Ersthundehalterfragen: Belohnung versus Bestechung versus besondere Belohnungen

  • ein angedeuteter Griff an die Leckerchentasche und zack sitzt das Tier :pfeif: . Wie geht das besser?

    Ich schätze, da hast du dir schlicht eine hübsche Fehlverknüpfung eingebaut. Und das geht ganz leicht: Man meint, der Hund kann es schon, und belohnt entsprechend nicht mehr. Dann probiert man es, und es klappt nicht. Also wird zurückgegriffen auf das Locken, und siehe da, es geht wieder. Botschaft an den Hund: Wenn du den Keks vorher siehst, besteht die Hoffnung auf eine Belohnung; siehst du ihn nicht, gibt es auch nix, also brauchst du gar nix anzubieten. :ka:


    Die einfache Lösung: Die Belohnung nicht zu früh abbauen, dafür aber sehr früh darauf achten, dass sie erst auftaucht sobald der Hund das erwünschte Verhalten zeigt. Und vor allem: Wenn du das Signal (also das "Kommando") einführst, dann achte auf die zwei Stolperfallen Reizkombination und Reizüberschattung. Reizkombination bedeutet, dass du zwei Dinge gleichzeitig als Signal einführst und der Hund denkt, die gelten nur zusammen. Beispiel "Sitz + erhobener Zeigefinger": Hier kann es passieren, dass der Hund sicher ist, das gehört zusammen. Allein das Wort oder allein der Finger sind dann in seiner Welt was anderes, und er reagiert entsprechend nicht darauf. Öfter noch kommt es zur Reizüberschattung: Von mehreren Signalen wird nur eines vom Hund wahrgenommen. Beim Sitzbeispiel würde er also vielleicht nur das Handzeichen sehen, aber das Wort nicht wahrnehmen - das wird überschattet. Also setzt der Hund sich, wenn er den Finger sieht, aber nicht, wenn er nur das Wort hört. Und genau so was bauen sich viele mit dem Griff zur Kekstasche. Der Hundehalter konzentriert sich darauf, Sitz zu sagen, und greift dabei schon mal zur Tasche. Der Hund nun sieht vor allem den Griff, und überhört das Sitz. Folglich setzt er sich, wenn er sieht wie du zur Tasche greifst, aber nicht, wenn du Sitz sagst.

  • Zum Klicker: öhm ich bin damit zu ungeschickt, dieses klick und dann sofort Leckerchen bei der Hand haben und reinstopfen :skeptisch:, schwiiiieeerig. Mein Markerwort super kann ich so ausdehnen, dass ich das Leckerchen dann rausgekramt habe. :roll:

    SanSu ich sage schon Sitz, aber er führt es dann eben nicht aus sondern rennt rum, bellt usw, sobald er sieht, dass ich meine Hand in Richtung Leckerchen bewege sitzt er wie ne Eins:pfeif:, ja, der Hund ist schlauer als ich :D. Mit dem Lobewort und dann selbst auflösen passiert uns auch, müssten wir konsequenter sein.


    Hundetraining ist auf jeden Fall nicht so ohne, die Sache mit dem Timing muss man echt erst mal lernen.:nicken:

  • Zum Klicker: öhm ich bin damit zu ungeschickt, dieses klick und dann sofort Leckerchen bei der Hand haben und reinstopfen :skeptisch: , schwiiiieeerig.

    Hundetraining ist auf jeden Fall nicht so ohne, die Sache mit dem Timing muss man echt erst mal lernen.

    Das war / ist bei meinem Schatz genau so.

    Der Klick ist die Bestätigung für das, was der Hund getan hat. Ob Du jetzt Holla die Waldfee sagst oder klickst, ist eeeeigentlich egal.


    Mein Schatz hat unserm Spitz mitteln Klicker beigebracht, in den Kennel zu gehen. Das hat gut geklappt für ihn weil er sich da nur auf ein Dings konzentrieren musste.

    Aber so unterwegs oder so würde ich es ihm schon gar nicht antun wollen.


    Mit dem Lobewort und dann selbst auflösen passiert uns auch, müssten wir konsequenter sein.

    Guck mal:


    [media]https://youtu.be/tKHTYneseaw[/media]

  • Bislang hab ich eher die Erfahrung gemacht das alle Hunde auch ohne leckerlies Dinge lernen. Positives Verhalten naja ich lobe mal oder streichele oder ich hab Spaß mit dem Hund und freu mich an ihm. Ganz generell zeige ich dem Hund was ich nicht möchte und alles was ich nicht kommentiere ist in Ordnung.


    Wenn der Hund jetzt über nen Baumstamm balancieren soll oder wo rüber springen freu mich mich wenn er es gemacht hat :) aber kekse brauch s da halt nicht.

    Dann hattest du anscheinend bis jetzt Hunde wo das reicht.


    Unsere alte Hündin war ähnlich. Streicheln, positive Stimmung untererseits und Aufmerksamkeit auf sie gerichtet,... hat gereicht und sie war mit Freude dabei, weil das die größte Belohnung für sie war. Toben und raufen stand an 2. Stelle.


    Tickt aber nicht jeder Hund so, deshalb sollte man da immer flexibel sein und sich auf den Hund einstellen. Sag niemals nie.


    Für Kami wäre streicheln eine Bestrafung. Wenn du sie für ein Sitz streicheln würdest, kannst du sicher sein, sie macht es irgendwann nicht mehr. In entspannten Situationen kuscheln ist was anderes, aber einfach nur Streicheln - nein Danke.


    Sie ist ein eher selbstständiger Hund, dabei aber sehr sensibel. Sie macht nichts für einen, weil sie weiß es bereitet einem Freude. Will to Please wie es so schön heißt, besitzt sie nicht.


    Da könntest du dich noch so sehr freuen. Wenn du freudig versuchen würdest das Tier zu annimieren, kann es passieren das sie dich einfach stehen lässt.


    Gleichzeitig ist sie aber wahnsinnig sensibel. Ein harter Abbruch wäre hier schon, ich drehe mich um und gehe eine Schritt auf sie zu. Bei allem was darüber hinaus geht, zeigt das Tier sonst massives Meideverhalten auch nicht schön.


    Heißt nicht, das man für jedes Sitz einen Keks reinschieben muss, aber es sollte sich ab und zu lohnen, damit sie Sachen zuverlässig ausführt.


    Da tickt also jeder Hund völlig anders. Trotzdem ist ihre Bindung zu uns sehr gut, sie vertraut mir,... Aber sie ist einfach ein völlig anderer Typ Hund.


    Was ein Hund als Belohnung empfindet ist völlig individuell.

  • Bislang hab ich eher die Erfahrung gemacht das alle Hunde auch ohne leckerlies Dinge lernen. Positives Verhalten naja ich lobe mal oder streichele oder ich hab Spaß mit dem Hund und freu mich an ihm. Ganz generell zeige ich dem Hund was ich nicht möchte und alles was ich nicht kommentiere ist in Ordnung.


    Wenn der Hund jetzt über nen Baumstamm balancieren soll oder wo rüber springen freu mich mich wenn er es gemacht hat :) aber kekse brauch s da halt nicht.


    Und sie lernen ja eben auch durch Nachahmung also versuche ich nachahmenswert zu agieren. Lernen ist einem Hund von Natur aus gegeben und auch die Freude daran

    Erziehung.

    Funktioniert einwandfrei.

    Wenn man einen Hund ausbilden möcht ist das dann ein wenig anders und je höher man ausbildet um so fragiler die Belohnung.


    Ich sag mal so.


    Ein BC am Vieh hat als Belohnung: zum Beispiel: "eine Flanke laufen".

    Das ist aber schon Hochschule.

    :lachtot:


    Ob man diese Belohnung nun will oder nicht, sie ist da:lachtot:

  • Die einfache Lösung: Die Belohnung nicht zu früh abbauen, dafür aber sehr früh darauf achten, dass sie erst auftaucht sobald der Hund das erwünschte Verhalten zeigt.

    DAS ist das vermeintliche Geheimnis!

    Genau!

  • Bislang hab ich eher die Erfahrung gemacht das alle Hunde auch ohne leckerlies Dinge lernen. Positives Verhalten naja ich lobe mal oder streichele oder ich hab Spaß mit dem Hund und freu mich an ihm. Ganz generell zeige ich dem Hund was ich nicht möchte und alles was ich nicht kommentiere ist in Ordnung.


    Wenn der Hund jetzt über nen Baumstamm balancieren soll oder wo rüber springen freu mich mich wenn er es gemacht hat :) aber kekse brauch s da halt nicht.

    Dann hattest du anscheinend bis jetzt Hunde wo das reicht.

    wenn es dir mit dieser Annahme besser geht ist mir das recht.


    Es ist einfach so das für das was ich von meinen Hunden (gasthunden) brauche leckerlies nicht nötig sind. Es sind familienhunde , alltagsbegleiter (Stadt, Land , Fluss ? (Tretboot oder Fähre) Sie können auch Tricks aber das ist zum Spaß. Sonst reicht genau Erziehung und darauf bezieht sich der Eingangsbeitrag nehm ich mal an.

  • Gegenfrage; warum soll man nicht mit Leckerchen arbeiten, wenn der Hund auf Fressbares abfährt?

    Die Erziehung geht mit Futterbelohnung viel leichter und ich weiß, wovon ich spreche.

    Einen Hund, der auf Futter überhaupt nicht anspricht, hatte ich vorher.


    Eine Gassibekannte von mir war auch immer der Meinung, daß man komplett auf Futterbelohnungen verzichten könnte.

    Tja, und dann kam der Supergau in Form des Bäuerleins auf seinem rasenden Trecker angebrettert. Hund der Bekannten stand mitten auf dem Feldweg und Bäuerlein sah nicht so aus als würde er bremsen. Der Hund wurde gerufen und gerufen und nichts tat sich, während meine Hünndin schon längst angeleint neben mir saß.


    Also ehrlich, wenn neben mir die Steppe brennt, ist es mir wurschtegal wie ich meinen Hund zu mir bewege. Ob ich nun mit Futter locke oder Halleluja brülle, Hauptsache, der Hund kommt.

    Mittlerweile wird aber auch mit dieser Hündin über Futterbelohnung gearbeitet und der Rückruf klappt jetzt auch.


    Übrigens kommt meine Hündin auf rufen auch wenn es keine Belohnung gibt oder ich damit locke. ;)

  • Hier wird auch mal bestochen.

    Wenn "Gefahr in Verzug ist" dann besteche ich, was das Zeug hält....nur leider sind die Border zu schlau..


    Da geift Erziehung und Ausbildung besser.


    Beim Mudi (Spitz inneliegend) war Bestechung immer geil! IMMER!

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