ED beim erwachsenen Hund

  • Wie sind Eure Erfahrungen mit Ellbogendysplasie die erst am erwachsenen Hund diagnostiziert wurde bzw mit etwaiger Behandlung, abhängig von d Form der ED?


    Das Galgöchen, Second Hand Hund, ca. 3-5 Jahre, hat ne einseitige Ellbogenfehlstellung, eine Ellbogeninkongruenz, wenn ich nicht irre. Beidseitig erste (lt. Röntgen noch minimale) Arthroseanzeichen.


    Gangbild ist, seit der Hund da ist, erst besser, nun wieder schlechter geworden. Breitbeiniges Staksen, pendelnder "Pferdegang", eindrehen der stärker betroffenen Seite, Schulter eher schlecht bemuskelt.


    Orthopäde riet zu Arthroskopie bei Verschlechterung. Die scheint nun da, Orthopäde aber nicht mehr, arbeitet nun anderswo.

    Versuche nun Notbetriebtermin zu bekommen, hab aber weder von ED, noch Arthroskopie sonderlich viel Ahnung oder was an Lebensqualität und - zeit herausholbar ist.

  • Eine Arthroskopie ist eine Gelenkspiegelung, d.h. eine invasive Maßnahme mit all den Risiken, die damit verbunden sind, hier insbesondere Infektion. Ob man das macht, hängt davon ab, ob es Konsequenzen hat, d.h. ob ein operativer Eingriff sinnvoll ist.

    Auf einer guten Röntgenaufnahme sieht man eigentlich schon, was im Ellenbogen los ist.

    Sinnvoll ist eine Operation z.B. bei einem frakturierten Processus coronoideus, das ist ein kleines Knochenstück am Ellenbogen, das bei Hunden leicht mal abbricht und dann ED verursachen kann. Das könnte die Ursache für die Inkongruenz der Gelenkfläche sein, die Du erwähnst.

    Bei einem eher jungen Hund macht eine Operation da auf jeden Fall Sinn, da die Schädigung des Gelenks sonst immer weiter fortschreitet.

    Am besten suchst Du Dir eine Tierklinik, die speziell Orthopädie anbietet. Lass Dich in aller Ruhe über die möglichen Maßnahmen informieren, einschließlich der Risiken und Komplikationsmöglichkeiten. Operationen am Ellenbogen sind generell technisch schwierig.

    Man muß immer abwägen, was überwiegt, der Nutzen eines Eingriffs oder die Risiken. Das ist ja beim Menschen auch nicht anders.

    Falls eine kurative Lösung nicht sinnvoll erscheint, gibt es die Möglichkeit, dem Hund durch Schmerzmittel noch für lange Zeit Lebensqualität zu geben (es gibt heute sehr wirksame Schmerzmittel, die auch über Jahre geben werden können).

    Alles Gute fürs "Galgöchen"!


    LG,Gisela

  • Danke Dir.


    Momentan stimmt mich noch optimistisch, dass er die Fehlstellung ja schon seit dem Wachstum haben muss und trotz wahrscheinlich Vollbelastung im Jagdeinsatz zuletzt im Röntgen unter Narkose keinen dramatischen Befund hatte (allerdings wird er auch ne Kniearthrose zusätzlich kriegen und der Befund ist ein paar Monate alt).


    Die Klinik in die wir gehen, hat nen Orthopädieschwerpunkt. Nur nen neuen Orthopäden mit vielleicht ganz anderer Herangehensweise.


    Da sich sein Gangbild mit regelmäßiger Bewegung und mehr als Tierheimkondition plus weniger Stress (besonders deutlich sieht man den Bodybuildergang unter Anspannung) deutlich verbesserte, hab ich es ein bisschen schleifen lassen. Und jetzt wird es wieder schlechter. Er läuft auch weniger gern, scheint mir zumindest.


    So weit ich es verstanden habe, war die Intention des Erstorthopäden "Gelenk ausräumen, wenn es so weit ist".


    Jetzt wart ich auf den Rückruf des Zweitorthopäden in einigen Tagen


    Was aber macht man idealerweise zuerst? Nochmal röntgen und Gangbildanalyse, gleich CT oder gleich Arthroskopie? (Also grundsätzlich wird das schon der Orthopäde festlegen, trotzdem interessieren mich mögliche weiteren Schritte)

  • Huhu :winken:


    ich bin nicht ganz so die Fachfrau was ED angeht.

    Mein großer (Aari) hat mit 1,5 Jahren von heute auf morgen sehr stark gelahmt vorne rechts. Beim Untersuchen ließ sich nicht genau eingrenzen wo genau es weh tut. 1 Woche Schmerzmittel und schonen haben nichts gebracht. Dann Röntgenbild nix zu sehen, Ultraschall wegen Verdacht auf Bänderriss auch nix. Überweisung in die Tierklinik CT, ein mini Knochenstück vom Ellenbogen war abgebrochen. Man hat mich angerufen und mir geraten dies endoskopisch entfernen zu lassen und gegebenenfalls den Knorpelschaden glätten zu lassen.


    Das haben wir dann auch gemacht. Der Knorpel hatte wohl ein paar Stellen die schon beschädigt wurden. Ob er danach wieder richtig fit werden würde wollte/konnte mir keiner sagen. Das er schmerzfrei wird aber schon.


    Die Heilung dauerte Monate, 3 Wochen nur raus zum Pippi/Häufchen machen. Kein spielen zu Hause, kein aufs Sofa springen. Dann jede Woche 5 min mehr, 2 mal haben wir uns nicht genau dran gehalten, 1 Loch gebuddelt und 2 zu früh wieder abgeleint.

    Ab ich glaube 45 min sind wir alle paar Tage mit ihm ein bissel geradelt weil die gleichmäßige Bewegung die Muskeln wieder aufbauen sollte.


    Ein knappes Jahr nach der OP war Aari wieder genauso fit und belastbar wie vorher.

    Das einzige wir versuchen es zu vermeiden das er irgendwo hoch runter springt. Sofa oder Bett ist okay aber kein getobe rauf runter oder so. Und extrem Löcher graben ist auch verboten, denn davon kann er den nächsten Tag schon mal etwas klamm laufen.

    Heute ist Aari 5 Jahre und selbst unser TA ist begeistert das der wieder so fit ist.

  • Was aber macht man idealerweise zuerst? Nochmal röntgen und Gangbildanalyse, gleich CT oder gleich Arthroskopie? (Also grundsätzlich wird das schon der Orthopäde festlegen, trotzdem interessieren mich mögliche weiteren Schritte)

    Bildgebende Diagnostik geht prinzipiell vor invasiven Maßnahmen (Arthroskopie), wegen des höheren Komplikationsrisikos (hatte ich ja schon geschrieben).

    Ganz allgemein würde ich als erstes röntgen lassen, wenn die Bilder nicht aussagefähig sind, kann man immer noch ein CT machen. Ist auch eine Kostenfrage: Röntgen ca. 30,- Euro, CT mit Narkose 400,- bis 500,- Euro!

    Aber wie Du schon selber sagst: Du mußt Dich vom TA beraten lassen, welches Vorgehen in Deinem Fall am besten ist.

    Was ich Dir geschrieben habe, sind nur die allgemeinen "Weisheiten" . :)


    LG,Gisela

  • PicoCooper



    Röntgen unter Narkose hatten wir bereits.


    Heut hat der Orthophäde aber angerufen und nebenher noch die Röntgenbilder vom Kollegen angesehen.


    Vorerst gibt es nächste Woche mal CT von Ellbögen und Knien. Das Knie gegenüber vom schlechteren Ellbogen hat ja auch bissl was.


    Dann Überbefundung. Dann weiter sehen, was nötig oder sinnvoll wär.


    Nur leider spielt es diese CT Preise hier nicht...

  • Update:


    CT Befund endlich da.



    Die Chiropraktikerin hatte recht, nicht der Orthopäde. Es sind - derzeit - die Weichteile, die Probleme machen, nicht das Gelenk.


    Im CT ist es, nach grober Durchsicht des Befundes, wohl auch keine ED, die nach Gangbild und Röntgen angenommen war.


    Dafür könnt das Kreuzband was haben. Und eine Sehne.


    Hund kommt jetzt erst mal wieder zur Chiropraktik und irgendwann hat hoffentlich auch der neue Orthopäde im Corona Stress Zeit.


    Liest sich vorerst, als wär viel mit Gymnastik zu machen und etwaiger OP Bedarf sogar Versicherungsfall, was mich nicht sooo stören würd nach 800 Euro Diagnostik

  • Und wens interessiert, Galgöchen hat, entgegen der Erwartungen:


    Vorne links Insertionstendopathie des Musculus supraspinatus. Ellbögen ohne Befund.


    Hinten links ne interkondyläre Verkalkung im Knie.


    Und jeweils muskuläre "Inaktivitäts" Atrophien vorne rechts und hinten links, was offensichtlich ist.


    Wobei die vorne die "bessere" Seite auf den ersten Blick in der Bewegung schlechter aussieht. Oder doch hinten. Jedenfalls sieht es gegengleich aus, während der Hund nur einseitig betroffen ist.

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