Knurren und Bellen unterbinden

  • Ich lese da auch ganz viel Unsicherheit raus, was bei einem "Gebraucht-Hund" verständlich ist.


    Wichtig ist, dass du ihn in seinen Ängsten ernst nimmst. Reagiere auf sein Knurren und Bellen. Steh auf und schau nach, was los ist. Zeig ihm, dass du die Sache für ihn regeln kannst. Das ist ein langer Weg, aber dein Hund wird dir irgendwann sein Vertrauen schenken, weil du für ihn da bist. Er muss dann nicht mehr Krawall schlagen, er hat ja ein Frauchen, das alles für ihn Bedrohliche im Griff hat.

  • Hi,


    bei so ein paar Sachen bin ich gerade am Grübeln: Du meinst, er ist erst seit ein paar Tagen bei Euch. Da kann sich ja noch gar kein Gleichgewicht eingependelt haben. Der Kleine ist die Umstände bei Euch nicht gewöhnt und natürlich aufgeregt und wachsam. Und gleich ins Büro zu fremden Menschen ist natürlich noch einmal eine zusätzliche Hausnummer. Da würde ich ihm die Laute erstmal zugestehen.


    Ein Hund ist nicht „lieb“ (das ist so ein menschlich/moralisches Adjektiv, mit dem man einfach ganz schnell Missverständnisse hat), sondern ein Hund. Mit dem Verhalten, was er gelernt hat und was ihn in seinem Leben bisher weitergebracht hat. Auch wenn er sich „eigentlich gerne streicheln lässt“: Die Berührung durch fremde Menschen würde ich erst einmal herunterfahren, bis er sich wirklich bei Euch sicher fühlt. Das dauert einfach ein Weilchen.


    Und Ausschau nach einem guten Trainer schadet natürlich nie.

  • Gibt es denn keine „Methode“, wie man ihm so etwas beibringen kann, bzw abgewöhnen? So im Sinne von „erziehen“? Alles andere kann man doch auch trainieren nerd-dog-face

    Also was ich den Antworten in diesem Thread als Quintessenz entnommen habe:

    Der Hund ist erst wenige Tage bei dir, gib im Zeit sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen, und dann kann man weiterschauen.


    Hast du das nicht herausgelesen aus den Antworten?

    Oder geht es nicht, dass du dir noch ein paar Wochen Zeit lässt und deinem neuen Mitbewohner, also dass du ihn noch etwas wuffen und wachen lasst und abwartest, ob sich das von selber gibt?

    Also, dass dein Partner und du gemeinsam ins Bett geht, das sollte sich doch machen lassen für ein paar Wochen, oder? :ugly:

  • meine Absicht ist aber erstmal dem Hund klarzumachen, dass ich sein Verhalten nicht wünsche. Wie soll das dann gehen?

    Es gibt keinen Trick, keine Zauberformel, jegliches Umkonditionieren braucht Zeit, wie viel Zeit, kann dir niemand im Voraus sagen.

    Stöbere mal im Forum und lies, wie lange teilweise User an einem Problem gearbeitet haben, bis sich Erfolg einstellte.

    vielleicht fehlt mir da die Geduld, aber das habe ich nun die ganzen Tage genau so gemacht.

    Ja, dir fehlt eindeutig die Geduld.

    "Die ganzen Tage schon so gemacht..."

    Das ist süß, manchmal dauert es Monate oder noch länger.

    Der Hund befindet sich noch in der Eingewöhnungsphase.

    "Innerhalb von Tagen" kannst du vergessen.

  • meine Absicht ist aber erstmal dem Hund klarzumachen, dass ich sein Verhalten nicht wünsche

    Ist in etwa so, als würdest du einem Säugling versuchen klar zu machen, dass sein ständiges in die Windeln kackern nicht erwünscht ist.

    Genau wie der Säugling ... der Hund KANN sich (noch) nicht anders verhalten.

  • und hat sich in Rekordzeit eingewöhnt

    seit der ersten Minute ist er auf mich fixiert, läuft sogar ohne Leine sicher mit und orientiert sich an mir, er lässt alles machen. Angst kann ich so keine erkennen

    Nach nur 5 Tagen hat sich ein neuer Hund noch nicht eingewöhnt. Wie denn auch, alles ist ja neu für ihn und er braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Du bist im Moment sein Notnagel, weil er schlicht nichts anderes hat und aus allem herausgerissen wurde, was er kannte. Dieses Hinterherdackeln ist Ausdruck von Unsicherheit und Abhängigkeit und typisch für Hunde, die in ein neues Heim verpflanzt werden.

    Eine echte, vertrauensvolle Freundschaftsbeziehung muß erst wachsen. Das wird kommen, aber es braucht Geduld.

    Auch wenn es für dich nicht so wirkt, dein Hund steht unter Anspannung. Du wirst den Unterschied merken, wenn er nach einigen Monaten (kann auch länger dauern) wirklich innerlich bei euch angekommen ist.


    Es wird ihm und dir sicherlich helfen, wenn du es so ruhig wie möglich angehen läßt und nicht unter dem Zwang handelst, daß er sofort funktionieren muß.


    Dagmar & Cara

  • Der Trainer kann dir bei viel mehr helfen, als nur dem Versuch, das Bellen zu unterbinden. Ich kann mit auch nicht vorstellen, dass dein Hund schon angekommen ist, vor allem wenn er vorher ein Wanderpokal war.

    Du kannst auch z.B. einen Nachbarn bitten, an der Tür zu kratzen o.ä. damit der Trainer das "wachen" live miterleben kann.

  • Zum Problem: Er wacht Tag und Nacht. Bedeutet: wenn mein Partner nach mir hoch ins Bett kommt, wird er als Einbrecher identifiziert und es startet großes Knurren und bellen.

    Den "Zahn" muss ich Dir leider ziehen... sofern Dein Hund Deinen Partner kennt, weiß er sehr genau, wer da ins Bett will. Hunde riechen das nicht nur, die erkennen das auch z.B. am Gang.

    Sofern der Hund also keine Behinderung hat (eingeschränkte Sinne), weiß er durchaus, dass das kein Einbrecher/Fremder ist.

    Falls euer Hund bei Dir liegt und Dein Partner sich dann anknurren lassen muss, wenn er ins Bett will, ist das für mich ein NoGo.

    In dem Fall würde ich den Hund dann aus dem Schlafzimmer verbannen.


    Ob das Knurren und Kläffen an Unsicherheit, Territorialverhalten oder falscher Konditionierung/mangelnder Erziehung liegt, kann man aus der Ferne nicht sicher beurteilen. Und genau das muss man wissen, um zum weiteren Vorgehen zu raten.

    Daher rate ich zu einem Trainer, der sich die Situation vor Ort ansieht.

  • "er hat das aber nicht zu tun - weil ich das nicht will!" ist immer ein schlechter und schwieriger Ansatzpunkt in der Hundeerziehung. Klar, bei einigen Hunden funktioniert das irgendwann, weil sie resignieren.... aber das ist hoffentlich nicht das was du willst.


    Eine bessere Möglichkeit ist zum Beispiel, ihm zu zeigen "draußen ist ein Geräusch! Das bedeutet, es gibt ein Leckerli von Frauchen!" statt "draußen ist ein Geräusch! Das bedeutet, ich muss ganz laut bellen! Was, die Olle regt sich auf! Ja, gemeinsam können wir das Monster vertreiben!"


    Oder, wer gern Umwege mag wie ich halo-dog-face:

    Meine Hunde bellen gern Menschen an, die an unserem Garten vorbei laufen.

    Und meine Hunde wissen, wenn ich mit der Zunge schnalze, gibt es mega geile Leckerli. Immer. Das feinste vom feinsten. Das hab ich trainiert, zuhause, beim Gassi... ohne Ablenkung eben.


    Sprich, bei uns läuft das so: Hunde hören komisches Geräusch vor dem Gartenzaun, ich schnalze mit der Zunge (wenn ich auf zack bin, schon wenn ich das erste "Hffff" von Rhea höre), alle rennen zu mir und es gibt Superleckerli. Manchmal bin ich zu langsam und sie haben schon am Zaun ein paar Beller gelassen... nichtsdestotrotz, Zunge schnalzen heißt Superleckerli, also allemann abdrehen und Guddi einkassieren.

  • Witzig, wie unterschiedlich die Ansätze sind...


    Meine Hunde würden bei der Verknüpfung Bellen-Leckerchen ständig herum kläffen, damit es etwas gibt.


    Von daher müssen seit jeher meine Hunde SOFORT rein, wenn sie Anstalten machen, am Zaun zu kläffen.

    Dadurch wird entweder gar nicht gekläfft, oder einmal gewufft und dann rein geflitzt.


    Ordentlich bellen dürfen meine Hunde im Schutzdienst oder sonstiger Triebarbeit - sinnloses Herumgekläffe zuhause / Anbellen anderer Hunde und Menschen usw., verbiete ich aber schlichtweg.

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