
Hund(e) und Baby - Plauderthread
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Gast66580 -
3. Oktober 2019 um 23:17 -
Geschlossen
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@Lucy_PRT
Wir müssen vollkommen unterschiedliche Bücher gelesen haben. Diese Aussagen, die du da beschreibst, standen bei mir nicht. Ich würde ganz sicher nicht gutheißen, wenn jemand schreibt, dass er sein Kind geschlagen hat!!!! Oh mein Gott. Aber ganz und gar nicht!
Wenn es Dich interessiert, kannst Du mal bei Amazon in die Kundenbewertungen schauen - da sind einige Auszüge als Fotos eingefügt.
Das waren so ziemlich genau die, die mich damals auch gestört haben - ich habe damals nämlich bei Amazon nachgeschaut, wie das Buch da bewertet wird, weil es überall so gelobt wurde und ich dann wissen wollte, ob es dazu tatsächlich nur positive Bewertungen gibt.
Da sah ich aber dann, dass ich doch nicht die einzige bin, die es so empfand.
Und nein, theoretisch zu wissen, wie anstrengend ein Baby sein kann und die ambivalenten Gefühle, die man hat, wenn einen das Kind wochen- und monatelang nur anbrüllt, ist nicht das selbe. Und zu wissen, dass ich mein Baby lieber sicher hinlegen soll als es zu schütteln ist auch kein Synonym für "diese Gefühle sind vollkommen normal, mach dir bitte nicht noch mehr Vorwürfe, was für ein fürchterlicher Mensch und was für eine schlimme Mutter du bist".
Nachfühlen kann man das natürlich aufgrund von Text alleine nicht.
Aber in den vielen Broschüren, die ich dazu bekommen habe, stand schon sehr deutlich drin, dass man sich in einer Ausnahmesituation befinden kann und dass man trotz allem eine gute Mama ist, auch, wenn man durch das Schreibaby einfach nicht mehr kann, furchtbare Gefühle hat usw.
Aber alles mit dem Hinweis, dass man Hilfe holen muss, bevor es so weit kommt, dass man das Baby schlägt oder schüttelt.
Ich weiß nicht, in wie weit das in anderen Kliniken usw. auch so gut gehandhabt wird - aber ich fühlte mich zu dem Thema sehr gut beraten.
Natürlich hätte es das nicht einfacher gemacht, wenn Jonas ein Schreibaby gewesen wäre - aber zumindest dieses "Deine Gefühle sind okay" war überall enthalten.
Aber immer in Kontext von: "Deine Gefühle sind okay - aber bitte hol Dir Hilfe* - und bitte tu Deinem Baby auf gar keinen Fall Gewalt an"
*Dabei waren dann auch Telefonnummern, die Kontaktdaten der Schreiambulanz usw.
Anscheinend kann man bei uns zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dem Schreibaby in die Schreiambulanz kommen und wird dort dann "aufgefangen", entlastet und begleitet.
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- Neu
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Ob man gut beraten ist oder nicht merkt man dann, wenn man in der Situation ist. Wie gesagt, ich weiß beruflich sehr gut um diese Situation und dennoch habe ich mich vollkommen verloren gefühlt, als es bei mir so war. Und das nicht nur in Bezug auf die Schreibabysache sondern auch generell in Bezug auf ambivalente Gefühle dem Kind oder der Mutterrrolle gegenüber. Aber das ist nochmal eine ganz andere Nummer. Da wird nämlich tatsächlich kaum drüber gesprochen.
Aber gut, wir haben unser Missverständnis ja geklärt. Derartige Aussagen, die du da beschreibst, hätte ich auch sicher ganz und gar nicht als positiv angesehen.
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@Lucy_PRT
Grrade bei diedem Zitat musste ich schmunzeln, da es mich an eine Beaknnte erinnert hat.
ZitatAIs er mir einmal sehr fest in die Brustwarze
biss, musste ich mich richtig zusammenreißen.
Ich hätte ihm beinahe eine runtergehauen. Als
ich noch kein Kind hatte, konnte ich mir nicht
vorstellen, dass jemand sein Baby schlägt. Jetzt
schon.
Über Tim, 20 Wochen
Ihr Kind hatte sie auch mal gebissen, da hat sie ihm automatisch eine "gewischt". In etwa so wie Katzenmamas mit ihren Pfoten den Kitten eine wischen. Tat nicht weh, aber der Schreckreiz war wohl deutlich genug, denn er hat es nicht wieder getan.
Und genau solche Dinge meine ich.
Ich halte absolut nichts von Schlägen und bin froh wird das heute auch nicht mehr geduldet. Aber ja, ich bin auch ein Mensch der bei Schmerz eine Reaktion zeigt.
Meine Mutter hat meinem Bruder mal eine geknallt, weil er mit dem Kindereinkaufswagen gegen ihr Schienbein gedonnert ist. Sie ist extrem erschrocken und hat sich bei ihm entschuldigt.
Ich habe einem Kind auch schon auf die Finger gehauen, kurz bevor es die heisse Herdplatte berührt hat.
Das sind ehrliche Berichte, die auch genau so wiedergegeben werden. Ich verstehe nicht was daran oder auch am Zitat so schlimm sein soll. Es fordert nicht zur Gewalt auf und rührt auch nicht von mangelndem Respekt dem Kind gegenüber. Es sind menschliche Reaktionen, Impulse.
Das ist doch gerade auch der Grund weshalb es diesen Thread gibt. Wie man es managet damit weder Kind noch Hund unbesonnen reagieren können.
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Bei mir stand da noch, dass man sich jetzt Kindesmisshandlung vorstellen kann.
Und doch - ich finde, das relativiert Gewalt.
Und unabhängig davon, was man moralisch als richtig empfindet - man darf schon alleine aus rechtlicher Sicht das Baby nicht schlagen.
Aber das war nun wirklich der letzte Punkt dazu - natürlich darf jeder das Buch als gut empfinden.
Für mich ist die Sichtweise auf das Baby, die im Buch wiedergegeben wird, zu lieblos.
Obwohl ich nicht immer alles durch die rosarote Brille sehe, wir nicht die Familie aus der Rama-Werbung sind
und obwohl es natürlich auch hier Grenzen gibt.
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Wir hatten das ja nicht mit dem Hund aber mit dem Pony Mal. Da war Mini vielleicht so 1,5 und fand Nasen witzig bzw die Finger in die Nasen von anderen zu stecken. Wir haben da ständig erklärt dass das unangenehm ist dass wir das nicht tun. Ja, die Hunde haben auch Nasen, ja die Schafe auch. Ja auch das Pony hat eine Nase. Nein, wir behalten die Finger bei uns. Nein wir stecken dem Hecci nicht den Finger in die Nase. Nein, dem Schaf auch nicht. Nein dem Pony auch nicht. Das ging eine Weile in Dauerschleife so und wir hatten es immer geschafft ihn irgendwie noch davon abzuhalten. Naja bis ich eines Tages Ponys Hufe auskratzte, Mini neben mir mit der Bürste. Mini... Wo ist er denn? Ich sah dass er beim Kopf ist und sah den Finger Richtung Nase wandern. Ich sag noch nein, bitte stecke ihr den Finger nicht in die Nase und in demselben Moment beißt das Pony in seinen Finger.
Klar, doof gelaufen. Es ist ihm nix passiert, er hatte einen blauen Fleck am Finger der am nächsten Tag schon weg war. Es hat aber nachträglich gewirkt denn er hat es nie wieder probiert.
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20 Wochen, das sind 5 Monate. In meinem Kopf ein Alter, in dem das Kind bestimmt nicht bewusst entscheidet, jetzt in die Brust zu beißen. Da seh ich jegliche Form von Gewalt als übertrieben und nicht zu rechtfertigen.
Einem Kind auf die Finger zu hauen, weil es gleich eine heiße Herdplatte anfasst, oder weil es nach mehrmaligem Ermahnen nicht aufhört, den Hund zu ärgern, lässt sich doch nicht mit einem Baby vergleichen, dass beim Stillen in die Brust beißt.
Und ob es bei der Bekannten tatsächlich der Schreckreiz war, oder das Kind es nur aus Versehen getan hat und es eh nicht nochmal getan hätte, ist eh fraglich.
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Es fordert nicht zur Gewalt auf und rührt auch nicht von mangelndem Respekt dem Kind gegenüber. Es sind menschliche Reaktionen, Impulse.
Wenn Hunde derlei "Impulse" haben, werden sie dafür vergleichsweise häufig eingeschläfert.
Wenn ich meinem Zahnarzt eine klatsche, weil er mir Schmerzen zufügt, hab ich ne Anzeige am Hals.
Aber bei Kindern, die das noch gar nicht einschätzen können, sind Schläge okay?
Weil Mami/Papi hat "nur reagiert"?
Sorry, aber nee. Au sagen oder sonstigen Schmerzenslaut von sich geben find ich verständlich. Aber ausholen und zuschlagen ist eine vollkommen andere Kategorie.
Deutet für mich auf ein mangelndes Verständnis und zu wenig sonstige Möglichkeiten des Erwachsenen hin.
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Nachtrag.
Ich habe mir gerade mal diese Ausschnitte auf Amazon angesehen. Dort stand in der früheren Ausgabe "konnte ich mir Kindesmisshandlung gar nicht vorstellen" anstatt wie jetzt "dass jemand sein Baby schlägt".
Da Schlagen ja eine Kindesmisshandlung ist wurde nur die Wortwahl geändert. So scheinen es die anderen mehr zu verstehen...
Bezüglich dem auf den Hintern schalgen: das Zitat gibt es in meiner Auflage nicht mehr, stattdessen wird an gleicher Stelle im Text darauf hingewiesen, dass Schlagen keine Lösung und auch inakzeptabel ist.
Ja manche Zitate kann man hart finden und so ohne Zusammenhang kann ich ja auch verstehen, wenn manche darüber erschrocken sind. Ich kann diese Gefühle verstehen, auch dass man sein Kind ins Bett steckt, weil man einfach nur noch genervt ist. Was sollte die Mutter auch sonst tun um erstmal wieder durchatmen zu können?
Aber das ist eben auch der Blick auf die Geschichten die hinter diesen Gründen stecken.
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Wenn Hunde derlei "Impulse" haben, werden sie dafür vergleichsweise häufig eingeschläfert.
Den Impuls zu haben ist nicht ungewöhnlich. Die Frage ist, ob man den Impuls kontrollieren kann. Was unter Umständen schwer sein kann. Wer jemals einen echten Nervenzusammenbruch hatte, der weiß, dass man unter Umständen über seine körperlichen Reaktionen keine Kontrolle mehr hat. Aber das führt dann auch zu weit jetzt hier.
Nein, natürlich iost es überhaupt nicht okay, so etwas zu tun!!! (nur zur Sicherheit, falls das hier wieder falsch ausgelegt wird und ich hatte diesen Impuls auch noch nie!!)
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Oh. Ich sehe gerade es sind 20 Wochen. Ich dachte 20 Monate.
Ich würde dem Kind trotzdem niemals eine Scheuern. Die Stillgeschichte erinnerte mich nur an die Nasegeschichte und die absolut authentische und nachhaltige Reaktion vom Pony.
Die Hunde dürfen und sollen hier zB auch knurren und auch als es Mal einen Abschnappen gab weil wir nicht schnell genug waren haben wir den Hund dafür gelobt und dem Kind erklärt wieso der Hund jetzt abgeschnappt hat und dass ein Hund nicht Stop rufen kann wenn er nicht mehr mag.
Das kann ein Mensch aber machen, sich auch verbal ausdrücken.
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- Neu
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