Verhalten richtig deuten/einschätzen

  • Dein Hund kennt keine Grenzen.

    Er kennt durch die rein positive Arbeit nur, Situationen die er kann und darf, aber er kennt kein generelles "Lass das".


    Man kann jetzt zwei Wege gehen, entweder du arbeitest weiter rein positiv, managst alle kritischen Situationen und lässt nicht zu, dass der Hund jemals irgendwelche (in deinen Augen ) Fehler machen kann (z.B. klauen).

    Oder du fängst aktiv an, dem Hund Grenzen aufzuzeigen und diskutierst Dinge auch mit ihm aus.

  • Das AUS trainiere ich am anfang mit einem tausch, er muss ja erst lernen das es sich lohnt das Maul zu öffnen.

    Ich bin der Chef über allem fressbaren, nicht nur beim füttern.

    Ich habe viele Stunden freilebende Hunderudel beobachtet, der Rudelführer entscheidet wann die anderen fressen, so meine beobachtungen.

    Oskar bekommt z.B. Rinderknochen (1,5kg), ich möchte das er aber nur 400g davon frisst also muss ich mir den Knochen jederzeit holen können, um ihn zu wiegen.

    Ich finde so was sollte man trainieren, genauso einen Hund tragen.

    Wenn er aber zu enges Kuscheln nicht mag, dann akzeptiere ich das aber tragen ist ein muss.

  • Ob ich jetzt den Fehler bei mir oder dem Hund suche, trotzdem wurde er zurechtgewiesen da sowas ja immer böse enden kann und wie ihr schon sagt, wie ein Faustschlag ins Gesicht wäre! Und das Zurechtweisen hatte bisher auch enormen Erfolg, allein durch die richtige Stimmlage und Körpersprache...

    Dann mach das doch weiter so.

    Bin da eher bei Mrs. Isegrim .

    Ich sehe das Verhalten nicht so dramatisch. Dass ein Hund was blöd findet, ist normal. Meiner mag auch nichts an den Ohren und an den Pfoten erst Recht nicht.

    Dein Hund weiß vielleicht schlicht nicht, dass er nicht schnappen soll. Hunde machen das untereinander so, reden kann er nicht, Hände hat er nicht. Das ist seine Methode zu sagen "Ieehh, hör auf, das ist doof/kitzelt/mag ich nicht!". Das muss nicht mal mit schlechten Erfahrungen zusammenhängen und hat auch nichts mit falsch gucken zu tun.

    Ich persönlich lasse meinem solche Äußerungen durchgehen (ich schimpfe schon, maßregele aber nicht), aber nur weil ich ihm zu 150% vertraue, dass er nie "wirklich " schnappen würde und er das wirklich nur macht, wenn es ihm echt unangenehm ist und nicht etwa zur Ressourcenverteidigung. Ob ich dann weitermache hängt davon ab, wie notwendig das was ich mache gerade ist. Da wiederum vertraut er mir.

    Das mit dem Leckerchen hätte ich so gelöst: Diesmal fressen lassen. Da warst du zu spät. Nächstes mal nichts liegen lassen. Solange, bis der Hund gelernt hat, dass er nichts vom Tisch zu nehmen hat. Wobei ich wirklich gefährliche Sachen nie liegen lassen würde. Wenn du ihn in Flagranti erwischst, abhalten davon!

    Dann ein "Aus" üben mit Tauschgeschäft. Du hast natürlich Recht, dass er auch mal was falsches aufnehmen kann!

    Wie man mit seinem Hund umgehen kann, hängt wohl auch vom Charakter des Hundes ab. Mein Hund ist zu mir echt ein Lämmchen. Er kann auch sehr gut einschätzen, wann was ernst gemeint ist und reagiert sensibel auf Grenzen.

    Sowas ist tatsächlich übers Internet schwer einzuschätzen. Für mich klingt deine Beschreibung aber weder sonderlich aggressiv, noch nach Weltherrschaft.

  • Also das mit dem ankündigen ist ein super Vorschlag auf den ich tatsächlich nicht gekommen bin... wie benennst du das denn zb? Das würde ich mir gerne mal vornehmen einzuführen!

    Das mit dem tauschen hat bis jetzt auch schon geklappt, das waren Situationen wo er zb meine Handschuhe oder Ähnliches im Maul hatte, nur bei freßbaren ist nix mit tauschen aus seiner Sicht :???:


    Vakuole, hättest du denn Tipps ihm das aktiv bewusst zu machen? Bisher wie gesagt wird die Stimme tiefer, man baut sich groß und stark auf und macht ihm deutlich das er etwas Falsches getan hat. Laut Trainerin ist der Hund sehr sensibel und bräuchte nur in der Form Grenzen aufgezeigt...aber ich hätte gerne Tipps denn ich will unser Zusammenleben so gut wie es geht verbessern damit wir alle eine tolle Zukunft zusammen haben!


    Mit den Schmerzen... er kratzt sich nicht, ist so auch unauffällig... wir haben am Donnerstag einen Termin beim TA zur großen Untersuchung....

  • freßbaren ist nix mit tauschen aus

    Tausche immer erstmal mit höherwertigem......... also ev. ein Stückchen Käse gegen das geklaute Leckerli, Wiener Würstel gegen den abgelutschten Knochen usw.


    Das Ankündigen hat bei mir und meinem Hüterich den Durchbruch erzielt, was Manipulationen an ihm anging. Ich bekam ihn unter falschen Beschreibungen des Vereins und er war das, was man allgemein landläufig als "bissig" bezeichnet. Und er wollte nie niemals nicht, daß ich mehr an ihm mache als oberflächliches Streicheln.

    Dann kam ich auf das Ankündigen und habe z.B. "Öhrchen" gesagt, sein Ohr kurz berührt und dann gabs Leckerlie. Und dann immer weiter ausgebaut und auch andere Körperteile benannt und mit einbezogen. Auch simples Geschirranziehen /- ausziehen wird hier angekündigt - ich greife nicht einfach nach meinem Hund und mache irgendwas, das finde ich übergriffig und auch tlw. unfair.

  • Bisher wie gesagt wird die Stimme tiefer, man baut sich groß und stark auf und macht ihm deutlich das er etwas Falsches getan hat.

    Das klingt eher nach "schimpfen" wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und nicht nach einem Abbruch um Verhalten zu verhindern.

    Das halte ich immer für die schlechteste Form Grenzen zu setzen, weil der Hund da ja schon Erfolg hatte.

    Ausserdem schimpfe ich nicht gern mit meinen Hunden, ich hasse das, weil meine eigene Dummheit (Essen mit ihnen alleine lassen in erreichbare Nähe z.B.) dafür verantwortlich ist |).

    Bringt hier eh nix und hat noch mit keinem Hund einen wirkenden Effekt gezeigt.

    Vakuole, hättest du denn Tipps ihm das aktiv bewusst zu machen?

    Was willst du ihm aktiv bewusst machen? (Sorry versteh die Frage nicht genau).

  • Du schreibst in Deinem ersten Beitrag, dass Du in eine Hundeschule gehst und ihr dort das "kleine 1x1" übt. Darf ich mal fragen, was ihr da macht? Denn Deine Fragen beziehen sich im Grunde alle auf die komplette Basis-Erziehung, die das kleine 1x1 ja beinhaltet.


    Du schreibst so stolz, dass die Trainerin sich darüber gefreut hat, dass er seinen neuen Namen gelernt hätte. Sorry, aber das ist eine ziemliche Pillepalle-Übung, die ein Hund innerhalb weniger Tage drauf hat.


    Was genau macht Ihr da also? Für mich gehört zum Basistraining, ja, auch, dass der Hund auf seinen Namen reagiert, dass er auf Rückruf reagiert, dass er etwas abbricht, wenn ich das sage, dass er lernt auf ein Signal hin Beute fallen zu lassen, dass er sich an der Leine ruhig verhält, Handlingübungen (!!!) ...


    Also all das, was Du jetzt hier nicht hinbekommst ...?

  • Super Tipp! Auch mit dem Geschirr anlegen! Bisher sag ich ihm einfach das er sich auf den Teppich im Flur legen soll zum anziehen, aber das weitere benennen anstatt dann einfach mit dem anziehen loszulegen klingt echt sinnvoll!

    Nun zu den jetzigen Übungen:

    Ganz großes Thema ist Beifuß (Hund wiegt 40 Kilo und war stark am ziehen), hat sich schon mega gebessert! Dann lernen wir Reize aushalten, bedeutet wenn ein anderer Hund zb kommt, ein Jogger oder Radfahrer kommt soll mein Hund sitzen und warten. Auch das macht er ganz toll!

    Rückruf üben wir auch, sowie das er auf mich zu achten hat beim Spazierengehen (beim laufen linkskehren zb einbauen)

    Wir sind noch lange lange nicht fertig mit der Hundetrainerin, ich weiß das da noch eine ganze Menge fehlt!

    Ich weiß es nicht einzuschätzen, der Hund hatte 2 oder 3 Jahre einen schlimmen Namen auf den er hörte, nach drei Wochen hörte er aufgenommen jetzigen .... wir wurden halt dafür gelobt, kann natürlich auch übertrieben gewesen sein von der Trainerin ??‍♀️

    Dein Hund kennt keine Grenzen.

    Er kennt durch die rein positive Arbeit nur, Situationen die er kann und darf, aber er kennt kein generelles "Lass das".


    Man kann jetzt zwei Wege gehen, entweder du arbeitest weiter rein positiv, managst alle kritischen Situationen und lässt nicht zu, dass der Hund jemals irgendwelche (in deinen Augen ) Fehler machen kann (z.B. klauen).

    Oder du fängst aktiv an, dem Hund Grenzen aufzuzeigen und diskutierst Dinge auch mit ihm aus.

    Ich meine den Teil wo du sagst ich kann jetzt zwei Wege gehen, und ich würde gerne den aktiven Weg versuchen

  • Also ich meine ich würde mir gerne anhören wie du das machen würdest, dem Hund aktiv Grenzen aufzuweisen, da ein paar Vorschläge, anscheinend mach ich es bisher ja noch nicht so optimal :/

  • Seinen Hund führen muss man auch erst mal lernen. Das ist nicht jedem in die Wiege gelegt (ich spreche da aus eigener Erfahrung ;)).

    Leider gibt es für sowas keine Universalanleitung.


    Die Frage von flying-paws ist da schon sehr berechtigt, was habt ihr den bisher in der Hundeschule gelernt?

    Bisher hört sich das eher nach lustigen Tricks an, als nach wirklichem Basics mit dem Hund.

    Die Frage ist legt eure Training den Fokus richtig im Training mit euch und dem Hund.


    Kannst du deinen Hund in einem Verhalten "stoppen"? Das war damals mein grosser Augenöffner.

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