Mein Mann und ich haben Wurfgeschwister.
Eigentlich sollte jeder seinen Hund erziehen und führen, aber die Realität holt einen da ganz schnell ein.
Zwei Welpen machen nicht doppelt so viel Arbeit, sondern drei-, vier-, fünfmal so viel.
Denn was dem einen nicht einfällt, fällt dem anderen ein und zwei Hunde, die so eng miteinander sind, schaukeln sich auch gerne mal hoch.
Viele unserer Baustellen wären wesentlich kleiner, wenn die beiden nicht zusammen wären. Fremder Hund? Mit einem kein Problem, zu zweit mutieren sie zum Höllenhund-Pack. Jagen? Ja, würden sie auch alleine, aber einen könnte man abrufen. Zwei, die sich gegenseitig anspornen? Keine Chance.
Jemand ist an unserem Gartenzaun? Ein Hund kuckt. Zwei Hunde pöbeln.
Besuch? Einem Hund ist das egal. Zwei Hunde wetzen schon mal die Messer, falls der aufstehen oder ungefragt in ihre Richtung schauen will.
So ist das in ganz vielen Bereichen.
Wo einer relativ unkompliziert wäre, müssen wir bei beiden immer den Daumen draufhaben. Da entwickelt sich sonst sofort eine Dynamik, der man schwer gegensteuern kann.
Normalerweise gehen mein Mann und ich gemeinsam Gassi, jeder führt seinen Hund. Ist mein Mann nicht da, springt unser Sohn oder mein Vater ein. Haben die auch keine Zeit, gehe ich mit beiden getrennt. Auch das kann dir blühen, wenn‘s blöd läuft.
Auf der anderen Seite sind die beiden unglaublich aufeinander eingespielt, lieben sich inniglichst.
Ob ich nochmal zwei Welpen gleichzeitig aufziehen würde? Unter Umständen schon, aber nur zusammen mit meinem Mann - einen ich, einen er. Und wir würden beim nächsten Mal einiges anders machen.
Alleine? Niemals im Leben.
Und erst recht nicht zwei Hunde einer großen, anspruchsvollen Rasse.