
Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund
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Gast88272 -
14. Juni 2019 um 10:51 -
Geschlossen
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Supermarktkassiererin und ich haben beschlossen, wir machen gemeinsam 1 Jahr Urlaub allein im Wald. 1,5km auseinander.
Dann sollte es wieder gehen.
Oder im September. Dann brauch ich nimmer Dogsitter spielen. Ein 12 Jahre alter Hund der nicht alleine bleiben kann, nicht mit den Großen zusammen allein gelassen werden kann und nimmer überall mit hin schafft, wohnt wochentags zu wild unterschiedlichen, nicht vernünftig planbaren Zeiten ja auch grad bei uns. Heut bis 22 Uhr.
Eine allerliebste Oma. Aber...ich bin heilfroh, wenn ihr Besitzer ausm Häfn retour is.
Wir haben es spannend, chaotisch und wahnsinnig schlecht planbar bzw planen kann man allerhand, ob die Pläne aufgehen, steht auf einem anderen Blatt.
Mit etwas Blutzucker sieht die Welt auch wieder besser aus. Zwar wollt ich zur Stimmungshebung Positives hervorheben, dass das Galgöchen zb ein Hund ist, der nix zerstört - aber in dem Moment beißt er ins Nachtkästchen... Nun allerdings grunzen Hund und Mensch wieder zufrieden und machen gemeinsam Vormittagsschlaf. War ne kurze Nacht.
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Hi
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Schlaft gut
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Ich kann sehr nachvollziehen wie es euch geht. (zu gut)
Nicht sich selbst vergessen in der ganzen Geschichte! Es gibt auch wieder leichtere Zeiten.
Durchatmen. Füße massieren lassen.
PS und wehe ihr zieht in unseren Wald, andere Lebewesen das können wir nicht.
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Woche 9+6
Bei allen Auf und Abs bleibt letztlich dennoch stehen: Galgöchen verbellt weniger Hunde und das weniger intensiv, Galgöchen verbellt weniger Menschen, Galgöchen traut sich mehr.
Von gestern vormittag bis gerade eben nur noch kurze Pinkelrunden in mittlerweile halbwegs vertrauter Umgebung. Ansonsten: nix.
Musste zum Hausarzt und die Hunde kamen mit. Relativ hundefreie Strecke mit relativ viel Pinkel- und Schnüffelgelegenheit.
Galgöchen wollte auch in die Ordination. Bisschen verkniffen zwar, aber definitiv wagemutig interessiert.
1e Minute später war ich jedoch sowieso wieder fertig.
2 Hundsichtungen verbal gut ausbremsbar. Flotten Schrittes und in der Gruppe (Nachbarhund auch mit) läuft es oft viel besser.
Sehr unspektakulärer Ausflug. Fast normal eigentlich.
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Liest sich so als wäre deine Planung für einen Cortisol-Abbautag doch mal nicht durcheinander gebracht worden
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Mit improvisatorischen Umwegen und einem gestressten Junior, war diesmal mehr Ruhe für Galgöchen drin.
Auch die Abendrunde verlief erstaunlich gut, trotz Konfrontationsspaziergang auf der Hundewiese (glücklicherweise eine recht vernünftig angelegte mit sehr viel Raum auszuweichen und immer in Bewegung zu bleiben. Stillstand ist der Stoff, aus dem der Hundezoff ist). Dort findet er sich immer besser zurecht und erkennt und duldet einige Hunde bereits ohne Theater.
Sogar Freilauf war am Schluss möglich. 2 Runden High Speed. Wobei ich ihn nach 1er zurück pfiff und er etwas später nochmal durfte. Ich mag fremdhunde- und menschenfreie Gelegenheiten einerseits nicht überreizen, ihm bei den wenigen Gelegenheiten die er hat aber auch nicht antrainieren: Leine dran ist immer das Ende vom Spaß.
Also rufen, mit Extrawurst vollstopfen, loben, anleinen und dann das Ganze nochmal, wenn möglich.
Allerdings: der kleine Blödmann hat wenig später doch recht forsch in Richtung einer Passantenhand geschnappt. Theoretisch. Praktisch war eh der Umweltschutz montiert. Da ich ihn diesmal in der Situation erwischte quasi, hat er diesmal auch einen Anschiss gekriegt. Wir zwicken keine Leute die vorbei gehen. Ich will das nicht.
Mittlerweile versteht Galgöchen ja nicht mehr nur spanisch. Es kann mich besser lesen und umgekehrt.
Anfangs war wirklich die Frage: Wie unterbrech ich einen Hund, der keine Ahnung hat, was dieser fremde Mensch da von einem will, ohne vehement werden zu müssen? Körpersprachlich zb kann man schon auch Hunde ausbremsen, die kein Nein kennen, aber nicht immer in allen Situationen. Beim Galgöchen hätte ich so heftig werden müssen, dass es vermutlich panisch geworden wäre.
Mittlerweile sieht das etwas anders aus. Mittlerweile kriegt es auch das eine oder andere Nein oder eben ein "Spinnst komplett" als Zeichen meines Missfallens. Und nun kriecht es nicht ängstlich am Boden oder beißt panisch um sich, sondern hat - je nach Situation - auch mal so ein plötzlich doch nicht mehr so halstarkes: Okay, blöde Idee. Dann halt nicht."
Zumindest wenn noch nicht im Hochgefahrenmodus. Beim Passanten war Galgöchen nicht hochgefahren oder in Gekeife gefangen, sondern wollte dem Menschen "einfach so" an die Hand, was auch immer ihm an dem nicht passte. Das passt allerdings mir nicht. Das hab ich dem Galgöchen auch nett, aber bestimmt gesagt.
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Machst du mit dem Galgöchen eigentlich ein wenig Training/Spielchen, um ihm mehr Sicherheit/Bindung zu geben, also Suchspiele Zuhause oder ähnliches?
Hat er überhaupt Spieltrieb?
Als Gegensatz zum ständigen Abbruch und Stress unterwegs?
Vielleicht wurde es schon mal erwähnt, aber der Thread ist lang.
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Is n bisschen sehr unübersichtlich hier geworden. Sollte ja kein Tagebuchthread werden, mittlerweile bin ich aber sehr froh drum, da ich im echten Leben nie mitgeschrieben hab - beim Galgöchen bewährt sich das jedoch.
Bzgl. Spieltrieb. Ja, jetzt schon deutlich mehr als die anderen Galgos hatten. Draußen aber noch wenig bis nicht einsetzbar. Drinnen habe ich nie und werde ich auch weiterhin nichts machen. Wohnung ist Ruhezone. Für alle Hunde. Action gibt es nur draußen.
Es sind bei uns auch Kind- umd Hundbereich abgetrennt. Sonst gäb es da Spielzeugtroubles unter anderem.
Was ich zulasse ist so n bisschen Maulfechten und anknabberm bei mir (Galgöchen kann wunderbar sein Mäulchen kontrollieren). Am Hundeplatz. Nur mit mir. Oder Kontaktliegen. Entweder ich bei den Hunden oder sie auf Einladung bei mir.
Es gibt, obwohl wir alle gemeinsam leben, relativ viele Hundetabuzonen. U.a. wegen Kind.
Erschwerend kommt derzeit hinzu, dass es dem Junior "zu gut" geht. Der entwickelt plötzlich vermehrt Energie. Scheinbar haben sich die 3.000 Euro Investition in seine Maläsen so weit bezahlt gemacht, dass er aktuell wohl erstmalig seit langem beschwerdefrei ist und plötzlich nach dem Hund wirkt, den ich vor 10 Monaten erwartet hatte.
Auf dem Papier sind Junior umd Gamgöchen beide knapp 3 Jahre. Beim Galgöchen ist das vom Energielevel und Auftreten her sehr plausibel, beim Junior war es das nicht. Der wirkte eher in Richtung 5 plus. Nicht allein vom schlechten Zahnstatus, sondern hauptsächlich vom Auftreten her. Fast schon ein bisserl fad für einen eher jungen Rüden.
(Die Ausmusterungswellen bei den Galgos sind so kurz vor und nach Beginn der Jagdsaison. Da sind sie durchschnittlich 1-3 Jahre alt. Ältere gibt es schon auch, bei den Zuchthündinnen vorallem. Der Normalgalgo schafft es beim Jäger aber seltenst ins 6. Lebensjahr. Insofern sind die Schätzungen von Refugios meist nicht komplett abwegig.)
Tja. Dem schießt grad neues Leben ein. Der wirkt wie ausgewechselt und will und braucht Programm.
Haha. Noch ne neue Wendung. Insofern halt nicht ganz einfach, weil ich es nicht oder nur schwer unterkrieg, getrennt mit den beiden zu gehen.
Jedenfalls zu Zeiten, wo es dem Jagdschwein Junior nicht die Mäuse-Katzen-Marder-Sicherungen fetzt. Ab Dämmerung haben die Herren Windhunde Leinenpflicht. Da ist dann nix mehr mit der zuverlässigen Abrufbarkeit wie tagsüber.
...Postingpause...
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...Fortsetzung...
Es ist aktuell nicht so, dass Galgöchen ständig ausgebremst werden muss.
Einen verbalen Abbruch (mehr mache ich nicht) gibt es nur situativ. Das passt nicht immer, würde nicht immer funktionieren.
Sehr schlecht zu erklären. Im Prinzip wirkt es auf mich, als hätte Galgöchen 2-3 Auslöser für Aggression. Angst. Frust/"Provokation". Und Frustangst irgendwie.
Zusätzlich hängt das mit seinem jeweiligen Stresslevel auch zusammen. Vereinfacht gesagt und so, wie ich den Mini momentan interpretiere.
Ich mach es u.a. an seiner Körperspannung fest, was da grad los sein könnte. Und breche nur die "Er überlegt grad, ob er dem Hund da drüben die Meinung sagen soll, einfach, weil er es kann" Momente ab, bevor sie voll gestartet sind.
Sonst gibt es viel Wurst, Lob und Abschirmem durch mich.
Beide Varianten funktionieren zunehmend besser. Aber nicht immer.
Auf Menschen bezogen bin ich bei ihm nich unschlüssiger, als in puncto Hunde.
Das gestern zb hat fast nach Zurechtweisen ausgesehen. Es gibt mit ihm nun ein paar schon abschätzbare kritische Momente und noch sehr überraschende.
Auch wieder Bauchgefühl: das Kerlchen braucht Sicherheit, aber auch Grenzen.
Bei ihm bin ich gefährdet, ihn etwas zu sehr aus Mitleidsaugen zu sehen, was ich sonst eher nicht tu. (Keine Ahnung, ob da mir da nicht auch meine Unzufriedenheit mit mir selbst in Sachen Vermittlung von Hund 3 rein spielt. Da hab ich ein schlechtes Gewissen, den Hund so lange in suboptimaler Situation belassen zu haben und das arbeitet klarerweise grad noch.)
Ich glaub gleichzeitig aber, aus der nur nett und nicht beschränken Phase, damit er Vertrauen fasst, wachsen wir grad raus. Und natürlich ist er arm auch. Natürlich ist nicht leicht für ihn, wo er gelandet ist.
Aber er ist Täter- und Opferhund gleichzeitig. Und mit ihn nur schonen oder mit verklärtem Blick sehen, kämen wir auch nicht weiter. Denk ich.
Ich glaub, er braucht nen Rahmen. Und dazu gehört wohl auch, dass ein paar Dinge nicht gehen. Familie wird nicht gefressen und wir hauen keine Fremden aus Prinzip.
Klingt vielleicht alles etwas eso, weil ich es nicht so ganz konkretisieren kann.
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Vertrauen ist das A und O, die Basis in einer Beziehung.
Auf diesem Fundament kommen dann Meinungsmitteilungen, die einem nicht unbedingt passen oder auch mal nicht so angenehm sind, nicht als Einschüchterung an, sondern machen nachdenklich.
Wenn die Basis eben Vertrauen ist.
Wir passen uns an - nicht nur der Hund, nicht nur der individuelle Hund; Wir leben ALLE mit dieser Anpassung.
Woher soll ein Hund denn lernen, wie er sich in eine Gemeinschaft einfügen soll, wenn es ihm keiner sagt und er nur geschont wird?
"Positiv trainieren" heißt eben nicht, dem Hund jegliche unangenehme Erfahrung zu ersparen.
Stark muss er werden, wachsen muss er können, nicht gleich zusammenbrechen, wenn die Welt "doch mal böse" zu ihm ist.
Ich finde deine Beschreibungen kein Stück eso(terisch), kann aber dafür deine Probleme, das hier verständlich in Worte zu fassen, gut nachvollziehen.
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