„Angriff“ von drei Hunden - wehrlos

  • Weil ein Hund doch als Sache gilt und ich darf doch auch nichts ansprühen.
    Bzw ist es zb auch eine Straftat einem fremden Pferd einfach die Mähne abzuschneiden

  • Ist fremde Hunde mit Farbe besprühen nicht strafbar?


    Hm, du darfst dich gegen Hunde wehren, die dich angreifen. Und Angriff ist dabei auch schon auf dich zurennen und an dir hochspringen. Du darfst einen Hund ja auch mit Pfefferspray abwehren... das dürfte den Hund deutlich schlimmer treffen, als bißchen Farbe.

  • Farbe, Pfefferspray... da muss man ja vollbeladen durch die Gegend latschen!


    Und ob man es im Ernstfall immer gleich schnell zur Hand hat und richtig einsetzt? Wenns dumm läuft bzw. der Wind blöd steht, kriegt man es noch selbst ab.


    Ich empfehle einen guten alten Joko geri (Fußstoß seitlich). Seine Füße hat man immer dabei!

  • Und wenn man es einmal richtig macht, passen die Leutz in Zukunft auch besser auf ihre Goldstückchen auf, wenn man sich nähert!

  • Also Pfefferspray hab ich in meiner gassijacke tatsächlich immer einstecken :lol: Aber das würde ich nie gegen einen Hund einsetzen bzw. Bis sich zeigen würde dass Hund wirklich beschädigen will hätte ich das nie rechtzeitig in der Hand

  • @frauchen07 bin am Handy, zitieren schwierig. Marley hat bisher einmal gegen eine labradorhündin abgeschnappt die in uns reingerannt ist. Also er geht nicht mit absoluter zerstörungsabsicht auf den anderen Hund los aber ein dummer abschnapper bei dem kleinen hätte eben reichen können deswegen auch die Reaktion mit dem vorne hoch nehmen. Wollte ganz bewusst nicht am Halsband hoch ziehen.


    Abschnappen ist doch nun wirklich kein Ding. Das ist Kommunikation. Hunde können sehr genau dosieren.


    Es ist für deinen Hund mega ätzend und verunsichernd, von den Füssen geholt zu werden. Alle 4 Pfoten gehören auf den Boden, immer. (oder es ist ein kleiner Hund, den man zum Schutz dann komplett hochhebt).


    Keiner der 4 involvierten Hunde hatte offensichtlich die Absicht, den anderen ernsthaft anzugreifen. Wenn du sehr zügig weitergelaufen wärst (das ist immer mein Mittel der Wahl), wäre vermutlich nicht mal Zeit gewesen für die anderen, dich so zu umzingeln.


    Dass bei sowas (kein ernster Angriff!) gleich mit allen möglichen Waffen aufgefahren wird, finde ich ein bisschen schräg.



    Bei vielen fremden Hunden macht ein energisch gesprochenes "Nein!" auch viel Eindruck. Zumindest wenn sie einen Abbruch kennen Und das verschreckt dann auch die eigenen Hunde weniger, als sich heißer zu brüllen.

    Jupp, das wäre die Vorstufe. Sollte das nein nicht reichen, darf man dann lauter werden (ich rede hier von tatsächlichen Angriffen - also fremder Rüde schon auf meinem drauf).


    Meinen Hund verschreckt das nicht im Geringsten, wenn ich einen anderen Hund anbrülle, der weiß ja, dass ich das für ihn tue. Der geht hinter mich und lässt mich machen...



    Jedenfalls - der Hinweis, der hier kam - wenn du schon denkst, das klappt nicht, dann geh nicht rein in die Situation sondern vertraue deinem Bauchgefühl, mach auf dich aufmerksam oder was auch immer - das ist ziemlich der wichtigste.


    Auch in Hinblick auf die Beziehung zu deinem Hund! Du entscheidest, wo ihr hingeht, DU beurteilst die Situation, DU nimmst ihm die Entscheidung ab, die Bewegungsfreiheit, die Kommunikation. Das ist eine Verpflichtung.

  • Ich empfehle einen guten alten Joko geri (Fußstoß seitlich). Seine Füße hat man immer dabei!

    Ich möchte nicht jeden Tutnix, der mal angerannt kommt, um zu schnüffeln, weil sein Herrchen nicht aufpasst treten. Dafür mag ich Hunde einfach zu sehr. Die Menschen hätten es eher verdient.

    Es ist für deinen Hund mega ätzend und verunsichernd, von den Füssen geholt zu werden. Alle 4 Pfoten gehören auf den Boden, immer. (oder es ist ein kleiner Hund, den man zum Schutz dann komplett hochhebt).

    Vor allem ist der Leinenruck ein Signal für den Hund nach vorne zu gehen und zu schnappen. Leine sollte wenn möglich gerade in brenzligen Situationen locker sein. War für mich auch anfangs schwierig, hilft aber wirklich.

    Dass bei sowas (kein ernster Angriff!) gleich mit allen möglichen Waffen aufgefahren wird, finde ich ein bisschen schräg.

    Da stimme ich zu. Kenne ich aber so aus dem Alltag ehrlich gesagt nicht. Für mich und auch für meinen Hund ist es deutlich weniger stressig, das alles etwas lockerer zu nehmen und so handhaben es auch die meisten hier in der Gegend. Die Hunde, die hier wirklich nicht verträglich sind, sind angeleint. Ich gehe einfach davon aus, dass die meisten Hunde, die angerannt kommen, sozial normal ticken und verträglich sind (ich weiß schon, dass das nicht immer der Fall ist, aber eben meistens). Meiner ist es auch so ziemlich. Nicht mit allem und jedem, aber er ist kein Schredderer. Hat man selbst einen komplett unverträglichen Hund ist es natürlich was anderes. Und in den Städten ist es nach meiner Erfahrung nach auch etwas anders.
    Ich denke, es gibt nur die zwei Varianten:
    Ganz souverän blocken und jeglichen Kontakt zwischen den Hunden vermeiden (was für mich sehr schwierig ist) oder eben locker bleiben und versuchen zu deeskalieren.
    Ein Zwischending ist für alle beteiligten Hunde sehr verunsichernd.

  • Hey :winken:
    Mir tut euer blödes Erlebnis auch sehr leid, deine Beschreibung liest sich sehr emotional und geschockt für mich :tropf: :streichel:

    Manchmal hab ich das Gefühl dass Labradore nicht gut auf marley zu sprechen sind und er inzwischen auch nicht mehr gut auf Labradore. Irgendwas stimmt da in der Kommunikation nicht.

    Das finde ich einen interessanten Punkt.
    Vielleicht sendet ihr nonverbal Signale, die euch als ideale Mobbingopfer "markieren", zeigt Unsicherheit und Angst, was gerade diesem Typ Hund Oberwasser und Kontrolle gibt? Nicht falsch verstehen, es geht nicht darum, euch irgendeine "Schuld" andichten zu wollen. Nur als Erklärungsversuch. Wenn du wüsstest, was es ist, das euch immer wieder in solche Situationen bringt, könntest du etwas dagegen tun.


    Ich habe mir überlegt, warum in der letzten Zeit jeder Hund, der pöbelnd auf uns zukam, wieder abgedreht ist bzw. Hunde oft entscheiden, lieber nur aus der Ferne zu schauen und gar nicht herzukommen (bis auf den spanischen Wasserhund, den seine Besitzerin eingesammelt hat zum Glück). Wenn ein fremder Hund kommt und nicht absolut freundlich auf mich wirkt, bleibe ich stehen, und versuche den wegzustarren. Meine Hunde stehen rechts und links schräg hinter mir und starren dann auch. Ein klares "Hau ab" mal drei :lol:
    Beide Hunde und auch ich senden keine Signale der Unsicherheit aus, und macht der Hund einen Schritt oder mehrere auf uns zu, werd ich laut, der Kleine auch, und die Große wird sauer. Meistens drehen die Kandidaten dann ab, wir können weitergehen.


    Damit komme ich zu einem weiteren Punkt, den ich wichtig finde:


    ich habe lange Zeit versucht absolut keine fremden Hunde mehr an Leo heranzulassen - ich wollte, dass er merkt dass ich das regle, ich sein Beschützer bin, er bei mir sicher ist usw. Also meine Intention war sicher gut :ugly:Im Endeffekt habe ich ihm aber durch mein Verhalten jedes Mal vermittelt, dass da gerade etwas total schlimmes passieren muss wenn Frauchen laut wird, auftstampft etc. Sobald ich mich auch nur ansatzweise aufrege habe ich eine kleine Furie neben mir. Ohne Ausnahme. Damit habe ich uns beide in sehr viele kritische Situationen gebracht, Gott sei Dank ist nie wirklich etwas passiert.


    Bin ich ruhig ist er es auch.

    Wenn ich bei mir selber bleibe, ist mir bewusst, dass meine Strategie, andere fremde Hunde, die ich nicht bei uns haben will, wegzustarren, das Risiko beinhaltet, dass meine Hunde irgendwann alle anderen Hunde pauschal blöd finden und eine Spirale beginnt.


    Deshalb achte ich auch auf viele schöne Hundebegegnungen in Absprache mit den Besitzern, oder ich sage zB "Ach Schau, da kommt der XY, schön, den mal wieder zu sehen...", mach mich locker, ermahne meinen kleinen Polizisten, sich locker zu machen, und lasse den Kontakt dann zu.


    Ich möchte meinen Hunden signalisieren, dass nicht alle Hunde blöd sind, sondern nur die, die ich blöd finde ;) , andere werden von uns drei ignoriert, zb kleine Flexileinenkeifer, und zwar auch deren freundlich hilflos grinsender Besitzer am anderen Ende der Leine, und über die Begegnung mit anderen Hunden zb freue ich mich, wenn ich die Besitzer kenne und mag.


    Ich geh aber auch eher einsam spazieren, wir treffen manchmal tagelang niemanden, oder weichen großräumig aus, wenn's geht.


    Bei dir, liebe @iinas , kommt halt dazu, dass dein Hund nach dem was ich lese, schon eher ängstlich ist. Deshalb wären schöne Hundebegegnungen für sie bestimmt positiv, um nicht die Angst noch zu verfestigen, wofür du, denke ich, sicher auch sorgst.


    Ich hoffe, du kannst was mit meinem Geschreibsel anfangen, sind halt die Dinge, die mir jetzt spontan eingefallen sind.


    Lass dich nicht ärgern, manche Situationen legt man ab unter blöd gelaufen und weiter geht's :smile:


    Edit:

    Auch in Hinblick auf die Beziehung zu deinem Hund! Du entscheidest, wo ihr hingeht, DU beurteilst die Situation, DU nimmst ihm die Entscheidung ab, die Bewegungsfreiheit, die Kommunikation. Das ist eine Verpflichtung.

    Das finde ich sehr wichtig und unterschreiben ich sofort :bindafür:

  • @frauchen07 in nachgang war mir auch klar dass das vorne hoch nehmen nicht die beste entscheidung war, kam in dem Moment einfach aus Reflex heraus weil ich mir eben nicht sicher war ob er bei drei Hunden nicht wahllos anfängt um sich zu beißen. Bei einem würde es noch kontrolliert ablaufen bei dreien weis ich es nicht und für mich wäre es wahrscheinlich das schlimmste, nach meinem Hund Passiert was, wenn er einen anderen Hund ernsthaft verletzen würde :fear:


    Weiterlaufen schaff ich in diesen Situationen kräftemäßig nicht. Er hat zwar nur 20 kg ich dagegen 50. aber wenn ich nicht mit beiden Beinen auf dem Boden stehe wenn er in die Leine knallt hauts mich um.


    Ich werde wenn wieder sowas ist versuchen den anderen wirklich zu blocken. Wenn er sich nicht blocken lässt werde ich Bein und Fuß einsetzen. Es geht ja nicht um einen tut nix der halt in uns reinrennt sondern um Hunde die knurrend, Zähne fletschend und fixierend auf uns zu stürmen. Ich hatte das Gefühl der war schon so in seinem Film dass dadurch auch der Schreier nicht angekommen ist. Der war völligst out of Order.



    Mal noch eine andere Frage. Wir hatten gestern seit langem zum ersten Mal wieder Geschirr und Schleppleine dran. Heute morgen wollte ich ihm sein Geschirr wieder anziehen und er ist geflüchtet. Selbst mit leckerlie hab ich es erst nach 30 Minuten um machen können. Kann es sein dass er das jetzt mit gestern irgendwie dumm verknüpft hat obwohl er als das passierte am Halsband fest gemacht war?
    Hundebegnungen waren heute wie erwartet natürlich die reinste Katastrophe. Drei Stück insgesamt bei zwei hat er sich mehr oder weniger hinter mir versteckt und ist als wir grad vorbei waren nach vorn gerannt um aus der Situation schnellstmöglich raus zu kommen und eine Hündin fand er auf 30 Meter so interessant dass er winselt in der Leine hing. Ablenken unmöglichen.

  • Hi,


    kann schon sein, dass er da was doof verknüpft hat. Oder vielleicht auch einfach gemerkt hat, dass Du angespannt warst. Oder ne Kombination.


    Wichtig ist jetzt, glaube ich, dass Du möglichst entspannt und souverän bleibst. Und nicht alles scannst und beobachtest und gleich sofort klären willst. Denn damit pushst Du Euch beide hoch, und das tut Euch gerade wahrscheinlich nicht gut.


    Weißt Du, ich hab ne Angsthündin. Die läuft mittlerweile super - doch es gibt einfach auch Tage, da ist es anders. Wenns windet. Wenn zu viele laute Fahrzeuge unterwegs waren. Oder ja: Wenn sie am Vortag eine dumme Begegnung hatte. Und noch Diverses. Ich versuche mein Möglichstes, das zu vermeiden. Aberdas klappt nicht immer.


    Und in der Summe wirds trotzdem kontinuierlich besser. Die doofen Tage gehören halt einfach dazu. Mit Gelassenheit hilfst Du Deinem Hund da am Ehesten weiter.

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