Hund(e) und Baby - Plauderthread

  • Ich kenne das schon alleine aus dem Bekanntenkreis zur Genüge. Hat mir auch meine eigene Mutter gesagt: Ginge das mit der Zeit zurückdrehen, sie hätte weder mich noch meine Geschwister bekommen. Und das war nicht in Wut ausgesprochen, sondern ein ruhiges, offenes Gespräch.


    Nach außen hin ist natürlich immer alles toll und die Kinder werden total geliebt - aber wenn man die betreffenden Menschen dann mal in einer ruhigen Minute erwischt und sie gut genug kennt... viele würden nicht nochmal. Nicht nur, weil es Stress ist. Sondern, weil es für sie einfach die falsche Entscheidung war.


    Das wird ja gerne vernachlässigt. Was fühlt sich wohl schlimmer an und betrifft mehr Menschen? Ein Kind nicht bekommen zu haben oder ein Kind bekommen zu haben, das man eigentlich nie wirklich wollte?


    Genau deswegen verstehe ich das Drängeln durch Fremde nicht. Wenn jemand zu spät merkt, dass er eigentlich gerne ein Kind hätte, bereut er das für sich. Wenn jemand Kinder hat, die er nicht will... da hängt eine ganze Menge mehr dran.

  • Hier ist es so, dass Lexi insoweit zurückstecken muss, als dass bestimmte Sachen gerade nicht möglich sind. Canicross geht noch nicht, gar nicht mal zeitlich, aber das tue ich meinem Beckenboden 6 Monate nach der Entbindung noch nicht an. Hundeplatz geht langsam wieder, aber auch noch nicht so regelmäßig wie davor.

    Dafür gehen wir jeden Tag über zwei Stunden laufen und sie ist die ganze Zeit frei. Außerdem bekommt sie im Haus mehr Ansprache als davor. Sie liebt ihre vielen kleinen Aufgaben. Schuhe aufräumen, Einkäufe ausräumen, Dreckwäsche bringen, mir Sachen aufheben, lauter so Kleinkram halt. Ich muss tatsächlich eher darauf achten, dass sie ihre Ruhephasen bekommt und sperre sie deshalb morgens ca 3 Stunden weg. Das kennt sie aber von klein auf.

  • Bis Oktober ist noch soviel Zeit. Geht es langsam an. Ein Schritt nach dem nächsten.


    Vielleicht helfen euch Türschutz Gitter. So sieht sie euch kann aber nicht an euch kleben

  • Leider ist das Haus unten komplett offen, müssten wir zwei mal 1.8m Durchgänge zumachen. Vielleicht als letzte Lösung.


    Ich glaub, mich nervt einfach, dass sie immer so nah ist, dass ich sie nicht nichtbeachten kann und sie so halt nicht runterkommt. Sie schläft tagsüber ein bis zwei mal ne Stunde, sonst ist irgendwie immer was und sie tingelt rum.


    Teufelskreis ... ich mach mir wieder nur Kopf drum.

  • Ich würde jetzt, nach knapp zwei Jahren, echt behaupten, dass Amber ihr altes Leben wieder hat und gar nicht mehr zurück stecken muss!


    Anfangs war das so, aber das hat ihr nicht geschadet, für mich war es absehbar, dass sie ihr altes Leben wie gewohnt wieder bekommt.


    Einzig Bürohund wird sie keiner mehr.

    Aber bis dahin ist sie 9,5 Jahre, da schaden ihr die 4-5 Stunden alleine daheim auch nicht.

    Genug Ruhe braucht sie ja jetzt schon.


    Ansonsten war sie immer ein Hund, der dabei sein wollte, viel Schoß liegen wollte, generell ganz viel Körperkontakt braucht und das hat sie nun alles wieder.


    Ich bin sogar der Meinung, wenn sie sich aussuchen könnte, die Zeit vorher und jetzt, würde sie sofort „Jetzt!“ schreien.


    Ihr mangelt es nicht an großen Spaziergängen und leckere Sachen gibt’s jetzt auch zu essen- von meinem Sohn |)


    Also alles in allem hat Amber nicht mehr zurück stecken müssen als Ben so 1,5 Jahre war- da wurde noch mal gravierend alles leichter.

  • Ich verstehe, dass das ein Tabu-Thema ist.

    Wenn das bei mir so wäre, würde ich auch nicht wollen, dass Außenstehende das wissen.


    Einfach, weil ich es schlimm finden würde, wenn mein Sohn das (wenn es so wäre) irgendwie mitbekommen würde.


    Wenn man das später zu einem erwachsenen Kind sagt, ist es das eine.

    Aber ich glaube, ein Kind belastet so eine Aussage in der Kindheit schon - wie soll z.B. ein 7jähriges Kind das einordnen können?


    Vor allem, da es ja im Laufe der Kindheit immer wieder mal zu Reibereien zwischen Kind und Mutter kommen wird… da kommt dieses „ich bin ja gar nicht gewollt“-Gefühl dann vielleicht unweigerlich wieder hoch :( :



    Ich würde das deshalb wirklich nur richtig, richtig guten Freunden sagen.


    Glücklicherweise kann ich es mir nicht vorstellen, denn ich glaube, viele Dinge, die ich jetzt gerne mache oder von denen ich mir zumindest denke „gut, da muss ich jetzt durch“ würden mich wahrscheinlich viel mehr belasten, wenn ich die Entscheidung bereuen würde.

    Ich weiß nicht, ob ich dann wirklich die gleiche Liebe empfinden könnte oder ob das dann eher eine Art „Job“ wäre. :( :


    Total schwieriges Thema…

    Mir war bisher nicht bewusst, dass das so viele Eltern betrifft :( :

  • aber wenn man die betreffenden Menschen dann mal in einer ruhigen Minute erwischt und sie gut genug kennt... viele würden nicht nochmal. Nicht nur, weil es Stress ist. Sondern, weil es für sie einfach die falsche Entscheidung war.

    Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus wollte. So ne Ansicht muss ich eben akzeptieren, aber ich verstehe sie nicht. Das muss ich auch nicht.

    Und ich habe oft den Eindruck, das muss man alles mitfühlen und Verständnis bekunden.

    Darum ging es mir eigentlich nur.

  • aber wenn man die betreffenden Menschen dann mal in einer ruhigen Minute erwischt und sie gut genug kennt... viele würden nicht nochmal. Nicht nur, weil es Stress ist. Sondern, weil es für sie einfach die falsche Entscheidung war.

    Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus wollte. So ne Ansicht muss ich eben akzeptieren, aber ich verstehe sie nicht. Das muss ich auch nicht.

    Und ich habe oft den Eindruck, das muss man alles mitfühlen und Verständnis bekunden.

    Darum ging es mir eigentlich nur.

    Einfach, weil du Kinder so magst? Oder warum verstehst du das nicht?


    (Ich will dich nur richtig verstehen, daher die Nachfrage.)

  • Weil ich das 'Kinder bekommen und haben' als wichtigen Teil des Lebens an sich empfinde (als philosophische Antwortdarauf warum wir hier sind vielleicht). Und zwar auch schon immer.

    Objektiv weiß ich natürlich, dass das nicht jeder so empfindet. Subjektiv kann ich das einfach nicht nachvollziehen.

    Versteht man, worauf ich hinaus will? :tropf:

    Wie gesagt, trotzdem laufe ich selbstverständlich nicht herum und bequatsche da jemanden.

  • aber wenn man die betreffenden Menschen dann mal in einer ruhigen Minute erwischt und sie gut genug kennt... viele würden nicht nochmal. Nicht nur, weil es Stress ist. Sondern, weil es für sie einfach die falsche Entscheidung war.

    Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus wollte. So ne Ansicht muss ich eben akzeptieren, aber ich verstehe sie nicht. Das muss ich auch nicht.

    Und ich habe oft den Eindruck, das muss man alles mitfühlen und Verständnis bekunden.

    Darum ging es mir eigentlich nur.

    Ich verstehe, wenn jemand keine Kinder haben möchte.


    Ich war zu dem Zeitpunkt über 30 Jahre und war mit meinem Leben zufrieden.

    Mein Sohn hat sehr viel in meinem Leben verändert.

    Ich empfinde das als sehr, sehr große Bereicherung und bin sooo unglaublich froh, dass wir Jonas haben.



    Für jemand anderen ist so eine Veränderung aber vielleicht einfach nichts.

    Dafür habe ich dann Verständnis, auch, wenn es sich für mich ganz anders anfühlt.



    Jeder hat andere Prioritäten.

    Ich arbeite zum Beispiel noch einige Stunden in dem Job, den ich vorher hatte (und für den ich echt gebrannt habe) und werde nächstes Jahr wieder auf Halbtags erhöhen.

    Die Projekte und die Verantwortung, die ich hatte, kann ich halbtags aber nicht stemmen - ich werde also nur noch einen Teilbereich machen können (und das auch vor allem deswegen, weil die Geschäftsführung alles sehr flexibel für mich gestaltet - woanders wäre vieles davon nicht möglich)


    Für mich ist das okay - ich bedauere das nicht.

    Es war eine tolle Zeit - aber JETZT möchte ich um

    Nichts in der Welt tauschen


    Andere Menschen möchten aber vielleicht lieber an der Stelle weitermachen, an der ich aufgehört habe (beruflich, aber auch, was Freizeit usw. betrifft)

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