Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • Paulaxx

    Ihr habt ja schon mal nen großen Vorteil: Dein Hund kann Hundebegegnungen ohne Leine. Und reagiert nur auf manche Hunde besonders stark. Hier war es anfangs absolut jeder Hund. Und Freilauf mit anderen Hunden, die nicht zum "inneren Kreis" gehören ist weiterhin nicht möglich, ohne einige Vortreffen. Die werden nämlich sonst angegangen, bedrängt und das Galgöchen würde die auch weiterhin zwicken, wo es sie halt erwischt. (Und dabei riskieren, selbst mal gehörig eine aufs Maul zu kriegen). Sprich: adäquates Sozialverhalten immer noch nicht sehr prickelnd.

    So wahnsinnig mühsam Leinenaggression ist, ich find auch wichtig, die Dinge zu sehen, die gut funktionieren. Und bei Euch funktioniert ja schon ne Menge sehr gut. Da kann man drauf aufbauen. Zun Wie gibt es halt verschiedene Ansätze.

  • Woche 33+6

    oder knapp 8 1/2 Monate post Zwangsverpflanzung.

    Das Galgöchen hat gewedelt. Cirka 5,3 Sekunden lang. Morgens, nach dem Weckerläuten, als die Bande mich empfing. Hat es dann aber wieder eingestellt hin zu gewohnter Ruteninaktivität. Son erfreulicher Anblick war ich bestimmt nicht in der Nachfeiernszerknautschung. Kann es ihm also nicht verdenken.

    Die Spiegeltür zur Hölle konnte unlängst zitterfrei schöngefüttert werden. Die ängstliche Hunde erprobte Chiripraktikerin merkte an, so normal habe das Galgöchen noch nie gewirkt (Sie sieht es ja einmal im Monat als Beiwagerl zu Juniors Rückeneinrenkung). Selbst behandelt werden fand es dann doch recht anspannend. Aber es schuppte nicht mehr wie ein explodierender hautkranker Fisch, sondern moderater.

    Und wollte hinterher sehr selbstverständlich was zu fressen ham von der Frau Doktor.

    Gestern tagsüber draußen plötzlich wieder sehr unsicher. Dafür sind die Abenexpeditionen, teilweise in Neuland, das noch nie zuvor ein Galgöchen betreten hat, oft recht gut gelungen.

    Mittlerweile ist das Galgöchen auch so weit, dass man ihm Dinge vermehrt schön füttern kann. Das klappte vorher, vorallem in Bezug auf Menschen, irgendwie nur bedingt. Stresslevel kurzfristig zu hoch oder so. Nun klappt das auf einmal viel flüssiger. Es braucht weniger Berührung und beruhigenden, flächigen Druck auf Rücken oder Brust, kommt mir vor, und kann viel lockerer fressen umd dabei Gruselmenschen aushalten. Vereinzelt kommt es nun von sich aus auf die Idee, mehr herzuschauen, ob ich ne Wurst rüber reiche, wenn da was Schröckliches ist. Also nix mit sicher und gefestigt, abet so ein bisschen Verhaltensbewegung und was neues probieren auch von Seite des Hundes ist da, dünkt mich.

    Kann morgen schon wieder ganz anders sein.

    Letzte Woche hüpfte das Galgöchen ja auch n paar Mal sehr erschrocken wegen irgendwas, das vorher nebensächlich schien und noch nie erschreckend war bzw war die Hüpferei insgesamt eher neu und 3 Tage später war es wieder anders. Es geht hier nix linear. Aber irgendwas tut sich immer.

  • Eins noch, weil es so schön war (bis auf die Fotos aus der miesesten Handykamera der Welt)

    Helle Begeisterung sieht zwar anders aus, aber das Galgöchen konnte, nach anfänglichem Getobe und hinterhältigen Schnappversuchen, die es allerdings nicht umsetzen durfte, über eine Stunde mit und neben der ihm bis dato unbekannten Hündin meiner Schwester spazieren gehen. Und zwar ohne komplett drüber zu sein, trotz anderer Hund und Mensch und anstrengende Betongegend.

    Danach noch fremdhundfreies Wursthetzen im Hundeklo und jetzt Hundebett. Das reicht bis mindestens morgen.

    Gegen Ende der Runde war ja sogar gegenseitiges Beschnuppern und Hund am Hintern drin und zwar ohne Galgöchens Überlegungen zum prophylaktischen Zahneinsatz. Längster "Social Walk" bisher. Sogar streicheln lies sich das Galgöchen ganz kurz von der fremden Schwesterfrau.


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  • Woche 34+6

    Nach Siberian Husky kamen sibirische Verhältnisse.

    Hatte auf pulvrigen Hundeverzückungsschnee als wahrscheinlichen Erstkontakt gehofft. Stattdessen weißer Matsch. Galgöchen fand den doof.

    Derzeit sind unsere Hauptrunden meist abends, wo weniger los ist, aber genug, um zu üben. Denn die Frühlingsmenschen werden wieder kommen und viele Menschen gleichzeitig ist noch immer ein großer Galgöchenstressor.

    Nun ist es aber möglicher, den anzugehen. Seit Hundesichtungen meist ganz okay verlaufen, bleibt mehr Möglichkeit Menschen schön zu füttern. Im eher urbanen Raum besteht echt das Problem: Wo fang ich an? Menschen und Hunde überall und idealerweise müsste der Hund an den Dauerwursttropf, weil man mit Timing und Wurst nicht hinterher kommt.

    Also nächtliche Stadtrunden mit Menschensichtungsfütterung und Hundezonenhopping zur Auflockerung. Irgendwo findet man immer eine, die grade leer ist und wenn man noch nen Kilometer gehen muss.

    Außerdem Erkundungstouren. Gemeinsam wo raufklettern. In interessante Innenhöfe lugen, Mäuseverstecke auskundschaften etc.

    Galgöchens Abrufbarkeit gefällt mir gerade nicht, obwohl ich es vom Stresslevel her meist im hochnormalen Bereich verorte. Zwischendrin ist immer mal die Hörfähigkeit abgeschalten.

    Überlege wieder mehr Trabtraining einzubauen. Dogscooter fahren war ja ursprünglich ne Notlösung für nicht oft genug Freilaufmöglichkeit finden. Bis wir doch ne Fläche fanden, wo es relativ oft geht, also nach ein paar Versuchen kein rollern mehr. Abends/nachts will ich auch nicht, wegen nicht sehen, was man tut und überhaupt tät ich so gern wieder laufen.

    Also Joggen mit Hund. Spaßbefreites Arbeitsjoggen. Kein Gepinkle. Nicht Jagen. Kein Herumrüsseln. Stupides Laufen.

    Ging erstaunlich gut, vorallem wenn man bedenkt, dass ich sicher 1 1/2 oder 2 Jahre nicht mehr gelaufen bin, alte Knie, Raucherhusten und 10 Kilo mehr als früher hab.

    4km strenges Nachtjogging auf wundersame Weise überlebt (ich) Gibt noch Diskussionen um die Leinenposition und Jagdgelegenheiten mit dem Junior, aber das Galgöchen trabte wieder anstandslos mit. Mittelbegeistert, doch ausreichend fokussiert, dass schröckliche Umweltreize ziemlich ausgeblendet waren.

    Sollten wir öfter machen. Außer die Knie sind dagegen. Leinenlösung sollte auch überdacht werden. Canicrossgurt ist doof, wenn Hunde neben einem laufen müssen, nicht voran.

  • Woche 35+1


    Definitiv zuviel Muskelkater, um mit den Hunden zu laufen.

    Also doch den Roller ausgepackt.

    Mittlerweile kann das Galgöchen ohne Ganzkörperverschnallung daneben laufen, besonders, weil es praktisch nicht mehr steigt und nicht mehr wie tollwütig mit Schädel und Vorderbeinen um sich boxt.

    Also Parkrunde. Sonntag ist Park zwar der Horror aller Menschen, die Hunde nicht mögen, Angst vor ihnen haben oder einen Hund mit Artgenossenthema haben, denn da ist öffentliche Parkanlage anscheinend Hundespielplatz und Großraumtoilette. Trotzdem ging es erstaunlich gut, da mitten durch und dran vorbei zu rollern.

    (Highlight war aber ne ältere türkische Dame, die einen heftigen Lachanfall kriegte, als 2 dürre Hunde im Pyjama, eine rotköpfige Frau und ein Riesenroller, der aussieht wie Tom Turbo, an ihr vorbei keuchten. Die war ob des Anblickes sehr vergnügt, kicherte, winkte und zeigte Daumen nach oben und marschierte erheitert weiter. Das hat umgekehrt mich sehr erheitert.)

  • (Highlight war aber ne ältere türkische Dame, die einen heftigen Lachanfall kriegte, als 2 dürre Hunde im Pyjama, eine rotköpfige Frau und ein Riesenroller, der aussieht wie Tom Turbo, an ihr vorbei keuchten. Die war ob des Anblickes sehr vergnügt, kicherte, winkte und zeigte Daumen nach oben und marschierte erheitert weiter. Das hat umgekehrt mich sehr erheitert.)

    Könnte ich genau so ein paar TV Produzenten pitchen. Frau Tom Turbo und die Pyjamadogs ;)

  • (Highlight war aber ne ältere türkische Dame, die einen heftigen Lachanfall kriegte, als 2 dürre Hunde im Pyjama, eine rotköpfige Frau und ein Riesenroller, der aussieht wie Tom Turbo, an ihr vorbei keuchten. Die war ob des Anblickes sehr vergnügt, kicherte, winkte und zeigte Daumen nach oben und marschierte erheitert weiter. Das hat umgekehrt mich sehr erheitert.)

    Könnte ich genau so ein paar TV Produzenten pitchen. Frau Tom Turbo und die Pyjamadogs ;)

    Bei uns im Problemviertel haben mindestens 2 Leute ihr eigenes Trash TV Format. Wundere mich seit Jahren, dass uns noch keiner angesprochen hat. Womöglich doch noch zu normal. Vielleicht sollt ich den Skeleton Boys ein Blaulicht am Kopf montieren, wir fallen scheinbar zu wenig auf.

    (Zumindest Ampelsystem und -beleuchtung ham wir aus anderen Gründen aber schon. Der sichere Hund hat nen grünen Beißkorb und ein grünes Leuchthalsband, der in jeder Hinsicht unsichere beides in rot. Selbst die Mantelfarbe könnt ich dran anpassen.

    Hilft aber leider auch nicht immer. Nicht mal wenn man sagt "Lassen sie den Hund mit dem roten Beißkorb in Ruhe und starren Sie ihn nicht so an". "Äh...welchen?" "Rot wie rot. Gefahr. Nicht drücken. Und so" )

  • :lachtot:

    :applaus:

    Bin gerade erst zum Nachlesen gekommen - herrlich, deine Erzählungen :lachtot:

    Hier mal der Grund für meine Abstinenz:

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    Unsere Welt steht gerade Kopf xD

    Wir sind schwer verliebt, und schwer damit befasst, die Familiendynamik neu zu ordnen :herzen1:

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