Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Bei mir ist es der Wille, mich bewusster zu ernähren. Also qualitativ besser und gesünder.

  • Hallo!


    Ich esse seit 20 Jahren kein Fleisch mehr. Das bringe ich einfach nicht übers Herz. Es fehlt mir auch nicht.

    Ich koche aber für meinen Mann mit Fleisch. Er muss es allerdings selbst abschmecken, weil ich sein Essen ja einfach nach Gefühl würze.

  • Dann lese ich hier auch mit :mrgreen-dance:


    ich tu mir schwer damit, Fleisch komplett aus meinem Speiseplan zu verbannen. Ich hab mehrere Unverträglichkeiten und muss Milchprodukte und glutenhaltige Getreide eh schon durch teils recht teure Ersatzprodukte ersetzen. Äße ich jetzt auch kein Fleisch und keine Salami etc., würde meine Lebensqualität schon recht leiden. Soja mag ich eher nicht so, Ersatzprodukte für Milch(produkte) schmecken mir auch nicht immer so. Das ganz billige Fleisch aus dem Discounter mag ich aber auch nicht, das graust mich. Ich bin das, was man hier "gnärschich" nennt :D


    Also hab ich für mich den Mittelweg gefunden, vom Metzger zu kaufen, was natürlich auch recht teuer ist, v.a. weil wir ein 4 Personen- Haushalt sind. Auch Gemüse kaufe ich wegen der Pestizide in Bioqualität, auch das für die Hunde, die ich ja bekoche.

    Ab und an gibts bei uns Tage, da mache ich dann viel mit Bohnen und Linsen für uns, dann wieder gibts ein paar Tage zB Gulasch und die Reste dann nochmal zu irgend einer Sauce verarbeitet... ich werf sehr ungern was weg und versuche immer alles noch zu "verwursten" irgendwie.

    Mein Mann hat einen Bekannten, der zieht selbst Rinder in Biohaltung, der schlachtet auch selbst. Davon gönnen wir uns manchmal ein Steak, aber das ist ein seltener und sehr teurer Genuss.


    Allgemein finde ich es gut, zB Kindern begreiflich zu machen, dass für das Fleisch auf dem Teller ein Tier sterben musste. Habe ich die Wahl, wähle ich lieber den Dattel- Nuss- Snack oder meinetwegen für die Kinder ein paar Käsewürfel anstatt die Billig- Salamisticks.


    Den Planeten retten werde ich leider nicht können. Ich versuche halt den Spagat zwischen bewusst einkaufen und konsumieren und nicht allzuviel Schaden anrichten mit meiner Lebensweise und nicht ganz asketisch oder genusslos leben müssen. Irgendwo dazwischen.

  • Ich bin überzeugter Fleischesser. Wir hatten allerdings einen guten Teil des Fleisches als Tiere selbst großgezogen. Drei Hasen waren eigentlich immer da und wurden versorgt, bekuschelt und wenn nötig auch dem Tierarzt vorgestellt. Im Stall suchte ich mir immer „mein Kalb“ aus. Das bekam dann einen. Namen von mir verliehen und wurde wie ein Fohlen am Strick spazieren geführt (bis es zu stark wurde) und täglich gekrault und gebürstet.


    Auch heute mag ich noch Fleisch, aber kaufe grundsätzlich nicht beim Discounter. Selber Schlachten kann und will ich nicht, aber habe einen wirklich kompetenten Metzger an meiner Seite gehabt, so dass es ein sehr schneller, möglichst stressfreier Tod für die Tiere wurde.


    Was mich bei Vegetariern interessiert: Wie schafft ihr es dass ihr keine Mängel an etwas habt? Ich habe z.B. trotz Fleisch, gesunder Ernährung und Infusionen mit Eisenmangel zu kämpfen. Ist es nicht kompliziert die körperlichen Bedürfnisse über Gemüse zu stillen?

  • Ich hatte noch nie eine Mangelerscheinung. Weder Eisenmangel noch sonst etwas... :ka: Meine Blutwerte sind perfekt. Sie werden regelmäßig kontrolliert wegen Typ 1 Diabetes.

  • Es ist nicht schwer, an alles zu kommen, was man braucht, wenn man sich pflanzlich ernährt. Außer B12, aber das kann man einfach zuführen.


    Rapumo, Fleisch fällt unter die krebserregenden Nahrungsmittel, rotes Fleisch begünstigt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Darmkrebs (WHO)


    Die empfohlene Höhstmenge liegt bei 2 kg / Monat / Kopf in etwa, da kommst du nie auf deine Eisenwerte.


    Eisen ist gut verfügbar aus grünem Gemüse und Salaten, Spinat etwa oder Brokkoli. Haferflocken auch, bin ich der Meinung .


    Der Mensch ist ein Omnivore, mit dem Schwerpunkt auf Pflanzen, was bedeutet, dass er seinen Bedarf eben aus allem ziehen kann.


    Für die Eisenaufnahme ist es wichtig, eisenhaltige Lebensmittel mit einer Portion Vitamin C zu sich zu nehmen , dann fällt dem Körper die Aufnahme leichter.

  • Ich versuche, weitestgehend auf Fleisch zu verzichten bzw. wenn, dann ess ichs nur sehr bewusst. Liegt aber eher daran, dass gutes Fleisch mein Budget sprengt und ich auch kein Billigfleisch essen möchte - also gibt's halt oft gar kein Fleisch.


    Als Teenie, so mit ...14 oder 15, hatte ich mal die typische "Ich bin jetzt Vegetarier!"-Phase. Mutti hat dann wochenlang für mich die Fleischersatzprodukte geholt |) Hat aber auch nicht lange gehalten, die Phase.


    Ganz fleischfrei komm ich aber nicht durchs Leben, dafür ess ichs einfach zu gerne. Ich möchts aber auch mit meinem Gewissen vereinbaren können, also schränk ich einfach meinen Konsum ein und ess dafür mehr Gemüse (ist eh günstiger :pfeif:). Ich guck aber gerne über den Tellerrand und wenn ich bei vegetarischen/veganen Freunden zu Besuch bin, dann ess ich da auch gerne mit - es gibt so viele tolle vegetarische/vegane Rezepte, die ich noch nicht kenne...


    Was die Mangelerscheinungen betrifft, da kommts wohl auch auf den eigenen Stoffwechsel an. Manche Leute haben keine Mangelerscheinungen, andere eben schon - obwohl sie schon darauf achten, genug Nährstoffe zu sich zu nehmen.

  • Ist bei mir ähnlich. Allerdings war das in meiner Jugend anders, da hatte ich mit Eisen- und Calziummangel zu kämpfen.


    Zu Sojaprodukten greife ich selten, aber mit Pilzen und Hülsenfrüchten peppe ich, denke ich, gut auf.


    wilderbse

    Mir ist in Deinem Beitrag das „implizit“ beim „Vorwurf“ aufgefallen. Da habe ich quasi eine Gegenerfahrung:


    Ich für meinen Teil habe öfter das Gefühl, dass mir der „Vorwurf dieses impliziten Vorwurfs“ gemacht wird einfach nur, weil ich etwas Anderes auf dem Tablett habe als die Anderen - also dass das schon für den Störfaktor reicht. Und ungelogen:


    Das ist mit ein Grund, warum ich selten mit Kollegen in unsere Kantine gehe. Ich mag nämlich - wie jeder Omnivor auch - mein Mittagessen mit Ruhe und Genuss verspeisen, und es nicht erklären müssen :smile:

  • Bei mir war es Unwissenheit. Sich genauer zu informieren ist Zeitaufwändig und somit ist es leichter etwas nachzuplappern, was man schon sein ganzes Leben lange hört.


    War bei mir nicht anders, als ich noch ein viel stressigeres Leben hatte.


    Mich stört weder der eine, noch der andere. Jeder sollte sich so ernähren wie er möchte.

  • Ich esse Fleisch oder auch nicht. Mal koch ich vegetarisch, mal vegan, mal mit Fleisch. Seh ich alles nicht so streng, hat alles sein Für und Wider.


    Wo ich aber die Vollkrise krieg ist, wenn partout das eine oder andere nicht gegessen wird, nicht wegen Ekel, sondern Haltung dahinter. Das hab ich bisher hauptsächlich bei Veganern erlebt und derer hab ich doch etliche in der Familie.

    Lieber 5 Stunden hungrig rumrennen und auf Facebook nachfragen, wo in der Nähe ein veganer Schnellimbiss ist, als... einfach zu essen. Das ist mir zu ErsteWeltProblem. Da weiß ich nicht, ob ich lachen oder Mitleid haben soll.


    Der teilweisr hohe Exotikanteil in vegetarischen oder veganen Gerichten gefällt mir auch nicht. Die boomenden Kokosprodukte sind streng genommen noch viel böser als Palmöl.


    Vernünftige, eher regionale, Mischkost wär mehr meins.

    Da ist auch weniger Menschenausbeutung im Spiel.


    Ich kaufe mittlerweile auch kein Obst und Gemüse mit zigtausend Kilometern Lieferweg mehr. Oder markenrechtlich geschützte Äpfel. Und nur alle heiligen Zeiten die Pestizidköngin Banane. Bloß bei Kochbananen werd ich noch schwach.

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