Hund ist blind, spazieren gehen?

  • Auch ein sehender Hund muss so früh nach Übernahme noch nicht spazieren gehen. Allein die Umstellung ist anfangs mehr als genug Auslastung. Und von genießen ist da zu Beginn meist auch noch keine Spur.


    @Cindychill hat, glaub ich, einen Hund aus ähnlichen Verhältnissen wie Du.


    Ein Hund der außerhalb der Wohnung nichts kennt oder nicht mal Wohnung, weil nur in einer Box gelebt, das ist noch mal eine ganz andere Hausnummer als ein Hund, der halt wenig kennt. Ganz besonders mit Handicap.


    Vielleicht geht sie irgendwann gern spazieren. Ich würde das jetzt noch nicht mal versuchen. Der normale Alltag, den sie grad kennenlernt ist bei so einem Hund schon Reizüberflutung pur.


    Ruhe und Sicherheit vermitteln und sich erst mal kennen lernen. Darauf achten, wo und wie der Hund im neuen Umfeld zurecht kommt und wo es Hilfestellung oder Improvisation bräuchte, das ist auch für Dich anfangs Aufgabe genug.


    Vermutlich würd ich sie eine ganze Weile nur in einer Tasche tragen, wenn sie das toleriert und aushält, wenn zb der Zweithund raus muss und sie mit.


    Spazieren gehen kann man später immer noch probieren. Jetzt muss sie erst mal ankommen und das kann dauern. Ich denke da eher nicht im Bereich von 1, 2 Wochen, sondern wesentlich länger - jedenfalls bei einem Hund der solches Gepäck mit bringt, wie diese Vorgeschichte.

  • @pinkelpinscher

    Danke für deine Antwort.

    Mit dem spazieren gehen werde ich mir noch Zeit lassen, wie du schon sagtest es dauert jetzt alles seine Zeit. Bis sie sich auch wirklich an den Garten etc. gewöhnt hat. Sind ja alles viele neue Eindrücke für sie die sie alle ersteinmal nach und nach vearbeiten muss. Dachte mir nur ich frag jetzt schon mal nach weil es mich so interessiert hat. ?

  • Bzgl. Bindung. Nein. Das ist noch keine Bindung. Was soll der Hund denn machen, außer sich irgendwie an Dir zu orientieren?

    Sie ist komplett von Dir abhängig und lebt von 0 auf 100 in völlig fremder Umgebung.

    Von Animal Hoarding ins Tierheim ins Haustierleben, das ist Extremstress.


    Der Hund versucht zu überleben und wird sich derzeit genau gar nicht auskennen, was da los ist.


    Bindung kann und wird kommen. Aber jetzt ist das Überlebensinstinkt und völlig erschlagen sein voll allen neuen Eindrücken.

  • lass sie sich eingewöhnen. Bring ihr bei wie sie heisst und wie sie dich immer findet. Kleines Glöckchen irgendwo an deinen Klamotten kann helfen. Und wenn du merkst sie kommt besser klar dann geht ruhig ein paar Schritte vor die Tür und lass sie neben dir laufen. Wieder Namen und zu dir rufen und schön loben. Und zack wieder auf den Arm.


    So wie du sie beschreibst, ist sie derzeit natürlich noch arg im Stress aber ein Mimöschen scheint sie auch nicht zu sein. Also ankommen lassen und dann doch fordern und fördern.


    Hab Geduld und vergiß nicht das für die Kleine die gleichen Regeln gelten wie für die gesunden Hunde bei euch!

  • Ich würde schon gleich mit ihr rausgehen - kurze Runden, immer mal wieder, als Anregung, die Nase einzusetzen. Nicht erst Schongang, und hinterher dann "Hilfe, was ist das", weil die die Umgebung nicht kennenlernen durfte. Tasche nur für'n Notfall, als Rückzugsort, wenn sie verunsichert ist oder ihr was zu viel wird.

    Der Hund ist blind, nicht todsterbenskrank! Also ermutige sie, ihre Welt zu erobern, zeig ihr die Wege, nach sie auf Spannendes aufmerksam, und gib ihr dabei über eine Leine die Sicherheit, daß Du immer da bist.

    Ich würde viel eher Hundebegegnungen meiden- ein blinder Hund kann die Körpersprache des Gegenübers oft nicht einschätzen, das verunsichert, und: ein blinder Hund, der auf Geräusche lauscht, guckt dabei oft sehr konzentriert, was beim Gegenüber wie Starren ankommt, also unhöflich wirken kann. Da sind Kommunikationsprobleme vorprogrammiert.

    Hab kein Mitleid- das braucht sie nicht! Sondern zeig ihr die Welt, hab Freude mit ihr, erobert Euch einen gemeinsamen Alltag, nimm die Herausforderung an!

    Viel Spaß! ;-)

  • BieBoss

    Das stimmt natürlich auch total was du sagst. Da gehen die Meinungen auseinander, hmm..

    Das mit dem konzentriert schauen stimmt wirklich 1 zu 1. Das es dann wie anstarren rüber kommt. Selbst ich hab ab und zu das Gefühl wenn sie meinen Ersthund so ansieht das sie gleich jeden Moment schnappen will aber das ist nicht so, dafür kann sie ja nichts.

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