Ehrliche Meinungen/Erfahrungen zum Malinois

  • Ich würd die Finger davon lassen. Grade dieses gestresste überall hinwollen und übermäßig fiddeln kann massiv umschlagen und ist mit Kinderplanung nix was ich riskieren wollte.

    Keine Erfahrung mit solchen Hunden und dann so ungünstige Vorraussetzungen ging da wo ich es erlebt hab gut bis die Hunde erwachsener wurden. Ab da wurd es eher unschön .

  • Ich habe nur einen Malimix, aber auch aus zweiter Hand, unbekannte Vorgeschichte, mit unwiderruflichen Schaden.


    Tjoa, die war auch mal ganz nett, 14 Tage lang, dann hat sie mir in den Arm getackert, dass ich ins Krankenhaus musste.


    Seit 10 Monaten trainiere ich wie wahnsinnig mit ihr, ich habe 1000e von Euros investiert und außerdem Zeit, Nerven, Tränen. Bei einem Mali kann es dir halt passieren, dass du, wenn du ein Problem hast, gleich ein gravierendes hast. Da ist es dann seltener ein "Hilfe, mein Hund zieht und pöbelt an der Leine", sondern meistens gleich ein "Hilfe, mein Hund reißt mich um und möchte alles und jeden schreddern".


    Plan A bis E hatte ich bei der Fremdbetreuung auch, bevor sie einzog. Mittlerweile habe ich gar keinen Plan mehr, weil es nicht möglich ist, sie auch nur 1 Sekunde jemand anderen in die Hand zu drücken.


    Und obwohl ich mittlerweile ihre Bezugsperson bin und sie super auf mich hört, sich sogar an mir orientiert und wir wirklich schon weit gekommen sind, hat sie mich vor 3 Wochen wieder krankenhausreif gebissen.


    Das ist jetzt vermutlich das worst case Szenario, aber du musst bedenken, dass Malis reaktive, schnelle Hunde sind, die Ruhe, Frusttoleranz und sich zurückzunehmen erst lernen müssen. Diese Hündin hat aber 9 Monate vielleicht nichts von all dem gelernt und packt in ein paar Monaten ihre richtigen Päckchen aus.


    Ich würde es mir als Anfänger nicht nochmal unnötig schwer machen.

  • Was jetzt noch ein Punkt wäre, was den ein oder anderen wichtig ist, wie wichtig es bei euch ist müsst ihr selber einschätzen:


    Wie wichtig ist es euch dass andere Menschen euch gerne mit dem Hund sehen? Könnt ihr damit umgehen wenn wegen euch die Straßenseite gewechselt wird? Menschen weg gehen, ihre Kinder mitziehen oder ihren Hund?


    Ich hatte vor meiner jetzigen Hündin einen Dobermann Schäferhund Mix zur Pflege, ein Lamm von Hund, hat sämtliche andere Hunde und Menschen ignoriert weder gebellt noch sonst was. Dennoch wurden wir konsequent gemieden weil einfach die Optik des Hundes vielen Menschen assoziiert, dass sie potentiell gefährlich ist.


    Im Nachhinein betrachtet fand ich persönlich das ja ganz angenehm meine jetzige Hündin entspricht vielmehr der Optik Knutschkugel wo doch leider niemand mehr Abstand hält:D

  • Danke für eure ehrlichen Berichte und Erfahrungen.


    Aggression gegen Menschen (vielleicht sogar gegen uns als Halter) ist etwas womit wir nicht umgehen und leben könnten. Da will ich ehrlich sein. Manche Berichte hier schrecken schon sehr ab. Ich glaube wir haben uns das zu rosa ausgemalt und werden erstmal etwas Abstand nehmen und sehr sehr gut nachdenken.


    Wir leben übrigens in einer kleinen Stadt, ca 50.000 Einwohner. Das Tierheim hingegen liegt ländlich und die Wege wo wir meistens spazieren gehen sind nicht wirklich dicht besiedelt.


    Ich glaube wir unterschätzen das ganze dann doch zu sehr.

  • Ich kenne z.B. mehrere Malis aus gescheiter Zucht, die gescheit aufgezogen wurden und nie schlechte Erfahrungen gemacht haben (das ist ja in den Koepfen vieler Menschen DER Grund) und die fasst man besser nicht an. Auch nicht aus Versehen! Auch nicht wenn sie zu einem kommen! Die sind im Alltag unauffaellig, dank ihrer guten Besitzer. Bei weniger gescheiten Haltern waeren die laengst eingestuft!

    Umdrehen ist jetzt auch nix, was bei der Rasse selten ist. Egal ob es nun wirklich umdrehen ist oder aber einfach in etwas hacken, weils grad zuviel ist..

  • Ich muss gestehen ich bin - mal wieder - schockiert dass das Tierheim überhaupt darüber nachdenkt den jungen Mali in Anfängerhände zu geben.

    Ich habe zwar seit vielen vielen Jahren Hunde ausschliesslich aus dem Tierschutz, aber aufgrund meiner ausschliesslich(!!!) schlechten Erfahrungen würde ich es nicht wieder tun. Dies ist eine weitere Bestätigung, wie fahrlässig viele Tierschutorganisationen eigentlich arbeiten.


    Ganz ehrlich, ich würde mir selbst keinen Mali geben nach einem vernünftigen und ehrlichen Interview.

  • Wenn man mich nach meiner ehrlichen Meinung fragt sage ich lasst die Finger weg ODER sichert euch von vorneherein ab mit einem kompetenten Trainer an eurer Seite.

    Weil Mali aus guter Zucht ist schon ein Kaliber, das ICH mir trotz 23 Jahre Hundehaltung und 18 Jahren Hundesport nicht zutrauen würde. Aber mit wer weiss was für Problemen vom Vermehrer...ohhohhh :fear: . Natürlich kann es trotzdem gut gehen - keiner hier hat eine Kristallkugel. Aber wenn nicht? ....


    Ich habe in den 18 Jahren schon den ein oderen Mali getroffen. Und selbst die "ich hab mir den ruhigsten im Wurf ausgesuchg" Hunde die viel gearbeitet wurden waren danach irgendwann echte..Kaliber...

  • Ich liebe Malis und habe das Haus voll mit Malis. Allesamt mit Vorgeschichte. Die meisten standen aus verschiedenen Gründen vor der Spritze. Ohne Management, räumlicher Trennungsmöglichkeiten und stetiger Wachsamkeit würde es hier nicht laufen.


    Da ihr ja schon Abstand genommen habt, nur noch ein paar kurze Anmerkungen:


    Das Alter ist ganz schwierig. Wie schon erwähnt wurde, wisst ihr nicht, was euch erwartet und was die Hündin noch auspacken wird, wenn sie im neuen Zuhause ankommt und erwachsen wird.


    Thema Trainer/Hundesport: schaut euch vorab Vereine an oder fragt, ob ihr mal bei Trainingseinheiten zuschauen dürft. Versucht auch, mit Haltern und Trainern ins Gespräch zu kommen.


    Restaurantbesuche: wenn ihr Glück habt, wäre es möglich. Aber oft auch nur über Gehorsam und Management. Den Hund einfach entspannt unter den Tisch legen und selbst unaufmerksam sein, wird nicht klappen.


    Betreuung durch Dritte: ist bei vielen Malis auch nicht oder nur eingeschränkt machbar. Eine erfahrene Hundepension kann (in der Hinterhand für Notfälle) hilfreich sein.


    Besuch Zuhause: bekommt ihr viel Besuch? Könnt ihr euch vorstellen, notfalls den Hund wegsperren zu müssen oder zu sichern?


    Wie viel Zeit könnt und wollt ihr investieren? Habt ihr die Möglichkeit, irgendwo in der Pampa spazieren zu gehen, um auch mal draußen entspannen zu können, falls sie sich anders entwickelt, als gewünscht?


    Ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass man als Anfänger einen Mali halten kann, wenn man wirklich weiß, was auf einen zukommt und wenn man beispielsweise einen kompetenten Trainer zur Seite hat. Allerdings würde ich dann eher zu einem älteren, gesetzteren Hunde raten, der von jemandem vernünftig vorab eingeschätzt wird. Und man muss bereit sein, auch den worst case handlen zu wollen. Grundsätzlich ist der Mali für Anfänger nicht geeignet!


    Macht euch in Ruhe Gedanken, ob ihr bereit seid, euch ggf extrem einzuschränken und euer Leben auf den Hund auszurichten.

  • Ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass man als Anfänger einen Mali halten kann, wenn man wirklich weiß, was auf einen zukommt und wenn man beispielsweise einen kompetenten Trainer zur Seite hat. Allerdings würde ich dann eher zu einem älteren, gesetzteren Hunde raten, der von jemandem vernünftig vorab eingeschätzt wird. Und man muss bereit sein, auch den worst case handlen zu wollen. Grundsätzlich ist der Mali für Anfänger nicht geeignet!

    Theoretisch und ich kenne sogar einen, der die Rassebeschreibung nicht gelesen hat. =)

    Wenn jedoch in etwa 5 Jahren Kinder geplant sind, würde von ich von worst case Planungen absehen (muss doch auch nicht sein; ohne Kinderpläne könnte man ja .. aber mit? Das wäre doch auch nicht schön für den Hund).

    Die Welt ist voller TS-Hunde, die es einem wirklich wesentlich einfacher machen.

  • Ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass man als Anfänger einen Mali halten kann, wenn man wirklich weiß, was auf einen zukommt und wenn man beispielsweise einen kompetenten Trainer zur Seite hat. Allerdings würde ich dann eher zu einem älteren, gesetzteren Hunde raten, der von jemandem vernünftig vorab eingeschätzt wird. Und man muss bereit sein, auch den worst case handlen zu wollen. Grundsätzlich ist der Mali für Anfänger nicht geeignet!

    Theoretisch und ich kenne sogar einen, der die Rassebeschreibung nicht gelesen hat. =)

    Wenn jedoch in etwa 5 Jahren Kinder geplant sind, würde von ich von worst case Planungen absehen (muss doch auch nicht sein; ohne Kinderpläne könnte man ja .. aber mit? Das wäre doch auch nicht schön für den Hund).

    Die Welt ist voller TS-Hunde, die es einem wirklich wesentlich einfacher machen.

    Stimmt absolut. Allerdings habe ich ja auch einen älteren Mali empfohlen, der dann in 5 Jahren wohl auch nicht mehr da wäre. Und natürlich gibt es auch die Malis, die ihre Rassebeschreibung nicht gelesen haben. Ein paar davon kenne ich auch. Aber ich bin da bei dir: es gibt so viele tolle und weitaus unkompliziertere Hunde, die ein neues Zuhause suchen!

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