Fiddelt mein Hund?

  • Hallihallo und schöne Weihnachten!
    Unsere Silver, ca 18 Monate alt, seit ca zwei Monaten bei uns, ist ein durchaus netter Hund. Viele haben meine Threads schon gelesen und mir sehr geholfen. Ich hab viel gelernt und bin sehr froh über das Forum hier :).

    Jetzt hab ich mich schon häufiger gefragt, ob unsere Süße zum Fiddeln neigt. Ich habe ihr Anspringen immer als ihre "Straßenhundsuperkraft" verbucht, durch die sie an Futter gekommen ist. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, selten auch beim Zugehen auf andere Hunde, dass sie das schon stresst.

    Bei uns zu Hause knurrt sie manchmal Besuch an, wenn ihr der Flur zu eng ist. Ich habe daher in der Wohnung das Ritual, dass Silver ins Wohnzimmer kommt, wenn jemand klingelt, einfach damit der Raum der Begegnung größer ist und sie nicht das Empfangskommitee sein muss. Das klappt ganz gut, ist aber noch mit Aufregung verbunden, weil wir sie noch nicht sicher wegschicken können. Also auf ihren Platz. Ich muss da immer die Tür zumachen. Das finde ich auch nicht dramatisch. Wir arbeiten ja dran.


    Das nur nebenbei. Sie springt eben auch immer noch Besuch an, auch Leute in der Hundeschule. Auch uns. Wir ignorieren sie in den meisten Fällen, wenn sie das tut. Manchmal wenn ich zB Socken anziehe, stellt sie ihre Pfoten auf meine Knie und hechelt mich an. Dabei sind zB die Ohren nicht nach vorn, sondern nach hinten. Ist das schon Fiddeln? Und welche Möglichkeiten habe ich, das von Freude zu unterscheiden? Bzw, es zu steuern? Geht das überhaupt? Gibt es sich, wenn der Grund-Stress weniger wird?


    Ich hoffe, ich rede nicht zu wirr.

    Liebe Grüße!santa-hat-dog-face

    • Neu

    Hi


    hast du hier Fiddelt mein Hund?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • versuch es mal nicht zu unterbinden sondern gib ihm stattdessen eine Aufgabe die er erfüllen kann und die du belohnen kannst. Sozusagen ein Alternativverhalten. Das kann alles mögliche sein. Zuhause auf dem zugewiesenen Platz bleiben oder wenn es aktiver sein darf. EinKuscheltier holen und sich damit vor dir hinsetzen. Draussen eventuell ein paar sehr konzentrierte Schritte Fusslaufen mit toller Belohnung.


      Ich find das auch immer für uns Menschen sehr wichtig davon wegzukommen zu sagen lass das oder jenes zu los mach mal das. Da verändert sich nämlich nicht nur in uns etwas sondern auch die ganze Körpersprache wird eine andere. Man konzentriert sich nicht auf den negativen Umwelteinfluss sondern nur noch auf das Verhalten dass der hund mit mehr oder weniger Hilfe zeigen soll.

    • Wir haben das bei der Hundeschule mit "Sitz" bevor sie anspringt gelernt und das hat auch ganz gut geklappt. Das Anspringen bei uns ist deutlich weniger geworden, daher "reicht" bei uns ignorieren. Es gab eine "Sitz" - Dose im Flur. Da waren Kekse drin, und das hatte sie im Nullkommanix begriffen.


      Und bei Besuchern frage ich mich halt das mit dem Fiddeln...


      Ich habe mir eben mal alte und neue Bilder angesehen und festgestellt, dass mein laienhaftes Auge jetzt schon viel weichere Gesichtszüge erkennt - unter dem ganzen Gezottelt sieht man ja keine Falten oder dergleichen ;)

      Danke dir!!! :)

    • Irgendwo wurden hier doch mal in einem Thread verschiedene Gedanken zum Fiddlen zusammengetragen... vielleicht findet der sich noch.
      War das evtl. noch umstritten, ob Fiddle/Flirt wirklich zu den ursprünglichen Fs dazugehört? Im Sinne einer absoluten Kurzschlussreaktion bei starker Bedrohung?
      Es gäbe ja zum Beispiel auch aktive Demut, bei der Anspringen auch passt.

    • Kann man so sehen. Sowas ändert sich auch mit dem Erwachsenwerden. Also Welpen/Junghunde fiddlen noch, ausgewachsene Hunde lösen Konflikte dann eher auf "erwachsene" Art.

    • Ich frag mich ja manchmal ob Fiddeln wirklich immer so ungut ist.

      Fideln ist eine der vier Konfliktlösungsstrategihen. Und solange Fideln dem Hund nicht als alleinige Möglichkeit der Konfliktlösung zur Verfügung steht hat es denke ich durch aus seine Berechtigung in der Kommunikation.

      Natürlich ist es besser wenn der Hund nicht in einen Konflikt kommt/gezwungen wird.

      Aber ich denke das lässt sich weder in der Hund Mensch noch in der Hund Hund so wie Mensch Mensch Kommunikation nicht komplett vermeiden.

      Und genauso wie Knurren/ nach außen gerichtete Aggression hier seinen Platz Raum hat, genauso auch das Fideln. Solange es nicht übersteigert ist genau wie bei Aggression auch.

      Beim Fiddeln ist die Gefahr nur größer das mein es als Kommunikationsmittel nicht ernst nimmt..,

    • dein Hund hat Stress. Nenne es wie du willst aber es ist und bleibt Stress und auch das anknurren würde ich jetzt nicht so laufen lassen sondern dem Hund vorher helfen.

    • Fiddeln ist nicht besser oder schlechter als Fight oder Flight oder Freeze. Es gehört zu den F´s (es sind aktuell eher noch ein zwei weitere Fs im Gespräch).


      Ich verstehe wirklich nicht, warum immer und immer und immer wieder irgendwo irgendwer schreibt "Aber Fiddeln ist gar nicht so schlimm" oder "Fiddeln ist doch gar nicht so schlecht wie es immer heißt".


      ES. IST. NICHT. SCHLECHT.


      Es ist nicht schlechter als Kämpfen, Flüchten oder Erstarren.


      Es ist das Zeichen für einen Konflikt. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn mein Hund einen Konflikt hat, dann ist es sehr nett von mir, wenn ich ihm da helfen. Ich kann es auch lassen. Einziger Punkt: Wechselt er zu Fight, kann er eingeschläfert werden. Tut er das nicht, bleibt der Konflikt sein Problem und alle Menschen freuen sich über den lustigen Hund.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!