Sockendiebin und Schuhzerstörerin

  • Niemals würde ich diese harten Kaudinge geben, kommt mir nicht ins Haus.

    Mein Stresskauhund, hat in seiner Anfangszeit hier alle 2 Monate so ein riesen Kauseil geschreddert. Er hat alles andere gefressen (Kongs und so), aber Seil ging. Das geht bei deiner ja nicht.

    Das Kauen hat die Funktion Stress abzubauen und ich würde schauen, was los ist, wenn deine Eltern mit ihr allein sind, was dann der Auslöser ist. Menschen machen ja unbewusst Dinge, ohne das böse zu meinen, die emfängliche Hunde komplett aus Bahn werfen.

    Das kann auch mal eine als nett gedachte Körperhaltung sein, die der Hund als Drohung auffasst.

    (Soll vorkommen zwischen Mensch und Canide:lachtot:)

  • Teilweise zeigt sie auch problematisches Verhalten wenn ich da bin oder sie ganz alleine ist.

    Da aber deutlich seltener.


    Es kann aber auch sein, dass sie einfach nicht ganz ausgelastet ist.

    Ich finde, dieses „Langeweile kauen“ und „Stress kauen“ kann man nur relativ schlecht außeinander halten.

    Wir sind jetzt zeitlich gesehen wieder öfter unterwegs und da schläft sie jetzt auch deutlich mehr und hat seit dem in den letzten 3 Tagen bei meiner Abwesenheit oder auch wenn mein Vater da ist, nichts kaputt gemacht.


    Meine Eltern schaffen es nicht, das Verhalten abzubrechen, weil sie vorher aufhört.

    Also, sie ist in meinem Zimmer, kaut auf etwas rum, hört die Schritte und legt sich ins Körbchen.

    Sie wurde hier nie geschlagen oder auch nur generell angeschrien oder Ähnliches, was das erklären würde.


    Meine Eltern sind nicht so viel involviert, leben aber eng mit dem Hund zusammen.

    Als ich im Urlaub war, hat meine Mutter sich komplett um sie gekümmert.

    Da war sie nach 4 Tagen langsam so weit und ist auch mehr aus meinem Zimmer gekommen, wo meine Mutter zu dem Zeitpunkt dann auch geschlafen hatte.

    Ich finde das Verhalten auch sehr, naja, kreativ weswegen es mich irgendwie etwas mehr fordert als anfänglich gedacht.

  • Tatsächlich habe ich gerade in meinem Zimmer gearbeitet und als Seperationsmaßnahme meine Tür nur einen Spalt offen gelassen, dass sie mich noch sieht und hört, aber eben nicht zu mir kann.
    Dann geht sie ins Wohnzimmer, wo ich sie nicht mehr sehen kann.
    So weit so gut, zwischendurch geht sie wenn ich arbeite so wie so ins Wohnzimmer und legt sich dort in die Sonne oder das andere Körbchen.

    Auf einmal höre ich aber meine Mutter, wie sie "Nein, Käthe" ruft.

    Meine Mutter war gerade auf dem Balkon (die Türen waren zu) einen Tee trinken.

    Ich stürme also aus dem Zimmer um zu sehen was sie schon wieder treibt, da pflückt meine Mutter ihr gerade einen ihrer Schuhe zwischen den Pfoten weg.

    Ich war im Nebenzimmer und generell zwar für sie nicht erreichbar, aber generell anwesend.
    Ich bin vorher 45 Minuten spazieren gegangen, also mehr als sonst morgens...

    Ich kann mir das einfach nicht erklären.

  • Das Profilbild ist goldig.


    du hast sie seit 3 Monaten, ich glaube da nicht an Unterbeschäftigung. Nach Alleinseinproblematik klingt es so auch nicht.

    Das scheint Spaß zu machen und sie weiß nicht das eure Dinge tabu sind. Es klingt ein wenig nach Junghund. Einen richtigen Abbruch habt ihr schon trainiert? („Aus“ oder wie auch immer) Also das sie danach nicht daran denkt das Ding anzugucken?


    Dinge wegräumen, Raum begrenzen, Alternativen zeigen. Das kann ja auch ein Knäul aus alten Socken von dir sein. Allerdings nur unter Aufsicht, wenn du es ihr gibst.


    Würde auch aufpassen sie nicht Überzubeschäftigen, sie erwartet dann öfter Action und wenn die nicht kommt, bespaßt sie sich selbst. Gammeltage gleich angewöhnen.


    Wo genau kam sie vorher her? (Hab ich im überfliegen nicht gefunden)

    Wenn sie nicht aus gut sozialisierten Umständen kommt,....

  • Das kann sehr gut sein, dass sie noch nicht so recht verstanden hat, dass sie das nicht soll. Wie würdest du das trainieren?
    Wenn man im gleichen Raum ist, macht sie es relativ selten, oder auch gar nicht, jedenfalls die letzten Wochen.
    Socken sind mittlerweile tabu, das hat sie glaube ich auch verstanden, aber bei den Schuhen scheint sie hartnäckiger zu sein.

    Als alternative zum kauen soll bald eine Kauholz her, das ist schon auf dem Weg. Tau und Ähnliches zupft sie total schnell auseinander und da ist mir dann das Risiko zu groß.


    Wie gewöhne ich ihr denn Gammeltage an?
    Einfach auch mal weniger spazieren gehen und dafür sorgen, dass sie damit zurecht kommt?

    Überbeschäftigen will ich sie auch auf keinen Fall, das stimmt allerdings. Die Spaziergänge von anfänglich 3x 20 Minuten am Tag habe ich nun auch aufgestockt.

    Sie kommt aus Ungarn. Wahrscheinlich ein Straßenhund. So recht sagen, konnte mir das Tierheim hier das aber nicht. Sie kooperieren, aber da sind die Infos zu diesem Hund anscheinend futsch gegangen. Ich bin aber gerade schon am versuchen, da mehr infos von dem Ungarischen Tierheim zu bekommen.

    Also Sozialisiert wurde sie sicherlich nicht so gut!

  • Ich glaube beim Kauen gehts dem Hund selten ums Schmecken. Der Mechanismus ist dem Hund vertraut und entspannt/beschäftigt/entstresst. Wie beim Daumenlutschen. (mein Hund lutscht lieber statt knabbern)

    Von daher wird sie das nehmen, was da lag. Kabel, Socken, Tapetenfetzen, Papier, Pflanzen, Flaschen usw. sind schon typische Opfer. crazy-dog-face


    Wohnt ihr aktuell ruhiger oder städtisch? Darf sie auch mal an die Schleppleine?

    Würde wahrscheinlich, wenn sie draußen entspannt ist, eine Runde größer gestalten. Je nachdem wie sie sich draußen verhält. Daran kannst du auch sehen, ob sie eher überfordert oder gelangweilt ist.


    Ich wäre aber unter der Voraussetzung Straßenhund ohne viel Vorerfahrung im Leben überrascht, wenn nach 3 Monaten da Langeweile einsetzt. Eher das ein eingeschränktes Hausleben ungewohnt ist und man nicht mehr hin kann wo man will.


    Um mitzukriegen wann der Hund etwas anstellt würde ich ein Auge darauf haben, wo er sich befindet. Ein Zerstörer wäre bei mir wahrscheinlich weniger in Versuchung allein durch die Gänge zu wandern. (aber das ruhige Alleinsein auf einem guten Platz würde ich bestätigen, hilft für später)


    Ansonsten Tauschhandel üben. Alternative unter Aufsicht. Und reagieren bevor der Hund sich was schnappt. Es gab hier auch im Forum eine gute Beschreibung wie man "Aus" positiv aufbauen kann.


    Wenn sie draußen gestresst wirkt, würde ich einen nur Pippimachtag einführen. Aber das musst du wissen. Weil 3x20 kriegen viele Hunde hin, je nach Umgebung. (bei meiner wars aus anderen Gründen dann zuviel)


    Knabbert sie mit Genuss oder ist das eher als hätte sie eine Mission zu erfüllen?


    Hat sie Kontakt zu Hunden? Kann sie mit anderen Hunden etwas anfangen?


    Frisst sie nur einmal oder zweimal am Tag? (soll auch Hunde geben, die wegen Hunger kauen)


    Es sind soviele Kleinigkeiten, die da beachtet werden könnten. Um da ein richtiges Bild zu bekommen.

  • Meine Eltern, bei denen ich zurzeit wieder untergekommen bin, wohnen ländlicher.
    Ich gehe viel mit ihr an der Schleppleine spazieren oder in reizarmer Umgebung auch offline. Da sie aber wieder weniger gut auf den Rückruf reagiert, wieder mehr an der Schleppleine.


    Sie ist, meiner Ansicht nach, draußen schon ziemlich entspannt. Wir gehen auch seit einem Monat deutlich längere Runden, ohne dass danach das kauen mehr auftritt. Also auf Stress würde ich es nicht beschränken.


    Aus macht sie auch, selbst wenn es um ein Rinderohr oder Rinderkopfhaut geht, die sie liebt wie sau.

    Das mit dem alleine durch die Gegend wandeln ist hier etwas schwierig abzuschalten. Sie klebte mir sehr am Rockzipfel, konnte nur entspannen, wenn ich dabei bin. Deswegen entferne ich mich zurzeit öfter und versuche mit ihr zu üben, dass sie auch ohne mich Entspannen kann.
    Wenn ich da bin, liegt sie schnell irgendwo rum, bin ich in einem anderen Raum kann sie mittlerweile auch dort besser entspannen.
    Ich finde das irgendwie einen schmalen Grad...

    Da sie es auch nicht jeden Tag macht, finde ich es schwierig, sie 24/7 im Auge zu behalten. Teilweise, gerade Abends, zieht sie sich auch schon ins Schlafzimmer zurück und pennt. Das hätte sie früher nie gedacht.
    Wenn ich da jetzt aufspringe und ihr hinterher gehe, steht sie wieder auf und geht wieder zurück.

    Beim knabbern bin ich mir sehr unsicher. Selten habe ich sie überhaupt beim knabbern erwischt. Oft finde ich dann einfach später den angeknabberten Schuh an einem anderen Ort.


    Sie hat mittelmäßig viel Kontakt zu anderen Hunden.
    Toben ist zurzeit nicht möglich, da sie Muskeln wegen PL aufbaut und toben bisher noch dazu führt, dass sie rausspringt. Wir gehen aber alle 2 Tage mit dem Nachbarshund spazieren. Das machen die beiden total gerne und sind aller beste Freunde. Sie versteht sich sonst auch wirklich mit allen anderen Hunden, ist da eher unterwürfig und beschwichtigend, wenn der andere ein wenig zu Grob ist oder Ähnliches, da gebe ich ihr zurzeit noch Halt und fördere, dass sie auch mal ein wenig Kontra gibt.


    Sie bekommt einmal morgens um 8 Uhr Futter und dann Abends zwischen 5:30 Uhr und 7 Uhr.

    Zwischendrin, bekommt sie Trockenfutter als Leckerli oder einen mit eingefrorenem eingeweichten Trockenfutter gefüllten Kong, wenn sie alleine bleiben muss.

    Tatsächlich sind das sehr viele kleine Dinge, an die ich einfach noch nicht gedacht habe. Ich bin da einfach extrem unsicher, will natürlich dass es ihr gut geht.
    Wenn das kauen ein Zeichen für ihr Unwohlsein sein sollte, will ich ja nicht, dass sie aufhört meine Schuhe zu zerstören (natürlich auch, aber eben nicht vorrangig). Ich will dass sie sich hier wohl fühlt und nicht Stress durch kauen abbaut.

  • Das klingt nach einer schönen Entwicklung. Ein Hund, der sich selbst zurückzieht, wenn er braucht, ist gold wert. Gerade im Bezug auf die Alleinbleibeproblematik. Es klingt auch nach einem guten Hundeleben. (An Langeweile denke ich da nicht)


    Knabbern kann ja auch einfach ein Hobby sein. Schmerzen durch die PL habt ihr wahrscheinlich ausgeschlossen?


    Mein Tipp, gerade wenn dich das so unsicher macht und sich dadurch das "Problem" sehr groß anfühlt, schreib eine Art Tagebuch/Handynotiz wann, wo, wonach etwas angeknabbert wurde. Dadurch nimmst du die Emotion und deine Sorge heraus und kannst das Muster analysieren. Vielleicht bringt das mehr Licht in das Ganze.

  • Die TA und Ostheopatin schließen Schmerzen beide aus, das war mich extrem wichtig!


    Gut, wenn auch du nicht an Langeweile denkst, dann kann ich das quasi auch streichen.


    Ein Tagebuch zu führen, ist sicher eine gute Idee, dann ein Muster zu finden, ist bestimmt leichter!

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