Welpen vor aggressiven Hunden schützen

  • Weil das prophylaktische Androhen von Eskalation als Rat kam, mal meine Erfahrung von der anderen Seite. Als vor einigen Jahren neue Nachbarn mit zwei kleinen Jungs im Nachbarhaus einzogen, wurde mir als "Kampfhundbesitzerin" gleich mal mitgeteilt, was mir und meinen Hunden blüht, wenn sie vom Weg auf das uneingezäunte Grundstück geraten. Mir wurde verboten, im 200 m Umkreis des Hauses die Hunde überhaupt abzuleinen, obwohl das durch kommunale oder sonstige Satzungen 0 abgedeckt war. Das war NICHT hilfreich für eine gedeihliche Nachbarschaft.


    Zum Glück haben wir dann doch durch Miteinandersprechen eine Übereinkunft gefunden. Ich achte darauf, daß die Hunde Abstand zu den Kindern halten, leine sie im Zweifel vorausschauend an, die Nachbarn wirken auf ihre Kinder ein, die Hunde hinter dem Zaun nicht zu ärgern. So sind wir doch noch Freunde geworden.


    Wäre ich die Nachbarin mit dem "bösen" Schäferhund, würde ich das Gespräch auch bedeutend positiver sehen als die Androhung des 1,5 m Loches! Und ich würde zusammen mit der TE eine Lösung suchen.

  • Ich wäre auch erstmal für ein nettes Gespräch. Du hast jetzt beim beschrieben der Situation nicht den Eindruck gemacht als wäre die Dame von vorn herein uneinsichtig und vielleicht ist ihr auch gar nicht so wirklich bewusst wie bedrohlich das für andere erscheint.


    Abwehrspray finde ich nicht so praktisch da man immer aufpassen muss dass man nicht selbst oder der eigene Hund was abbekommt. Ich bin derzeit wieder vermehrt mit Wasserflasche unterwegs (die von activeO2 sind super) um fremdhunde abzuwehren wenn sie sich nicht mit Gebrüll weg schicken lassen.

  • Darf ich mal fragen, wie ihr erkennt ob ein Fremdhund in TÖTUNGSABSICHT vor dem eigenen Hund steht?


    Kundige Hundetrainer benötigen für so eine Aussage ein bisschen mehr als Rumgeprolle an der Leine und nehmen sich dafür idR einiges an Zeit. |)

  • Was macht man denn da?

    Treten!

    Hochnehmen würde ich den Welpen auf keinen Fall, sonst kann es passieren, daß der Schäferhund an dir hochspringt und dich zu Fall bringt.

    Und auch mit Maulkorb könnte er einen kleinen Welpen verletzen. Es reicht schon aus, wenn er sich auf den Welpen schmeißt, um ihm die Knochen zu brechen.


    In solchen Situationen trete ich wirklich zu. Das Gespräch erfolgt dann hinterher und ist meistens von meiner Seite aus nicht nett.

    Die HH weiß schließlich genau, wie ihr Hund drauf ist.

  • Jetzt rein informativ gefragt:
    Eine unserer Nachbarn haben einen Australian Shepherd, Dame ca. 8 Jahre alt. Unsere erste Begegnung war so: Die beiden Hunde haben sich entdeckt, der Australian Shepherd war auf ihrem Grundstück. Die haben sich gegenseitig beschnuppert. Dann lief der Australian Shepherd kurz weg und kam wenige Sekunden später mit ihrem Spielzeug wieder und legte es Heli vor die Pfoten. Und sie wird dann aggressiv reagieren, wenn ich sie mal über den Zaun werfe?

    Oder wie viel "Schaden" kann denn so ein kleiner Kläffer - ich glaube, es ist ein Malteser - tatsächlich anrichten? Ich glaube, der Schäferhund ist da eine Nummer gefährlicher.

    Ich würde es jetzt nicht so toll finden, wenn ich mit Lucy im Garten bin und plötzlich ein Hund über unseren Zaun geflogen kommt ;)


    Lucy verteidigt den Garten nicht (also bisher zumindest nicht) - da hättest Du wahrscheinlich Glück und der Hund würde freundlich begrüßt.

    Aber ich wüsste ja nicht, wie der fremde Hund so drauf ist und würde mich deshalb erst mal erschrecken.


    Außerdem es gibt viele Hunde, die es einfach völlig daneben finden, wenn fremde Hunde/Menschen plötzlich im Garten stehen.

    Und wenn der Hund einfach über den Zaun geflogen kommt, gibt es ja auch vorher kein vorsichtiges Annähern, Bogen laufen oder ähnliches.


    Auch, wenn der andere Hund sehr klein ist, kann er Deinen Hund z.B. zwicken.

    Oder, Dein Hund geht auf die Streiterei ein und verletzt dann seinerseits den Hund - bei einem größeren Gewichtsunterschied muss das ja gar nicht wirklich böse gemeint sein. Da kann "runterdrücken" schon Verletzungen bedeuten.


    Und da Du ja auf der anderen Seite vom Zaun stehst, kannst Du ja auch erst einmal nicht eingreifen ;)


    Und für den Halter bedeutet das dann ja auch Stress - wenn man einen hundesicher eingezäunten Garten hat, geht man ja nicht davon aus, dass im Garten plötzlich eine Rauferei stattfinden könnte und ist dann vielleicht ganz ohne Vorwarnung in dieser Situation.

    Und dann ist man schnell von "entspannt auf dem Liegestuhl liegen" bei "Hunderauferei trennen" - und da würde ich mich richtig schlimm erschrecken und wäre im ersten Moment auch ziemlich sauer.



    Für den NOTFALL ist das mit dem "über den Zaun werfen" sicher eine gute Idee - vor allem, wenn es ein Garten ohne Hund ist.

    Aber einfach unbesorgt einen Hund in einen Garten mit Hund werfen, finde ich nicht unbedingt empfehlenswert ;)

  • Jetzt rein informativ gefragt:
    Eine unserer Nachbarn haben einen Australian Shepherd, Dame ca. 8 Jahre alt. Unsere erste Begegnung war so: Die beiden Hunde haben sich entdeckt, der Australian Shepherd war auf ihrem Grundstück. Die haben sich gegenseitig beschnuppert. Dann lief der Australian Shepherd kurz weg und kam wenige Sekunden später mit ihrem Spielzeug wieder und legte es Heli vor die Pfoten. Und sie wird dann aggressiv reagieren, wenn ich sie mal über den Zaun werfe?

    Habe ich jetzt oben leider vergessen:


    Nein, der Aussi MUSS nicht aggressiv reagieren - aber es kann sein.

    Auch, wenn er Deinen Hund bei einer vorherigen Begegnung mochte, war die Situation ja ganz anders.



    Aus Menschensicht:

    Ich treffe beim Spazierengehen einen anderen Hundehalter, die Hunde spielen schön zusammen, wir kommen ins Gespräch, der andere Hundehalter hat ähnliche Ansichten usw.

    Dann freue ich mich über den freundlichen Kontakt und würde mir vielleicht sogar gerne ein weiteres Treffen mit dem Hundehalter ausmachen.

    Zu Hause erzähle ich dann, dass ich einen ganz netten Hundehalter getroffen habe usw.



    Dann liege ich abends um 22 Uhr ganz entspannt auf der Couch, schaue meine Lieblingsserie und bin gerade kurz vorm Eindösen.


    Und in diesem Moment reißt der Hundehalter von oben ohne Vorankündigung meine Wohnzimmertür auf und steht vor mir :shocked:



    Egal, wie nett der vorher war - ich würde in dieser Situation ganz bestimmt nicht sagen "oh - wie schön dass Sie hier sind. Was möchten Sie trinken" :lol:


    Ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar - aber vielleicht ein bisschen anschaulich ;)

  • Darf ich mal fragen, wie ihr erkennt ob ein Fremdhund in TÖTUNGSABSICHT vor dem eigenen Hund steht?


    Kundige Hundetrainer benötigen für so eine Aussage ein bisschen mehr als Rumgeprolle an der Leine und nehmen sich dafür idR einiges an Zeit. |)

    Es kommt wohl auf den Hund an. Aber ich habe bis jetzt immer die Beschädigungsabsicht bei fremden Hunden erkannt. Und selbst wenn ich falsch liege, dann interveniere ich lieber einmal zuviel als zu wenig. :D

  • Ich würde auch erstmal nett mit der Dame reden.

    Erstmal sollte man sowas zivilisiert versuchen. Der Dame auch die Folgen klar machen und dass man Angst hat, ohne irgendwelche aggressiven Drohungen loszulassen. Die können nämlich auch das Gegenteil bewirken.

  • Darf ich mal fragen, wie ihr erkennt ob ein Fremdhund in TÖTUNGSABSICHT vor dem eigenen Hund steht?

    Eigentlich ist das völlig zweitrangig, ob der Hund töten oder "nur" beschädigen will.

    Es hat überhaupt kein Hund aggressiv auf meinen Hund loszugehen.


    Wenn das die jeweiligen HH nicht kapieren wollen oder können, die betreffenden Hunde verstehen mich meistens recht schnell.

  • Darf ich mal fragen, wie ihr erkennt ob ein Fremdhund in TÖTUNGSABSICHT vor dem eigenen Hund steht?


    Kundige Hundetrainer benötigen für so eine Aussage ein bisschen mehr als Rumgeprolle an der Leine und nehmen sich dafür idR einiges an Zeit. |)

    Es kommt wohl auf den Hund an. Aber ich habe bis jetzt immer die Beschädigungsabsicht bei fremden Hunden erkannt. Und selbst wenn ich falsch liege, dann interveniere ich lieber einmal zuviel als zu wenig. :D

    Darf ich mal fragen, wie ihr erkennt ob ein Fremdhund in TÖTUNGSABSICHT vor dem eigenen Hund steht?

    Eigentlich ist das völlig zweitrangig, ob der Hund töten oder "nur" beschädigen will.

    Es hat überhaupt kein Hund aggressiv auf meinen Hund loszugehen.


    Wenn das die jeweiligen HH nicht kapieren wollen oder können, die betreffenden Hunde verstehen mich meistens recht schnell.

    Das ist natürlich richtig und verständlich, dass man sich schützen will. Ich mag dieses dramatisierende "in Tötungsabsicht" nur nicht so. :muede:


    Ich würde auch das Gespräch mit der Dame suchen. Sonst habe ich auch schonmal meinen Schlüssel zielsicher an einen Hund befördert, der meidet uns seitdem. ;)

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