Schafe kaufen für Border Collie und Rasen "mähen"?

  • Hallo, eine Bekannte von mir betreibt eine Hundeschule. Sie selbst besitzt einen Border Collie. Jetzt überlegt sie, sich 4 Schafe zuzulegen. Erstens um nicht so viel Rasen mähen zu müssen, zweitens damit ihr Hund seinen Hütetrieb ausleben kann. Mich interessiert eure Meinung dazu. Und welche Vor-und Nachteile gibt es bei der Schafhaltung? Vielen Dank für eure Antworten.

  • rentieren sich schafe als rasenmäher ersatz ? ;)


    nee im ernst ,interessante frage...

  • ich finds gut - wenn man sich einen border anschafft muss man ihn auch ausreichend beschäftigen.
    mit der schafhaltung an sich kenn ich mich allerdings nicht so aus ;)

  • Hi,


    Rasenmäher: Schafe produzieren feste "Abgase"...das wollen die wenigsten im Garten und auf einem Hundeplatz macht es sich auch nicht so gut, der Kunde mag weder Schafsch... am Schuh noch dass sein Hund sich dran sattfrißt :D


    Hundeschule: ich hoffe jetzt mal, dass da nicht gleich noch Kurse mit den paar Schafen angeboten werden sollen.


    Arbeit für den Hund: für den Hund schön, für die Schafe bedingt - muss man abwägen. Wenn ich nicht das "Problem" hätte, im Winter keinen Zaun stellen zu können, aber dennoch die Schfe mal rauslassen wollen, würde ich meine Truppe überhaupt nicht mit Hund belästigen..denn alles andere klappt auch leidlich mit Eimer.


    salü
    Anke

  • Zuerst eins vorne weg: Schafe als Hundespielzeug (was anderes wären sie der Kurzbeschreibung nach ja nicht) absolut :dagegen:


    Schafe = Rasenmäher Vergiß es. Man muß immer noch mähen, zwar nicht mehr den ganzen Rassen, aber dafür die Geilstellen der Schafe oder man hat nach einer weile keine Weide mehr, muß die Schafe zu füttern und wieder Rasen mähen. Schafe als Rasenmäher ist ein Riesenirrglaube, und Arbeitsmässig kann ich nur soviel sagen, das Rasenmähen ist weniger Arbeit und anstrengend wie Schafe.


    Ansonsten kann ich nur immer sagen, als Anfänger in der Schafhaltung Schafhalter in der Nähe suchen, eine Weile dort mit vorbei schauen und mithelfen, um die Arbeiten kennen zu lernen und vorallem Literatur dazu lesen (Schafe halten, Schafe in Koppel und Hütehaltung, Handbuch Schafhaltung sind gute Bücher für diesen Zweck). Die Schafhaltunbg ist weder einfach noch leicht. Etwas mehr Knowhow als Schafe zum Rasenmähen gehört dazu.


    Und der andere Aspekt ist auch der das Schafe entgegen der landläufigen Meinung recht schlau sind. Nach ein paar Mal üben hat der Hund nichts mehr zu tun, weil die Schafe die Prozedur kennen (ich kenne Schäfer, deren Schafe reagieren besser auf die Signale füpr die Hunde wie ebendiese). Dann gehts nämlich los, man muß immer neue Situationen schaffen, damitr die Schafe den Hund fordern.


    Wie gesagt, wenn Diene Bekannte das vor hat, sollte sie sich erstmal tiefer mit der Schafhaltung allgemein beschäftigten und sich einen Schafspaten in der Nähe suchen. Und der Anfänger kann ne Menge Fehler machen, zB die Fütterung ist für ungeübte nicht allzu einfach (da es Wiederkäuer reagieren sie auf plötzlichen Futterwechsel sehr sehr empfindlich) und auch vor allem auch in der Rassewahl. Mit richtigen Intensivrassen fällt man als Anfänger garantiert auf die Nase, einige extensive Schafrassen eignen sich aber wiederum nicht zum Hüten (vorallem die, die man nicht scheren muß). Dann müssen die Tiere beim Vetamt registriert werden, und auch bei der Tierseuchenkasse (die dann auch Beiträge haben will, in Hessen zur Zeit um die 2€ pro Tier). Was geschieht mit dem Nachwuchs, will man überhaupt welchen? Wie groß sind die Flächen für die Schafe, nimms mir nicht übel, aber nen Hundeplatz dürfte für 4 Schafe wesendlich zu klein sein. Kann man nochwas zu pachten? Was ist bei Krankheit, nicht jeder TA kann mit Schafen um.


    Wie Du siehst, die Sache ist tiefgründiger als man am Anfang denkt und zieht auch teilweise weite Kreise.


    Gruß Christian

  • Ich schliesse mich Christian an,denn dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
    Er hat alle wesentlichen Punkte angesprochen,die
    abzuwägen wären. Besser jemanden mit Schafen suchen gehen
    und dort "austoben" lassen ;)

  • Ich schließe mich ersteinmal Christians Eingangssatz an: Hört sich an, als ob die Schafe als Spielzeug und Gerät dienen sollen. Vielleicht (Hoffentlich) ist es auch einfach blöde formuliert :wink:


    Also, ich habe im Grunde ja eben solche Voraussetzungen gehabt als meine Schafe bei mir einzogen. Allerdings sollten schon die Schafe im Vordergrund stehen. Heißt also, dass die ja auch versorgt werden müssen, wenn die Wiese nicht mehr wächst. Man braucht außerdem noch weitere Flächen, weil der Infektionsdruck auf einer Wiese sonst zu groß wird. Dann sind da ja noch die tausend anderen Kleinigkeiten, an die man denken muss wie Klauenpflege, Scheren, Parasitenbekämpfung, Urlaubsbetreuung etc...


    Ich habe einige meiner Schafe übrigens auch auf meiner Hundeschulwiese stehen. Natürlich bleiben die besagten Geilstellen, die ich dann nachmähen muss. Insgesamt erspart es mir schon einiges an Arbeit.


    Klar liegen dann da auch ein paar Schafköddel rum. Aber die stören eigentlich kaum. Wenn da ein Hund dabei ist, der die Verspeisen möchte, dann kann der Besitzer gleich mal üben, dass er dies nicht tun soll :wink:


    Wichtig ist es, dass man etwas hat, wo man die Schafe während des Unterrichts so unterbringen kann, dass weder die Hunde dadurch gestört werden, noch die Schafe durch Hunde verletzt werden können. Schließlich hat man in einer Hundeschule zuweilen ja auch Kandidaten, die so ein Schaf auch gerne mal von innen betrachten würden...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi,


    ich muss dringend mal mit meinen Schafen zum Thema Köttel sprechen, meine hauen ordentlich Material raus und das will dann vor Nutzung als HuPla weitestgehend beseitigt sein...


    Wobei vielleicht der Unterschied ist, dass ich keinen festen HuPla habe, sondern immer die Parzelle nutze, die die Schafe gerade runtergefressen haben. Dafür brauchen sie etwa 1 Woche, dann geht es auf die nächste Weide und ich wechsel mit den Hunden auf das abgefressene, der vorherige HuPla wächst dann wieder als Weide auf...und so weiter.


    Und Kundenhunde haben mit meinen Schafen nix zu schaffen, außer Ignorieren. Wer hüten will, der gehe zu entsprechenden Ausbildern, die die passende Ahnung und die passenden Schafe haben.

  • Der kurzbeschreibung nach zu urteilen, dürfte das wohl alles watt blauäugig angegangen sein!


    vier Schafe als Spielzeug für Wauzi ist gewiß ablehnenswert!
    Bei dem Wort Hundeschule wird mir schwammig vor den Augen, wenn ich weiterdenke!


    Als Rasenmäher mögen vier schafe bedingt geeignet sein, aber diese Tiere haben auch ihre Bedürfnisse die es zu respecktieren gilt!
    Zur vermeidung der Endoparasiten bedarf es der geziehlten weidewirtschaft!
    zum Ausleben des Hütetriebes bedarf es der geziehlten Schulung durch Seminare, Trainer und dergleichen!


    Klingt nicht so, als ob deine Freundin diese "Mühe" investieren will!


    VG Kai

  • So, das ist mein Lieblingsthema. Vier Schafe? Da muss sie aber Schafe nehmen, die einen extrem guten Herdenzusammenhalt haben. Je weniger Schafe, desto eher flitzen sie auseinander und entwickeln Taktiken, die man beim Hüten gerade am Anfang nicht brauchen kann. Wenn sie Schafe kriegen kann, die es gewohnt sind, dass Anfängerhunde an ihnen arbeiten, ist es mit so wenigen immer noch schwer, aber einfacher als mit Schafen die keine Hunde gewohnt sind. Wie groß ist denn die Weide? Hat sie eine zweite Weide? Denn die Tiere immer auf einer Weide stehen zu lassen ist etwas riskant, da man Weidewechsel eher aus hygienischen als futtertechnischen Gründen macht.
    Schafe als Rasenmäher? Das rentiert sich nicht und wenn man möchte, dass sich Schafe rentieren, dann ab ca. 90 Mutterschafen.
    Außerdem muss sie bedenken, dass die Tiere regelmäßig entwurmt, geschoren werden müssen und Klauenpflege kommt auch noch hinzu. Je nachdem wie groß die Weiden sind, muss sie zufüttern. Salz und Mineralsteine kann man gar nicht umgehen. Bäume auf der Weide? Gut einzäunen, denn die meisten Schafe finden Bäume irgendwann ganz lecker.
    Zum Scheren noch was, bei uns kommt auch für 14 Schafe niemand vorbei, der das macht und daher drauf achten, dass die Schafe nicht zu groß sind, denn sie muss sie zum Scheren am besten auf den Hintern setzen. Eine Schafrasse die sich für ihre Zwecke gut eignet, da sehr anspruchslos, guter Herdenzusammenhalt und nicht ganz so baumschädlich, außerdem sehr genügsam und für einen Anfängerhund nicht all zu schnell sind Shropshire Schafe. Nicht schön, aber praktisch.
    Haben aber ein Problem, sie halten beim Scheren nicht still, also in eine Schubkarre packen, da kann man den größten Teil der Arbeit dann erlidigen. Übrigens können Shropshires nicht so hoch springen wie z.B. Heidschnucken, auch sehr praktisch, falls der Hund am Anfang doch mal Hektik macht.
    Noch was, Schafkacke auf dem Hundeplatz? Nicht so prickelnd und gerade nach der Entwurmung eine gefährliche Sache. Einer Freundin ist ein Welpe an der Schafkacke gestorben, der kam mit dem ausgeschiedenen Wurmmittel nicht klar. Meinte zumindest der Tierarzt.
    Außerdem bitte keinen Bock dazu, das gibt Nachwuchs und unser Bock attakiert Fremde!

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