gesunde Hunde kennt, sich vor Lachen ins Höschen macht - allein schon deshalb weil Menschen allen ernstes zwischen 3.000 und 6.000 Euro für ne kranke Eidechse zahlen. Tierarztkosten für die nächsten 5, 6 Jahre die der Hund lebt, noch nicht eingerechnet.

  • Massive Fehlstellungen mindestens der Vordergliedmaßen - Beine die nach innen oder außen drehen sind nicht funktional.

    Plattfüße und seltsame Zehenstellung.

    Muskelpakete, die so überdimensioniert sind, dass sie die Beweglichleit einschränken (Fänd ich ja spannend, ob die nicht auch teilweise MyostatinDefektträger sind. Sehen ja teilweise aus wie Belgian Blues oder krassere Formen bei Bully Whippets)

    Hinten überbaut.

    Senkrücken.

    Zu breite Brust, die die Ellbögen nach außen drängt.

    Einige wahrscheinlich auch Brachyzephaliesyndrom.

    Einmal Bildersuche anwerfen und man hat auf einer Seite schon best of orthopädische Horrorshow.


    Wenn mans in nen Rassestandard schreibt und in Ideologien presst, kann man es sich schon schönreden. Passiert ja bei anderen Hunden auch.


    Aber fairerweise müsst man sagen: Für meine optischen Vorlieben müssen Hunde körperlich behindert gemacht werden, weil ich will genau sowas. Egal wie kaputt es ist, es röchelt so süß oder schaut so krass aus, Alter.

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