Anderer "Modus" wenn meine Freundin da ist.

  • Hallo zusammen,

    wir haben einen 11 Monate alten belgischen Zwerggriffon. Er hat sich schon sehr gut eingelebt bei uns. Nur hat er ein paar Eigenheiten aus denen ich nicht schlau werde.

    Der Hund trainiert sehr brav mit mir, aber nur solange die Freundin nicht den Raum betritt. Ab diesem Zeitpunkt ist er in einem anderen Modus und reagiert auf nichts mehr. Er steht nur wie angewurzelt im Zimmer und guckt mich planlos an. Er folgt aber sehr wohl auf die Kommandos der Freundin.

    Wenn wir gemeinsam mit ihm Gassi gehen, können wir den Hund auch frei laufen lassen da der Rückruf sehr gut klappt. Bin ich mit ihm alleine, klappt es überhaupt nicht.

    Wenn ich ihm das Futter in die Schüssel gebe, muss ich das Zimmer verlassen erst dann geht der Hund zum Futter.


    Vielen Dank schon mal.

  • Hallo und willkommen im Forum!


    Ein paar Fragen: "er hat sich schon gut eingelebt" klingt nach einer kurzen Zeit, in der Ihr ihn habt - seit wann ist er denn bei Euch? Woher habt Ihr ihn und wie hat er dort gelebt? Woran merkst Du, dass er sich schon sehr gut eingelebt hat, war er am Anfang anders drauf?


    Am hilfreichsten wäre es, wenn Du ein Video von Deinem Training mit ihm einstellen könntest, also eines, bei dem man sowohl Dich als auch den Hund ganz im Bild sieht und hört. Aufs erste Lesen vermute ich, dass ihm bei Dir irgendwas unangenehm oder unverständlich ist, möglicherweise vermittelst Du ihm z.B. körpersprachlich etwas komplett anderes, als Du selbst im Sinn hast, möglicherweise habt Ihr mal ein Training gemacht á la "ich muss auch mal mit der Hand im Napf rumrühren, während der Hund frisst", möglicherweise beugst Du Dich beim Rückruf dem Hund entgegen (in hündischer Körpersprache ein Stop-Signal), es gibt in meinen Augen da einige Stellen, an denen es haken könnte.

  • Hallo, Rudolf ist jetzt seit April bei uns. Es ist unser erster Hund und natürlich ist es schwer zu bestätigen bzw. zu erklären ob er sich eingelebt hat. Ich würde ganz einfach sagen, es fehlt ihm am nichts. Er wird verwöhnt wie ein kleiner Kaiser. Hier wird vermutlich auch der Haken liegen. Ich korrigiere ihn öfters und bin ich auch etwas strenger und er findet dann sofort Zuflucht bei der Freundin wo er auch sofort seine Streicheleinheiten bekommt. Die Körpersprache beim Rückruf ist mir bekannt, dass sie einladend wirken soll. Ich glaub einfach, er sagt mir wann es Zeit zum Trainieren ist . da er weiß , dass es dafür Lekerlies gibt.

  • Ich korrigiere ihn öfters und bin ich auch etwas strenger und er findet dann sofort Zuflucht bei der Freundin wo er auch sofort seine Streicheleinheiten bekommt.

    Das ist ein Knackpunkt.


    Es ist zum einen eine Erklärung, warum er nicht mit Dir trainiert, wenn Deine Freundin den Raum betritt, Dein Training ist für ihn unangenehm, er wendet sich ab, dafür wird er belohnt.


    Zum anderen würde ich an Deiner Stelle meine Trainingsmethoden grundlegend überdenken. Meine Hunde will ich so selten wie nur möglich korrigieren, sie sollen bestenfalls gleich alles richtig machen, das macht allen Beteiligten wesentlich mehr Spaß. Um das zu erreichen, muss ich dafür sorgen, dass der Hund gar nicht erst Fehler machen muss.


    Ein beliebiges Beispiel: Hund soll einen Ball bringen, hat das noch nie gemacht.

    Variante 1: ich werf einen Ball weg, Hund rennt sogar hin und nimmt ihn auf, kommt aber damit nicht zu mir. Ich werde "böse" und schimpfe/korrigiere. Dabei hatte der Hund nie eine Chance zu wissen, was ich überhaupt von ihm will.

    Variante 2: ich trainiere mit dem Hund erstmal, dass er einen Ball in der Schnute halten kann, Keks. Dass er ihn mir geben kann, Keks. Dass er den Ball vom Boden aufheben kann, Keks. Dass der Ball 10cm kullern kann, der Hund ihn dort aufhebt und mir bringt, Keks. Wenn ich dann irgendwann die ganze Übung abrufe, hat der Hund riesige Chancen, alles richtig zu machen.

  • Vielleicht hab ich mich etwas falsch ausgedrückt. Mit Korrektur bzw. Zurechtweisen meine ich, wenn er wie ein Blitz auf das Bett bzw. Couch springt und über uns läuft.

    Ansonsten wird beim Training jeder kleine Schritt belohnt nach dem Prinzip Click-Leckerli

  • Ansonsten wird beim Training jeder kleine Schritt belohnt nach dem Prinzip Click-Leckerli

    mach mal Click und Spaß also nicht immer nur ein schödes Lecker. Deine Freundin bedeutwt Ablenkung, Spaß und Spannung und keine Regeln dass müsstest du einfach toppen. Stell dir vor du arbeitest 40 Stunden die Woche für 200 Euro an einem Fließband und dir bietet jemand an für 2000 Euro die Woche 20 Wochen bei Google zu arbeiten. Was würdest du wählen?

  • Andererseits...


    da ich nicht weiß wann und wie du den Hund korrigieren musst, setzt ich jetzt einfach mal voraus, der Hund hat was gemacht, was so nicht geht (am Stuhlbein nagen, Essen klauen... sonstwas. Da kann ich mir unter Umständen schon vorstellen, dass es ziemlich kontraproduktiv ist, wenn die Freundin nicht am gleichen Strick zieht, sondern ihn streichelt und schlimmstenfalls sogar noch bedauert.

    Auf diese Weise kann der Hund auch nix lernen, außer wie er den einen Mensch gegen den anderen ausspielt.


    Warum bittest du nicht einfach die Freundin, bei der Hundeerziehung mit dir in die gleiche Richtung zu arbeiten? Stellt einen Plan auf, was ihr wollt und was ihr nicht wollt, und der wird dann verfolgt. Dann weiß jeder was zu tun und zu lassen ist.

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