Junghund dreht am Rad

  • Hallo ihr Lieben,


    mein Mann und ich haben eine Tierschutzhündin aus Rumänien adoptiert. Sie kam mit ca. 3 Wochen von ihrer Mutter weg in einen rumänischen, privaten Haushalt mit 30 Katzen.

    Als sie 4 Monate alt war, kam sie zu uns nach Deutschland. Jetzt ist sie 5 1/2 Monate alt und macht einige Dinge, die für uns schwer zu handhaben sind.

    Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit Aufzug und unser Nachbar hat eine große Dogge. Sie braucht diese Dogge nur im Hausflur hören oder riechen- dann rastet sie aus. Mit knurren, bellen und schnappen. Wenn wir einen Nachbarn im Hausflur treffen, bellt und knurrt sie diese an. Wenn wir morgens mit ihr Gassi gehen (wenn noch nicht viele Menschen unterwegs sind), knurrt, springt und bellt sie Menschen und Hunde an. Wenn sie in diesem ,Modus‘ ist, beißt sie auch meinem Mann und mir in die Arme, Beine und mir in die Brust.

    Ich erzähle das, weil ich nichts beschönigen will.

    Wenn sie etwas im Maul hat, was sie total gut findet (z.B ein Taschentuch oder ein Stöckchen) und wir es ihr wegnehmen möchten, schnappt sie auch nach uns.

    Wir haben das Gefühl, dass sie zum einen sehr unsicher ist, aber zum anderen unsere Rangordnung nicht versteht, oder akzeptiert.

    Wir haben jetzt auch Einzelstunden bei einem Hundetrainer, aber dennoch wäre ich für Tips und Erfahrungen dankbar!

    • Neu

    Hi


    hast du hier Junghund dreht am Rad* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Nun, ehrlich gesagt, lasse ich mir Dinge auch nicht einfach so weg nehmen. Da werde ich auch fuchsig. Und wie soll ein Hund das denn kommunizieren, wenn Körpersprache und Verbales "Lass mich" übergangen werden? :smile: Der schnappt. Der muss ja erst lernen, dass es was ab gibt und dazu bringt man ihm ein entsprechendes Kommando bei.

      Wir haben das Gefühl, dass sie zum einen sehr unsicher ist, aber zum anderen unsere Rangordnung nicht versteht, oder akzeptiert.

      Welche Rangordnung? Es gibt zwischen Mensch und Hund keine Rangordnung, sondern ein Miteinander. Der Hund orientiert sich am Menschen, wenn er sich gut aufgehoben und sicher fühlt. Etwas nicht her geben zu wollen hat nichts mit Rangordnung zu tun.

      Sie braucht diese Dogge nur im Hausflur hören oder riechen- dann rastet sie aus. Mit knurren, bellen und schnappen. Wenn wir einen Nachbarn im Hausflur treffen, bellt und knurrt sie diese an. Wenn wir morgens mit ihr Gassi gehen (wenn noch nicht viele Menschen unterwegs sind), knurrt, springt und bellt sie Menschen und Hunde an. Wenn sie in diesem ,Modus‘ ist, beißt sie auch meinem Mann und mir in die Arme, Beine und mir in die Brust

      Gut, dass ihr euch einen Trainer dazu holt, da man die Motivation anhand des geschriebenen nicht erkennen kann. Am ehesten wird das wohl ein Verhalten aus Stress und Unsicherheit sein, als dass sie denn echtes aggressives Verhalten zeigt. Angriff ist die beste Verteidigung, sagt man. Da muss man dann aber euren Umgang und ihr Verhalten sehen um genaue Tipps zu geben.

    • Ich denke ein guter Trainer ist das Beste für euch.


      Dinge hergeben muss beigebracht werden und sollte dem Hund SPASS machen, sonst wird er es nicht. Sich angemessen verhalten, dazu braucht er einen Menschen, dem er vertraut und der ihn gut anleitet was richtig und falsch ist. Bei so jungen Hunden ist "Ausrasten" meistens ein Zeichen von Unsicherheit und Überforderung.

    • Wir trainieren viel mit ihr. Wir haben zum Beispiel ein ,Aus‘ mit ihr geübt, indem wir ihr ein Tauschgeschäft quasi anbieten. Sie lässt etwas aus dem Fang fallen, dafür bekommt sie Streicheleinheiten, oder ein Leckerchen.

      Das klappt aber nur, wenn sie etwas im Maul hat, was sie jetzt nicht ganz so gut findet. Je toller sie etwas findet, desto schwerer ist es, ihr etwas weg zu nehmen.

      Und ich meine nicht ihren Kauknochen oder sowas, sondern auch für sie gefährliche Dinge draußen!

      Und da es in einem Hunderudel auch eine Hierarchie gibt, denke ich schon, dass sie bei uns zuhause denkt, dass sie unser Rudelführer ist. Sie lässt sich sehr ungern etwas verbieten und ,diskutiert‘ mit uns und hadert mit sich, ob sie sich das gerade gefallen lassen möchte.

      Und wir agieren niemals (!) mit Gewalt oder sowas, wir versuchen nur konsequent zu sein.

      Ich möchte ihr ein Leben mit Maulkorb eigentlich ersparen, aber ich muss auch verhindern, dass sie mal jemanden beißt.

      Sie wiegt schon 16 kg und hat auch richtig Kraft, wenn sie an der Leine austickt.

    • Sicher, dass der Hund mit 3 WOCHEN von der Mutter weg kam?

      Wenn das so ist, dann finde ich erstaunlich, dass der Zwerg überhaupt überlebt hat und sehe da auch die Hauptproblematik. Die Kleine hat ja dann so rein garnix an Verhaltensweisen von der Mutter übernehmen können. Da kann tatsächlich nur ein guter Trainer schauen, wie man da was händeln muss.

    • Rudelführergedöhns ist Quatsch. Das haben die Leute vor Urzeiten mal gedacht, ist aber inzwischen völlig veraltet und widerlegt. Ich hoffe euer Trainer erzählt nicht so nen Blödsinn.

    • Ja das war leider wirklich so früh. Wir haben Videos und Fotos aus der Zeit und haben das so verfolgen können. Sie wurde von der Frau aus Rumänien aufgepäppelt und war ihr Baby. Sie durfte bei ihr alles und hatte Kontakt zu den vielen Katzen der Frau.

      Bei uns war sie dann das erste Mal an der Leine. Also nach dem Transport nach Deutschland.

    • Rudelführergedöhns ist Quatsch. Das haben die Leute vor Urzeiten mal gedacht, ist aber inzwischen völlig veraltet und widerlegt. Ich hoffe euer Trainer erzählt nicht so nen Blödsinn.

      Unser Ziel ist eigentlich, dass sie sich auf uns verlassen kann und nicht das Gefühl hat, dass sie solche Situationen selber regeln muss. Das sie quasi gar keine Angst haben muss, dass ihr was passiert.

    • Rudelführergedöhns ist Quatsch. Das haben die Leute vor Urzeiten mal gedacht, ist aber inzwischen völlig veraltet und widerlegt. Ich hoffe euer Trainer erzählt nicht so nen Blödsinn.

      Unser Ziel ist eigentlich, dass sie sich auf uns verlassen kann und nicht das Gefühl hat, dass sie solche Situationen selber regeln muss. Das sie quasi gar keine Angst haben muss, dass ihr was passiert.

      Euer Hund ist aus einer für sie bekannten Welt rausgerissen und in eine völlig unbekannte reingeschubst worden. Ohne Mutterhündin hinterlässt Defizite, jetzt kommt die Pubertät hinzu.

      Normaler Mitlaufhund wird sie sicher nie werden. Ich rufe mal @pinkelpinscher und @Cindychill. Die haben Auslandshund Erfahrungen.

    • Also ich habe 3 Hunde hier und keiner hat das Sagen. Es gibt unterschiedliche Themen, die jedem Hund unterschiedlich wichtig sind (dem einem Futter, dem anderen der Liegeplatz , dem nächsten das Spielzeug). Es gibt keinen totalitären Chef und auch keine Rangordnung. Dieses Denken ist veraltet.


      Das was du in deinem letzten Beitrag geschrieben hast, ist ausschlaggebend. Und das macht am Ende eine gute Beziehung aus.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!