Tierschutzhund- ein Haufen Fragen

  • Hallo liebes Dogforum,


    Ich hoffe ich bin hier richtig :???:

    Mein Lebensgefährte(23) und ich(22) sind angehende Ersthundehalter. Nach dem wir uns auf den Websites von einigen Tierheimen und Tierschutzorganisationen umgeschaut haben, haben wir uns auch so gleich in einen Hund verguckt, ich verlinke ihn mal hier.


    Wir haben schon Kontakt mit der Organisation aufgenommen, stehen aber trotzdem vor einem Haufen Fragen :hilfe:


    1. Hat vielleicht schon mal jemand Erfahrung mit der Organisation gemacht oder grundsätzlich mit Hunden aus Kroatien?
    2. Meint ihr es wäre unangemessen zu fragen, ob wir den Hund vor Ort in Kroatien besuchen können?
    3. Was können wir von dem Hund erwarten? Was sollten wir erwarten? Was nicht?
    4. Was vermutet ihr, steckt an Rassen in Xavi? Für uns sieht er wie ein klassischer Senfhund aus mit vielleicht ein bisschen Jagdhund drin auf Grund der Färbung und der Ohren :denker::ka:
    5. Was sind so ganz allgemeine Sachen, die man in der Vorbereitung auf einen Hund beachten sollte? Vielleicht auch Sachen an die man als Ersthundehalter nicht unbedingt denkt?
    6. Dann noch ein paar ganz banale Sachen: Wie bringen wir einem ausgewachsenen Hund Stubenreinheit bei? Was brauchen wir, bevor der Hund zu uns kommt und was können/sollten wir besorgen, wenn er da ist? Wie organisiere ich Fremdhundekontakte?

    Ansonsten würde ich mich auch über Literaturvorschläge freuen, gerne lehrreiches oder auch Romane, in denen das Leben mit Hund dargestellt wird :bindafür:


    Ich hoffe auf hilfreiche Antworten und danke auch schon mal im Voraus.

    Liebe Grüße, Solumna=)

  • zu 2. Wenn es der Orga unangemessen erscheint, würde ich die Orga wechseln... Wenn jemand sich schon die Mühe macht mal eben nach Kroatien zu fahren, würde ich das klasse finden und unsere Orga, wo wir Dako her haben, hätte höchstens gefragt ob wir noch Platz für Spenden an das Tierheim haben.


    zu 3. Alles und Nichts. Diese Hunde sind durch ihre teils wilde Mischung und oft … bescheidene Lebensgeschichte nur schwer abzuschätzen/vorherzusagen. Wir haben uns hier auf fast alle "Extreme" gedanklich vorbereitet und hatten Glück, das muss aber nicht so sein. Ihr sollte euch anschauen wir man mit Angsthunden umgeht, aber auch wie ihr einen Taschenrambo, wobei so klein ist er ja nicht, händeln könnt und ob ihr euch das zutraut. Wenn ihr vom schlimmsten ausgeht seid ihr auf alles gefasst. Nichts davon muss passieren, aber niemand kann euch zu 100% sagen das es nicht Auftritt.

    Damit will ich euch nicht von der Idee abraten oder verschrecken, unser kleiner Rumäne ist ein Traumhund und das geht vielen anderen Auslandshundehaltern ähnlich.


    zu 5. Da ihr schon hier seid sind so Sachen wie, Kabel verstecken, ggf Urlaub einreichen, Betreuung durchdenken, Baldriantee kaufen (für euch nicht den Hund) etc vermutlich schon durch. Daher ein Tipp mit Smilie, egal wie sehr ihr euch vorbereitet, irgendwann in der ersten Woche werdet ihr merken das ihr irgendwas nicht geplant/eingekauft habt.


    zu 6. Stubenreinheit müsste bei einem erwachsenen Hund ebenso gehen wie bei einem Welpen, behaupte ich aus dem Bauch heraus. Was braucht ihr, da verweise ich auf meinen Tipp zu 5. und wenn ihr die Zoohandlung leer kauft, irgendwas wird eh fehlen. Dennoch: Leine, Halsband/Geschirr, Näpfe, Futter, Decke/Bett, wären die Basics die am Tag der Ankunft da sein sollten. Darüber hinaus gibt es noch tausend coole Sachen die für den einen Halter unverzichtbar sind und wo der nächste den Kopf schüttelt.


    Literatur: Ich würde Vorschlagen mal von verschiedenen Hundetrainern Bücher zu wälzen, locker überfliegen, durchschmökern und schauen was einem zusagt und von dem dann mehr Bücher besorgen. Auch hier gilt wieder, nur weil ich etwas für gut befinde muss es euren Stil nicht treffen.


    Hundehaltung ist keine Frage des Hundes sondern der Kombination Hund + Halter.

  • wie wohnt ihr denn? In der Stadt oder Ländlich? Mietwohnung oder Haus?


    Dieser Hund kennt überhaupt nichts. Der ist sein ganzes Leben bisher in einem Zwinger gewesen. Kennt keine Autos, keine fremden Menschen, keine Kinder, hat wahrscheinlich nie vernünftigen Kontakt zu anderen Hunden gehabt. Zusammenleben mit Menschen ist ihm total fremd.

    Er kennt weder Wohnung, noch Straßenverkehr und Lärm. Keine Fahrräder, Kinderwagen, Kinder überhaupt. Kein TV, keinen Staubsauger, kein Radio, keinen Teppichboden etc.

    Für den Hund würde es der absolute Kulturschock werden.


    Es kann sein, dass man dies mit der Zeit hinbekommen kann, aber solch ein Hund gehört definitiv NICHT in die Stadt und in eine Mietwohnung. Wenn ihr Ländlich wohnt und ein Grundstück am Haus habt, ok, dann ist es mit viel Geduld vielleicht machbar.


    Ihr könnt euch aber sehr wahrscheinlich davon verabschieden, dass dies ein Hund ist, den man mal wohin mitnehmen kann, sei es in den Urlaub oder zu Verwandten/Bekanntenbesuch.


    Zusätzlich zu all dem kommt dann noch hinzu, dass er nach Herdenschutzhund Mix aussieht. Die bringen dann zu all dem was er nicht kennen gelernt hat, eh nochmals eine große Skepsis gegen Fremde/Fremdes mit und dies oft gepaart damit dies auch deutlich klar zuzeigen.


    Für mich alles Kriterien die nicht für Ersthundehalter geeignet sind.

  • Eine Orga, die bei der Hundebeschreibung falsche Angaben macht, fiele bei mir sofort raus. "Niemals würde er beißen" - das ist definitiv gelogen, denn es handelt sich um einen Hund. Und jeder Hund kann unter gewissen Umständen beißen.


    Hinzu kommen, die beschönigte Knurrigkeit und dass es sich vermutlich um einen HSH-Mix handelt. Da würde ich zumindest als Anfänger ohne Erfahrung Abstand nehmen...

  • Eine Orga, die bei der Hundebeschreibung falsche Angaben macht, fiele bei mir sofort raus. "Niemals würde er beißen" - das ist definitiv gelogen, denn es handelt sich um einen Hund. Und jeder Hund kann unter gewissen Umständen beißen.


    Hinzu kommen, die beschönigte Knurrigkeit und dass es sich vermutlich um einen HSH-Mix handelt. Da würde ich zumindest als Anfänger ohne Erfahrung Abstand nehmen...

    Dem ist wenig hinzuzufügen. HSH-Mix, traumatisiert, unsicher...ist nicht unbedingt ein Anfängerhund. Da sollte man auf jeden Fall wissen, worauf man sich einlässt oder gleich Abstand nehmen. Es tut mir leid für diesen wunderschönen Hund, aber ich würde keinem Anfänger zu ihm raten.

    Woher wollen die wissen, dass ein Hund der knurrt nicht auch beißen würde? Schwanzwedeln kann auch Aufregung bedeuten. Der Hund wirkt nicht gerade freudig und gelassen, sondern eher angespannt. Es gibt sicher kontaktfreudigere Hunde. Auch wenn er sich streicheln lässt, scheint es nicht das Allergrößte für ihn zu sein.

    Ich kenne Hund, die sind selbst nach Jahren noch scheu, nutzen jede Gelegenheit zum Ausbrechen und werden nie richtig warm mit ihren Besitzern. Glücklicherweise gibt es auch Menschen mit großem Gelände, die evtl. noch einen netten Zweithund haben und denen das nicht so viel ausmacht. Für mich wäre das ne halbe Katastrophe gewesen, wenn mein zugegeben nicht ganz einfacher Tierschutzhund auch noch Menschenscheu und kuschelunfreudig gewesen wäre. Stubenreinheit ist wirklich das kleinste Problem, das lernt ein erwachsener Hund mMn schnell.

    Wie lebt ihr? Stadt? Land? Haus? Wohnung? Garten?

  • Ich finde, dass die Beschreibung nicht nach einem gut anfängertauglichen Hund klingt. Was spricht Euch an ihm denn an? Die Frage, wie Ihr wohnt und was für Lebensgewohnheiten Ihr habt, finde ich auch wichtig.

    Was Ihr erwarten könnt?Einen Hund, der nichts kennt (vermutlich inkl. Haus, Treppe, Autos...) und davon entsprechend gestresst ist. Ein hochgradig gestresster Hund verhält sich entweder sehr gehemmt oder eben das Gegenteil- das ist ganz individuell.

    Ich würde einen solchen Hund auf alle Fälle nur dann nehmen, wenn Ihr Haus oder Wohnung mit eingezäuntem Garten zur Verfügung habt (um ihn sehr dosiert neuen Reizen auszusetzen und nicht direkt Gassigehen zu müssen) und nur, wenn Ihr keinerlei Erwartungen an den Hund und das Zusammenleben habt.

    Kann sein, dass er sich nach Eingewöhnung und mit viel Zeit zu einem tollen Begleiter entwickelt- muss aber nicht. Vielleicht findet er normales Leben, Besuch etc. auch immer stressig oder reagiert ablehnend.

    Einen erwachsenen Hund zur Stubenreinheit zu erziehen funktioniert eigentlich genauso wie beim Welpen- nach jedem Schlafen, Fressen, Spielen und Anzeichen von Nervosität raus gehen und dort loben, wenn es klappt.

    Die Idee, einen Tierschutzhund aufzunehmen, finde ich sehr löblich- ich würde mir aber erst einmal überlegen, welche Eigenschaften Ihr Euch wünscht, was gar nicht geht und dann eher nach Hunden schauen, die hier auf Pflegestelle sind und die Ihr kennenlernen könnt in einer "normalen" Umgebung.

  • Hi, wir haben ja selbst einen Angsthund aus dem Tierschutz. Allerdings kein Direktimport, Lilly kam über eine Zwischenstation in Deutschland.


    Ich finde es toll, dass Ihr Euch im Tierschutz nach einem Hund umschaut. Und Xavi sieht wirklch knuffig aus. Nichtsdestotrotz schließe ich mich den Vorrednern an:


    Als erster Hund ist ein schlecht sozialisierter Hund aus dem Ausland schon eine Herausforderung.


    Schreibt doch mal ein bisschen was zu Euren Lebensumständen und was ein Hund bei Euch können muss, dann kann man schon etwas mehr sagen.

  • Ich wünschte ich könnte ein paar der vorherigen Beiträge liken.


    Das ist kein Anfängerhund. Das Lecken im Video und die Art seiner Bewegung deuten auf Unsicherheit hin. Steht ja auch sehr klar im Text, er kennt nichts und fremdelt, schüchtern aka unsicher, braucht jemanden, der ihn gut lesen kann aka keinen Anfänger...


    Die Frage ist also wie weit seid ihr bereit euer Leben umzustellen bzw. wie soll euer Leben aussehen.

    Und wenn euer Bauchgefühl wegen der Orga sich meldet, hört lieber darauf.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!