Wie sieht euer "Anschiss" aus?
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Allein der Begriff "Anschiss des Jahrhunderts" sagt ja schon, wie häufig so was vorkommt.
Ein Notfall-Stopp ist für mich noch mal was anderes, das wäre etwa der laut (wir sind ja Menschen) und plötzlich, vielleicht sogar hart kommende Rückruf/Stoppsignal/LassEs oder ähnliches. Während ein Anschiss schon bewusst passiert, weil der Hund gerade eine Grenze so was von überschritten hat
Von daher kann ich guten Gewissens sagen, so einen Anschiss bekommen meine Hunde - wenn überhaupt - dann höchstens 2-3 mal im Leben ab. Zum Beispiel Pünktchen, als sie als halbstarker Gernegroß gemütlich auf mir lag, ich sie runter schicken wollte weil ich mal kurz aufstehen wollte, und die kleine Kröte knurrt kurz und schnappt deutlich merkbar nach mir. Das gab einen Anschiss, der sich gewaschen hatte: Ich hab sie nicht ganz sanft von mir runtergeschubst, bin mit deutlich drohender Ansprache auf sie zu und hab sie dabei mit bösem Blick fixiert, mich leicht über sie gebeugt, kurz: Die ganze Palette der ausdrucksmäßigen Drohung ausgepackt. Und zwar so deutlich, bis sie ebenso deutlich beschwichtigt hat. Botschaft angekommen, dieses Thema war für alle Zeiten vom Tisch. Nach mir wird nicht gebissen wenn ihr etwas nicht passt, basta!
Und genau das ist es, was in meinen Augen diesen Superanpfiff von allem anderen unterscheidet. Normalerweise kommunizieren wir eher fein, ich achte gut auf kleine Rückmeldungen meines Hundes, das ist eher wie eine Unterhaltung. Selbst dann, wenn wir über irgendwas diskutieren. Wenn mein Hund aber einen solchen Klopper bringt, dass es für meine Begriffe richtig jenseits jeder Diskussion ist, dann kommt der Anschiss - und den ziehe ich bis zu einem Punkt durch, wo mein Hund mir klipp und klar signalisiert, dass diese Botschaft definitiv angekommen ist. Es sind somit die einzigen Momente im Leben meines Hundes wo ich ihn bewusst dazu bringe, sich leicht abzuducken, die Ohren zurückzuklappen und sonstige Beschwichtigungsgesten zu zeigen. Wie gesagt - das sind absolute Ausnahmen. Pünktchen, die kleine Rockerbraut, hat das zwei mal in ihrem Leben abbekommen, Glenny gar nicht, Kaya einmal, und bei Sandor war es ein Versehen weil er viel sensibler ist als man denken sollte. (Er hatte mich im übermütigen Beutespiel aus Versehen ziemlich deftig in den Finger gehackt; ich hab mit einem autsch zurückgezogen (das war der reflexmäßige Abbruch, der noch nix weiter ausgemacht hätte), mir mein Loch im Finger angeschaut, und mit gleichermaßen Verblüffung wie Empörung den Krümel angepflaumt "nun pass doch gefälligst auf, wo du deine Zähne lässt!" Das Ergebnis: Er hat beschwichtigt, was ich gar nicht provozieren wollte, und wollte erst mal das besagte Spieli gar nicht mehr aufnehmen. Ich hab dann erst mal einige Minuten gebraucht, bis er es wieder geholt hat, und selbst dann hat er es mir lieber vor die Füße gespuckt... So schnell kann das also manchmal gehen mit diesem Superanpfiff
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“Sag mal, SPINNST DU? WAS SOLL DAS?”
Ich hebe aber selten die Stimme, da Gino auch so ein Sensibelchen ist und sofort beschwichtigt.
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Anschiss ist für mich rein verbal, den hört man bei mir definitiv was weiter im Umkreis
Da gibt es auch durchaus wüste Beschimpfungen
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Bei uns ist das irgendwas in die Richtung "ICH GLAUBE DIR HAKTS!!!", gelegentlich "ARI, DU KLEINES AAS! ICH WARNE DICH!" und kommt tatsächlich immer wieder mal vor.
Bei Cashew brauche ich das wirklich nur ganz selten, der lässt sich meist mit etwas gehobener Stimmer und strengerem Tonfall problemlos stoppen. Collie halt.
Ari ist da komplizierter. Der kriegt halt entweder einen verbalen Anschiss wie oben genannt (weil weniger bei ihm einfach abperlt) und wird je nachdem zusätzlich körperlich abgedrängt.
Das wirkt ganz gut, geht allerdings selten ohne "Back Talk" von statten.
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Keine Ahnung was ich brülle , auf jeden Fall ist es laut, klar und deutlich
. Es kommt nicht oft vor, aber selbst mein Sensibelchen versteht es und nimmt es mir nicht krumm. Und das wo er sich sonst schon verzieht wenn ich nur mit dem PC schimpfe, früher mit den anderen Hunden hier ging meckern überhaupt nicht. Aber wenn Gefahr in Verzug ist beeindruckt ihn der "Anschiss" nur insofern das er abbricht. Hund ist wohl klüger als ich und kennt den Unterschied.
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Den wirkungsvollen Anschiss kriege ich eh nur hin, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht, oder sowas in dieser Größenordnung. Ich schreie dann schon ein wenig lauter, aber nicht das beeindruckt Vicky, sondern die Dringlichkeit in meiner Stimme.
Ansonsten sind Korrekturen/Anschisse bei ihr schwierig zu platzieren, sie verwandelt sich dann in Teflon. Rindertreibhund halt. Wer mit Tieren klar kommt, die mehr als eine Tonne wiegen, lässt sich doch durch ein tobendes Menschlein nicht beeindrucken. Wenn das Timing und meine Fokus stimmen, braucht es nicht viel, da reicht aufstampfen oder etwas schärfer den Namen sagen.
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Hira hat bisher einmal einen riesen Anschiss kassiert.
Ich habe extrem laut gedonnert: "Was soll das?!!!" Und sie am Nackenfell gepackt. Sie hat sich gleich auf den Rücken gelegt und nicht mehr gerührt. Ich dachte dann gleich: "Ohman, typisch sensibler Schweizer, jetzt bin ich wieder zu weit gegangen." Aber die Situation war wirklich gefährlich.
Lucky war als er jung war da deutlich härter im Nehmen. Bei ihm hab ich das mal gemacht und er hat mich (damals aber schon etwas älter und in der Pubertät) angeknurrt und wollt in den Arm beißen, der ihn festhielt.
Terrierbiest halt.
Heute reagiert er auf kleinste Korrekturen. Wenn ich Hira anmurre, sie das gern mal ignoriert, ist er derjenige der direkt ins Platz geht und beschwichtigt, wenn ich beide an der Leine habe.
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