DCM bei Dobermann-Senior

  • Beim Dobermann ist die jährliche Herzuntersuchung (24h EKG) ab dem 2-3. Lebensjahr sehr zu empfehlen, wenn nicht sogar Pflicht in meinen Augen.


    Wir mussten unseren Maddox letzten Jahr im Juni wegen DCM gehen lassen.

    Es wurde 2 Monate vorher festgestellt, das 24h EKG 1,5 Jahre davor war ohne Befund.

    Als es festgestellt wurde hatte sein Herz noch 8% Leistung, seine Lungen waren voll mit Wasser und der Tierarzt gab uns nur noch Tage.


    Irgendwie schaffte er mit vielen Medikamenten noch 2 Monate, dann kam der Sommer und Maddox konnte nicht mehr.

    An einem heißen Dienstag fing er wieder ab und zu an zu husten, am Tag darauf fiel er im Garten um, berappelte sich und war schlapp.

    Ich fuhr direkt zum TA und nach langem hin und her an diesem Abend, ließen wir ihn gehen.


    Ich hätte alles gegeben ihn noch wenigstens ein paar Wochen (lebenswert für ihn) bei mir zu haben, aber es war ihm nicht vergönnt.

    Er war ein Krieger, Er wollte leben und selbst nach der zweiten Spritze beim einschläfern stand er noch auf allen Vieren.

    Aber was nützt das alles wenn es selbst die stärksten Entwässerungstabletten nicht mehr schaffen seine Lunge frei von Wasser zu bekommen?

    Wenn der Tierarzt einem sagt dass er ziemlich sicher heute oder morgen ersticken wird, weil die Entwässerung nicht schnell genug seine Lungen von Wasser frei bekommt, wie sie wieder voll laufen?


    Ich denke du musst das selber entscheiden, unabhängig von Geld oder Zeit.


    Schau deinen Hund an und entscheide ob er noch leben kann unter den Umständen oder ob du ihm den Freundschaftsdienst erweist und ihn erlöst.


    Mir brach es das Herz.

    Aber so einen Tod, voller Angst und Panik durch Ersticken hatte unser maddox nicht verdient.

  • @alexandra_k : Meine alte Papillondame wog zwar nur 5 Kilo, hat uns aber auch monatlich eine Stange Geld gekostet durch ihr kaputtes Herz. Damals, 2012, hab ich für die Kontrolluntersuchungen beim Kardiologen jedesmal 200 Euro auf den Tisch gelegt, plus wenn ich mich recht erinnere 150 Euro monatlich nur für die Medikamente. Plus regelmäßig die Kaliumwerte im Blut checken lassen, 140 Euro.

    Damals war sie 10 Jahre, die durchschnittliche Lebenserwartung eines Papillon ist 13-15 Jahre.

    Hätte ich das auch gemacht wenn sie schon 13 gewesen wäre? Ja.

    Hat es uns "was gebracht"? Je nachdem wie man es wohl sieht. Ein ganzes Jahr wurde uns geschenkt. Ein Jahr mehr das ich mit ihr verbringen durfte. Ich möchte keinen einzigen Tag von diesem Jahr missen.

    Ich würde es jederzeit wieder so machen.

    Denn es ist ja eine Erkrankung die behandelbar ist, so gut behandelbar das der Hund noch wirklich was vom Leben hat und nicht leidet.


    Dein Rüde ist nun bald 10. Ja, damit ist er schon recht weit hinten auf der Skala.

    Aber noch nicht am Ende.

    Wenn du es finanziell nicht kannst muss Schluß sein, klar. Wenn es aber finanziell geht musst du dich fragen ob du noch Zeit mit ihm möchtest.

    Bewußte Zeit.

    Mit den Medikamenten kann er ja gut leben. Vielleicht noch 6 Wochen. Vielleicht 4 Monate. Vielleicht aber auch noch 2 Jahre. Solange wie es eben seine Zeit ist.

    Und nicht leidend, oder Leiden verlängernd. Sondern gut medikamentös eingestellt und mit Lebensqualität.


    Die Entscheidung kannst nur du treffen.

  • Unsere Hündin hat uns einige Monate lang monatlich 800,- gekostet.

    Da war aber abzusehen dass es nicht mehr lange geht mit ihr.

    Wir hatten zum Glück Rücklagen plus Familie die uns unterstützt hat.

    Es wäre aber auch nicht mehr lange möglich gewesen.

    Wenn es finanziell nicht möglich ist oder die Medies nichts bringen muss man eben leider einen Schlussstrich ziehen.

    Aber dann auch schnell um unnötiges Leid zu verhindern.

  • Dobermann Rüde: 9 Jahre, sehr sensible Verdauung, leichte DCM,

    Es ist also mindestens seit einem Jahr bekannt, dass der Hund krank ist. Da wurde wohl schon länger gespart :wuetend:

  • Mein CC Rüde hatte eine Vorstufe von DCM, wurde kurz nach seinen dritten Geburstag diagnostiziert. Krebsbedingt wurde er leider nur 8, aber das Herz hatten wir durch regelmäßige Kontrollen und Anpassen von Medikamenten recht gut im Griff. Wenn es nach dem gegangen wäre, hätte er noch deutlich länger leben können. Also eine konsequente Behandlung macht Sinn und bringt Lebensqualität, wie -quanität.


    Meine OEB Hündin ist genau so alt wie dein Dobermann. Seit Anfang April weiß ich von so heftigen Herzrhythmusstörungen, dass sie jederzeit tot umfallen könnte. Kann nachher sein, kann in mehreren Jahren sein. Mir lege es komplett fern, sie deswegen nicht behandeln zu lassen. Sie bekommt ihre Medikamente und es geht ihr um Welten besser. Der Hund der bei 15 Grad schlapp in der Ecke lag und sich kaum mehr bewegen konnte, läuft jetzt bei gut 20Grad und Sonne freudig am Rad mit. 9 ist älter. Aber doch nicht alt im Sinne von, das lohnt nicht mehr.


    Daher stellt sich hie für mich nur eine Frage: Hast du das Geld für die Behandlung? Wenn ja, investiere es in dein Tier. Wenn nein, erlöse ihn lieber zu früh, als zu spät. Sein Zustand klingt fürchterlich.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich würd euch gerne um euren geschätzten Rat bitten und ich bitte euch, dabei freundlich und sachlich zu bleiben. Ich weiß, es ist ein heikles Thema...

    ...

    Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? ...

    Hallo :winken:


    Diese Frage steht in Deinem Eingangspost. Und ich denke, darum gehts Dir irgendwo.


    Aber das ist eine Frage, die nur Du selbst Dir beantworten kannst und solltest. Denn hier steht niemandem dieses Urteil zu.


    Abgesehen davon, dass ein Hundeforum wirklich eine gefährliche Plattform für Deine spezielle Frage ist: Es ist Dein Hund, Dein Leben, deine Entscheidung. Wenn Du ein selbstbestimmtes Leben willst, sind es gerade bei solchen Fragen Deine Moral- und Wertmaßstäbe, mit denen Du Dich auseinandersetzen solltest. Da gibts Leute, die Dich dabei gut unterstützen können - aber das sind mMn nicht unbekannte Hundeliebhaber am anderen Ende einer langen virtuellen Leitung. Die meisten hier kennen Euch nicht und keiner steckt in Deiner Haut.


    Ich hoffe, Du hast jemanden, mit dem Du über solche Fragen reden kannst und wünsche Dir und Deinem Hund einfach nur das Beste.

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