Muss mein Hund 2 h spazieren gehen können?

  • Ja genau, wir haben sie vor etwa 7 Monaten im Outback gefunden. Genaueres wissen wir nicht, nur vermutlich ist sie nicht ausgesetzt worden sondern kam von einem umliegenden 'Aboriginal Camp'. Die lösen sich aber regelmäßig auf (wassermangel etc) und lassen Hunde dann auch zurück, sie war in einem furchtbaren Zustand und wir haben sie mitgenommen. Also groß gesehen außer Kängurus hat sie wohl nicht...Sie ist mit uns aber recht flexibel geworden, mit uns rumgereist, zuhause auch total entspannt etc. Wir würden ja auch mal gerne längere Spaziergänge machen, aber wie gesagt bis jetzt wars noch nicht möglich. Kann man denn da irgendwas trainieren?




    Mach dich bitte nicht verrückt vom vielen lesen. Lass dich nicht verunsichern.


    Wenn sich der Hund bis jetzt stetig positiv verändert hat, dann macht ihr alles richtig!!


    Reiz offene Hunde sind viel schneller müde im Kopf, weil sie halt viel Energie „verschleudern“. Das ist nicht schlimm, solange man - so wie ihr es macht - darauf Rücksicht nimmt und das Pensum dem Hund anpasst.



    Ich hab hier auch einen sehr, sehr reizoffenen Vierbeiner. Und lange waren nur relativ kurze entspannte Runden möglich. Bei zu viel wurde er „gaga“, er war dann einfach k.o.

    Jetzt ist er 5 und seit ca 2 Jahren können wir mit ihm locker 1-2 h spazieren gehen, ohne dass es für ihn zu viel wird.

    Im Durchschnitt sind wir trotzdem meistens nur ca 40min unterwegs. Danach sind alle zufrieden, auch die anderen Hunde hier im Haushalt.


    Es gibt kein „muss“.


    Es gibt immer nur ein “individuell passend“.

  • Die Intention des Threads war meiner Meinung nach doch gar nicht, jetzt für jeden Hund die tägliche Mindestgassilänge zu ermitteln... Sondern nur die Überlegung, wozu ein Hund körperlich in der Lage sein sollte, um als gesund/nicht beeinträchtigt angesehen zu werden. Ausgehend von einer Diskussion im Qualzucht-Thread mit dem Grundtenor, dass die eigenen Hunde zwar keine 2 Stunden Gassi gehen durchhalten, das aber als völlig unbedenklich angesehen wird, weil's ja keine Gebrauchshunde sind.


    Und da ist es ein großer Unterschied, ob der Hund xy kann, aber nicht (zumindest nicht täglich) braucht oder mental damit überfordert wäre etc. Oder ob er es schlicht und ergreifend nicht kann und ohne Erholungspause zwischendurch keine längeren Strecken schafft.


    Strecken von 10km empfinde ich für einen Hund, egal welcher Größe, rein körperlich nun wirklich nicht als Herausforderung. Das heißt nicht, dass man das nun täglich laufen muss, aber wenn der Hund das nicht oder nur mit großer Mühe schafft und danach völlig hinüber ist, wäre das für mich z.B. kein Hund, der dringend seine Gene weitergeben müsste.

  • Es ist beim Hund aber auch ähnlich wie beim Menschen. Wenn der "normale Hund" nur maximal 3 km auf der großen Runde dreht, ist der nach 10 km fertig. Hunde haben auch einen Trainingszustand!? Von 6 Stunden wandern ganz zu schweigen.

    Auch wenn die meisten Hunde das theoretisch können, haben sie Schwierigkeiten, weil es ihnen nie abverlangt wird.

  • Ich finde es echt etwas ... hmm ... erschreckend ... dass Beiträge so "falsch" interpretiert werden.


    Nirgendwo steht, dass man jeden Tag mit seinem Hund 10km am Stück Gassigehen MUSS. Das erwartet doch auch keiner.


    In der Quazuchtdebatte geht es doch um einen ganz anderen Punkt. Nämlich daum, dass viele Qualzuchthunde rein körperlich nicht in der Lage sind diese Strecke zu bewältigen - auch nicht mit Training.


    Ein Hund, der im Outback gelebt hat und einen funktionalen Körperbau hat wird die 10km rein körperlich schaffen. Das heißt im Umkehrschluss aber doch nicht, dass du jetzt mit ihm 10km jeden Tag durch die Gegend laufen musst :???:

  • Kann man denn da irgendwas trainieren?

    Einen Teil wird die Zeit für euch erledigen. Zum einen weil sie noch jung ist, zum anderen weil das eigene Gassirevier natürlich irgendwann bekannt ist und nicht mehr so flasht.


    Das sind die typischen Wellen. Erst pochen alle geschlossen auf Ruhe und Nullrunden, dann muss man sich wieder gegenseitig mit den krassesten Runden überbieten und dann geht es wieder von vorne los usw.
    Muss man sich dran gewöhnen und nicht aus der Ruhe (:hust:) bringen lassen.

    In der Lage sein ist etwas anderes als etwas zu tun.

    Ich bin in der Lage jetzt noch schnell 10 km joggen zu gehen, ich bin in der Lage mir jetzt etwas zu Essen zu kochen, ich bin in der Lage morgen früh um 5 Uhr aufzustehen. Ich werde aber nichts davon tun. Aber ich könnte, wenn ich wollte... Meine Hunde könnten jetzt auch noch 10 km mit mir joggen gehen, werden sie aber nicht.

    Es ging darum, dass ein gesunder erwachsener Hund in der Lage sein sollte diese Ausdauertests (da kommen die Zahlen her) zu bestehen. Das kommt aus dem Qualzuchtthread, warum da sowas (selbstverständliches) diskutiert werden muss leuchtet wohl ein.

  • Es ist beim Hund aber auch ähnlich wie beim Menschen. Wenn der "normale Hund" nur maximal 3 km auf der großen Runde dreht, ist der nach 10 km fertig. Hunde haben auch einen Trainingszustand!? Von 6 Stunden wandern ganz zu schweigen.

    Auch wenn die meisten Hunde das theoretisch können, haben sie Schwierigkeiten, weil es ihnen nie abverlangt wird.

    Das glaube ich eher nicht. Hunde sind keine Menschen, das mal vorweg.
    Hunde sind zum laufen gemacht und mal 10 km normal Gassi gehen müssen doch ohne training drin sein.
    Kannst du als Mensch doch auch wenn du jetzt keine Krankheit hast. Vielleicht bist du als Mensch dann bisschen erschöpft - mag sein. Aber doch nicht vollkommen fertig und zu nichts mehr zu gebrauchen.

    Wir reden hier ja nicht von 10km joggen, sprinten, Höchstleistung sondern von spazieren gehen im normalen lauf Tempo.
    Mag sein das es dem ein und anderen Hund zu langweilig wird nur stumpf nebenher zu laufen, aber irgendwie find ich es absurd das dass hier so als exteme herausforderung angesehen wird?

    edit: und ich habe zwerghunde, wirklich sehr kleine zwerghunde und einer hat einen herzfehler und selbst die haben damit keine Probleme, da wird doch der 0815 hund das auch schaffen

  • Wobei "normales Lauftempo" auch schon wieder ein interessanter Punkt ist, denn was ist das?

    Schrittgeschwindigkeit beim Menschen wird mit 3km/h angegeben, beim Wandern hat man, wenn man das öfters macht oder geplante Routen nutzt, eine eigene Zahl (mir fällt gerade nicht ein wie das heist) von 4-6 km/h üblicherweise, aber auch das sind ja sehr individuelle Werte.

    Ich habe über eine App mal bestimmt was ich mit Dako für ein Tempo habe... ich komme auf ca. 7km/h auf pausenfreien Streckenabschnitten und empfinde das für mich persönlich nicht als schnell oder anstrengend. Meine Frau macht das Tempo keine 2-3h mit, entsprechend sehen auch ihre Gassirunden für Dako völlig anders aus.

  • normales lauftempo mensch + normales lauftempo hund,
    Die Geschwindigkeit die der Hund halt beim normalen gehen (nicht rennen) drauf hat. Klar läuft er mehr als ein Mensch, da er schneller läuft und mehr hin und her läuft weil Mensch eben etwas langsamer ist. Manch ein Typ huund wartet dann auch bis der Mensch wieder aufgeholt hat, ist einfach von Hund zu Hund und von mensch zu mensch unterschiedlich.

    ändert aber ja nichts daran das 10 km einen untrainierten hund nicht an seine äußerte belastungsgrenze bringen sollten bei seinem normalen gassi tempo

  • Hi liebe TE,

    ich habe auch einen Tierschutzwauz der schnell überfordert ist. Das ist einfach so. Bei ihm kommt es darauf an dass der Kopf müde ist, niemals der Körper. Der Kopf macht ihn zufrieden, nicht seine Muskeln. Ständig im Stress sein macht krank, trotzdem sollte er auch Stress ausgesetzt sein um seine Grenzen zu erweitern und normal Leben zu können.

    Ich glaube du machst das goldrichtig. Höre auf dein Bauchgefühl.

    Mein Trainer hat Mal vor ein paar Jahren gesagt (da konnte er nicht frei laufen weil ihm sofort die Sicherungen durchgebrannt sind, wir haben uns das Stück für Stück erarbeitet mit Freiheiten umzugehen): der muss nicht frei laufen, du willst das. Das ist dein Bedürfnis und nicht seines. Im aktuellen Stand geht es ihm besser wenn er eben nicht frei läuft (sondern auf dem Hundeplatz springen darf). Fuer ihn ist es ein guter Spaziergang wenn er im Kopf müde ist und eben nicht überfordert, du kannst täglich 500m laufen und dabei so viel machen dass er danach müde und zufrieden ist. Das ist nicht das was die Gesellschaft erwartet aber das was dein Hund braucht.

    Zwei Jahre später uebe ich mit ihm längere Spaziergänge zu machen.

    Nimm dir den Stress raus, höre auf dein Bauchgefühl, vergleiche nicht. Dein Hund ist kein normal sozialisierter Hund und wird es niemals sein, manche Baustellen lassen sich nur verbessern, der Weg ist das Ziel. Aber gehe ihn sonst erhälst du nicht den Ist-Stand.

    Ich glaube euer Hund hat richtig Glück mir euch/dir.

    Nimm dir selbst den Stress, wenn du gestresst bist kann er nicht entspannen.

    Ich gehe mitunter in stressigen Situationen (Urlaub etc) jeden Tag 15 mins spazieren. Na und? Ich will keinen Hund der Feuerwerk im Hirn hat. Und plötzlich gibt's so Tage da gehen in der gleichen Situation plötzlich 1h Spaziergang. Ist doch super, erzwungen geht das aber nicht. Das wächst und du wirst wahnsinnig stolz sein und deine Kontinuität und dein Durchhaltevermögen wird belohnt. Gebt euch Zeit.

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