Hundehaltung unmöglich - wie werde ich den Wunsch los?

  • Es geht darum:

    Meine Mama möchte keinen Hund (ihr ist das zu eng, sie weiß nicht ob sie es mögen würde mit Tier, zu viel Verantwortung und Verpflichtungen, die Erziehung macht ihr Angst - also alles in allem, zwei Kinder sind ihr genug, sie möchte kein drittes)

    Mein Vater möchte einen Hund, sieht das Ganze (glaube ich) aber ein wenig verblendet.

    Morgens Gassi möchte er mit einer Pinselstelle im Garten löse und den Hund möchte er über den Urlaub bei meinem Onkel, seiner Frau und Hund abgeben. Er meint sie hätte kaum was mit dem Hund zu tun wenn ich die Erziehung übernehme (was ich mir als 16 jährige nicht so recht vollständig und alleine als Aufgabe zumute, ich bin da ehrlich) und auch sonst glaubt er, dass wir die Situation so gedreht bekommen, dass meine Mutter nicht viel mit dem Hund zu tun hat.


    Heute wollten wir einen Züchter besuchen fahren und ich hatte gehofft meine Mutter kann dort Fragen an den "Fachmann stellen" bezüglich ihrer Sorgen und sich ein Bild von Hundehaltung und meiner Wunschrasse machen (Sheltie). Wir hatten schon angerufen, aber dann hat sich meine Mutter komplett gegen mögliche Hundehaltung gesträubt und wir haben wieder abgesagt weil nicht das geringste Interesse ihrerseits bestand.


    Meine Mutter hat auch ganz offen gesagt es wäre ihr mehr als lieb suchte ich mir ein anderes "Hobby"/Interesse als Kynologie und sie nicht "Ja" sagt zu einem Hund nur aus schlechtem Gewissen, weil ich es eben so sehr liebe.


    Ach und: Pflegehund wäre möglich soweit, als dass wir Hundehaltung ausprobieren könnten unter der Bedingung dass es nicht für immer ist. Sowas würde mich natürlich freuen aber ist alles andere als realistisch.

  • Sowas würde mich natürlich freuen aber ist alles andere als realistisch.

    Weshalb ist das unrealistisch?

  • Als ich 16 war wollte ich auch wieder unbedingt einen Hund, unser Dackel verstarb ein paar Jahre früher. Und ich kann mittlerweile sehr gut nachvollziehen warum meine Eltern keinen weiteren Hund wollten. Die Arbeit wäre an ihnen hängen geblieben und dann meine ganzen Umzüge...


    Die paar Jahre kannst du doch noch überbrücken, bis du ein Leben mit eigenem Hund führen kannst. Bis dahin könntest du ja Praktikum bei einer Hundeschule / Hundtrainer machen oder aber dort regelmäßig beim Training zugucken oder Dir einen Sitterhund suchen. Alte Leute oder auch Studenten suchen oft Unterstützung. Oder vielleicht beginnst du eine Ausbildung / Studium in die Richtung...


    Die eigenen Lebenspläne planen und daran arbeiten sind eine gute Abwechslung. Bisschen in Ausland gehen oder ähnliches. Wenn der Hund ins Leben passt, dann kommt der dann auch.

  • Sowas würde mich natürlich freuen aber ist alles andere als realistisch.

    Weshalb ist das unrealistisch?

    Ich hatte bei Tierheimen eher nicht das Gefühl, dass sie Hunde and Hundeanfänger geben die nur mal ausprobieren wollen Hundehalter zu sein. Vor allem werden die Hunde, die man uns zutrauen kann (Keine größere Macken, kein Spezialist, maximal Labbi Größe) schnell vermittelt.

    Hab ich zumindest mit meiner Freundin so erlebt als die einen Hund gesucht haben im Tierheim, da waren alle Hunde die gepasst hätten immer schon reserviert, letztendlich ist es ein unsicherer Senior geworden, aber auch mehr als Gnadenplatz. Weil er eher nicht war, was sie wollten haben sie sich dann über ihren Trainer noch eine Hündin aus Rumänien geholt die er kannte und ihnen empfohlen hat.

  • Häng doch mal bei euch in der Umgebung Zettel auf, wo du dich als Hundesitter anbietest. Viele Berufstätige Hundehalter oder ältere Hundehalter suchen oft händeringend jemanden, der tagsüber mal mit dem Hund spazieren geht oder ihn vielleicht mal am Wochenende nehmen kann.


    Das wäre doch vielleicht für dich eine Alternative bis du volljährig bist und selber entscheiden kannst, ob du einen eigenen Hund haben willst. Auch wäre die Verpflichtung nicht so umfangreich wie komplett jetzt für einen eigenen Hund verantwortlich zu sein

  • Weshalb ist das unrealistisch?

    Ich hatte bei Tierheimen eher nicht das Gefühl, dass sie Hunde and Hundeanfänger geben die nur mal ausprobieren wollen Hundehalter zu sein. Vor allem werden die Hunde, die man uns zutrauen kann (Keine größere Macken, kein Spezialist, maximal Labbi Größe) schnell vermittelt.

    Hab ich zumindest mit meiner Freundin so erlebt als die einen Hund gesucht haben im Tierheim, da waren alle Hunde die gepasst hätten immer schon reserviert, letztendlich ist es ein unsicherer Senior geworden, aber auch mehr als Gnadenplatz. Weil er eher nicht war, was sie wollten haben sie sich dann über ihren Trainer noch eine Hündin aus Rumänien geholt die er kannte und ihnen empfohlen hat.

    Verschiedene Tierheime aufsuchen. Aber Hundehaltung auf Probe ist nicht drin., gruseliger Gedanke.


    Was ich als Fakt interessant finde, Dir selbst würde ich einen anderen Hund vermitteln als deiner Familie. Ich glaube nicht das ihr dieselben Bedürfnisse habt. Du willst viel mehr von dem Hund als der Rest. Wenn du noch ein wenig wartest und dein Leben umstellst, das es passt, dann kannst du deinen Hund finden.

  • Deine Mutter hat Recht, an ihr wird einfach viel mehr hängenbleiben als dein Vater glaubt.

    Das ist oft so, alle wollten den Hund außer der Mutter, alle versprechen das es üüüüüüberhaupt keine Arbeit macht, etc. Nach einigen Monaten ist es dann doch die Mutter die den Hund füttert, ihn beschäftigt, mit ihm raus muss...


    Ich gehe davon aus das du dich sehr um den Hund kümmern würdest, aber du bist noch in der Schule, oder?

    Mal verschlafen und keine Zeit mehr vorher mit dem Hund zu gehen, der Vater ist schon auf Arbeit, wer machts? Hausaufgaben, lernen, ein bisschen soziales Leben hat man ja meist auch noch, nicht immer kann der Hund mit und so ist er den Großteil des Tages bei der Mutter.

    Nach der Schule kommt das Studium, oft nicht dort wo man wohnt, also Umzug. Alleine dann, fremde Stadt, Uni, vielleicht noch Nebenjob. Wo bleibt der Hund?

    Wenn man eine Ausbildung macht, wer kümmert sich um den Hund wenn man selbst von morgens bis abends in der Ausbildungsstelle ist?



    Ich habe meinen ersten eigenen Hund bekommen da war ich 15. Da waren aber alle dafür und ich hatte das Glück das ich schon jahrelang mit sehr vielen verschiedenen Hunden Gassi gegangen bin und sie erzogen habe. Ich war Gassigängerin für ein Tierheim (Gott ist das lange her! Da war ich 12, würde heute kein Tierheim mehr machen!) und danach hab ich die Hälfte der Hunde meines Stadtteils, später die halbe Hundeschaft des Dorfes ausgeführt, bespaßt, erzogen.

    Darum hat mein Großvater mir auch den Hund erlaubt.

    Und obwohl ich allein meinen Hund erzogen habe blieb natürlich viel an meiner Oma hängen. Morgens vor der Schule hat sie den Hund in den Garten gelassen, gefüttert hat sie ihn auch. Wenn ich heimkam hab ich ne große Runde gedreht, dann Hausaufgaben, dann noch ein bisschen Bespaßung von Hund und mir. Entweder war es dann eh schon spät genug für die Abendrunde oder ich habe mich mit Freunden getroffen. Von Frühling bis Herbst zumeist irgendwo draußen, da konnte der Hund immer mit. Aber bei schlechtem Wetter und im Winter nicht, viele der Eltern meiner Freunde wollten keinen Hund im Haus.

    Also blieb der Hund wieder bei Oma zuhause.

    Musste ich für Arbeiten lernen schränkte sich die Zeit noch mehr ein, da hab ich kaum die große Mittagsrunde geschafft, dafür hat mein Opa dann abends wenn er von der Arbeit kam eine größere Runde mit dem Hund gemacht.

    Ohne meine Großeltern hätte ich das nie gepackt.


    Dann kam meine Ausbildung, ich musste dafür umziehen.

    Das wäre unmöglich gewesen wenn ich allein den Hund wirklich gewollt hätte. So blieb meine herzliebste Trolly bei meinen Großeltern, im Haus mit dem großen Garten auf dem Dorf, während ich in einem Zimmer fast 300 Kilometer weiter weg wohnte.

    Erst 13 Jahre später konnte ich mir wieder den Traum vom eigenen Hund erfüllen.

  • Ich hatte bei Tierheimen eher nicht das Gefühl, dass sie Hunde and Hundeanfänger geben die nur mal ausprobieren wollen Hundehalter zu sein. Vor allem werden die Hunde, die man uns zutrauen kann (Keine größere Macken, kein Spezialist, maximal Labbi Größe) schnell vermittelt.

    Naja, warum sollte ein Tierheim hier denn auch unproblematische Hunde auf Pflegestellen geben :???:


    Pflegestellen werden idR für Hunde aus dem Ausland gesucht. Viele Leute möchten keinen Hund, den sie vorher nie kennengelernt haben und bei dem man nur sehr eingeschränkt eine Aussage über den Charakter und mögliche Baustellen machen kann (weil die Bedingungen vor Ort einfach völlig anders sind). Diese Hunde kommen dann erst einmal zur Pflege in Familien, der Hund kann sich an das Leben hier gewöhnen und wenn er sich etwas eingelebt hat, kann man dann schon viel besser einschätzen, wie der Hund so drauf ist.


    Dabei geht es also darum, den Hunden bessere Vermittlungschancen zu ermöglichen. Und nicht darum, mal bisschen Hundehaltung zu proben! Wenn man PS werden will, dann sollte man darauf vorbereitet sein, dass der Pflegehund vielleicht doch komplizierter ist als gedacht, dann muss man bereit sein, mit dem Hund zu arbeiten, ev viel Zeit und Geld zu investieren und manche unerwünschten Eigenschaften in Kauf zu nehmen (schwierig, wenn die Erwachsenen in der Familie entweder gar keine Lust auf den Hund haben oder der Meinung sind, das läuft alles irgendwie von selbst). Der Hund kann auch nicht einfach weg, wenn's nicht passt, sondern man hat für ihn die Verantwortung, bis er sein endgültiges zu Hause gefunden hat (zumindest finde ich es immer schlimm, wenn solche Hunde zig mal die PS wechseln müssen).


    Daher müsste vorher schon genau in der Familie besprochen werden, was da auf euch zukommen kann und ob alle bereit sind, sich damit zu arrangieren. Und wenn das nicht gegeben ist, dann muss man leider warten, bis man seine eigenen Entscheidungen treffen kann.

  • Ich habe auch lange auf den eigenen Hund gewartet.

    Wir hatten zwar seit ich 9 Jahre alt war einen Familienhund, aber als ich dann mit 19 auszog zum studieren, fehlte mir der Hund und natürlich auch ein eigener Hund sehr.


    Ich habe sehr viel Zeit verbracht mir zu überlegen, wie ich einem Hund während dem Studium usw. gerecht werden könnte. Viele viele Stunden sind da drauf gegangen und ich kann dich also vollkommen verstehen.

    ich habe mir dann zweitnah einen Gassihund gesucht. Einfach eine Anzeige bei ebaykleinanzeigen und es hat sich schnell ein junges Paar gemeldet. Beide Vollzeitarbeit und der Hund wäre ansonsten sehr lange alleine gewesen.

    Ich habe ihn dann 2 Jahre lang bis zu 5 Tage die Woche nach der Uni abgeholt und bin große Runden mit ihm gelaufen. Das ging dank guten Öffis auch ganz ohne Auto. Mehrere Male hatte ich ihn dann sogar ein ganzes Wochenende oder auch mal eine Woche bei mir.

    Er hat mir sehr über diese hundelose Zeit geholfen.


    Als ich nach 3 Jahren den Studienort gewechselt habe, musste ich mich leider von ihm verabschieden.

    In der neuen Stadt habe ich mich dann als Gassigänger im Tierheim angemeldet. 45 Minuten Fahrradfahren oder eine sehr umständliche Busfahrt war es mir wert.

    Ich habe viele verschiedene Hundetypen kennengelernt und gemerkt, mit welchen ich gut klar komme und welche überhaupt nicht zu mir passen.

    Einen neuen Gassihund habe ich auch gefunden. Auch ihn durfte ich manchmal ein Wochenende betreuen, wenn die Besitzerin unterwegs war.


    Vor 4 Jahren ist dann nach Abschluss des Studiums und dem Start in den Beruf endlich mein eigener Hund eingezogen, da war ich 27 Jahre alt. Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich mich nicht schon früher getraut habe.

    Aber du bist ja erst 16! Und wenn deine Eltern nicht einverstanden sind, musst du auf jeden Fall noch warten bis du 18 bist. Am besten auch bis du wirklich auf eigenen Beinen stehst:smile:

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