
Hundehaltung gestern und heute
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Gast99875 -
3. Juni 2019 um 06:09
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Ich behalte mir doch auch die Entscheidung vor, wann und unter welchen Umständen mein Hund Kontakt zu anderen aufnimmt. Genauso gestehe ich anderen zu, dass sie das Gleiche für ihre Schutzbefohlenen tuen. Ohne gleich zu urteilen, dass diese damit ihre Hunde zu Schissern oder Aggros erziehen oder ihre Kinder zu Minusempathen ohne Ahnung vom Umgang mit der Natur oder ähnliches. Weil ich a. nicht im Kopf meines Gegenübers stecke und nicht weiß, was ihn zu seinem Handeln motiviert und b. auch keine funktionsfähige Glaskugel habe und nicht weiß, was in Zukunft passieren wird.
Und wenn ich von Erzählungen lese, dass ein User sich einerseits vehement verbittet, dass fremde Menschen Kommentare zur eigenen Hundehaltung abgeben, aber selbst fremde Menschen belehrt über ihre Kinder, Kindeserziehung, dann wundere ich mich schon etwas.
Leben und leben lassen, nicht grundsätzlich an der Kompetenz anderer zweifeln, dem Gegenüber die gleichen Rechte zugestehen wie einem selbst, dann sollte es doch klappen.
Und mein Bogen zur früher:
Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es hinaus, dieses Sprichtwort gibts schon sehr lange
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Hallo,
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Anfang 70er Jahre. Unser erster Hund war ein Hund aus dem Schaufenster im Zooladen. Mein Vater hatte sie im Laden "bestellt", zu ihrem Glück.
Sie war Welpe 7 , und die wurden zu der Zeit noch getötet, damit die ersten Sechs mehr Milch bekamen. Sie bekam deshalb auch keine Papiere, obwohl reinrassig, Züchter usw.
Spazieren gehen mussten wir Kinder mit ihr, ich war 6 als ich alleine die Runden mit ihr machen musste, sie hat auf mich gar nicht gehört, deswegen durfte sie bei mir nie von der Leine. Bei meinen Eltern war sie immer Leinenlos - da hat sie aber auch gehört, als wenn sie ein andrer Hund wäre^^
Futter, Latz aus dem ALDI, rot oder braun. ich wollt ihr mal was Gutes und hab das gute, teure Chappi gekauft...sie mochte es nicht
(Mein schönes Taschengeld...)
Sie war Hund und Familienmitglied. Ihre Bedürfnisse wurden erfüllt, sie musste aber auch funktionieren.
Alleine in der Wohnung ging nicht, sie bellte sich heiser. Also musste sie im Auto warten, wenn meine Mutter arbeiten war (mein Vater eh ganztags, und wir dann halt Schule). Da fragten auch keine Nachbarn warum oder wieso, das war normal das Familie Mortizia das so machte. Genauso normal war es, das Strubbel Wiskey während der Läufigkeit unsrer Hündin vor unsrem Haus "wohnte". Der bekam ab und zu einen Eimer kaltes Wasser ab damit er für einige Stunden verschwand. Dem Besitzer-der bekannt war-wurde nichtmal Bescheid gesagt, der Rüde tat ja nichts ausser singen und pinkeln ;P
An vergangene Zeiten denken, macht man ja gerne mit verklärtem Blick. Es war viel schön und sicher einfacher, auch im Miteinander Mensch - Hund.
Die Ansprüche an die Hundehaltung sind heute ja teils ganz andere. Viele Sachen begrüsse ich dabei auch.
Das Menschen weniger wegsehen, wenn ein Tier in Not ist oder wie zB erwähnte Kettenhaltung, sofort gibt es Stimmern die Hinterfragen.
Auf der anderen Seite sehen sich viele Menschen dank Internet und Co heute sehr schnell als besser informiert und berechtigt nach oberflächlicher Wahrnehmung als Richter zu urteilen.
Ich hab von Zuhause einen respektvollen Umgang mit Mensch und Tier beigebracht bekommen und bemühe mich das zu leben.
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ich glaube, was @Dakosmitbewohner meint, hat damit zu tun, dass Hunde von manchen Eltern nicht als Bereicherung, sondern als Gefahr wahrgenommen werden.
Wenn ich einen Hund sehe und der Besitzer hat Zeit und schaut aufgeschlossen, dann frage ich gern, was das für eine Rasse ist, wie die charakterlich so sind etc., und das sehen und hören meine Kinder (Und rollen schon manchmal inzwischen mit den Augen, Pubertät und so
). Letztens hab ich erst gelernt, dass eine Art Riesenchowchow in Wahrheit eine seltene Tibetdogge ist und mich informieren lassen wie die drauf sind
Würde ich mich abfällig über die Fellberge, die Zähne, den Dreck äußern oder mein Kind hektisch in Sicherheit bringen wollen, wäre eine ganze wundervolle Welt meinen Kindern unerschlossen *inTheatralikversink*
Noch ein Unterschied heute zu früher:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Oma oder Mutter so einen Text wie den hier formuliert hätte
Einfach, weil das Drehen und Wenden und Reflektieren von Gedanken nie so exzessiv betrieben wurde wie heute. Ganz ohne Wertung gut/ schlecht.
Zeiten ändern sich halt
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Newton steht auf, Thorben-Hendrik erblickt Newton, erschrickt und fällt natürlich vom Stuhl.
Bitte? Der Junge sieht einen Hund und fällt vom Stuhl? Ist der gerade aus dem Ei geschlüpft? Bei einem Alligator könnte ich die Reaktion vielleicht verstehen, aber Hunde sieht man gelegentlich in Eiscafés...
Aber einen hübschen Vornamen hat der Stuhlkippler!
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Früher gab es keine Schulhunde, mittlerweile gibt es die in ganz Deutschland.
Und sind sie nicht u. a. dazu da, den Kindern die Angst vor Hunden zu nehmen?
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Also wir hatten Anfang der Siebziger schon einen Schulhund. Das war aber einfach nur der Dackel der Lehrerin und der hatte keinerlei pädagogische Ausbildung. Wer seine Aufgabe als erster fertig hatte, dufte mit ihm rausgehen. Ich habe in der Schule nie wieder so konzentriert gearbeitet wie in der 3.Klasse
Damals war es fast normal, das Lehrer ihre Hunde mitbrachten. Der Hund unseres Sportlehrers z.b. war im Sommer immer mit auf dem Sportplatz und hat mit uns Wettrennen gemacht. Das war ein Münsterländer und heute würde man vermutlich sagen er hätte uns gejagt.
Aber hey, wir hatten Spaß. Und niemand hat sich beschwert, es gab keine Beissunfälle und einen allergischen Schock gab es auch nicht.
Ach, war diese Schulzeit schön.
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Ich finde aber auch, dass da manche Probleme gemacht werden - vor allem heutzutage - wo keine sind
Wenn ein Kind keinen Kontakt zu meinen Hunden haben möchte oder gar Angst vor ihnen hat -so what? Muss nicht jeder meine Hunde liebhaben, reicht, wenn ich das tue.
Und so lange die mich und meine Hunde nicht massiv belästigen, gehts mich mit Verlaub doch nix an, wie Kind und Eltern die Situation einschätzen oder bewältigen. Und massive Belästigungen erlebe ich für meinen Teil eher selten. Klar freue ich mich über Kinder, die vorsichtig Kontakt zu meinen Hunden aufnehmen. Aber muss doch nicht sein.
Das ist so eine Sache, die nach meinem Empfinden jetzt bei den Hundehaltern krasser geworden ist: Dass der Hund als Verlängerung des eigenen Egos betrachtet wird und jede ablehnende Reaktion als persönliche Kränkung empfunden wird.
Das finde ich auch. Nicht nur bei Hunden. Auch bei Kindern, Partnern, Vorlieben etc pp
Jeder muss alles lieben und sich mit jedem supderduperfantastisch verstehen. Oder so.
Und wenn jemand sagt: "Möchte ich nicht." und dann auch noch auf Individualdistanz besteht... dann wird es zum Affront.
Für mich ist es auch unbegreiflich, wie jemand seinen Hund vorm Kindergarten anbinden kann und dann argumentiert mit "mein Kind lebt ja auch noch, warum dürfen die anderen Kinder denn nicht zum Vierbeiner". Wirklich, da fehlen mir die Worte. Das ist Aufmerksamkeit heischen und mAn verantwortungslos. Ganz zu schweigen davon, dass eigene Familie auch für Hunde was anderes ist, als die anderen 100 KiTa-Kinder.
Als meine Kinder im Kindergarten waren, ist der Hund auch jeden Morgen mitgekommen und hat direkt vor der Tür gewartet (da gab es noch keine Extra Anbindeplätze), die, die Kontakt haben wollten, haben ihm einen guten Morgen gewünscht
, andere sind einfach dran vorbei gegangen.
Kann so einfach sein
Als mein Sohn in der Grundschule war, hatten sie ein Zirkusprojekt und die Kinder waren der Meinung, sie müssten unbedingt "was mit richtigen Tieren" machen, also wurde kurzerhand unser Paul zum Zirkushund, mit dem sie Tricks geübt haben. Das ging dann nur in Absprache mit der Lehrerin und dem Hausmeister, ohne eine Versammlung einzuberufen, um zu erfragen, wer
a)Angst hat
b)evtl. eine Allergie hat
c)......
Natürlich hat die Lehrerin vorher mit den Kindern gesprochen und gefragt, ob jemand Angst bzw. Bedenken hat wegen des Hundes in der Turnhalle, aber keine Elternversammlung einberufen (wäre heute wahrscheinlich undenkbar)
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Bei der ganzen Hund-Kind Diskussion verstehe ich gerade irgendwie nicht warum anderen Menschen nicht Ihr Angst zugestanden wird. Es gibt immer wieder erwachsene die vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht haben und ich finde es nicht einmal verwerflich, dass diese Angst ein Stück weit auch auf die Kinder übertragen wird. Optimal wäre anders aber nur weil du weist wie dein Hund tickt wissen das die nicht HH Eltern eben nicht. Ich würde bei meinem Kind (wenn ich irgendwann eins haben sollte) auch kein Risiko eingehen wollen.
Als HH erwarten wir schon immer eine ordentlich Portion Verständnis für verschiedene Dinge sind aber nicht bereit Verständnis für andere aufzubringen und urteilen einfach?
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Und ich finde es dennoch verantwortungslos, die Hunde unbeaufsichtigt zu lassen. Gerade an so einer reizintensiven Stelle.
Denn sollte irgendwann mal was passieren, haben meine Hunde und ich die Arschkarte gezogen.
Kind rennt hin, fällt auf Hund, Hund erschreckt sich kurz und knurrt, springt oder schnappt in die Luft (mehr muss er ja mancherorts gar nicht machen) - schwupps, hat er zumindest Auflagen.
Auch wenn es nur fünf Minuten sind kann da was passieren.
Es gibt doch hier auch Geschichten, da bekam der Hund Auflagen, weil jemand während einer Eskalation zwischen Hunden die Hand dazwischen gehalten hat und gebissen wurde. Aber direkt vorm Ausgang des Kindergartens wird es für gut befunden, dass da ein Hund unbeaufsichtigt und unkontrolliert angebunden wird? Umgeben von Kleinkindern?
Meine Hunde finden Kinder supertoll. Sie haben selbst als sie von anderen Hunden angegriffen wurden noch nie gebissen. Und dennoch: die Verantwortung für sie liegt bei mir. Und ich weiß nicht, auf was für dumme Ideen andere Menschen kommen oder welche blöden Umstände entstehen können. Daher bleiben sie nicht unkontrolliert aber angebunden im Freien. Sehe ich das bei anderen, mache ich einen Bogen drum. Einige Hunde finden es nämlich auch nicht gerade lustig, wenn sie nicht weg können aber durchaus bedrängt werden können. Das heißt nicht, dass sie dann aggressiv werden aber entspannt ist auch anders.
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Kind rennt hin, fällt auf Hund, Hund erschreckt sich kurz und knurrt, springt oder schnappt in die Luft (mehr muss er ja mancherorts gar nicht machen) - schwupps, hat er zumindest Auflagen.
Und genau DAS war früher nicht so.
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