Berührende Worte eines Tierheimhundes

  • Also ich bin immer wieder erstaunt, wie viele schlechten Erfahrungen hier viele gemacht haben bzw. vom "Hörensagen" kennen.

    Sind wir denn so die Ausnahme?

    Das frag ich mich auch immer :roll: Ich kenne die beschrieben Sachen so nicht, weder bei mir selbst, noch bei Verwandten, Freunden, Gassibekanntschaften... Im Forum bekommt man das Gefühl, 99% der TS-Orgas sind unseriös, und wer keinen völlig gestörten Hund bekommt, hat unwahrscheinlich Glück gehabt :hust:


    Ich würde die Verantwortung einer Orga tatsächlich darin sehen, so viele Pflegestellen zu haben, wie sie Hunde importiert, und Spielraum genug, auch mal einen zurückzunehmen. Ist das nicht möglich, kann man eben nicht so viele Tiere importieren bzw muß warten ,bis wieder Plätze frei sind - das ist doch ganz simple Logik?

    Das Problem ist halt, wie lang soll die Orga denn PS-Plätze freihalten? 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr? Ein Hundeleben lang? Nicht alle Probleme tauchen sofort auf, und oft genug soll nach mehreren Monaten dann plötzlich der Hund lieber gestern als heute wieder weg. Ich finde einfach, wer ein Tier aufnimmt, hat die Verantwortung dafür und man kann die Schuld doch nicht ernsthaft der Orga in die Schuhe schieben, wenn die neuen HH nach einer Weile doch die Lust verlieren oder vorher schlicht nicht nachgedacht haben :ka:

    Niemand MUSS doch einen Hund direkt aus dem Ausland holen, und wenn man das macht, dann muss man sich seiner Verantwortung bewusst sein, weil der Hund halt nicht "einfach" zurück kann...

  • Du willst doch nicht wirklich Züchter der nie so viele Hunde vermittelt wie eine orga, mit tierschutz vergleichen? Der Züchter kann sich außerdem aussuchen wie viel würfe er hat. Der tierschutz kann sich nicht aussuchen wie viele Hunde Hilfe brauchen.

    Aber klar einfach nicht helfen... hört dich so leicht an.

  • Irgendwie ist meine Antwort im Nirwana verschwunden, also nochmal:

    Es kommen ja nun nicht alle auf einmal zurück. Aber eine Anzahl von Notplätzen, die in vernünftiger Relation zu der der eingeführten Tiere steht, muß eine Organisation haben, sonst ist sie nicht seriös. Dann ist das kein Tierschutz mehr, sondern reiner Hundehandel.

    Seriöse Züchter bzw deren Organisationen helfen "ihren" Welpen auch ein Hundeleben lang aus, sobald sie in Not geraten. Wieso sollen da ausgerechnet für etwas, wdas sich Tierschutz nennt, niedrigere Standards gelten? Die müßten doch eher höher sein?

  • Vor allem ist es ja nicht so, dass alle Vereine den ganzen Tag durch die Gegend laufen und munter Hunde einsammeln, die sie dann nach Deutschland bringen (edit: solche Vereine gibt es aber natürlich zum Teil auch). Das Tierheim, bei dem ich regelmäßig helfe, nimmt zum Beispiel nur Straßenhunde auf, die offensichtlich Hilfe brauchen (verletzt etc.). Trotzdem ist das Tierheim immer überfüllt, einfach weil uns die Leute die Hunde in rauen Mengen bringen. Und zwar nicht so, dass wir sie ablehnen könnten, sondern die werden einfach nachts am Zaun angebunden oder in Kartons vors Tor gestellt. Ich habe schon Zeiten erlebt, in denen in drei Nächten 20 Hunde vorm Tor standen. Was sollen wir denn mit all denen machen? Wir sind in gewisser Weise darauf angewiesen, Hunde zu vermitteln. Immer so viele Pflegestellen frei zu haben, wie Hunde vermittelt wurden, ist schlicht unmöglich. Aber das heißt natürlich nicht, dass im Ernstfall nicht alles daran gesetzt wird, so schnell wie möglich einen Platz für einen Rückläufer zu finden.

  • Seriöse Züchter bzw deren Organisationen helfen "ihren" Welpen auch ein Hundeleben lang aus, sobald sie in Not geraten. Wieso sollen da ausgerechnet für etwas, wdas sich Tierschutz nennt, niedrigere Standards gelten? Die müßten doch eher höher sein?

    Aber es ist doch gar nicht das Problem, dass nicht geholfen wird, sondern dass es halt nicht pronto passiert und es manchmal eine Weile dauert, bis ein Pflegeplatz gefunden ist :ka: Aber oft gilt eine Orga hier im Forum ja schon als unmöglich, wenn es vielleicht mal 1, 2 Wochen dauert.

    Ich möchte übrigens auch den Züchter sehen (besonders bei Rassen, die gewisse special effects mitbringen), der wirklich stehenden Fußes jeden seiner Hunde auch im Erwachsenenalter sofort zurück nimmt, ohne vielleicht mal ein paar Tage zu brauchen, etwas zu organisieren :roll:

  • Also nicht jeder seriöse Züchter kann stets und ständig einen Hund sofort zurücknehmen.

    Ich habe ja auch 4 Züchterhunde gehabt und die hätte ich - glaube ich - nur in einem Fall zurückgeben können.

    So einfach kann ein Züchter einen nun "fremden" Hund nicht einfach immer wieder ins Rudel integrieren.

    Bei mir hätte ich zu 2 Züchtern schon daher keinen Hund zurückgeben können, weil diese Züchterinnen aufgehört haben zu züchten und selber nicht mehr als einen bzw. 2 Hunde mehr haben wollten/konnten, bedingt durch Alter/Veränderung der Lebensumstände.

    Viele Züchter (durchaus auch Züchter, die als seriös gelten/gelten wollen) weigern sich offiziell für verkaufte Hunde weiter zuständig zu sein. (Was man durchaus auch so sehen kann.)

    Nicht immer ist es für einen Züchterhund nur toll, zum Züchter zurückzugehen. Manchmal ist es vielleicht auch nur ein weiterer Umweg und eigentlich wäre er vom ansässigen Tierheim viel schneller vermittelt worden.

  • Der Tierschutz kann sich aber jederzeit aussuchen, wie viele Hunde er importiert - allen kann er eh nicht helfen, also ist das mit der großen Zahl kein Argument.

    Und das geht so leicht. Sicher von daheim aus..aber wenn du dort bist?

    Außerdem könnten dann keine Hunde mehr vermittelt werden wenn die Zahl der vermittelnde Hunde die der potenziellen Pflegestellen übersteigt. Kein Adoption weniger Geld keine kastraprojekte ...kann man eh gleich lassen.

    Es geht nicht darum dass die orga nicht genug pflegestellen haben sollte aber gleich viel wie vermittelnde Tiere? Und welche pflegestelle macht das mit eine lange Zeit nur zu warten?

  • Die Tiere ernähren sich natürlich von Luft und Liebe, werden nie krank und fressen ihre überfüllten Zwinger selber leer. Teilweise über Jahre, manchmal ihr Leben lang.

    Und das ist die Entschuldigung für verlogene und geschönte Beschreibungen, um die Zwinger schneller leer zu kriegen?

    Oder in welchem Zusammenhang steht die Aussage sonst zu Aoleons Post?

    Nein.

    Geschönte Beschreibungen und Zwinger schnell leerbekommen um jeden Preis finde ich kacke, genauso wie den Ausgangstext.

    Ich glaube, dass vieles eben nicht billiger geht.

    L. G.

  • Ich schrieb von "Züchtern und ihren Organisationen" - der Grund, weshalb sich zum Beispiel so gut wie nie ein Hovawart aus einem seriösen Verein im TS wiederfindet, die werden nämlich tatsächlich vorher aufgefangen. Und zählen mit Sicherheit zu den Hunden nicht ganz ohne special effects. Es geht schon, wenn das Netz stimmt.

    Und wenn es nicht stimmt, kann man eben als Tierschützer keine Verantwortung für Hunde übernehmen, die im Notfall schutzlos dastehen. Es zwingt einen schließlich niemand dazu. Wenn man importierten Hunden eine vernünftige Rückversicherung nicht bieten kann, dann kann man eben keine importieren. Ist nun mal überall im Leben so: ohne vernünftige Ressourcen nix los. Hunde machen da keine Ausnahme.

    Oder man darf sich jedenfalls nicht "Tierschutz" nennen, sondern ganz ehrlich Hundehandel.

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