Wachverhalten "lenken"

  • Ich bräuchte mal ein paar Tipps wie ich das Wachverhalten meiner Hündin etwas lenken kann.


    Milly ist ein Schäferhund-Mix-Mix-Mix-Irgendwas und schon Älter, den Schäferhund kann sie definitiv nicht verleugnen. Wachtrieb hat sie und darf den auch ausleben zu Hause.

    Ich habe einen Garten den sie bewachen darf. Sinnlos angeschlagen wird eigentlich nur wenn einer der anderen Weiber (hier leben noch zwei weitere Hunde) im Haushalt meint irgendwas gehört zu haben. Zu Hause Abends/Nachts wenn sie mal ungewöhnliche Geräusche hört und dann kurz bellt, sag ich ihr "alles gut" und dann legt sie sich eigentlich hin und schläft weiter.

    Sieht sie die Person aber (weil die z.B. ins Haus kommt) klappt es deutlich schlechter (ich arbeite aber dran und mit Hausleine).

    Ins Restaurant oder in einen Biergarten kann ich die Hunde problemlos mitnehmen, da ist sie ruhig, meldet auch niemanden.

    Büro wurde bisher auch nie gemeldet (sie war aber bisher auch immer nur mit, wenn sie krank war, weiss nicht wie sie reagieren würde, wenn sie 100% fit ist)


    Nur so als Hintergrundinfo.


    Jetzt ist es so, dass ich die Hunde gerne bei einer Outdoorfreizeitaktivität mitnehmen würde, wo sie 1-2 h draussen in unmittelbarer Nähe angebunden warten sollen.

    Direkten Zugriff hab ich aber nicht auf beide unmittelbar. Sehen kann ich die beiden aber und sie sehen mich/uns.

    An sich ist das kein Thema, beide Hunde die ich habe kennen warten und angebunden sein und liegen nach kurzer Zeit so da.

    (Die Hunde werden natürlich so angebunden, dass sie zu niemanden hin kommen und auch niemanden gefährden oder belästigen können).


    So weit so gut


    Wenn viel Trubbel da herum ist und wirklich viele Leute kommen und gehen (also viele ist natürlich relativ :tropf:, wir reden ja nicht von Innenstadt). Ist alles ok, dann sind die beiden ruhig und keiner Hinterfragt das da Leute kommen und gehen (halt wie im Restaurant).


    Sind wir aber mehr oder weniger alleine (ausser uns war noch zwei andere Personen da) und es kommt noch eine weitere Person da hin, dann meldet Milly das und lässt sich auch nur schlecht abstellen. Alma hat genug Gehorsam, dass ich sie auf Distanz abbreche und ins Platz schicken kann.

    Zu Milly dringt da aber nichts durch, die meldet die Person penetrant :muede: - und ich will das nicht, weil das natürlich die anderen Leute stört.

    Klar sie beruhigt sich recht schnell und legt sich dann wieder ab und wenn die Person, dann rum läuft gibts auch keinen Piep mehr, es ist wirklich dieses "guckt mal da ist ein Mensch zu uns gestossen".



    Wie geh ich das am Besten an?

    Sie dürfte ja auch kurz bellen, aber wäre halt schön, dass sie wie zu Hause durch ein "alles ok" halt beruhigt.

    Wieder loben und "alles ok", wie zu Hause (kommt mir halt blöd vor, wenn da Leute kommen und ich den Hund erst mal fürs anbellen lobe :pfeif:)? Deckentraining (also auf Decke schicken können)? Abbruch?


    Also klar, ich kann die beiden auch einfach nicht mitnehmen, aber ich fände es Schade und würde lieber gerne daran arbeiten.

    • Neu

    Hi


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    • Sieht sie die Person aber (weil die z.B. ins Haus kommt) klappt es deutlich schlechter (ich arbeite aber dran und mit Hausleine).

      Ehe das nicht klappt, wird es auf Distanz auch noch nicht klappen.


      Ich habe meinen HSH von klein auf das "paßt schon" beigebracht, was hier bedeutet "ich sehe es auch, es ist ok", um das auch auf mehrere Hundert Meter umzusetzen, wenn die Vierbeiner auf der Weide sind und ich weit vorn am Hof, habe ich es mit einem Pfiff-Signal verknüpft und auch eine weitsichtige Armbewegung dazu, wenn ich mal nicht lärmen will.

      Das "paßt schon" ist KEIN Abbruch, sondern eine Bewertungshilfe. Es gab auch nie ein Alternativverhalten wie wegschicken oder so - beobachten durften meine immer. Das nur als Beschreibung, wie es hier läuft. Die Hunde wissen übrigens immer, ob ich wirklich mitkriege, was sie mitbekommen haben, ein "falsches" Paßt schon interessiert sie nicht die Bohne.


      Vielleicht kommt Ihr weiter, wenn Du die Situation "umbaust" und ritualisierst, indem Du Dich für einen Moment aktiv mit den menschlichen Probanden beschäftigst, hingehst, Hallo sagst (oder was auch immer sich in der Situation anbietet) und dem Hund so wirklich deutlichh signalisierst, dass Du jetzt übernommen hast? Möglicherweise braucht Milly einfach anfangs eine ganz deutliche Übernahme der Verantwortung durch Dich.

    • Danke für den Input.

      Das "paßt schon" ist KEIN Abbruch, sondern eine Bewertungshilfe.

      Das "alles ok" bei uns auch.

      Ich hab sie am Anfang zu mir gerufen und kurz gelobt fürs melden, sie hat mit der Zeit immer weniger und kürzer gemeldet. Ausser eben bei Mensch kommt wirklich ins Territorium/ klingelt. Da arbeite ich noch an einer Lösung |).


      Das mit dem aktiv Beschäftigen muss ich noch mal ausprobieren. :denker:

    • Ich versteh deinen Struggle - in das Thema musste ich mich mit dem Senior hier auch einfuchsen. |) Das ist zwar ein Chow und damit weniger "High Energy" als ein Schäfi-Mix, aber ich kann dir ein paar meiner Erkenntnisse schildern. Oppes nimmt seinen Job entsprechend seinem Erbe sehr ernst.

      Das "paßt schon" ist KEIN Abbruch, sondern eine Bewertungshilfe.

      Das finde ich besonders wichtig. Wenn Oppes mal was meldet (und das tut er nicht oft), dann meldet er so lange, bis ich (oder mittlerweile auch mein Mann) aktiv werde. Zum einen tut er damit "seinen Job", indem er uns aufmerksam macht, zum anderen wünscht er eine fundierte (!) Entscheidung meinerseits. Er verbellt nicht, sondern er meldet nur, bis ich übernehme - vor allem, bis er das Gefühl hat, ich habe wirklich verstanden, was er mir zeigen möchte, genau wie bei McChris. (Mir war bis dato nicht klar, dass die HSH so ähnlich gestrickt sind, aber macht ja Sinn ... :smile:)


      Es geht also für mich auch nicht darum, dass der Hund - salopp gesagt - den Kopp zumacht, sondern dass du ihm verständlich kommunizieren kannst, dass du siehst, was er meint. Um was für Aktivitäten geht es denn? Kannst du dich da auch einfach mal etwas entfernt von den Hunden eher passiv dazustellen und üben, wie bestimmte Ansätze funktionieren? Ich würde vermutlich den Menschen beachten, bevor ich den Hund beachte, also übertrieben in die Richtung der Person winken und begrüßen, und mich danach an den Hund wenden. (Also "Hallo, XY, schön dich zu sehen!" und direkt danach in die Richtung des Hundes, vielleicht wieder winkend "Alles OK, Milly!"). Ich glaub, Milly hat einfach das Gefühl, du siehst nicht genau, wen oder was sie meint, wenn du beschäftigt bist und nur nebenbei kurz schaust, bevor du sie abbrichst. Vielleicht könnt ihr sowas wie ein winken auch unterwegs als "Verständnis-Signal" etablieren, wenn sie etwas interessantes sieht. Oppes hat hier angefangen, mich bei bellenden Hunden hinter Zäunen zu konsultieren, das ist sehr praktisch und eine gute Übung. Also Hund bellt > Oppes spitzt die Ohren, sieht mich fragend an > ich gehe zwischen ihn und den bellenden Hund und beordere zum weitergehen > Sache ist für Oppes erledigt. Mittlerweile reicht ein "passt schon, alles gut"; er weiß jetzt, was ich in diesen Situationen möchte.


      Was das Klingeln betrifft: Da wird hier nur gemeldet, wenn es mir gesundheitlich nicht gut geht (Super bei Kopfschmerzen ... :lepra:). Trotzdem wollen immer alle schauen kommen. Da versuche ich, möglichst wenig hektisch auf das Klingeln zu reagieren und die Hunde hinter mich zu bringen, da vergrößern wir gerade den Abstand. Dürfen sie nicht begrüßen gehen (Paketbote zB), gehe ich vor die Tür und lehne sie hinter mir an, als klares "Nicht dein Zuständigkeitsbereich". Bei Besuch - könntest du sie erstmal in ein Zimmer ohne Sichtkontakt packen, als klare Grenze? Wie würde sie reagieren, wenn sie nach dem Besuch ins (sagen wir mal) Wohnzimmer gebracht wird, unter Anleitung?

    • Ich weiss nicht wie sich das bei deiner Kletter-Situation händeln lässt .

      Ich würde eventuell das "Alles O.K!" mit einer Art Z+B und ansprechen der Person üben.

      So zeigt man ja .mehrfach das man die "Gefahr " erkannt hat.



      Aber da das bei euch Zuhaus auch noch Thema ist finde ich den Schritt mit Entfernung noch zu groß.



      Vielleicht mal Outdoor mit bestellten Spaziergängern.und weniger Abstand zu dir üben.:ka:

    • Um was für Aktivitäten geht es denn?

      Sportklettern am Fels

      Kannst du dich da auch einfach mal etwas entfernt von den Hunden eher passiv dazustellen und üben, wie bestimmte Ansätze funktionieren?

      Wie genau meinst du das? Ich steh ja nicht direkt bei den Hunden, eher 1-2m weg und sicher meinen Kletterpartner oder aber ich häng 10-15m in der Wand :tropf:. Mit schnell mal eingreifen ist da nicht, von daher wäre ein "alles ok" und die beiden legen sich wieder ab auch meine bevorzugte Lösung.

      Ich würde vermutlich den Menschen beachten, bevor ich den Hund beachte, also übertrieben in die Richtung der Person winken und begrüßen, und mich danach an den Hund wenden. (Also "Hallo, XY, schön dich zu sehen!" und direkt danach in die Richtung des Hundes, vielleicht wieder winkend "Alles OK, Milly!"). Ich glaub, Milly hat einfach das Gefühl, du siehst nicht genau, wen oder was sie meint, wenn du beschäftigt bist und nur nebenbei kurz schaust, bevor du sie abbrichst.

      Mmmh eigentlich nicht, ich seh/höre die Leute ja oft sogar vor den Hunden und rede sogar kurz mit den Leuten (Sag bescheid, dass da zwei Hunde sind, das die (vielleicht) bellen werden, aber angebunden sind und nichts machen ausser bellen).

      Da melden die Hunde oft noch gar nicht.



      Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Alma nicht vielleicht der Auslöser ist und Milly einfach dann mit macht (und dann ausdauernder ist :fear:). Muss das mal beobachten.




      und die Hunde hinter mich zu bringen, da vergrößern wir gerade den Abstand. Dürfen sie nicht begrüßen gehen (Paketbote zB), gehe ich vor die Tür und lehne sie hinter mir an, als klares "Nicht dein Zuständigkeitsbereich". Bei Besuch - könntest du sie erstmal in ein Zimmer ohne Sichtkontakt packen, als klare Grenze? Wie würde sie reagieren, wenn sie nach dem Besuch ins (sagen wir mal) Wohnzimmer gebracht wird, unter Anleitung?

      Ich hab nen Windfang der ist mit Tür und Kindergitter abgetrennt, direkt an die Tür können die Hunde nicht.

      Die bellt halt dann am Kindergitter weiter. Im Grunde eben so lange bis die Person weg oder sie abchecken konnte wer das ist.

      (Besuch muss ja meist irgendwann rein :roll:).



      Ich würde eventuell das "Alles O.K!" mit einer Art Z+B und ansprechen der Person üben.

      Vielleicht hilft ne Hand Frolic :denker:, die dann in die Richtung fliegt.

      Ich probiers mal aus.




      Ansonsten gestern hatte ich beide so ausgepowert, die hatten nicht mal den Kopf gehoben, als der Wanderer vorbei kam, die waren wie im Koma |):pfeif:.. aber das war so nicht geplant.

    • Bei uns hilft Keks werfen wunderbar. Dabei dem Hund signalisieren das alles in Ordnung ist. Der Versuch sich im Menschen zuzuwenden ist bei uns gründlich in die Hose gegangen. Das geht draußen wenn ich nah beim Hund bin wunderbar, Hund ist hinter mir, ich grüße freundlich oder rede kurz und belohne nebenbei ruhigen Hund, im besten Fall nimmt er irgendwann sogar netten Kontakt auf. Unser Problem ist der Gartenzaun und Gespräche mit Nachbarn lassen den Hund erst recht loslegen. (jaaaa wir üben). Im Moment hilft super, wenn ich rechtzeitig sehe und Keks werfe, alles in Ordnung. Wenn er schon losgelegt hat abrufen, hingehen oder "ab" . Das "ab" signalisiert ihm aus der Ferne das er einfach gehen soll/kann. Und so nach und nach merkt er das er wirklich gehen kann. Es kommt jetzt immer öfters vor das er am Zaun kurz wufft (was er darf) und ihm dann einfällt, ach ich kann auch einfach weggehen. Das wäre natürlich die optimale Lösung für uns. Ob das so klappt werden wir sehen, wahrscheinlich wird es immer Situationsabhängig bleiben

    • Ich hab den Kekswurf fürs pöbeln am Zaun eingesetzt wenn ich nicht rechtzeitig für Alternativverhalten da war.


      Mittlerweile wird sich schon vorm auslösen zu mir umorientiert...sabberndxD


      Klappt mittlerweile (bis auf Postbote :ka:) immer.



      Nutze dadurch bei Wilsichtinge falls ich vorher meinen Einsatz verpennt hab.

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