Erstinformationen zur Einschätzung

  • Nur ein Tipp am Rande:


    Um sich eine etwas realistischere Vorstellung von einer bestimmten Hunderasse machen zu können, finde ich es sehr hilfreich, sich die "RasseXY in Not Seiten" anzuschauen. Zu fast jeder Hunderasse gibt es so eine Seite, die sehr gut über die schwierigen Seiten berichtet. Über die positiven bzw. einfachen Eigenschaften findet man ja eh genug. Es geht hierbei nicht um Schwarzmalerei, sondern lediglich darum, ein Bild zu vervollständigen.


    Viel Glück & vor allem viel Freude bei der Suche :-)

  • Aber noch eine Querfrage: ist eine problematik mit anderen Hunden kontrollierbarer wenn man im Welpenalter viel mit anderen Hunden in KOntakt kommt?

    Genetik siegt immer. Soll heißen: Bei manchen Rassen ist es sehr wahrscheinlich, dass sie mit dem Erwachsen werden (fremde) Hunde eher überflüssig finden. Da kannst du entweder als Halter den Daumen drauf haben, oder aber dir eine Rasse suchen, die besser zu deinem Lebensstil passt. Ersteres ist eher stressig wenn man permanent für andere Menschen mitdenken muss um dafür zu sorgen, dass der eigene Hund nicht belästigt wird.

  • Ich habe jetzt nicht alle 5 Seiten gelesen, aber habt Ihr Euch mal mit dem Gedanken befasst, einen (erwachsenen) Hund aus dem Tierschutz zu nehmen?

    MUSS es denn unbedingt ein Welpe sein?


    Mit einem Hund aus dem Tierschutz schlagt Ihr gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:


    - Euer Kater wird höchstwahrscheinlich mit einem ruhigen, erwachsenen Hund bedeutend besser zurecht kommen als mit einem Welpen, egal welcher Rasse


    - in einem Tierheim könnt Ihr Eure Fragen und Vorstellungen vorbringen, so dass Euch geeignete Hunde vorgestellt werden können.


    - einen Hund aus dem Tierheim könnt Ihr in aller Ruhe kennen lernen, mit ihm gemeinsam als Familie spazieren gehen und Euch dann entscheiden, wenn Ihr sicher seid, dass der Hund zu Euch passt und Ihr auch seine Bedürfnisse erfüllen könnt


    - es ist ein Märchen, dass man einen Hund nur als Welpen erziehen kann oder dass Hunde aus dem Tierschutz alle "verkorkst" seien. Es gibt tolle Hunde im Tierheim, die völlig unschuldig dort sitzen, z.B. Scheidungs-Waisen, Auslands-Aufenthalt, Todesfälle, etc. Auch erwachsene, sogar alte Hunde, kann man noch erziehen, meist muss man gar nicht so viel tun dafür, weil sie bereits erzogen sind. Auch das könnt Ihr ja bei mehreren Besuchen testen.


    - Ihr tut was Gutes und leistet einen Beitrag an den Tierschutz

  • Aber noch eine Querfrage: ist eine problematik mit anderen Hunden kontrollierbarer wenn man im Welpenalter viel mit anderen Hunden in KOntakt kommt?

    Bei meinen Aussies habe ich ganz im Gegenteil gelernt: kontrollierbarer umso mehr, je weniger sie denken, sich selbst kümmern zu müssen und je weniger doofe Erfahrungen sie im Junghundealter machen mussten. Da habe ich massiv dazu gelernt von Grisu (der sicher erwachsen dennoch kein Everybodys Darling geworden wäre, aber ganz sicher auch nicht so schwierig) bis zu Joey, die eben genau nicht meint, sich zwingend auseinandersetzen zu müssen und die ich vor einigen blöden Erfahrungen bewahrt habe.


    Also Kontakte zu gut sozialisierten, einschätzbaren Hunden mit vernünftigen Haltern immer gerne und sehr wichtig! Aber auf keinen Fall Hundewiese und mach mal. Da kannst du dir ein gewaltiges Eigentor schießen bei Rassen, die irgendwann "ernsthaft" werden. Auch ist viel, was man als Mensch als Spiel ansieht, an sich fiddlen, mobben, beschwichtigen, irgendwie mit der Überforderung umgehen. Am sozialsten empfinde ich Hunde, die gelernt haben, eben nicht "alles unter sich ausmachen" zu müssen, die gelernt haben, sich nicht zwingend mit jedem entgegen kommenden auseinander setzen zu müssen, die gelernt haben, schwächere nicht mobben zu dürfen (auch da: wie oft stehen die Menschen daneben, och, Spiel, och, die machen das unter sich aus, aber der schwächere/jüngere Hund ist da einfach Null in der Lage zu). Und wenn ein solcher Hund, der sich immer selbst kümmern "durfte" dann erwachsen wird, kann es sehr schnell kippen, wenn er gelernt hat und das Selbstbewustsein hat, die Dinge auch vehement nach vorne zu lösen (vor allem dann, wenn er nie gelernt hat, dass sein Mensch da irgendwie eine Hilfe oder zumindest ein hilfreiches Feedback und Schutz sein kann).


    Also nein, einfach nur möglichst viel Kontakt geht bei vielen Hunden nach hinten los! Wie eine Rasse damit tendentiell umgeht, ist natürlich unterschiedlich. Gerade Schäferhunde, Aussies, Ridgebacks, Akitas... die handeln tendentiell irgendwann halt eigenständig und nicht gerade nett nach vorne. Oder nutzen andere Hunde als lustiges "Spielzeug", mit dem machen kann, was man will. Sensibele Rasse wie meine Shelties flüchten eher / suchen Schutz. Labrador und Golden neigen eher zum fiddlen, können erwachsen aber dann auch einfach nur total relaxt werden.


    Ich denke, es sind vor allem die entweder erwachsen ernsthaften Hunde und auf der anderen Seite die sensibelen, die mit so einem "möglichst viel Kontakt" - Konzept am wenigsten umgehen können (oder irgendwann halt für den Halter unschöne Verhaltensweisen auspacken)

  • Aber noch eine Querfrage: ist eine problematik mit anderen Hunden kontrollierbarer wenn man im Welpenalter viel mit anderen Hunden in KOntakt kommt?

    Nicht "viel mit anderen Hunden in Kontakt" ist wichtig , sondern "viel mit den richtigen Hunden Kontakt" ist wichtig. Das macht sogar bei Hunden mit rassetypischer Neigung einen entscheidenden Unterschied (abgesehen davon wurden dir diese Rassen nicht wirklich vorgeschlagen hier), denn auch die müssen angemessene Kommunikation mit Artgenossen erlernen.

    Wer meint jeden Tag Hundewiese mit typischer Ingroupdynamik sozialisiere einen Hund besonders gut, erreicht das Gegenteil.

    Nicht zuviele Hunde auf einmal, nette und desinteressierte, Temperament muss stimmen und man muss ein Auge dafür haben, ob die Hunde nun gerade einen Konflikt versuchen wegzuhampeln, Mobbingparteien bilden oder tatsächlich harmonieren. Auch die orte müssen wechseln- reizarme Gebiete, reizdichte Gebiete, angeleint, Freilauf etc.


    Das erfordert ein gewisses Einschätzungsvermögen.

  • Morelka


    Tierschutzhund als erster Hund zu Kindern find ich schwierig bis dringend abratenswert.

    Vorallem in der Kategorie mittelgroß bis groß.

    Auslandstierschutzhund grundsätzlich, bei Erst Hundehalter mit Kind, das ist ne riskante Nummer. Inlandstierschutzhund hm...ja.. vielleicht. Nicht jede Rasse und nicht jede Herkunft und mit vorab etwas kennen lernen.

  • Morelka


    Tierschutzhund als erster Hund zu Kindern find ich schwierig bis dringend abratenswert.

    Vorallem in der Kategorie mittelgroß bis groß.

    Auslandstierschutzhund grundsätzlich, bei Erst Hundehalter mit Kind, das ist ne riskante Nummer. Inlandstierschutzhund hm...ja.. vielleicht. Nicht jede Rasse und nicht jede Herkunft und mit vorab etwas kennen lernen.

    Ja, die Vorurteile sind halt bombenfest einbetoniert... schade. :verzweifelt:

  • Nach dem Lesen deines Eröffnungsbeitrages stand mir auch das Bild eines Labrador oder Golden Retrievers vor Augen. Da würde wirklich alles gut passen. Gerade auch, wenn ihr Interesse an Dummyarbeit habt und Gewässer in eurer Nähe, wo der Hund schwimmen kann. Auch als Teilzeit-Bürohund, der mit anderen Menschen kein Problem haben soll, ebensowenig wie mit Kinderbesuch.

    Daß eine Rasse gut in bestimmte Lebensverhältnisse passt und dort auch beliebt ist, ist ja nichts Negatives. Ein Jäger kauft sich ja auch keinen Barsoi oder Hovawart, nur um sich von der Masse abzuheben, sondern eben einen Jagdgebrauchshund.
    Familienbegleithunde sind keine langweiligen Schlaftabletten, sondern einfach Hunde, die gut mit den speziellen Anforderungen eines mitunter lebhaften Familienlebens zurechtkommen.


    Jeder Hund mit gesunden Sinnen ist im Grunde wachsam und macht seine Leute aufmerksam, wenn etwas Ungewohntes passiert, die allermeisten bellen auch, egal welche Rasse. Der eigentliche Wachtrieb im Sinne von Verteidigungsbereitschaft ist etwas, was man mit Familie (Kinderbesuch usw) gar nicht so gerne haben wil. Es kann leicht dazu führen, daß der Hund dauernd weggesperrt werden muß.


    Dagmar & Cara

  • Tierschutzhund als erster Hund zu Kindern find ich schwierig

    Es gibt nur selten Hunde in Tierheimen, die zu Kindern abgegeben werden. Da das jüngere Kind des TE erst 5 Jahre alt ist, wird es keine große Auswahl geben.


    Dagmar & Cara

  • Morelka


    Ich habe (Auslands) Tierschutzhunde und ein Kleinkind.

    Ich denke doch, dass ich etwas in der Materie drin stecke. Hund 1 würde nach 2 Monaten nach einem Vorfall mit Kind abgeben und landete bei mir, Hund 2 war ein Übersprungsschnapper, Hund 3 ist angstaggressiv gegen Menschen und Tiere.


    Nicht soooo super, wenn man davon überrascht wird und einem noch das Rüstzeug fehlt damit umzugehen.

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