Welpen-Austausch Teil 4

  • Für mich ist es aber generell ein wichtiger Punkt dem Welpen sehr früh beizubringen, wie man mit solch merkwürdigen Menschen umgeht. Auch für später, wenn man auf neue Situationen oder Menschen trifft, die sich nicht der Norm entsprechend verhalten. Ein Hund der dafür eine gute Lösung hat ist immer äußerst hilfreich.

    Wenn uns freundliche "Locker" begegenen, binde ich diese schon auch mal ins Training ein, übe das umorientieren und bedanke mich hinterher für die gute Assistenz, ohne, dass der Hund doch noch angefasst werden darf. Oft freuen sich die Leute dann, dass sie helfen konnten.

  • Viele Dinge entwickeln sich eh im Laufe der Zeit. Eros war als Welpe auch total wild auf fremde Menschen, war neugierig, auch bisschen fiddelig und da die RR ja nun nicht gerade als umgänglich gelten, habe ich gewisse freundliche Menschenkontakte schon auch mal zugelassen. Trotzdem hat er jetzt als erwachsener Hund eben diese typisch arrogante RR Attitüde. Das kam von ganz allein. Solange ihn niemand direkt anspricht und antatscht, ignoriert er. Ist ihm Kontakt unangenehm, geht er weg. Grundsätzlich hat er wenig Interesse an Menschen, egal wie sie ihn locken. Hätte ich damals auch nie erwartet. Aber die Genetik setzt sich dann halt doch durch.

    Ach ja, ich erwähne es lieber nochmal, die Menschen, die ihn damals anfassen durften, liebt er heute noch. Da lässt er sich auch mal durchknuddeln und ist extrem tolerant. Fremde Menschen? Nö.

  • Mal ne Frage… wie lange können eure Welpen allein bleiben (ohne Zweithund, Katze, etc.)?

    Malu ist jetzt 2 Wochen bei uns und meine Kollegin meint ihr Hund wär mit 14 Wochen mittags immer 2 Std allein geblieben (mit Katze zusammen und war denk ich jünger als sie ihn bekam…) und meiner müsste das jetzt auch sofort können… und stubenrein sein am besten auch. Die liegt mir so richtig frech in den Ohren ich müsste das sofort üben mit am besten direkt ner Stunde sonst würde das nie was…

    Unser Viszla ist jetzt 9 Monate alt und er kann noch nicht alleine bleiben.

    Wir versuchen das in ganz kleinen Schritten eigentlich täglich aber sobald sich die Haustüre öffnet geht das gejammer los und endet in lautstarken bellen. Aktuell wird es langsam besser und wir können zumindest manchmal in den Garten aber da muss er halt schon sehr müde sein. Ansonsten klappt das noch nicht.

  • Mal ne Frage… wie lange können eure Welpen allein bleiben (ohne Zweithund, Katze, etc.)?

    Malu ist jetzt 2 Wochen bei uns und meine Kollegin meint ihr Hund wär mit 14 Wochen mittags immer 2 Std allein geblieben (mit Katze zusammen und war denk ich jünger als sie ihn bekam…) und meiner müsste das jetzt auch sofort können… und stubenrein sein am besten auch. Die liegt mir so richtig frech in den Ohren ich müsste das sofort üben mit am besten direkt ner Stunde sonst würde das nie was…

    Meine können das in der Tat sehr fix. Ich lasse die tagsüber eigentlich direkt den ganzen Tag durch den Garten daddeln und es geht gar nicht groß mit rein. Die ersten Tage sitze ich noch dabei, dann bin ich drin in Sichtweite, und dann auch fix wieder im Büro (daheim) und der Welpe spielt und schläft draußen vor sich hin, lösen ja so gar kein thema. Nachts schläft er mit drinnen.

    Als erstes kommt dann die Gewöhnung an den Zwinger und wenn das gut klappt und man schon bissl mehr abverlangen kann geht es von dort aus tagsüber nach drinnen, wo ich direkt feste Liegeplätze trainiere, das fängt so mit 4 - 5 Monaten ca. an.

  • Die Grenze musste ich in den letzten 2 Tagen sehr oft setzten.

    Irgendwie wollen extrem viele Leute den kleinen Anfassen und begrüßen- und der findet das auch überhaupt nicht toll.

    Das hat dazu geführt, das er die letzten beiden Tage einfach auch leider total überfordert war und es sich dann Abends deutlich gezeigt hat weil er extrem überdreht hat.

    Da ich damals leider diese Erfahrung machen musste: Menschen kommen leider auch in den unmöglichsten Momenten auf die Idee, einen fremden Hund ohne zu fragen andatschen zu wollen, wenn Frauchen gerade auf etwas anderes konzentriert ist. Egal ob man gerade das Kackhäufchen aufsammelt, am Marktstand nach dem Geldbeutel sucht oder am Geldautomaten gerade etwas abhebt - Idioten haben leider absolut keinen Respekt oder Anstand. :( :
    Evtl ein T-Shirt (oder mehrere) drucken lassen mit "Hund nicht anfassen! Keine Diskussion!" hinten und vorne, am besten auch mit entsprechendem Symbol (Hand, die sich dem Hund nähert mit :prohibited:- Symbol).
    Klingt im ersten Moment vll lächerlich, aber irgendwann hat man die Schnauze voll.
    Manche Hunde - und die Japaner gehören da oft dazu - merken sich da negative Erlebnisse gerade in den Angst-/Unsicherheitsphasen sehr sehr nachhaltig.

  • Nein heißt nein, und das darf der Gegenüber auch ohne Begründung so akzeptieren. Sind doch alle erwachsene Menschen, die enttäuschung einen Hund nicht anfassen zu dürfen sollten Menschen óhne Grund oder Diskussion ertragen können.

    Sollten, ja. Aber die Realität ist leider, dass (körperlich) erwachsene Menschen noch lange nicht automatisch auch den innerlichen Reifezustand eines vernünftigen, erwachsenen Menschen haben. Und je nach Gegenüber kann eine Ausrede das Konfliktpotential besser minimieren als ein einfaches Nein, je nachdem wie gut man darin ist das Nein rüberzubringen (wenn man z.B. von Natur aus harmlos und/oder freundlich wirkt, wird man oft weniger ernst genommen, wenn man Nein sagt, egal in welchem Kontext).
    Leider.

  • Sollten, ja. Aber die Realität ist leider, dass (körperlich) erwachsene Menschen noch lange nicht automatisch auch den innerlichen Reifezustand eines vernünftigen, erwachsenen Menschen haben. Und je nach Gegenüber kann eine Ausrede das Konfliktpotential besser minimieren als ein einfaches Nein, je nachdem wie gut man darin ist das Nein rüberzubringen (wenn man z.B. von Natur aus harmlos und/oder freundlich wirkt, wird man oft weniger ernst genommen, wenn man Nein sagt, egal in welchem Kontext).
    Leider.

    Das darf natürlich jeder machen wie er möchte, ist ja lediglich das was ich tue. Ich verstehe den Gedankengang schon und das, was man sich dadurch erhofft.

    Wie geschrieben, gehe ich sehr schnell dazu über die Menschen einfach auszublenden und zu ignorieren.

    Aber wie schon geschrieben, sind Ausreden auch keine Garantie dafür, dass man seine Ruhe hat. Gibt auch genug Pappnasen, denen sind die Flöhe deines Hundes egal und dann hast du die Diskussion nicht weniger.

  • Aber wie schon geschrieben, sind Ausreden auch keine Garantie dafür, dass man seine Ruhe hat. Gibt auch genug Pappnasen, denen sind die Flöhe deines Hundes egal und dann hast du die Diskussion nicht weniger.

    Das ist wahr, leider.
    Ich wollte nur anmerken, dass ein vielfältiges Abwehrprogramm mit unterschiedlichen Abwehrmechanismen von Vorteil sein kann, je nachdem mit welchen Menschen man interagiert und was einem selbst auch in der Situation liegt.
    Menschen ausblenden und ignorieren ist ein toller Skill, muss man aber oft - gerade wenn man eig freundlich sein möchte - erst lernen. Und manchmal ist es dann besser zu Ausreden oder anderen Hilfsmitteln als ersten Verteidigungsmechanismus zu greifen, gerade in Städten, wo man ständig mit Menschen bombadiert wird, die unbedingt anfassen wollen.

  • Ich wollte nur anmerken, dass ein vielfältiges Abwehrprogramm mit unterschiedlichen Abwehrmechanismen von Vorteil sein kann, je nachdem mit welchen Menschen man interagiert und was einem selbst auch in der Situation liegt.
    Menschen ausblenden und ignorieren ist ein toller Skill, muss man aber oft - gerade wenn man eig freundlich sein möchte - erst lernen. Und manchmal ist es dann besser zu Ausreden oder anderen Hilfsmitteln als ersten Verteidigungsmechanismus zu greifen, gerade in Städten, wo man ständig mit Menschen bombadiert wird, die unbedingt anfassen wollen.

    Es kann ja auch jeder tun und lassen was er möchte, es wurde doch gefragt, was wir explizit in der Situation machen. Natürlich gibt es massig wenns, und abers und was weiß ich.

    Ich hab doch nur von meinen Erfahrungen und Vorgehen geschrieben und wie ich vorgehe und dass ich das eben nicht unfreundlich finde. Unfreundliche finde ich, dass der Gegenüber mich in die Situation bringt.

    Mit freundlichen Mitmenschen hatte ich das Problem sowieso noch nie.

    Ignorieren ist ja auch meine Endstufe der Eskalation, damit steige ich doch gar nicht ein. Mein freundlicher Einstieg ist eben das ich mir nichts ausdenke, sondern einmal nett sage dass ich das nicht möchte, gerne auch wieso. Aber wenn das DANACH nicht ernstgenommen wird, dann lasse ich mich auf nichts ein.

    Und das kann dir genauso mit Ausreden passieren. oder noch besser: das wird dir auch mit Ausreden passieren. Grade bei vielen Menschen und Situationen. Weil manche Menschen einfach unmöglich sind. Und den Krieg wird man nicht gewinnen, auf das Niveau begebe ich mich nicht mehr und fahre damit sehr gut. Ich erklären Kindern, dass etwas so nicht geht, aber bei erwachsenen Menschen hört es auf.

    Es ist total ok für mich, dass andere dazu nicht fähig sind.

  • Ich hab doch nur von meinen Erfahrungen und Vorgehen geschrieben und wie ich vorgehe und dass ich das eben nicht unfreundlich finde. Unfreundliche finde ich, dass der Gegenüber mich in die Situation bringt.

    Und da stimme ich dir auch absolut zu!
    Meine Anmerkungen waren in keinster Weise als Kritik an dem von dir Beschriebenen gemeint! Ganz im Gegenteil. Ich finde das super, und richtig.
    Für 'Anfänger' in dem Bereich kann es nur schwierig sein das so 'durchzuziehen' und ich wollte nur - für die Fragestellerin und andere - verdeutlichen, dass es keine "Schande" ist, wenn man das mit dem Ausblenden und Ignorieren nicht in jeder Situation schafft, und dass es ok ist, verschiedene Techniken / Hilfsmittel zu nutzen. =)
    Vielleicht habe ich das falsch rübergebracht, passiert im Netz ja schnell mal.

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