Warum erst später kastrieren?

  • Hallo,


    ich selbst habe ja eine Hündin und ich schreibe hier für eine Bekannte, die einen 8 Monate alten Mischlings Rüden hat. Was drin steckt, weiß sie selbst nicht so genau...


    Sie möchte ihren Hund kastrieren lassen, obwohl es keinen medizinischen Grund dafür gibt. Naja...


    Ich hab hier jetzt mal ein wenig für sie das Forum durchsucht und habe einen Threat gefunden, indem steht, das der Charakter des Hundes sich erst komplett entwickelt haben sollte bevor man einen Hund kastrieren läßt.


    Nun fragt meine Bekannte was denn passieren würde, wenn sie ihren Hund schon früher kastrieren lassen würde.


    Welche Folgen hätte das?

  • hallo niklas,


    ich selber habe keinen rüden "nur" eine hündin. da wurde mir das gesagt, und zwar:


    eine hündin entwickelt ihre "personalien" erst mit der zweiten hitze komplett aus. d.h.: hunde erkennen sie dann als "hündin" an und nicht als neutrum.
    dann wurde mir noch gesagt, dass die hündin durch (!!) die "durchlebten" hitzen sich im kopft weiterentwickelt - also so zu verstehen: vom kind zum teenager zur "frau". und ab einer größe ist es schon angenehmer, eine reifere "frau" an der leine zu führen als einen durchgeknallten teenager :D


    ich denke, dass es genauso beim rüden ist. allerdings könnte es sein, dass bei späterer kastration eines rüden, der "vermehrungstrieb" nicht mehr kaschiert werden kann.
    ich persönlich würde - wenn ich denn überhaupt kastrieren lassen würde - den rüden mit ca. 9 - 18 monaten unters messer geben. den zeitpunkt der op würde ich vom derzeitigen verhalten abhängig machen.
    aber um wirklich ganz auf nummer sicher zu gehen: (sowieso) noch den TA hinzuziehen.

  • Wie es bei Rüden ist weiß ich auch nicht, aber man sagt bei Hündinnen wie schon oben beschrieben, dass sie Kindsköpfe bleiben. Andererseits dass sie wenn man sie sich normal weiter entwickelt lässt mit in die Hitze kommen etc, sie zickig werden können.


    Aber ich denke das ist auch bei jedem Hund anders ist.


    Aus eigener Erfahrung weiß ich das meine kastrierte Hündin allerdings genau so ein Kindskopf ist wie die unkastrierete Hündin meiner besten freundin. Die 2 nehmen sich nichts und zerren beide gleich an der Leine, wenn sie grad Bock drauf haben.


    Es gibt die verschiedensten Theorien. Manche kastrieren zur Krebstvorbeugung, manche um sich eben einen Kindskopf zu erhalten, wieder andere um sich das Leben leichter zu machen.


    Wenn man einen extrem triebstarken Rüde hat mag es evt. Sinn machen, aber sollte man trotzdem genau überdenken und das Riisiko abwägen.

  • Warum will sie ihren Rüden denn überhaupt kastrieren?


    Wir haben auch einen Rüden. Er ist jetzt 9 1/2 Monate alt.


    Wenn überhaupt, dann wird diese OP nicht vor Ende seines ersten Lebensjahres stattfinden.
    Denn die Narkose und alle Strapazen sind nicht ohne für so einen jungen Hund und die Kastration ist kein medizinisch notwendiger Eingriff.


    Wir würden ihn auch nur kastrieren lassen, wenn sein Sexualtrieb unerträglich wäre und er alles anpimpern würde usw. Bis jetzt ist das nicht der Fall.


    Bei der Kastration würden bei Tyson gleich noch die Wolfskrallen wegkommen, das wurde bei ihm als Welpe nicht gemacht und sie stören ihn jetzt schon und stehen weit ab. Aber er hat nicht ständig Probs damit. Also für eine OP keine Notwendigkeit!

  • Es ist absolut unnötig einen Rüden zu kastrieren, wenn der Hundehalter in der Lage ist seinen Hund richtig zu erziehen.


    Unabhängig davon, dass es laut Tierschutzgesetz verboten ist einen Hund ohnen medizinische Indikation zu Kastrieren, ist es völliger blödsinn es dennoch zu tun.


    Aus meiner Erfahrung heraus, ich musste meinen ersten Rüden aufgrund von Prostatakrebs mit 7 Jahren kastrieren lassen, bringt eine Kastration mehr Nachteile als Vorteile. Der Hunger des Rüden steigt enorm, kastrierte Rüden neigen besonders im Alter zu Fetteinlagerungen in der Bauchgegend - wie bei einem Kastraten sieht es sehr schwabelig und dick aus, der Rüde riecht nicht mehr nach Rüde und oft wird er von anderen Rüden bestiegen. Wir haben schon Rüden getroffen, die wurden belästigt wie eine läufige Hündin. Dann habe ich festgestellt, dass sich bei den meisten Rüden das Fell zum Nachteil verändert.


    Ich bin absolut gegen eine Kastration und würde nur schweren Herzens einer Kastration bei meinem Rüden zustimmen, wenn eine medizinische Indikation vorläge. Ich hoffe, dass es nie dazu kommt.


    Alle negativen Verhaltensweisen, die der Hund an den Tag legt, wird er durch eine Kastration mit größter Wahrscheinlichkeit nicht ablegen, da die negativen Verhaltensweisen in 99 % der Fälle die Schuld des Hundhalters ist. Wenn der Hundehalter es bisher nicht geschaft hat, seinen Hund zu erziehen, dann wird er einen besseren Gehorsam durch die Kastration sicher auch nicht erreichen.


    Es ist immer wieder traurig, dass die Menschen versuchen für die von ihnen gemachten Fehler eine medizinische Lösung zu finden. Ist genauso mit den Übergewichtigen, die lieber Fett absaugen lassen als ihre Ernährung umzustellen. :irre:


    LG
    Ulli

  • Zitat

    Alle negativen Verhaltensweisen, die der Hund an den Tag legt, wird er durch eine Kastration mit größter Wahrscheinlichkeit nicht ablegen, da die negativen Verhaltensweisen in 99 % der Fälle die Schuld des Hundhalters ist. Wenn der Hundehalter es bisher nicht geschaft hat, seinen Hund zu erziehen, dann wird er einen besseren Gehorsam durch die Kastration sicher auch nicht erreichen.


    Es ist immer wieder traurig, dass die Menschen versuchen für die von ihnen gemachten Fehler eine medizinische Lösung zu finden. Ist genauso mit den Übergewichtigen, die lieber Fett absaugen lassen als ihre Ernährung umzustellen. :irre:


    Es ist doch viel bequemer, durch eine Kastration einen erzogenen Rüden zu bekommen bzw. sich operieren zu lassen, als schweißtreibenden Sport für die Figur zu treiben. ;)
    Mensch Ulli :lachtot:

  • Zitat


    Bei der Kastration würden bei Tyson gleich noch die Wolfskrallen wegkommen, das wurde bei ihm als Welpe nicht gemacht und sie stören ihn jetzt schon und stehen weit ab.


    Da wurde ich gerade beleehrt. Und zwar ist es verboten die Wolfskrallen einfach zu amputieren. Selbst Hunde im Schutzbetrieb tragen sie so lange nichts passiert.


    Man darf mit einem Hund denen die Wolfskrallen amputiert wurden auch nicht in alle Länder reisen. Würde ein Arzt die Narbe sehen kann es passieren dass man eine Strafe zahlen muss oder nicht einreisen darf.


    Meine Freundin hat es gerade erst vom Arzt erklärt bekommen. Wenn du noch etwas dazu wissen willst frag einfach User Stormy!!! ;-)

  • Zitat

    Da wurde ich gerade ebeleehrt. und zwar ist es verboten die Wolfskrallen einfach zu amputieren. Selbst Hunde im Schutzbetrieb tragen sie so lange nichts passiert.


    Man darf mit einem Hund denen die Wolfskrallen amputiert wurden auch nicht in alle Länder reisen. Würde ein Arzt die Narbe sehen kann es passieren dass man eine erhebliche Strafe zahlen muss oder nicht einreisen darf.


    meine Freundin hat es gerade erst vom Arzt erklärt bekommen. Wenn du noch etwas dazu wissen willst frag einfach User Stormy!!! ;-)


    Echt das ist ja krass. Das wussten wir noch nicht. :???:


    Wir haben schon bei zwei TA nachgefragt. Die sagten nur, dass die Krallen mal mit weggemacht werden, wenn mal eine OP anstehen würde (evtl. eben eine Kastration osw)


    Die Wolfskrallen stehen mittlerweile waagerecht rüber und machmal bleibt er hängen und jault kurz bzw. er versucht dann, sie sich abzubeißen.
    Aber das ist wirklich sehr selten, so dass wir da noch keine Notwendigkeit sehen, sie operativ entfernen zu lassen.


    Das betrifft die hinteren Wolfskrallen. Die vorderen liegen an den Vorderbeinen an und stören ihn auch nicht.


    Boah, da muss ich mich auf alle Fälle erkundigen. Stormy, gut da frag ich bei Gelegenheit mal nach.

  • Ja mach mal besser. Sie war auch sehr überrascht.. Wenn es gesundheitlich notwendig ist, gehts glaub ich, aber nur dann. Und ds as ist ja eher selten der Fall.


    Die wenigsten Ärzte wissen Bescheid. Aber die Klage kriegt man dann selber. Aber wie sagt man so schön : Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!


    Hier das GESETZT

  • Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung! hieß es in meiner Ausbildung immer. Wie wahr wie wahr! :tgrin:


    Ich danke dir auf alle Fälle für diese Info. :2thumbs: Gut, dass wir vom Thema Kastration auf Wolfskrallen gekommen sind :yes:

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