Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3

  • Gelernt habe ich es vor ca 50 Jahren von einem Kavalleristen. Da musste man immer in der Mitte stehen, da wurde sogar noch ein Kreis mit dem Fuß gemacht, der nicht verlassen werden sollte. Man ging nur zum Handwechsel und zum Abschluß der Longeneinheit zum Pferd. Es wurde auch niemals länger als eine halbe Stunde longiert mit regelmäßigen Handwechseln.

    Erst fortgeschrittenen Longierern wurde beigebracht auch mitzulaufen um z.B. Trab- und Galoppverstärkungen zu üben.

    Was ich davon beibehalten habe, ist, dass das Pferd niemals zum Longenführer kommt, sondern der Longenführer geht immer zum Pferd. Finde ich persönlich sehr praktisch, minimiert die Unfallgefahr und verhindert Longensalat.

    Ich war zuletzt In einem Sport Pferdestall Schwerpunkt Springen , der wurde von einem Kreisverbandsvorstand geführt. Typ "sehr alte Schule". Hat man früher nicht gebraucht, braucht man heute auch nicht. Oder andersrum. Hat man früher so gemacht, schadet auch heute nicht.

    Der hasste Longieren. Der hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, uns einen Longierplatz zur Verfügung zu stellen. "Brauch man nur für junge Pferde zum Anreiten."

    Der Rest soll doch bitte die Führanlage nutzen....

    Im Sommer haben wir mal einen Paddock genutzt dafür und gleich Ärger bekommen, dass wir den kaputt machen.


    Leider war er absolut unzugänglich für Argumente.

  • So verschieden können die "alten Herren" sein.

    Ich habe jedenfalls unglaublich viel von dem ehemaligen Offizier gelernt.

    Er war immer sehr fair zu den Pferden, hat uns beigebracht sie immer mit Respekt zu behandeln. Reitstunden ohne Lob für Pferd und Reiter gab es bei ihm nicht. Ebenso wurde mit jeglichem Zubehör pfleglich umgegangen, die Boxen hatten immer sauber zu sein, ebenso die Futtertröge und Tränken. Ich glaube, er hatte den Spruch "Reiten lernt man nur durch Fegen" erfunden :nicken:

    Alle seine Pferde hatten im Sommer Weidegang und bekamen im Winter Auslauf auf dem Hof.

    Da könnten sich viele Reiter auch heute noch ein Vorbild dran nehmen.

    Leider verstarb er vor 5 Jahren im Alter von 98 Jahren. Er hatte bis zu seinem Tod einen Trakehner, den er immer noch 2-3 mal die Woche im Schritt im Gelände ritt. Die junge Frau, die sich immer mit um seinen Trakehner kümmerte, übernahm das Pferd auch nach seinem Tod, so wie er es in seinem Testament verfügt hatte.

    Ich denke immer noch gern an seine Reitstunden und unzähligen Pferdegeschichten aus Trakehnen, die er immer erzählte zurück.

  • Da gab es sicher verschiedene Bewegungen bei Pferde Menschen. Mein Stallbesi war so um die 50 und Generation "Schockemöhle und Co". Da war das Pferd eher ein Sport Gerät, der Gaul musste funktionieren und Barren und Schlaufzugel ist gar nicht so schlimm, wie die Barbiereiter das behaupten. SportPferde müssen nicht raus, die werden ordentlich geritten. Draußen stehen die doch eh nur dumm rum und Regen sich über alles auf...in der Box können sie besser regenerieren. Montags hätte er gerne absolute Stall Ruhe gehabt, damit die Tiere sich vom TurnierWochenende erholen können.


    Der ist ganz schön rotiert, als er normale Einsteller (Typ ambitionierte Freizeitreiter und ein paar Turnierfreggels aus der Kringelfraktion) wie uns vor zwei Jahren aufgenommen hat. Zu wenig Paddocks, zu wenig Weide....Da mussten wir echt einige Kämpfe ausfechten.

  • Unser Tierarzt, vor dem Studium eine Ausbildung zum Bereiter gemacht und auch sportlich sehr erfolgreich ( Springen und Dressur) gewesen, hat sehr viel Ahnung, ist ein sehr guter Lehrer und hat noch nach der klassischen Reitlehre beim einem sehr guten und namenhaften Leherer gelernt. Bei ihm geht auch immer das Pferd und Wohl des Pferdes vor. Er regt sich auch immer über die "Sportreiter" ( auch über viele Profireiter) auf die nur Erfolge wollen egal was es kostet und wie man dafür sein Pferd quälen muss usw.

    Ich freue mich schon auf die erste Stunde ( er gibt normalerweise keinen Unterricht. Dafür hat er eigentlich keine Zeit).


    LG
    Sacco

  • Ich hatte letztem Samstag seit ewigen Zeiten wieder Unterricht.

    Picasso hatte ja wieder Magen, deswegen hatte er einige Wochen "Platzverbot" und wir sind nur ins Gelände, so wie er es angeboten hat. Das hat ihm aber super gut getan.

    Die ersten Male auf dem Platz sind dann anstrengend, weil er das verweigern natürlich direkt gelernt hat und das antraben dann erstmal echt anstrengend.

    So war ich donnerstags vor dem Unterricht nochmal auf dem Platz und die ersten Versuche anzutraben waren wie erwartet auch echt anstrengend 🙈

    Habe ich meiner Trainerin dann erzählt, dass es beim Unterricht sicher am Anfang auch erstmal wieder schwierig wird. Dann hat auch noch die Sonne geschienen und Herr Pferd war soooo triebig.

    Aber ich habe einfach die beste Trainerin. Die hat uns so gut vorbereitet, dass er super fluffig angetrabt ist und wir keinerlei Probleme hatten. Da muss ich mir einfach auch mehr Zeit für lassen, wenn ich ihn alleine reite. Es war echt wieder faszinierend, wie so kleine Übungen dafür sorgen, dass das Pferd konzentriert und fröhlich läuft, er ging dann einen super Schritt und ist teilweise richtig rund getrabt und hat schön seinen Rücken hergegeben. Meine Trainerin war total zufrieden. Und ich dachte ja das wird nix nach so vielen Wochen und er wird steif sein wie ein Ochse.

    Morgen versuch ich, die Stunde nochmal nachzureiten. Ich weiß echt nicht was ich ohne sie machen würde und ich glaube bei vielen anderen hätte ich mit ihm kämpfen müssen, weil "er muss ja".

  • Die Trainerin hört sich traumhaft an. Wo kommst du nochmal her? :pfeif:


    Meine beiden Trainerinnen sind genau so. Sie kennen unseren Neuen, er stand beim Kauf 6 Monate bei meiner einen Trainerin und die andere ist ihn in der Zeit auch geritten, und wissen wie man ihn locker machen muss und was man machen muss. Er läuft dann einfach richtig traumhaft obwohl Dressur nicht ganz so seins ist.

    Konterschulterherein, echte Seitengänge usw. sind dann überhaupt kein Problem.


    Das letzte mal, wir waren nach 11/2 Stunden Arbeit fertig, wollte ich ihn Trockenreiten und er meinte "sollen wir nicht noch traben" und trabte immer wieder von selber an. Ich habe ihm gesagt das wir fertig sind und Trockenreiten er meinte " Bist du dir sicher? Sollen wir nicht noch traben?". Er liebt es zu arbeiten vor allem wenn er richtig warm ist.

    Ihn kann man auch ohne Probleme 2 Stunden Arbeiten. Er ist einfach nur ein Traum.


    Ich reite die Stunden auch immer nach und sage mir im Kopf immer das was mir meine Trainerinnen in der Stunde sagen. :tropf: :lol:


    LG

    Sacco

  • Ich beneide euch um eure Trainerinnen. Meine ehemalige Trainerin war auch von der perfekten Schiene, aber die beiden, die ich nach meinem Umzug jetzt bisher ausprobiert habe, waren leider nicht so das Gelbe vom Ei. Bei Trainerin eins ging absolut nichts weiter, Dinge, die ich als "Hausübung" bekommen habe, wurden danach nie wieder abgefragt oder korrigiert (wo sich dann für mich auch die Frage gestellt hat: Übe ich hier gerade nur zum Selbstzweck oder soll mich das irgendwie weiter bringen?) und außerdem wurde fleißig nebenher an der Bande gequatscht. Trainerin zwei fand ich zwar von den Dingen, die sie bei meinem Sitz auskorrigiert hat, absolut toll, aber ich komme mit diesem extremen Druck nicht klar. Die ganze Stunde über mit Ausnahme von Aufwärmen und Abreiten darf der Zügel nie hingegeben werden ("Sonst denkt die doch, sie ist fertig") , das Pferd wird so gut wie nie gelobt und ich denke, so mach ich mir maximal die Freude meines Pferdes an der Arbeit kaputt. (Mal ganz zu schweigen von meiner eigenen. ) Ich habe null Prüfungs- oder Turnierambitionen, es ist mir so scheiß egal, ob der Gaul beim Äppeln stehen bleibt, nein, die braucht da nicht mit der Gerte ein paar ordentlich drüber.

    Ich wünsch mir meine alte Trainerin zurück. Mit der haben wir tolle Fortschritte gemacht, die kam auch damit klar, dass ab und an mal ein Stück Karotte ins Pferdemaul gewandert ist, um gute Leistungen zu würdigen.

  • Ich gebe den Zügel immer hin, wenn er in die richtige Richtung geht. Bei ihm ist das aber auch ein muss. Er mag es absolut nicht "eng" geführt zu werden.

    Auch darf er nach anstrengenden Lektionen die er gut gemacht hat Zügel aus der Hand kauen und einfach mal locker eine ganze Bahn Schritt/Trab/Galopp laufen ( je nachdem was er gerade mag). Er ist dadurch auch wirklich motiviert. Bei ihm ist auch Abwechslung und Kopfarbeit ( z.B durch Dualgassen) ein " muss" das liebt er und arbeitet gleich doppelt so gut mit.


    LG
    Sacco

  • Die Trainerin hört sich traumhaft an. Wo kommst du nochmal her? :pfeif:

    Aus dem Saarland 😁 Ich kenne hier aber sonst keine, die so unterrichtet wie sie. Dazu erklärt sie total logisch und verständlich. Ist immer die Ruhe selbst, ich musste bei ihr noch nie gegen das Pferd kämpfen, selbst wenn er mal so richtig keinen Bock hatte. Sie schafft es dann, es so zu drehen, dass das Pferd nach spätestens 15 Minuten doch Bock hat und beide am Ende mit einem zufriedenen Grinsen die Stunde beenden können. Sie ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Die Stunden sehen super langweilig aus von außen 😅 aber sie arbeitet reell und das Pferd soll auch nicht in irgendeine Form gezogen werden, sondern von sich aus zum Tragen kommen. Und sie geht immer nur so weit, wie es für beide möglich ist, sie hatbein unglaubliches Gespür für die Stimmung und Befindlichkeit von Pferd und Reiter. Mittlerweile stehen die Leute vom Hof auch bei ihr Schlange. Qualität setzt sich auf Dauer dann doch durch und sie ist auch einfach eine unheimlich angenehme Person, die so gar kein Gewese um sich macht.

    Das findet man wirklich nur sehr selten. Sehr schade, dass ich sie nicht schon bei meiner stute gefunden hatte.

  • Heute wollte ich ja eigentlich auf den Platz, aber aus Gründen wollte ich dann doch nicht und so sind wir alleine ins Gelände. Hach. Bin so froh, dass ich das jetzt einfach machen kann. War glaub ich erst das 4. Mal und er war super. Zwischendrin wurde er zwar etwas aufgeregt und er wollte immer antraben, ließ sich aber immer wieder gut händeln. Nur beim letzten galopp machte er plötzlich einen Fullstopp und ich hab mal kurz seinen Hals geküsst 😅

    Ist aber sonst nichts passiert, hab ihm noch gesagt, dass er das so bitte nicht machen kann und dann sind wir heimgewackelt.

    Das letzte mal war er letzten Sonntag im Gelände und die Woche war er nur mit der RB einmal spaziert, also ich kann mich echt nicht beschweren. Er ist echt erwachsen geworden 😊

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