
Hundehaltung gestern und heute
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Gast99875 -
3. Juni 2019 um 06:09
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Ich hab ja leider gar keine Ahnung von Kindern.
Aber wenn ich mir gerade mich als Mutter vorstelle, wäre ich genau so eine Mutter.
Fremde Tiere sind nicht zum antatschen da, ich würde es nicht wollen das mein Kind davon ausgeht das es alles anfassen darf was lieb guckt.
Vielleicht weiß ich auch das mein Kind nicht vernünftig agiert, sobald es Kontakt hat und umgehe das lieber gleich.
Ich denke da gibt es schon ein paar weitere nachvollziehbare Gründe warum Eltern handeln wie sie handeln.
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Hallo,
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Irgendwie entwickelt sich der Thread zum x-ten Thema Hundehalter vs. Eltern bzw. Nicht-HH, ob das noch das ist was der TE Dakosmitbewohner gemeint hat, weiß ich nicht
Egal, dann werfe ich auch eine Anekdote ein, so von mir erlebt vor ein paar Tagen. Genauer gesagt zwei Anekdoten, aber nahezu komplett identischer Ablauf, nur einmal mit Mini-Hund (Welpe?) und ein oder zwei Tage später mit Kleinkind
Ich radelte jeweils einen Spazierweg entlang (für Radfahrer erlaubt, erwähne ich vorsichtshalber).
Und sehe vor mir in einiger Entfernung auf einer Bank sitzend Menschen, und
Fall 1: vor der Bank schnüffelt ein Minihund quer über den Weg. Ich werde langsamer, weil ich schon damit gerechnet habe, dass mir der Minihund vors Rad laufen würde. Tatsächlich, so wars, ich steige kurz vor dem Hundi grinsend ab.
Fall 2: vor der Bank radelt ein Kleinkind mit seinem Kinderlaufrad herum. Ich werde langsamer, weil ich schon damit gerechnet habe, dass mir das Kleinkind vors Rad rollern würde. Tatsächlich, so wars, ich steige kurz vor dem Kleinkind grinsend ab.
Gleiche Reaktion von HH und von der Mama: "Oh Entschuldigung! Hundi bzw. Kind, du musst doch aufpassen"
Ich: "Ach ist doch kein Problem, alles gut" und steige lächelnd wieder aufs Rad und fahre meines Weges, und denke beim Weiterfahren, was das doch für ein nettes Erlebnis war
Beim 2. Fall dachte ich natürlich noch zusätzlich, was ein Zufall, dass mir das tags zuvor schon einmal, mit einem niedlichen Hundi passiert ist
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ob das noch das ist was der TE Dakosmitbewohner gemeint hat, weiß ich nicht
Nein, nicht ganz, aber dennoch interessant wie ich finde ;-)
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Für mich ist das eben: Andere möchten keinen Kontakt (ob das die Kinder selbst oder ihre Eltern oder andere Hundehalter oder Passanten auf der Straße sind ist mir dabei wirklich vollkommen wurscht) und damit hat es sich. Und sowohl für kleine Kinder als auch Tiere trägt immer noch der andere die Verantwortung. Ich finde es absurd anderen ein "Hallo-sagen" aufdrücken zu wollen oder mich darüber zu echauffieren, wenn andere meinen Schutzbefohlenen nicht hallo sagen können/wollen/dürfen. Und genau das machen hier doch gerade einige.
Ob das Kind da hin will oder nicht wäre mir ziemlich egal, solange ich das als Erwachsener und Sorgeberechtigter so einschätze, dass ich mein Kind da nicht hinlassen will, bleibt das hübsch bei mir. Und wenn ich dann lese "binde meinen Hund vorm Kindergarten an", "mein Kind lebt ja auch noch".... Dann denke ich mir, manche Eltern wollen vielleicht auch einfach nicht, dass es zu negativen Erfahrungen kommt und verbieten aus diesem Grund den Kontakt. Kann ich keinem verdenken.
Und doch @Dakosmitbewohner - ich hab da eine Antwort: Dein Hund, dein Kind, deine Familie - das ist etwas ganz anderes als fremde Kinder, die angestürmt kommen. Vor allem im Kindergartenalter.
Das ist wie "Welpenschutz". Welpen passiert schon nix - so lautet der Mythos. Das gilt nur eben nicht immer und überall sondern eben nur in der eigenen Familie. Wenn überhaupt.
Hunde, die "ihre" Kinder beschützen machen recht schnell recht ernst. Da würde ich den Teufel tun und meine Kids im KiTa-Alter (die das noch gar nicht so recht einschätzen können) zu nem fremden Hund lassen.
Und ich finde es generell unverantwortlich, meine Hunde irgendwo unbeaufsichtigt draußen anzubinden. Egal ob Supermarkt oder was auch immer. Aber erst recht vor einem Kindergarten, wo ja dann doch mal ein Kind drauf zustürmen und der Hund sich erschrecken könnte.
Einerseits wird sich darüber aufgeregt, dass Kinder keine Grenzen lernen. Andererseits wird sich darüber aufgeregt, wenn Eltern klar sagen: "Nö, du gehst jetzt nicht zu dem fremden Hund, auch wenn du gerne möchtest".
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Fremde Tiere sind nicht zum antatschen da, ich würde es nicht wollen das mein Kind davon ausgeht das es alles anfassen darf was lieb guckt.
Da ich davon aus gehe, das man immer noch den Halter fragt und auch das ein oder andere Mal ein Nein bekommt, wüsste ich nicht wie das Kind darauf kommt das man alle Tiere anfassen darf.
Nur weil ein Kind zu hause ans Obst gehen darf bedient es sich doch auch nicht im Supermarkt oder?
Und wie sollen Kinder lernen angemessen mit einem Hund um zugehen wenn man die Gelegenheiten die sich bieten nicht nutzt um es dem Kind bei zu bringen?
Wenn ich einen hübschen Hund gesehen habe, dann habe ich den Halter angesprochen, was er für ein schönes Tier hat, und im Gespräch ergab sich das dann schon ob man den Hund anfassen darf oder nicht. Hätte mein Vater mir jeglichen Kontakt zu Hunden verboten, dann wäre ich nicht beim Züchter neben angewesen, hätte nicht im TH als Gassigänger rumgelungert und hätte heute vermutlich keinen Hund.
Und genau so habe ich auch meine Kinder an Tiere heran geführt, Alleine nie, wenn ein Halter dabei ist, freundlich fragen, und dann, nur dann langsam von schräg vorne zum Hund, ihn schnüffeln lassen.
Klar gibt es Gründe, das Kind könnte eine Allergie haben, würde mir einfallen. Oder helle Klamotten, wobei die vermutlich auch vor Dako nicht mehr hell wären wenn ich an meine Tochter Kinder denke. Aber all das kann ich meinem Kind ins Gedächnis rufen, statt ihm den Arm abzureißen.
Es geht mir um die Art und Weise, nicht um "Schatz, wir haben keine Zeit heute" oder "Nach dem du gestern Opas Dackel gekniffen hast, nene" und dann normal weiter gehen.
Um den Bogen zum Thema zu schlagen, da war man in meiner Kindheit anders. Das mag für den ein oder anderen Hund heute besser sein, aber für die Kinder... ich glaube nicht.
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Vielleicht liegt das Problem hier im Austausch gerade einfach nur darin, dass wir alle verschiedene Bilder vor Augen haben? In meinem Kopfkino kenne ich da verschiedene Versionen, liegt wahrscheinlich daran dass ich durch meine Arbeit sehr viele Eltern täglich erlebe und sowohl ich wie auch eine Kollegin ihren Hund dabei haben. Unter diesen Bildern sind sowohl die (bei uns überwiegenden!), bei denen Eltern ihren Kindern erklären dass man nicht zu jedem Hund einfach hinrennen darf. Finde ich prima, unterstütze ich auch. Ist mir allemal lieber als diejenigen, die rein gar nicht gucken und wo ich zusehen muss, dass mein Hund mit heiler Haut davonkommt... Das (also die vernünftigen, die ihren Kindern beibringen sich nicht draufzustürzen) sind wahrscheinlich die, die straalster gerade vor Augen hat. Dann gibt es aber auch noch die anderen, denen ich auf der Straße öfter mal begegne und wo ein Kind, das den Hund oft noch gar nicht gesehen hat, fast den Arm ausgerenkt bekommt beim hektischen Wegreißen. Und das, obwohl ich mit meinem angeleinten Krümel (leuchtendorange Biothaneleine, nicht zu übersehen) noch nicht mal ansatzweise in Reichweite bin. Solche Eltern vermute ich bei @Dakosmitbewohner in den Ausführungen, und die verblüffen mich auch immer wieder.
Ob das nun wirklich hier gerade das Kommunikationsproblem ist, oder ob dann doch die gleichen Verhaltensweisen unterschiedlich gewertet werden, das kann ich natürlich nicht sagen.
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Und ich finde es generell unverantwortlich, meine Hunde irgendwo unbeaufsichtigt draußen anzubinden. Egal ob Supermarkt oder was auch immer. Aber erst recht vor einem Kindergarten,
Da ist ein Extra Bereich, das wissen alle Eltern, da wird drauf hingewiesen bei der Anmeldung. Es ist in einem Abgetrennten Bereich vor dem Kindergarten, aber noch auf dem Kiga-Gelände. Warum soll ich meinen Hund dort nicht für 5min unbeaufsichtigt lassen?
Zumal es in meinem Falle einen guten Grund hat warum ich den Hund jeden Morgen mitnehme, mit rein darf er nicht, meine Tochter alleine Reinschicken darf ich auch nicht, also habe ich keine andere Wahl.
Andere Eltern nehmen den Hund anschließend mit zur Arbeit, finde ich völlig normal das man nicht erst das Kind zum Kiga bringt, dann nach hause, den Hund holen und am besten wieder am Kiga vorbei zur Arbeit.
Das man sich mit einem kinderfressenden Rüpel was anderes überlegen muss ist völlig klar, aber wenn der Hund diesbezüglich Stabil ist, sehe ich das Problem nicht.
Einerseits wird sich darüber aufgeregt, dass Kinder keine Grenzen lernen. Andererseits wird sich darüber aufgeregt, wenn Eltern klar sagen: "Nö, du gehst jetzt nicht zu dem fremden Hund, auch wenn du gerne möchtest".
Es gibt, bei Kindern und bei Hunden, einen Unterschied zwischen "keine Grenzen" und "alles verbieten". Die Dosis macht das Gift. Und, wie gerade schon erwähnt, die Art der Verabreichung. Ich kann mit meinen Kindern an jedem noch so niedlichen Hund vorbei gehen ohne sie in den Schwitzkasten nehmen zu müssen, egal warum ich in dem Augenblick den Kontakt nicht wünsche. Es geht nicht um die Eltern die ihrem Kind das wie auch immer erklären. Die müssen ihre Kinder nämlich nicht da wegreißen, sondern gehen einfach weiter.
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Vielleicht liegt das Problem hier im Austausch gerade einfach nur darin, dass wir alle verschiedene Bilder vor Augen haben?
Ich denke ja.
Und ich denke, dass es auch ein wenig an der Grundeinstellung liegt, mit der man unterwegs ist.
Ist man positiv gestimmt, dann sieht man Erlebnisse vielleicht eher mit einem Augenzwinkern und nicht als Aufreger.
Wobei ich das viel geäußerte Argument, was mir beim Mitlesen in vielen Threads dieser Art begegnet, schon verstehen kann: Passieren einem ständig unangenehme Begegnungen, dann geht einem vermutlicher leichter das Augenzwinkern verloren und mancher wartet quasi schon bei der nächsten Begegnung, dass man wieder auf einen unangehmen Zeitgenossen, auf ein nerviges Erlebnis trifft.
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Ansonsten kann ich mich noch gut erinnern, dass viele Hunde Krankheiten hatten die nicht behandelt wurden
Ogottja. Bei uns in der Nachbarschaft gab es einen Airedale, der sich ganz schlimm selber die Pfoten angefressen hat. Ich glaube, der war sehr viel allein. Der wurde dann eingeschläfert, weil "man dagegen nichts machen kann" (also das Pfotenfressen).
Aber ich sehe auch heute noch viele Hunde mit Gangbildanomalien, bei denen nix gemacht wird. Auf Fragen kommt dann: "der ist alt" oder "der spinnt bloß" oder "läuft schon immer so, der hat nix".
Ich träume heute noch von meiner Studentenzeit in Hamburg, da hatte ich den mittelgroßen schwarzen Hund rund um die Uhr bei mir, ... es war total entspannt.
... Das wäre heute überhaupt nicht mehr möglich - und dazu haben leider selbstherrliche Hundehalter in großem Maße beigetragen.Das denke ich auch sehr oft, wenn ich rücksichtslosen Halter_Innen erlebe: Dass es wegen "denen" immer mehr und immer striktere Vorschriften gibt.
Die Beobachtung, die viele äußern, dass Hunde einen anderen Stellenwert hätten und mehr Familienmitglieder wären, kann ich nur begrenzt teilen. Viele "Familienhunde", die ich sehe, werden oft recht lieblos und empathielos mitgeschleift. Die gehören halt ins Bild der Bullerbü-Familie (und es ist ja auch sooo schön für die Kinder), aber um deren Bedürfnisse macht man sich keinen Kopf. Viele Junghunde verschwinden auch nach kurzer Zeit schon wieder ... dieses Ich-kümmer-mich-nicht-Konzept kann vielleicht auf dem Land klappen mit großem Garten und die Hunde sind vielleicht trotzdem noch halbwegs zufrieden, aber in der Stadt?
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Ich hab da auch einige Bilder - und Geschichten - dabei im Kopf, ja. Bei denen sich Hundehalter richtig darüber echauffieren können, dass ihr Liebling einen anderen Hund nicht begrüßen durfte, sie gebeten wurden, ihren brav bei Fuß laufenden Hund anzuleinen, oder eben, dass Eltern ihre Kinder bei der Kontaktaufnahme hindern. Und da verstehe ich in der Regel die Aufregung einfach nicht. Wieso muss ich mich von Verhalten angegriffen fühlen, oder es abwertend beurteilen, wenn dadurch doch Niemandem ein unmittelbares Leid zugefügt wird?
Ich behalte mir doch auch die Entscheidung vor, wann und unter welchen Umständen mein Hund Kontakt zu anderen aufnimmt. Genauso gestehe ich anderen zu, dass sie das Gleiche für ihre Schutzbefohlenen tuen. Ohne gleich zu urteilen, dass diese damit ihre Hunde zu Schissern oder Aggros erziehen oder ihre Kinder zu Minusempathen ohne Ahnung vom Umgang mit der Natur oder ähnliches. Weil ich a. nicht im Kopf meines Gegenübers stecke und nicht weiß, was ihn zu seinem Handeln motiviert und b. auch keine funktionsfähige Glaskugel habe und nicht weiß, was in Zukunft passieren wird.
Um hier den Bogen zum Thread zurück zu bekommen: Ja, ich fand, dass es dieses Phänomen früher im Bereich der Tierhaltung seltener gab.
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