katastrophale Hundebegegnungen

  • Mit Kind(erwagen) dabei kann erschwerend hinzu kommen, dass Hund Kind und Wagen verteidigt.


    Das finden ja manche Hunde gar nicht so prickelnd, wenn da was Fremdes an "ihr" Kind kommt.

  • Mit Kind(erwagen) dabei kann erschwerend hinzu kommen, dass Hund Kind und Wagen verteidigt.


    Das finden ja manche Hunde gar nicht so prickelnd, wenn da was Fremdes an "ihr" Kind kommt.

    Hm das könnte schon sein. Aber ansonsten zeigt sie null Verteidigungswillen dem Baby gegenüber. Geht sie nix an. Sie ist von Hundebegegnungen einfach überfordert und so etwas ist dann natürlich richtig kacke.

  • Ich muss den Thread leider wieder aufwärmen. Bisher hat sich nicht viel an ihrem Verhalten geändert.

    Im letzten Monat hatten wir 3 Trainerstunden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten da mit Click für Blick. An guten Tagen hält sie 10 Meter mit Leberwurst aus, an schlechten Tagen ist sie bei 50m schon nicht mehr ansprechbar.

    Ehrlich gesagt fehlt mir die Vorstellungskraft was genau Du da übst. Kannst Du das mal genau beschreiben?

  • Wir, bzw. Milo (und offenbar auch einige seiner Geschwister) haben eine ähnliche Baustelle, haben auch schon viel versucht und viel gelesen. Auffallend war, dass er in der Hundeschule im Arbeitsmodus auf engstem Raum viel gelassener auf andere Hunde reagiert. In der Stadt drehen wir um, bis der Abstand für ihn okay ist. Dann ist er mittlerweile auch ansprechbar. Wir haben einen Befehl für „bei Fuß sitzen“ eingeführt, das klappt gerade echt gut. Dafür gibt’s dann auch Leckerlis. Durch Übungen in der Bewegung, die er auswendig kennt, kann er sich danach auch mittlerweile schnell wieder beruhigen. Für die wirklich überraschenden Situationen (die ich ansonsten absolut zu vermeiden suche), habe ich mit Milo eine isometrische Übung zu Hause trainiert (Hand an Schulter), und das tut ihm draußen oder bei Aufregung auch echt gut. Aus seinen Augen betrachtet ist die Welt hier mitten in der Stadt auch voller Reize, eine Zeitlang bin ich mit ihm nur auf eine immer leere Wiese oder zu Zeiten gegangen, wo er so reizarm wie möglich laufen konnte (war eh trotzdem noch viel los).

  • Ich muss den Thread leider wieder aufwärmen. Bisher hat sich nicht viel an ihrem Verhalten geändert.

    Im letzten Monat hatten wir 3 Trainerstunden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten da mit Click für Blick. An guten Tagen hält sie 10 Meter mit Leberwurst aus, an schlechten Tagen ist sie bei 50m schon nicht mehr ansprechbar.

    Ehrlich gesagt fehlt mir die Vorstellungskraft was genau Du da übst. Kannst Du das mal genau beschreiben?

    Wir sehen einen Hund auf Entfernung. Wenn sie ruhig guckt, kommt das Markersignal und Belohnung.

    Der Trainer hat vorgeschlagen unser "schau!" zu nutzen. Da guckt der Hund mich an und wird belohnt. Ich merke aber immer wieder, dass sie das nicht schafft, aber sich durch das Markersignal mir zuwenden kann.

    Wenn ich ihre Aufmerksamkeit habe, gehen wir entweder weiter, drehen um oder zergeln etwas.

  • Klingt unentspannt. Also, insgesamt. Ich würde darauf hintrainieren, dass Dein Hund es schafft die anderen Hunde erst mal entspannt anzuschauen und wegzuschauen, egal wohin. Zergeln oder so was würde ich nicht, das baut ja wieder Spannung auf. Das "Mensch anglotzen" würde ich ganz weglassen. Dass bringt meist mehr Stress in die Situation als Verbesserung.

  • Wir, bzw. Milo (und offenbar auch einige seiner Geschwister) haben eine ähnliche Baustelle, haben auch schon viel versucht und viel gelesen. Auffallend war, dass er in der Hundeschule im Arbeitsmodus auf engstem Raum viel gelassener auf andere Hunde reagiert. In der Stadt drehen wir um, bis der Abstand für ihn okay ist. Dann ist er mittlerweile auch ansprechbar. Wir haben einen Befehl für „bei Fuß sitzen“ eingeführt, das klappt gerade echt gut. Dafür gibt’s dann auch Leckerlis. Durch Übungen in der Bewegung, die er auswendig kennt, kann er sich danach auch mittlerweile schnell wieder beruhigen. Für die wirklich überraschenden Situationen (die ich ansonsten absolut zu vermeiden suche), habe ich mit Milo eine isometrische Übung zu Hause trainiert (Hand an Schulter), und das tut ihm draußen oder bei Aufregung auch echt gut. Aus seinen Augen betrachtet ist die Welt hier mitten in der Stadt auch voller Reize, eine Zeitlang bin ich mit ihm nur auf eine immer leere Wiese oder zu Zeiten gegangen, wo er so reizarm wie möglich laufen konnte (war eh trotzdem noch viel los).

    Den Arbeitsmodus gibt's hier auch in der Junghundestunde. Komischerweise auch schon seit der ersten Stunde.

    Ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass wir Menschen da auch im Arbeitsmodus sind und uns voll auf den Hund konzentrieren. Außerdem passiert ja auch nix überraschendes, wie Hund kommt um die Ecke.

  • Den Arbeitsmodus gibt's hier auch in der Junghundestunde. Komischerweise auch schon seit der ersten Stunde.

    Ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass wir Menschen da auch im Arbeitsmodus sind und uns voll auf den Hund konzentrieren. Außerdem passiert ja auch nix überraschendes, wie Hund kommt um die Ecke.

    Diese Situation schult den Hund halt überhaupt nicht darin sich mit dem Alltag auseinanderzusetzen. Wie Du schon sagst, ist der Hundeplatz quasi die abgeschlossene Tupperdose und meist wird daraufhingearbeitet, dass der Hund sich blooooooooooooooß nicht umguckt. Immer schön den Mensch anstarren und von dem beschäftigt werden. Wie soll er da lernen mit den Dingen drumherum klarzukommen?

  • Klingt unentspannt. Also, insgesamt. Ich würde darauf hintrainieren, dass Dein Hund es schafft die anderen Hunde erst mal entspannt anzuschauen und wegzuschauen, egal wohin. Zergeln oder so was würde ich nicht, das baut ja wieder Spannung auf. Das "Mensch anglotzen" würde ich ganz weglassen. Dass bringt meist mehr Stress in die Situation als Verbesserung.

    Ja ist auch unentspannt.

    Wie trainiere ich denn entspanntes Hingucken deiner Meinung nach? Einfach irgendwo hingehen und angucken? Gut okay. Und wenn sie dann austickt?


    Die Junghundestunde fand auf einem öffentlichen Parkplatz statt, sonntags. Also nicht ganz abgeschottet. Da kam auch so immer mal ein Auto, Fahrrad, Rollstuhl oder Hund vorbei.

    Augenmerk war da auch nicht hauptsächlich auf Hundebegegnungen, war aber Bestandteil.

  • Ich habe konsequent und beharrlich darauf hintrainiert, dass Bertha hinter mir bleibt. Wenn die Erregungslage nicht so hoch ist, klappt es prima, wenn sie sich aufregt, mache ich einen Bogen und dann gibt es auch mal Management und einen Anraunzer, weil sie ja weiß, was ich von ihr will.

    Geübt habe ich das Zuhause, ohne Hunde, mit Hunden in weiter Entfernung usf. - also gaaaanz langsam mit steigendem Reiz. Parallel auch "schau"-Übungen und die gute alte "Krücke": Futterbeutel tragen am Reiz vorbei. Klappt bei uns prima.


    Das Wichtigste für mich war allerdings: selbst den Raum vor Bertha einzunehmen - und das mit Präsenz und nicht zögerlich. Da musste ich mich selbst auch erst dran gewöhnen - es hat uns beiden und unserer Beziehung sehr gut getan.

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