Vom Management in den Alltag - Aufregung beim Reiz

  • Ich versuchs mal zu erklären was ich will und vielleicht hat jmd ja ne Idee, wie man sowas prinzipell angehen könnte.

    Oder ob ich da nen Wunsch habe, der vielleicht nicht umsetzbar ist.


    Alma (Mischling 5.5 Jahre als, TS Hund) tickt aus wenn sie etwas sieht: andere Hunde, Katzen, jagdbares


    Ich kann das abstellen. Korrektur sitzt und wird auch angenommen. Hund hat auch gelernt danach zu entspannen. D.h. ich kann nach der Korrektur tatsächlich da stehen und der Katze zugucken ohne das man weiter austicken muss oder sich wieder reinsteigert.

    Ich kann dann auch an anderen Hunden vorbei laufen (mit angezogener Handbremse viele Managment und Distanz, aber klappt).

    Aber das ist alles Managment was ich da betreibe.....


    Mein Wunschziel wäre allerdings das zumind bei Hundesichtungen gar nicht mehr die Notwendigkeit gesehen wird auszuticken.

    Ich kann natürlich jetzt sagen, früher ansetzen mit der Korrektur.

    Aber ehrlich gesagt, ich bin nicht so schnell. Zwischen Hund gesehen und ich hänge keifend in der Leine liegen Millisekunden. Wenn ich den Hund vor ihr sehe, dann führ ich sie sehr eng, aber trotzdem merk ich ihr mit jeder Phase an, dass sie eigentlich am liebsten gleich Explodieren möchte.

    Dann muss ich korrigieren. Wenn ich zu spät bin, dann klappts manchmal nicht und sie startet und ich muss sich dann da raus hollen. Bin ich ich rechtzeitig, dann klappt auch ohne Pöbeln.

    Ich deckel das dann, fordere "Ruhe und Entspannung" ein und wenn ich genug Abstand und Zeit habe (und das Gegenüber kein provozierender A******-Hund) dann klappt das.

    Aber manchmal ist das nicht möglich, weil schon zu nah, der andere HH meint sich da jetzt durchquetschen zu müssen, wenn jmd plötzlich um die Ecke kommt usw..


    Schönfüttern hab ich 1 Jahr lang versucht, hat null was gebracht.

    Also klar, der einzelnde Hund war dann ok, aber die Generallisierung auf andere Hunde fehlt komplett. :???:


    Ruhe in Alltag und Spaziergang rein bringen, hab ich auch versucht und bin mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.

    Bzw. wenn ich merke das sie gestresst ist oder nervös, dann tickt sie natürlich eher aus - keine Frage.

    Aber ich achte da eigentlich sehr drauf, dass sie eben nicht gestresst ist.



    Dabei mag sie sogar andere Hunde so mal ganz grundsätzlich :ugly:.

    Ich kann Problemlos mit jedem zusammen los und spazieren gehen (an der Leine). Da bellt sie vielleicht mal kurz aus protest am Anfang aber das ist was anderes als dieses Austicken und es ist mit einem kurzen Wuff und dann hat es sich. :ka:

    Beim Hundesitter im Rudel läuft sie absolut Problemlos wenn neue Hunde dazu kommen.



    Meine Trainerin meint, ich soll doch froh sein, dass es mit Management bzw. Abstellen klappt. Bin ich ja auch :headbash:.

    Aber ich hab ja irgendwie die Hoffnung, dass man mit ihr noch nen Schritt weiter kommt, dass ich eben nicht Reagieren muss sondern sie irgendwie akzeptiert, dass man sich gar nicht aufregen muss. :ugly:

    Naja die Hoffnung stirbt zuletzt |) (....aber sie stirbt).

  • möglich ist es wahrscheinlich schon...um das wirklich zu beantworten, müsste man aber erstmal genauer aufdröseln, was genau ihr problem ist.

    z.b.

    • frust
    • verhaltenskette erlernt
    • sozial motiviert
    • unsicherheit
    • etc.

    bei frust z.b würde ich da eher außenrum arbeiten....also in anderen bereichen die frustrtionstoleranz erhöhen....und ich meine nicht die impulskontrolle! (ich hab in letzter zeit sehr oft festgestellt, dass der unterschied vielen gar nicht bewusst ist)

    du decekelst ja momentan eher, arbeitest also über abbruch...dafür muss das verhalten halt bereits begonnen haben, was gerne zu besagten verhaltensketten führt. wenn du das tatsächlich nicht willst...müsstest du an der stelle statt abbruch über eine hemmung arbeiten. da ist dann die frage, ob es dir das wert ist, weil das ist nunmal alles andere als ein nettes training...



    wenn sie das verhalten aber derart reflexmäßig zeigt, wie du es beschreibst, ist es einfach auch schon sehr ritualisiert. heißt, die wahrscheinlichkeit, dass sie trotz allen trainings und hilfestellungen da wieder reinkippt ist immer gegeben. da würde ich mir dann je nachdem schon gut überlegen, ob es mir das wert ist.

  • Ich denk entstanden ist es durch Unsicherheit (also Angriff ist die beste Verteidigung) und hat sich dann 2-3 Jahre ritualisiert und gefestigt.


    Deshalb war der Abbruch bei uns auch so wichtig, weil mit dem hab ich überhaupt erst mal ein Beins ins Verhalten bekommen, dass ich erst Mal Überhaupt die Chance hatte Management zu betreiben was über reines festhalten der Leine hinweg ging.


    Ich denk nicht, dass es Frust wirklich der Auslöser ist.


    Was ist den Unterschied zwischen Hemmung und Abbruch, rein vom Aufbau / Lernverhalten her?

    Mir ist der Unterschied nämlich nicht bewusst.

  • Hast du denn auch mit bedürfnisorientierter Belohnung gearbeitet oder nur über schönfüttern?

    Im Alltag generell arbeite ich mit variabler Belohnung. Ihre Belohnungsskala ist mir bewusst.

    (Oder was meinst du mit "bedürfnisorientiert?)

    Bei Hundebegegnung arbeite ich aber ausschliesslich mit Futter. Futter steht bei ihr hoch im Kurs und selbst da hab ich 6 Monate gebraucht, bis sie Futter überhaupt angenommen hat. Am Anfang hat sie einfach nur den Reiz fixiert.

    Die hat Futter ausgespuckt um zu pöbeln. :roll:


    Ich versteh nicht so ganz worauf die Frage hinaus willst :denker: (also wirklich ernst gemeint, nicht irgendwie beleidigt oder so). Weil wie gesagt ich einzelne Hunde schon schönfüttern kann, sie das aber nicht zu generallisieren scheint.




    Achja Begegungstraining hab ich auch gemacht.

    Klappt super. Der Hund hat in 2 Jahren keinen einzigen Hund im Begegungstraining angepöbelt. Weil super "ritualisiert". Die anderen Teilnehmer haben sich 1.5 Jahre lang gefragt wieso ich da mit mache, bis mal ein "Fremdhund" auf der anderen Bachseite lang lief.

    Da gabs dann kein Halten mehr für sie :ugly:... die anderen Teilnehmer haben nicht schlecht geguckt.

  • Ich glaube, Estandia meinte - bedürfnisorientiert - Alma sieht einen Hund - rastet aus - die 'Belohnung' wäre das frühzeitige Ausweichen/Abstand vergrößern.

    Je nachdem kann ja die 'beste Belohnung' variieren je nach Situation.


    Demnach würde man erstmal den Abstand finden, bei dem der Hund noch ansprechbar ist und nicht reagiert. Und wenn es 100+ Meter sind... .


    Bei Zoey haben wir bei Hundesichtung tatsächlich einfach ordentlich was reingestopft, damit einfach dieser erste "Kick" anders belegt wird und sie nicht von 0 auf 180 geht und somit eine ganz kurze Phase bleibt, in der der Hund noch ansprechbar bleibt. Und das Grundgefühl natürlich noch geändert wird.

    Ansonsten sind wir teils wirklich riesige Bögen gelaufen oder - wenn ein enger Bürgersteig war - einfach umgedreht und wieder weggegangen - das musste natürlich vor dem Fixieren stattfinden, ansonsten war es eher 'den Hund hinterherschleifen'.

    Dann war der Abstand schon zu gering.

  • irgendwo hier im Forum gibt es einen Thread zu zeigen und benennen. vielleicht wäre das ja was für euch. Eine Freundin hat ihren pöbeligen DSH damit wirklich alltagstauglich bekommen.

  • Ich denk entstanden ist es durch Unsicherheit (also Angriff ist die beste Verteidigung) und hat sich dann 2-3 Jahre ritualisiert und gefestigt.

    bei unsicherheit als ursache, würde ich persönlich nicht mit hemmung arbeiten wollen, sondern eher mit langsam rantasten, noch mehr führung....bezogen auf:

    Wenn ich den Hund vor ihr sehe, dann führ ich sie sehr eng, aber trotzdem merk ich ihr mit jeder Phase an, dass sie eigentlich am liebsten gleich Explodieren möchte.

    da würde ich mit der engen führung schon starten, bevor ein hund in sicht ist...wobei enge führung ja auch vieles bedeuten kann. außerdem viel social support, etc. wird aber sehr, sehr langwierig...


    Was ist den Unterschied zwischen Hemmung und Abbruch, rein vom Aufbau / Lernverhalten her?

    Mir ist der Unterschied nämlich nicht bewusst.


    mal als beispiel....hund soll eine gewisse linie nicht überschreiten.


    abbruch wäre an dieser stelle:

    hund setzt eine pfote über die linie, du warnst. entweder er geht zurück, du lobst ihn....oder er bleibt dort, du strafst, hund geht daraufhin erst zurück.


    hemmung wäre:

    hund denkt evtl drüber nach, ob er sich die linie mal näher angucken möchte und kriegt dafür kommentarlos eine strafe, die derart hochwertig sein muss, dass er danach einen bogen um die linie macht. (und nein, ich rede nicht davon ihn mit nem napf zu verprügeln oder ähnliches...auch ds schafft man ohne den hund zu berühren :pfeif:) und die situation wird auch nicht über lob oder ähnliches aufgelöst.....aber wie gesagt, die variante sehe ich a) bei euch nicht und möchte ich b) auch nicht übers netz empfehlen, für egal was xD

  • bedürfnisorientiert kann in dem fall z.b. auch sein, dass du über abstand belohnst.


    bzw. würde ich mich nach dem unteren absatz vll auch mal auf die suche machen, was genau für deinen hund den unterschied ausmacht....bist du es selber? deine haltung? der ort? die hunde die sie kennt?

    und da ansetzen...und dann anfangs nur ein element verändern....verstehst du was ich meine?

  • Ich glaube, Estandia meinte - bedürfnisorientiert - Alma sieht einen Hund - rastet aus - die 'Belohnung' wäre das frühzeitige Ausweichen/Abstand vergrößern.

    Je nachdem kann ja die 'beste Belohnung' variieren je nach Situation.

    wahrscheinlich meinst du es anders, als du es geschrieben hast....an der stelle würde ich nämlich genau nicht den abstand vergrößern, sondern nur, wenn alma ruhig ist.

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