
Hundehaltung gestern und heute
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Gast99875 -
3. Juni 2019 um 06:09
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Ich war überrascht, wie viele Kinder doch Angst vor Hunden haben. Die Größe ist da scheinbar nur zweitrangig. Meine 30 cm hohe, weiße Minimaus hier hat schon so einige Kinder sich hinter Mutti verstecken lassen. Gibt aber auch genug, die freudestrahlend auf sie zeigen und manchmal werde ich sogar gefragt, ob man sie mal streicheln darf.
Zum Thema Angstphase: Gerade erst beim Sohn meiner Schwester miterlebt. Er kam in die Phase und da wurde so extrem drauf eingegangen, dass diese Phase keine Phase blieb sondern Zustand wurde. "Ja der Simon (fiktiver Name) hat Angst vor Hunden." - dieser Satz kommt bei JEDEM treffen und wird sicher auch jeder Person gesagt, während das Kind anwesend ist. Und wenn er sich dann mal an meinen Hund herantraut, wird großes TamTam gemacht, wie mutig er doch ist. Also wenn man sowas so in den Fokus rückt, ist es ja kein Wunder, dass die Ängste bleiben. Scheinen ja berechtigt zu sein, so viel Wind wie drum gemacht wird. Glaube viele Eltern nehmen sowas dann zu ernst und fördern es dann regelrecht (unbewusst).
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Ich weiss nicht, ich kann mir nicht helfen, aber war das früher nicht anders, irgendwie entspannter?
Das wird OT aber ich glaube es hat einfach ein genereller Wandel statt gefunden. Nicht nur bei Hund-Mensch-Konstellationen. Das fängt damit an, dass früher auf den Lehrer gehört wurde wenn der berichtete, dass das Hänsschen im Unterricht stört. Findet so ein Gespräch heute statt bekommt der Lehrer Ärger von den Eltern und nicht das Hänsschen.
Ich habe vor 30,40,50 Jahren noch nicht gelebt aber was die Erzählungen so hergeben haben sich die Menschen früher evtl. nicht als Nabel der Welt wahrgenommen und jedem anderen Lebewesen gewisse Dinge abgesprochen. Da durfte Hund noch Hund und Kuh noch Kuh sein. Vielleicht war das auch irgendwo noch aus Nachkriegszeiten in den Köpfen. Es gab einfach noch wirkliche Probleme. Meine Mama sagt oft die Probleme der Menschheit heute sind Wohlstandsprobleme und somit kann man sich heute über Dinge aufregen die früher noch Nebensache gewesen wären einfach weil es wirkliche Probleme gab.
Generation Medien, früher wäre einfach niemand auf die Idee gekommen einen HH samt Hund anzuschwärzen weil der Hund abgeschnappt hat. Heute muss man damit rechnen also werden die Hunde engmaschiger geführt was sich wiederum auf die Kinder überträgt.
Man denke nur an die Leine beim Hund, straffe Leine überträgt sich auch. Also ein Teufelskreis
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Mein Sohn hat von klein auf gelernt, dass fremde Hunde ignoriert werden - kuscheln konnte er mit den eigenen.
Ganz einfach aus dem Grund, weil er sich von klein auf an Orten mit mir aufhielt, wo viele fremde Hunde sind. Auch Hunde, die nicht kinderkompatibel sind. Da war es sicherer, dem Kleinkind beizubringen, dass fremde Hunde generell in Ruhe gelassen werden, als dass ich da pausenlos engmaschig hätte überwachen müssen, ob der betreffende Hund ok ist.
Das ist absolut nachvollziehbar und auch nicht das was ich angesprochen habe. Oder musst du dein Kind so von anderen Hunden wegzerren das man sich schon fragt ob man einen Arzt bzw. das Jugendamt rufen muss? (Etwas überspitzt)
Ich glaube mal nicht.
Eltern weit und breit nicht zu sehen.
Das ist, mMn, das was dadurch passiert, wenn ich mein Kind da immer wegzerre. Weil das Kind nicht gelernt hat den Kontakt nur mit Mama/Papa und dem Halter des fremden Hundes zu suchen, geht das Kind unbeobachtet und unbeaufsichtigt dahin.
Geht natürlich auch wenn ich meinem Kind beibringe "Ach geh mal hin passiert schon nichts", wie es in deinem Beispiel klingt. Beides finde ich... dezent daneben. Beides kann ich nicht ändern, und in beiden Fällen werde ich den Leute keine Vorschriften machen oder mich sonst wie einmischen, wenn es nicht notwendig ist. Aber verstehen muss ich beide Ansätze ja nun mal auch nicht.
Kind rennt hin, fällt auf Hund, Hund erschreckt sich kurz und knurrt, springt oder schnappt in die Luft
Und das kann nicht passieren wenn du den Hund an der Leine hast und das Kind um die Ecke geschossen kommt oder aus einer Haustür, im Park aus einem Gebüsch springt oder sonst was?
Wenn ich Gefahren konstruieren möchte kann ich das immer, wie man hier ja lesen kann ist ein Kind nicht mal sicher wenn der Hund in der Box ist (Nicht das der Hund da wirklich was für könnte in dem Beispiel), nach der Logik dürfte ich einen Hund gar nicht mehr aus dem Haus lassen.
Vielleicht bin ich da Naiv oder ich wäge das Risiko anders ab, aber ich mache mir mehr Sorgen wenn ich Dako im Park laufen habe, mit 5m Leine, als dort vom Kindergarten.
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Querida Meine Kinder haben das auch gelernt. Und ich habe meine Hunde noch nie als Nabel der Welt gesehenen und erwarte, dass jeder den Hund beachtet, ignorieren reicht schon. Und das ging früher eben entspannter vonstatten.
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Wo wir gerade bei schönen Erlebnissen mit Kindern sind: ich hatte eine Reitbeteiligung in Frankfurter Stadtnähe und da er enorm sicher im Gelände war, sind wir eben auch überall lang. An einem Feldweg saßen einmal drei Jungs zwischen 11 und 13 - meist mit Tieren etwas kritisch wenn sie schon etwas gockelig werden und rumpöbeln.
Die drei aber ganz goldig: "Boa Junge, ein Pferd!"
Der Größte meldete sich dann zu Wort: "Ein wunderschönes Pferd, dürfen wir es mal anfassen?"
Dann standen alle 3 selig um das Pferd herum mit reichlich "Alter, ist das weich", vielen Kompimenten für die Schönheit des Tieres und vollends begeistert. Seitdem bin ich solchen Grüppchen gegenüber aufgeschlossener
Auch sonst muss ich wirklich sagen, dass ich kaum Probleme mit Tieren und Kindern irgendwo habe. Ich gehe recht vielem aus dem Weg, weil es einfach auch in meiner Art liegt. Aber ich freue mich auch, wenn Leute irgendwas wissen wollen. Klar ärgere ich mich über Rücksichtslosigkeit oder dämliche Beschuldigungen, aber das sind eben eher Einzelne die dann auch noch im Gedächtnis bleiben, weil negatives eben länger nachwirkt.
Ich habe auch alles durch, Innenstadt Großstadt, Land, Dorf, Kleinstadt und Stadtrand. Wirklich schlimm hat da niemand auf den Hund reagiert, wenn man eben auch selbst umsichtig ist.
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Hunde werden doch häufig schon so extrem vor allem geschützt, das sie gar keine Chance mehr haben, ungewöhnliche Situationen nervlich auszuhalten, weil sie gar nicht lernen können damit umzugehen.
Da war mir die frühere Unbeschwertheit deutlich lieber, zumal sie auch für die Hunde mehr Freiheiten erlaubte.
Das kann ich so gar nicht bestätigen, denn die meisten modernen Methoden im Hundetraining basieren heute darauf, dass der Hund lernt, aktiv mitzuarbeiten und Probleme selbständig/selbstbewusst (z.B. in der Fährte) zu lösen.
Im Kontrast wurden Hunde früher viel mehr eingeschränkt und in starre Rahmen gepresst.
Guckt man alte Hundesport Videos und vergleicht mit modernem Training, stehen da häufig meidig im Kadavergehorsam mitschleichende Hunde den heutigen Hunden, deren Persönlichkeit und Arbeitsfreude sichtbar sind, gegenüber.
Allerdings ist das auch was, was nach meinem Gefühl zugenommen hat: die Angst, dass etwas passieren könnte. Ich weiss nicht, ich kann mir nicht helfen, aber war das früher nicht anders, irgendwie entspannter?
Da war ein Hund eben ein Hund, und wenn der zufällig in meine Richtung geschaut hat, bin ich nicht schreiend zu Mama gerannt.
Ok, Hundekontakte sind früher wohl auch lockerer abgelaufen. Ich glaub, man hat sich einfach über vieles viel weniger Gedanken gemacht und weniger echauffiert.
Das nehme ich generell so wahr, dass das Gefahrenbewusstsein früher geringer war. Ob das allerdings unbedingt gut war? Ich erinnere mich daran, dass ich in den 70ern unangeschnallt im Auto mitfuhr, die Erwachsenen in Anwesenheit der Kinder ungezügelt rauchten, Kinder keinen Fahrradhelm trugen....um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ich habe das alles ja offensichtlich überlebt - dennoch beweist das nicht, dass die damaligen "Sitten" sonderlich verantwortungsbewusst waren.
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Wo wir gerade bei schönen Erlebnissen mit Kindern sind: ich hatte eine Reitbeteiligung in Frankfurter Stadtnähe und da er enorm sicher im Gelände war, sind wir eben auch überall lang. An einem Feldweg saßen einmal drei Jungs zwischen 11 und 13 - meist mit Tieren etwas kritisch wenn sie schon etwas gockelig werden und rumpöbeln.
Die drei aber ganz goldig: "Boa Junge, ein Pferd!"
Der Größte meldete sich dann zu Wort: "Ein wunderschönes Pferd, dürfen wir es mal anfassen?"
Dann standen alle 3 selig um das Pferd herum mit reichlich "Alter, ist das weich", vielen Kompimenten für die Schönheit des Tieres und vollends begeistert. Seitdem bin ich solchen Grüppchen gegenüber aufgeschlossener
Sowas hatte ich auch mal. Ich war mit Klein-Newton (damals ca. 16 Wochen alt) am Seepark. Da kam uns eine größere Jungen-Gruppe entgegen. Hosen bis in den Kniekehlen, aus dem Ghettoblaster tönte Rap-Musik. Mega coole Jungs halt...
Hab mich schon auf irgendwelche doofen Sprüche eingestellt. Stattdessen sagte einer der Jungs: "Da ist wieder die Frau mit dem süßen Hund. Darf ich den mal streicheln?"
Ich habe das alles ja offensichtlich überlebt - dennoch beweist das nicht, dass die damaligen "Sitten" sonderlich verantwortungsbewusst waren.
Früher war es halt auch so, dass man nicht befürchten musste, dass das zehnjährige Mädel die Zigaretten, die sie scheinbar für Opa kauft, selbst rauchen wird. Genauso mit Alkohol, etc.
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Früher war es halt auch so, dass man nicht befürchten musste, dass das zehnjährige Mädel die Zigaretten, die sie scheinbar für Opa kauft, selbst rauchen wird. Genauso mit Alkohol, etc.
Das halte ich für ein etwas gewagtes Statement. Auch früher gab es Kinder die extrem früh angefangen sind mit rauchen und/oder Alkohol.
Nicht alles ist heutzutage schlechter, vor allem nicht die Jugend, die heute weniger raucht oder trinkt wie beispielsweise noch vor 20-30 Jahren
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Was ich mich frage und auch immer selbst noch mal verinnerlichen muss, von welchem "früher" und "damals" redet ihr alle?
Ich kann nur von dem erzählen, was ich selbst erlebt habe, also maximal 40 Jahre. Ich habe keine Erinnerung an Erzählungen meiner Eltern oder Großeltern ...
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Na, vom "früher, als alles noch gut war und die Kinder noch nicht so verweichlicht waren wie heute" offenbar
Als ich Ende der 70er Jahre in der 4. Klasse war, haben Mitschüler nach dem jährlichen Schulsportfest eine kleine private Feier veranstaltet in einem leerstehenden Holzschuppen. Ich war auch eingeladen
Dort gab es zwei Flaschen Rotwein und eine Schachtel Zigaretten. Meinen Eltern habe ich bis heute davon nicht erzählt
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