Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • Auch wenn ich dann ausseh, als wär ich in den Schweinetrog gefallen.

    Optisch würden wir gut zusammenpassen. Bei mir ist es allerdings Dreck.

    Dein letzter post zeigt mal wieder, wie sehr du für das Galgöchen überlegst, was wirklich wichtig ist um ihm ein gutes, unbeschwertes Leben zu ermöglichen.

    Wobei da sicher hilfreich ist, dass ich auch Rückruf-Stufen kenne (weil ich sie selber nutze; muss ja den Super-Rückruf nicht permanent anwenden, nur weil er super funktioniert.).

    "Sitz" und "Platz" sind da unwichtig, ne? :bussi:

  • Hundundmehr

    Der "Superrückruf" bewährt sich vorallem beim Junior ganz gut. Aber verpulvern will ich ihn nicht.

    Wobei ich großer Fan der Hundepfeife geworden bin. Muss man bei den Windbeuteln nicht so plärren, wenn sie 5 Kilometer weit entfernt spazieren gehen (Ich hab auch ein ambivalentes Verhältnis zu Distanztraining. Meiner Wahrnehmung nach, trug es immer zur allgemeinen Relaxiertheit (der Hunde) bei, wenn zwischendurch auch immer mal etwas eigenes Ding machen drin war, was bei den Dürren auch relativ weit entfernen beeinhaltete. Nur der Junior würde sich so weit entfernen, dass ich es auch nicht mehr akzeptabel find. Ein Balanceakt. Jagen dürfen sie nicht, Beinkleber sind beide nicht. Nur quasi nebenher gehen wär dem Junior viel zu fad. Ein paar Übungen hie und da - nett. 5 Wiederholungen - laaangweilig. Etwas Eigeninitiative und mal ins Gebüsch abbiegen dürfen und der Hund ist viel ausgeglichener.)

  • Woche 25+0


    Dem Mann ist aufgefallen, dass das Galgöchen nen ganz anderen Körperbau hat, als der Junior.

    (Mutmaßlich hat sich da ja der eine Galguero bisschen was anderes zusammen gemixt, als der andere).

    Natürlich immer sehr kontrovers diskutiert - Ich mach es aber seit Jahren, wo ich meine, es geht oder wenn es nicht anders geht: Warten vorm Geschäft.

    Hat das Galgöchen gut gepackt. Auch wenn es nur der Türke ums Eck war. Weil krank mit Hunden raus umd dann nochmal, zum einkaufen, hat der Energielevel nicht mitgemacht.

    Insgesamt eine sehr kurz gehaltene Woche. Hauptsächlich zum Pinkeln raus uns sonst schlafen. Wie ich. Bloß ohne bellenden Husten.

    Wobei trotz recht eingeschränkt unterwegs, das Galgöchen nach meinem Empfinden wieder deutlich mehr Menschen, zu 90% Männer, angekeift hat.

    Neue Methode im Test. Rücken kraulen bei Gruselbegegnungen.

    Das Galgöchen ist Körperkontakt ja sehr zugetan. Kopfstreicheln bei Aufrehung mag es nicht, aber sein Wegdrehen und einem den Hintern zudrehen, scheint nicht, wie bei vielen anderen Hunden, eine Meidegeste zu sein, sondern eine Aufforderung. Es kommt teilweise ja auch mit Popo kratzen besser zurecht, als Futter.

    Hab das noch nicht sehr oft angewendet, aber es wirkt derzeit, als würde das Galgöchen erst gar nicht so hochfahren, wenn man es bei potentiell schwierigen Begegnungen an Rücken und Hintern abstreicht und rubbelt.

    Wird weiter beobachtet.

    Geht mir zwar leicht ins Kreuz, weil das Galgöchen nicht so ne optimale Streichelhöhe hat, wie der Junior, aber wenn es hilft...

    Rückruf, Dringlichkeitstufe 2 haben wir einige Male wieder in der Wohnung geübt, auch wenn der Mann denkt, bei mir piept es, wenn ich im Wohnzimmer mit der Trillerpfeife pfeife.

  • Salbeitee gurgeln fand das Galgöchen übrigens sehr gefährlich.

    Durfte dann zusehen. Danach war's okay.

  • Woche 25+3

    Die Claudicatio Intermittens Route.

    Hunde fast ne Woche weitestgehend kaserniert, zuletzt vor 3 oder 4 Tagen wirklich gerannt, ich noch nicht fit genug für weitere Wege.

    Das Arreal ist blöd und gut gleichermaßen. 800 oder 1000m2 abgetrennter Auslauf. An einer Seite ein anderer Hundeauslauf, an der anderen Seite ein stark frequentierter Weg, wo besonders die Bewegungsmuster vorbei kommen, die das Galgöchen schräg findet.

    Durch regelmäßigen Aufenthalt dort (anfangs angeleint), scheint, jedenfalls auf Distanz, das Galgöchen mit Menschentrubel und ihm suspekten Bewegungsreizen besser zurecht zu kommen und sich gelassener daneben zu bewegen. Trotzdem gibt es noch so ein paar Auslöser, wo es dann keifend am Zaun steht.

    Ganz blöd ist der Typus - eher - Mann, der auf bellenden Hund mit Starren und Konfrontation suchender Körperspannumg reagiert, wo man im Kopf rattern sieht "Scheiß Töle, kommst Du her, tret ich Dich weg"

    Dabei oder danach ist das Galgöchen völlig drüber. Fotografiert wurde es auch. Vermutlich un irgendwo zu melden "Da stand so ein Drecksköter (mit Beißkorb, hinterm Zaun des offiziellen Auslaufs) und hat mich attackiert.

    Das sind immer sehr blöde Momente. In dem Fall sag ich für den Hund.

    Rückruf dann schwierig. Es kam. Aber das dauerte.

    Überlege einerseits, doch wieder mit Schlepp oder Flexileine dort anzutanzen. Da wärs tendentiell möglich. Gleichzeitig braucht es dann aber genug andere Freilaufgelegenheit. Einfach um Druck raus zu lassen. Aber da ist häufig überall die Möglichkeit just solcher Zaunbegegnungen.

    Das Galgöchen ist vom Habitus her ein eher junger Hund. Es will rennen. Nicht dauernd, aber ohne halte ich für kontraproduktiv. Ich würde einen solchen Hund nicht erst mal ein halbes Jahr oder Jahr ausschließlich angeleint lassen. Aus meinen Prinzipien raus nicht, aber auch, weil ich sehe, dass es ihm gut tut und ihn weiter bringt, wenn es laufen darf (Wir reden hier weiterhin von 5 - 20 Minuten leinenfrei pro Tag oder zumindest alle zwei.)

    Muss ich nochmal überlegen, wie tun.

    Außerdem wär vielleicht sinnvoll, wenn das Galgöchen seinen eigenen Rückrufpfiff kriegt. Der reguläre kommt zu oft vor, während es nicht mehr zuverlässig drauf hört. Da gegenzukonditionieren, wenn der Pfiff schon aktiv in Verwendung, aber fürs Galgöchen nicht verbindlich.... Hm... irgendwie. Nein. Auch nicht ganz optimal. Ist auch neu für mich. Brauchte ich in der Form alles noch nie.

    Streicheln (und weiterhin ausweichen) für Ruhe bei Gruselbegegnungen scheint echt zu funktionieren.

    Zumindest bei moderater Erregungslage.

    Nach der Claudicatio Intermittens Tour an der Seniorenresidenz, sollte nur noch pinkeln sein. Bloß: Bämm! Unbekannter Hund vor unserer Haustür. (Dieses Mistding von Tür geht nach innen auf. Ich muss die Hunde so halb vor mir raus lassen, sonst fällt ihnen das schwere Tor rauf. Oder ich müsst sonstwie artistisch werden um uns rauszuwursteln mit mir voran.)

    Das war dann ausreichend für 300m alles anbellenswert finden.

    Positiv aufgefallen heut so nebenbei: Galgöchen kriegt schon längst keine Krise mehr bei Müllmännern, Briefträgern, Polizisten und Parkscheinkontrolloren. Aufgespannte Regenschirme dürfen im Hausflur liegen und der Kanaldeckel in der Straße nebenan hat seine Bedrohlichkeit verloren. Kann man als Galgöchen völlig normal drüber gehen, ohne Panikhechtsprung. Oh, und sich im Hof bewegen (Das hat fast 4 Monate gedauert, glaub ich, bis nicht mehr ständig die Tür im Blick war, dafür etwas Gelassenheit bis Übermut einsetzte. Versehentlich auf nen Joghurtbecher steigen kann ein Galgöchen auch nimmer erschüttern.

    Und trotzdem ist die Welt wechselhaft schwierig für den Hund.

    Drinnen aber ist alles lustig. Gut, der Dr. vom Ärztefunkdienst war es nicht, aber da kann Galgöchen nach Erstmeldung dann auf seinem Platz bleiben und zusehen (wobei es immer noch den Anti-Zwickkübel verpasst kriegt)

    Externer Inhalt ibb.co
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Externer Inhalt ibb.co
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Externer Inhalt ibb.co
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
  • Bzgl. des manche Menschen stellen - wobei das Galgöchen bittesehr nicht einfach überall durch Wald und Wiesen brettert, sondern immer mit Beißkorb in eingezäutem Gelände mit expliziter Hundenutzungsfreigabe und derzeit in letzter Konsequenz rückrufbar ist - bin ich etwas unsicher, wie weiter.

    Grundsätzlich steh ich auf dem Standpunkt: Ohne wäre besser, aber erst mal ist ein am Zaun tobender Hund nur lästig und noch keine Umweltgefahr.

    Für den Hund wär ohne aufregen wohl auch angenehmer, wobei es sich "nur noch" sehr vereinzelt aufregt.

    Und eben, ich könnte das Zaunpöbeln und "stellen" nirgendwo völlig ausschließen, es ist bereits deutlich besser geworden und ich will dem Hund nicht seine neu gewonnenen paar Minuten tägliche Unbeschwertheit nehmen. Es ging auch bei der Dürrekatastrophe mit mehr Gelassenheit, als Training. Sonst würd ich ja sagen: Bleibt er halt derweil an der Leine.

    Nur denke ich, dass das eher frustfördernd ist. Wirklich andere Sachen kann das Galgöchen noch nicht, als rennen und wieder zurück kommen und schnuppern und alles anpinkeln. Zuviel "Trainings- und Alternativbeschäftigungsversuche" etwa in Richtung tricksen oder so, machen zuviel Druck auf den Hund. Da zieht es sich eher zurück.

    Hm...

  • Einmal noch.

    Also. Im Grunde dürfte das Zaunverhalten des Galgöchens, erst mal unabhängig oder teilabhängig von Menschen- und Hundeunsicherheit (Verkehr is ihm eher wurscht), eine gut eingespielte Sache sein.

    Sagen wir so, selbst sein Vermittlungstext gab ja Hinweise auf Reaktivität am Zaun. Es ist auch gut möglich, dass es in was Zwingerartigem aufwuchs und zb hochschaukeln dort Hobby war.

    Reaktion ist wie eh immer bei seinen Aufregern: hin rasen, keifen, mehr keifen, eventuell Zwickversuche starten.

    Teilweise lässt es sich unterbrechen, manchmal ist das aber auch insofern schwierig, weil der Hund in 0,3 Millisekunden 7 Kilometer entfernt ist.

    Eigentlich, so meine ich, sind Auslöser mittlerweile eher Personen/Gangbilder/Konstellationen, die es auch angeleint meiden oder verbellen würde, nicht mehr so ungefähr jede 3te Bewegung, nur noch jede 32komma5te oder so.

    Also so bauchmäßig merk ich es mittlerweile in der 1000stel Sekunde vorm Raketenstart, dass der erfolgen wird. Komm aber nicht hinterher in meinen Gegenreaktionen.

    Es gibt mittlerweile immer wieder Momente, wo das Galgöchen sich... umentscheidet... inne hält... jedenfalls nicht volles Programm fährt. Und dafür gibt es auch immer Bestätigung.

    Wirklich schwierig sind, würd ich derzeit sagen, echt hauptsächlich die Leute, die, falls das Galgöchen auslöst, ihrerseits reagieren und zwar mit körpersprachlichem Gegendruck.

    Wenn es passiert, dass das Galgöchen durchgestartet ist, krieg ich es mit der Katzenfutterpfeife auch (noch?) wieder zurück, aber danach ist es, also vorallem bei den "Gegendruckkonfronationen" ziemlich gepusht. Äußert sich in sehr starkem Zittern.

    Zittern bei Aufregung oder wegen Ist gar nich so klar warum, ist bei dem Hundetyp nicht sooo selten. Das Geschlottere ist in dem Fall eher keine Angst, sondern Anspannung/Anstrengung/Adrenalin, denk ich.

    Mir fällt derzeit keine Möglichkeit ein, wo in unserem Umfeld und momentanen GalgöchenschafftdasschonRadius solche Zaunbegegnungen sicher und immer ausgeschlossen werden können.

    Mein momentaner Weg wäre ja weiter den Rückruf unter Ablenkung zu üben, dort, wo eben möglichst wenig bis nichts sein kann und ein paar solcher Begegnungen in Kauf zu nehmen, falls ich nicht schnell genug war oder interessant genug. Auch auf Basis dessen, dass genau auf dem Weg eine Besserung zu erkenen war.

    Vielleicht falsch gedacht, aber verfestigt wird dadurch ja wohl nix, das nicht ohnedies schon tief im Hund ist.

    Alle paar Tage könnte sein, dass sich jemand gestört oder bedroht fühlt. Was auch nicht so nett ist. Und ich sonst tunlichst vermeide. Nur wo sonst, als auf nem (leeren) Hundeauslauf soll man irgendwas üben mit nem Hund, der überall sonst nicht frei laufen kann/sollte?

    Das hängt mir grad im Kopf quer.

    Weil es sicher gefinkeltere Ansätze gäbe, allein die Umsetzbarkeit vermag ich mir grad nicht auszumalen, mangels Ideen einerseits und weil vermutlich komplexer, als Hund bellt am eigenen Gartenzaun oder so andererseits.

    Da spielen ja des Galgöchens Umweltunsicherheiten und Co. auch mit rein, unsere Gassigegebenheiten, ein zweiter Hund dabei usw.

    Nichtfreilauf kommt für mich ja eher nicht in Frage. Auch wenn es etwa blöde Zaunsituationen gibt, erweitert die freie Bewegung deutlich des Galgöchens Erfahrungshorizont und Selbstsicherheit. Schleppleine usw. bringt immer das Thema mit sich, dass es dann nicht rennen kann - und mir in einigen Momenten echt zu gefährlich für Leib und Leben von Hund und mir ist.

    Ich wiederhole mich. Aber das tu ich im Kopf auch. So ein bisschen im Kreis drehen.

    Oder vielleicht ist so viel Nachdenken eh ungesund und gar nicht so förderlich?

    Es führen sich drölfzigtausend Hunde in Wien fürchterlich an irgendwelchen Zäunen auf. Ob derzeit einer mehr nervt oder erschreckt, was hab ich da ein schlechtes Gewissen? Oder ist das nicht ein bisschen vereinfachend und beschönigend gedacht?

    Und verdammt, wie war das damals bei der Dürrekatastrophe? Die konnte das Zaungekläff ja auch gut und es ging weitestgehend weg. Wie hab ichn das gemacht? Jedenfalls nicht so verkopft.

    Und. Sagte ich es schon? Ich wiederhole mich.

    Hmpf.

  • :streichel:


    So ganz spontan, um mal aus deinem Kopfkreisel rauszukommen:

    Eine sinnvolle, gemeinsame Beschäftigung kann hier sehr hilfreich sein.

    Das führt weitere Signale ein, die eure Kommunikationsbasis erweitern.

    Dazu dienen solche Signale.

    Wenn du dich auf etwas fokussieren kannst, was dem Galgöchen und dir gleichermaßen Spaß macht, wo ihre gerne zusammen arbeitet ... dann bleibt für den Kopfkreisel weniger Raum. Natürlich denke ich dabei an ein Jagd(ersatz)training.

    Was ist mit deinem Katzenfuttersuperrückrufpfiff?

    Eine weitere Idee: Wenn Galgöchen doch sicher zum Zaun hinrennt - kannst du dann vielleicht zum Trainieren selber mit am Zaun bleiben, und dann gehst du mit Hund und Leberwursttube am Zaun entlang, schon während sich jemand annähert und dann möglicherweise sogar am Zaun stehen bleibt?

    Oder - statt ihn zurück zu rufen - selber hingehen, LOBEN fürs Melden, und dann direkt (Leberwursttubengestützt) ein Alternativverhalten anknüpfen.

    Nur ein paar Gedanken....

  • Hallo,


    schwierig, so ein kreiseln, kann ich nachvollziehen. Der Punkt, an dem ich Einhaken würde: Für Freilauf - und sei er noch so kurz - gibts keine Alternative. Ist so. Sehe ich hier an meinem mittlerweile sehr gemäßigtem Stressbölzchen auch.

    Spoiler anzeigen


    Die nette Frau mit den Tierschutzgalgos und Podencos 3 Orte weiter (die so schön leuchtend rote Haare hat, damit man die vielen Grauen nicht so sieht) hat das bei ihren genauso.

    Und da Ihr in Wien nur die Möglichkeit mit den Ausläufen habt, muss halt der ein oder andere überleben, dass er mal angekeift wird. Klar wäre es schöner, wenn nicht, aber Du kannst Dir ja keine menschenfreien Auslaufgebiete backen. Und ein anderes Galgöchen auch nicht. Willst Du wahrscheinlich auch nich (meistens).


    Ihr habt Riesenfortschritte gemacht - das schaffen andere mit öhnluchen Kalibern in Jahren nicht.


    Das Einzige, was mir noch als Idee einfiele: Mal bei Besitzern abgesicherter Lagergrundstücke zu fragen, ob man sich da mal einnisten darf. Wir haben hier eine Minispedition mit einem Grundstück für außerplanmäßige Lagerzwecke und einer Besitzerin mit Riesenherz für Hunde, die erlaubt so was. Aber an so Leute muss man auch erstmal rankommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!