Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3

  • Weil die speziellen Gangturniere der Islandpferde auf der Ovalbahn stattfinden. Dort werden je nach Prüfung verschiedene Tempi verlangt.


    So ein Pferd muss dann halt auch zb die richtige Kurventechnik lernen oder die Unterschiede vom starken Tempo Tölt (= so schnell wie geht) zu Arbeitstempo Tölt (= sehr, sehr langsam) funktionieren nur mit genügend Platz. Die Übergänge sollen zwar optimaler Weise auf extrem kurzer Distanz sein, aber eine normale 20x40 Halle ist da um volles starkes Tempo zu reiten zb zu kurz :ka: Die Belastung ist bei flotteren Tempo ist auf einer Ovalbahn auch geringer als in der Halle.


    Man kann zwar zb die Tempounterschiede auch im Gelände erarbeiten, allerdings sollte da der Boden auch geeignet sein (keine Löcher, möglichst keine Bodenunebenheiten), eine Ovalbahn ist eine angelegte Strecke, die dementsprechend aufgebaut ist.


    Bei der Fünfgangprüfung übrigens auch. Viele Dinge kann man halt nur auf der Ovalbahn trainieren, weil für Pass soll der Boden auch eben sein und ohne Bodenunebenheiten. Gelegt (= Pferd in den Pass gebracht) wird in der Prüfung im Scheitelpunkt der Kurve. Das gibt es im Gelände eher weniger. In der Halle kann man hier nur das Legen und den Antritt (also wenige Meter Pass) reiten, da es hier deutlich zu wenig Platz ist.


    Mit meinem LK1-Pferd war ich übrigens nur 1-2 mal die Woche auf der Ovalbahn, den überwiegend großen Teil Gelände, 1-2mal pro Woche Halle / Longieren / Freispringen oder so was. ;)

  • Ich hab auch ganz wertfrei eine Frage dazu! Find das total interessant.

    Arbeitet man einen Isländer auch in der klassischen Dressur? Ich glaub ich hab noch nie nen Isi in Traversalen oder anderen Lektionen laufen sehen. Auch auf kleinen Dressurturnieren sind keine Isländer dabei. Und mit der Nähe nach Aegidienberg und zu diversen anderen Züchtern die sogar ich kenne, müssten die ja eigentlich auch vertreten sein!


    Im Juni fliegen wir, wenn alles gut geht und Corona nicht dazwischen funkt, nach Island zum reiten und Sightseeing. Meine Schwester und ich. Da wird ein Traum wahr!

  • Cinderella1987 Es gibt auch welche die bis zu fliegenden Wechsel, Piaffen und so reiten, ja. Aber das ist eher die Ausnahme. Einfache Galoppwechsel, Seitengänge im Schritt und Trab/Tölt - so was schon deutlich häufiger. Aber natürlich gehört klassische Dressur auch dazu, die darauf resultierende Rittigkeit wird zb benötigt, um die Übergänge möglichst harmonisch und akkurat zu reiten.


    Man darf allerdings auch nicht vergessen, so ein Isländer sieht im Vergleich zum Warmblut doch wesentlich unspektakulärer aus |)


    Bei den Islandpferdeturnieren gibt es auch eigene Dressurprüfungen.

    Leider hat der IPZV (der Verband für die Islandpferde) dafür jetzt ein neues Regelwerk erschaffen…

    Klick

  • Mein inzwischen verstorbener Isländerwallach war in der Dressur relativ weit ausgebildet, alle Seitengänge im Trab und Galopp, Außengalopp, Ansätze zur Piaffe.


    Er hat mich durchs FN-Reitabzeichen getragen (in der Dressur und im Springen, aber nur das E-Niveau-Abzeichen). Für Dressurturniere hat es aber nie so richtig gereicht, denn beim Gangpferd ist bei jeglicher Aufregung einfach auch mal der Trab komplett weg, und das kommt in der Dressurprüfung dann natürlich nicht gut an, wenn die Trablektionen im Gangsalat absolviert werden. Es ist auch als Reiter einfach unendlich frustrierend, wenn man mit dem Pferd, das zu Hause eine wunderschöne Trab-Traversale durch die ganze Diagonale steppt, in einer popeligen E-Dressur dann keinen Trabzirkel sauber hinbekommt.


    Außerdem ist die Isländerszene auch schon eine sehr in sich abgeschlossene Blase, die mit anderen Pferdeleuten in der Regel nichts zu tun haben will. Ich war unter den Isileuten immer der "Exot", weil mein Isi so viele Nicht-Isländerveranstaltungen (Dressur- und Springlehrgänge, Distanzritte, ...) mitging. Den meisten Isländerleuten wäre gar nie in den Sinn gekommen, sich unter "andere" Pferderassen zu mischen.

  • Eine meine RBs ist ja auch eine Isländerin, wird aber klassisch Englisch geritten. Die kann man auf jeden Fall nett dressurmäßig reiten, allerdings gibt's auch bei ihr gerne Gangsalat-Probleme im Trab, sobald zu viel Spannung ins Pony kommt.

    Wir arbeiten bei ihr wirklich hauptsächlich an klären Gängen und ich bin nach dem Reitunterricht immer total erstaunt wie sich der Trab verändert und sie an Raumgriff gewinnt.

  • Mein inzwischen verstorbener Isländerwallach war in der Dressur relativ weit ausgebildet, alle Seitengänge im Trab und Galopp, Außengalopp, Ansätze zur Piaffe.


    Er hat mich durchs FN-Reitabzeichen getragen (in der Dressur und im Springen, aber nur das E-Niveau-Abzeichen). Für Dressurturniere hat es aber nie so richtig gereicht, denn beim Gangpferd ist bei jeglicher Aufregung einfach auch mal der Trab komplett weg, und das kommt in der Dressurprüfung dann natürlich nicht gut an, wenn die Trablektionen im Gangsalat absolviert werden. Es ist auch als Reiter einfach unendlich frustrierend, wenn man mit dem Pferd, das zu Hause eine wunderschöne Trab-Traversale durch die ganze Diagonale steppt, in einer popeligen E-Dressur dann keinen Trabzirkel sauber hinbekommt.


    Außerdem ist die Isländerszene auch schon eine sehr in sich abgeschlossene Blase, die mit anderen Pferdeleuten in der Regel nichts zu tun haben will. Ich war unter den Isileuten immer der "Exot", weil mein Isi so viele Nicht-Isländerveranstaltungen (Dressur- und Springlehrgänge, Distanzritte, ...) mitging. Den meisten Isländerleuten wäre gar nie in den Sinn gekommen, sich unter "andere" Pferderassen zu mischen.

    Ja, das stimmt schon. Die Isländer Szene ist ein eigenes Volk. Ich zähle mich da selber aber nicht zu und mache mit meinem Isi vielfältige Sachen. Im Moment sind wir am einfahren dran.

  • Ich bin mit meinem ersten Isländer quasi in der "Isi-Blase" groß geworden, habe aber nach einigen Jahren angefangen, auch über den Tellerrand zu schauen und habe heute nur noch recht wenig mit der "Szene" am Hut ;)

    Seit ich 2008 begonnen habe, nach dem Longenkurs von Babette Teschen zu arbeiten, sind wir immer weiter vom klassischen Gangpferde-Reiten weggekommen hin zur Basis-Dressurarbeit. Sowohl mein Senior als auch der Junior haben leicht abrufbare und gut getrennte Gangarten und einen sehr guten und gefestigten Trab. Beide können die Basislektionen der Dressur im Schritt und Trab und mit dem Junior übe ich hin und wieder einen fliegenden Wechsel im Galopp :D


    Ich bin seit 2019 an einem gemischten Stall und seitdem reite ich auch alles mit, was die anderen so gehen. Klappt alles wunderbar - auch mit einem Isländer. Ist ja auch irgendwie nur ein Pferd :ka:
    Allerdings gebe ich meinen Vorschreiberinnen recht: auf einem Dressurturnier wird es schwierig, wenn dann doch mal der Tölt dazwischenfunkt. Und man muss auch ganz klar sagen, dass man als Islandpferdereiter bei den Richtern (oder Trainern bei Kursen) immer ein "Vorgeschmäckle" mitliefert und oft belächelt wird. Egal, ob Dressur, Springen oder - wie mir gerade erst passiert - Working Equitation. Und wenn dann noch Aufregung und Verspannung dazu kommt und der Trab nicht so sauber ist, dann wissen sich die meisten Trainer nicht mehr zu helfen und stempeln einen ab. Leider.

  • Da muss ich jetzt aber auch mal eine Lanze für die Trainer brechen! Drei GGA sind schon schwierig zu beherrschen und zu lernen und lehren! Wenn dann jemand noch 2 mehr mitbringt und in Zweifel der Trab nicht sauber da ist, was sollen sie denn dann auch machen? Kann ich verstehen, dass wenn das Wissen nicht da ist, man nicht weiter helfen kann und an seine Grenzen stößt.

    Gerade beim Springen ist halt schwierig wenn Trabstangen da liegen und es wird getöltet.

    Aus Trainersicht kann ich verstehen das die Begeisterung dann für ein Gangpferd eher nicht so groß ist…

    Dazu kommt, dass so wie hier berichtet wird die Islandreiter unter sich bleiben und nur mal reinschnuppern. Wenn dann Basics nicht richtig sitzen weil sie sonst nicht gebraucht werden, dann macht das Unterrichten auch keinen Spaß.

  • Ich habe auf Isländern reiten gelernt und jahrelang Unterricht gehabt. Es ging tatsächlich fast immer um saubere Gänge, insbesondere Trab und Tölt. Pass war genau ein Schulpferd dabei, von dem ich weiß, dass sie sauberen Rennpass konnte (mit dem passenden Reiter). Gesprungen bin ich einmal auf Wunsch und da hat meine erste Reitlehrerin mir ihren Wallach für gegeben, weil sie bei ihm wusste, dass er es kann. (Das problematischste war dann tatsächlich ihn vom vorher angaloppieren zu überzeugen - fand er überflüssig für son kleines Hindernis, das er aus dem Stand geschafft hätte :hust:) Sie hatte ihn da aber auch schon lange und hat auch viel Bodenarbeit, Doppellonge und all sowas gemacht.

  • Es ging ja nicht um Gangpferdtrainer sondern um alle anderen Trainer die Gangpferde unterrichten sollen und da nicht begeistert drüber sind.

    Ich hab auch auf Isländern gelernt und bin bei einigen Züchtern geritten bis ich zu den Fjords kam. Der Kinderunterricht war ok, wobei eben nicht darauf geachtet wurde ob wir die Ponys traben oder tölten lassen. Und ich bin froh, dass meine Eltern uns kein Islandpony kaufen wollten. Als überzeugter Dressurreiter ist das Gangpferdereiten schon sehr speziell 🙈

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