„Angriff“ von drei Hunden - wehrlos

  • Es geht ja nicht um einen tut nix der halt in uns reinrennt sondern um Hunde die knurrend, Zähne fletschend und fixierend auf uns zu stürmen.

    Genau das muß man erkennen und was auch eine große Rolle spielt; sind mehrere Hunde beteiligt, darf man niemals die Rudeldynamik ausser Acht lassen. Geht einer der Hunde nach vorne, machen die anderen 100%ig mit.
    In so einem Fall warte ich nicht auf den Supergau!

  • Solche Hundehalter wie das Trio Infernale - sorry den für den Ausdruck - kotzen mich einfach nur an

    Hm - schon vorher, aber vor allem in ihrem letzten post hat die TE genau diese Halter als doch sehr nett beschrieben.
    Lange gefackelt habe sie ja auch nicht, sondern direkt agiert.


    Je nachdem, bei welchem Trainingsstand man selber bei seinem Hund ist, können gerade solche Halter "eingespannt" werden, um weitere Trainingsfortschritte zu machen.


    Nur mal als fiktives Beispiel: Die Situation an sich ist dumm gelaufen, das ist richtig.


    Nun sind die Hunde aber alle gesichert (angeleint) - und mit etwas Beobachten kann man herausfinden, ob man den Hunden JETZT noch mal die Möglichkeit geben kann, eine "gesittete" Kontaktaufnahme zu machen.
    "Gesittet" heißt dann: Einzeln, NACH erfolgter Erlaubnis der Menschen, und unter deren Management.


    Weiterhin, auch fiktiv: Mit gesicherten Hunden und ausreichendem Abstand können die Menschen noch freundlich miteinander sprechen. Selbst wenn man danach ohne erneute Kontaktaufnahme wieder geht, so nehmen die Hunde die freundliche Stimmung der Menschen aus der Gesamtsituation MIT. Auch DAS ist ein positiver Ausgang.


    Ein solches Trio von vornherein als absolute Scheußlichkeit zu empfinden, bestimmt auch das eigene Handeln.


    Bringt doch nix... :ka:

    Marley hat bisher einmal gegen eine labradorhündin abgeschnappt die in uns reingerannt ist.

    Jetzt mal ein sehr persönlicher Grundsatz von mir: Ich MAG Hunde, die mit Abschnappen ihre Meinung kundtun!


    Das ist eine Abwehr, mit der der Hund mitteilt dass er etwas nicht will, jedoch (NOCH!!!) ohne Beschädigungsabsicht.


    Darauf kann man reagieren, und zwar zunächst mit Abstandsvergrößerung - weil DAS die vom abschnappenden Hund erwünschte Reaktion ist: Distanz vergrößern.


    Marley hat dieser Labradorhündin also deutlich, aber (aus meiner Sicht) liebenswürdigerweise ohne zu beschädigen mitgeteilt, dass sie eine doofe Kuh ist und doch bitte nicht so ungehobelt den Kontakt zu ihm aufnehmen soll ... Recht hat er!



    Angriff beginnt für mich da wo Hunde nicht mit der Absicht kommen mal schnüffeln zu wollen sondern fixierend, Knurrend und mit gestellter Bürste zeigen dass sie nicht friedlich gestimmt sind. Das konnte sogar ich als Anfänger erkennen. Angriff wurde nicht zu Ende gebracht weil HH relativ schnell da waren die sind aber selbst recht panisch geworden was für mich eigentlich nur noch mehr gezeigt hat dass es ernst gemeint ist.

    Fakt ist: Es IST ohne Beschädigung gelaufen. Hätten die Hunde eine Beschädigungsabsicht gehabt, wären die Löcher im Pelz gewesen, bevor die Halter eingreifen konnten - so schnell ist kein Mensch auf seinen Füßen wie ein Hund mit seinen Zähnen.


    Was du da beschreibst, ist erst mal drohen. Sicher keine friedliche Stimmung - aber ANGRIFF?


    Überlege mal selber: Die drei Hunde waren vorher in bewegungsmäßig starker Interaktion miteinander befasst. Da sind die Stresshormone, also das sympathische Nervensystem, erst mal schon sehr hoch aktiv.


    Die Bürste ist ein unwillkürliches Symptom für einen hochaktiven Sympathikus, der Blick wird dann fokussierter (heißt: Der Augensinn ist dann Hauptsinn, und blendet andere Umweltreize aus) - und wenn die Stimmungsebene nicht entspannt ist, kommen stimmliche Begleitaktionen schneller dazu - und das ist bei Hunden artentsprechend Knurren und Bellen.


    Deshalb hier noch einmal: Du KANNST diese negativ gefärbte Stimmungslage bei den anderen Hunden nicht verstärken, wenn DU SELBER eine gehörige Portion freundliche Stimmung reinbringst. Es besteht aber die Möglichkeit, diese negative Stimmungslage dadurch zu MILDERN.


    Hundebegnungen waren heute wie erwartet natürlich die reinste Katastrophe. Drei Stück insgesamt bei zwei hat er sich mehr oder weniger hinter mir versteckt und ist als wir grad vorbei waren nach vorn gerannt um aus der Situation schnellstmöglich raus zu kommen und eine Hündin fand er auf 30 Meter so interessant dass er winselt in der Leine hing. Ablenken unmöglichen.

    Auch hier habe ich das Problem: Ich ERKENNE nicht die Katastrophe, die du da siehst ... :streichel:


    Für dich im Vergleich zu vorher ist das sicherlich ein Rückschritt.


    Für mich - einfach aus der Distanz, deinen Beschreibungen entsprechend - lese ich da aber vor Allem das:


    - Marley ist von sich aus bei zwei Begegnungen HINTER dich gegangen. Das ist doch GUT! Das Problem entstand dann beim Passieren des anderen Hundes - war für Marley vielleicht der Abstand zum anderen Hund zu gering? Achte da mal drauf - vielleicht noch deutlicher den Bogen machen? Achte auch mal darauf, WIE der andere HH die Leine hält - angespannt oder durchhängend, aber relativ lang? DANN besteht die Möglichkeit, dass der Hund durch Reinspringen beim Passieren euch zu nah kommen könnte. Das sieht auch Marley - und dann "kribbelt" es beim Vorbeigehen enorm, und hund macht "schneller". Also hier deutlich auf den Abstand achten. IST der wirklich ausreichend (und ich sehe hier 5m als Minimum an), dann hilft vielleicht Folgendes: Marley bekommt ein "Fuß", und du hälst ihn freundlich, evtl. Leckerchenunterstützt, BEIM PASSIEREN neben dir, gehst dabei notfalls einen Schritt schneller, siehst DEINEN Hund dabei an ... und beachtest den anderen Hund gar nicht. Auch nicht dessen Menschen - einfach grußlos dran vorbei (Wobei ich in solchen Situationen tatsächlich damals meinen Vasco angestrahlt und ihm gesagt habe: "Guten Tag - bitte nicht wundern, ich über gerade mit meinem Hund und kann Sie nicht ansehen - schönen Tag noch :cuinlove: " - und schon war ich vorbei xD ). Ich denke, Marley fehlt hier noch eine klare Orientierung an dir, versuche es mal :smile: Aber bitte wirklich nur bei einem ausreichenden Sicherheitsabstand, bei dem auch du ruhig bleiben kannst - selbst wenn der andere Hund beim Passieren in die Leine geht. Das Gefühl, es könnten evtl. die eigenen Waden das Ziel des anderen Hundes werden, sorgt nicht unbedingt für ein eigenes Gefühl der Sicherheit ... ;)


    - zu der Hündin wollte er gerne hin - das könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein um herauszufinden, ob Marley andere Hunde schon gut einschätzen kann. Überlege, ob und wie du ihm dann solche Kontakte ermöglichen kannst. Es gibt Hunde, mit denen er in der Interaktion klar kommt, und dies sogar gerne machen würde - und es gibt andere, die er erst mal mit gebührendem Abstand etwas länger lesen möchte.


    Ich finde das ist keine Katastrophe, sondern zunächst einmal eine gute Basis, auf welche aufgebaut werden kann :smile:


    Vielleicht kannst du aus diesem etwas anderen Fokus von mir für dich/für euch etwas mitnehmen :smile:

  • Hätten die Hunde eine Beschädigungsabsicht gehabt, wären die Löcher im Pelz gewesen, bevor die Halter eingreifen konnten -

    Das habe ich aber schon ganz anders erlebt! Sowas kann sich binnen Sekunden entwickeln, egal ob, der/die Hunde vorher Beschädigungsabsicht hatten oder nicht. Da muß nur der eigene Hund knurren oder andere Signale aussenden und schon hängen sie alle ineinander.

  • Das habe ich aber schon ganz anders erlebt! Sowas kann sich binnen Sekunden entwickeln, egal ob, der/die Hunde vorher Beschädigungsabsicht hatten oder nicht. Da muß nur der eigene Hund knurren oder andere Signale aussenden und schon hängen sie alle ineinander.

    Ich würde auch niemals abwarten, ob/bis die Situation kippt. Unerwünschter und unkontrollierter Kontakt wird vorher abgewehrt. Fertig.

  • @Hundundmehr vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Da Steckt ganz viel drin was wir für uns mitnehmen können. Ich Sortier das später mal in Ruhe für mich auseinander :smile:


    @Lorbas die Befürchtung hätte ich auch. Und die Erfahrung dass Marley sobald er eine Chance wittert gegen den anderen anzukommen definitiv auch dagegen halten kann. Teilweise habe ich das Gefühl da prallt Unsicherheit auf Größenwahn. Was ihm nicht geheuer ist wird gemieden aber Auf der Nase rumtanzen lässt er sich auch nicht. Und da hätte ich in diesen Momenten eben Angst dass es ganz schnell kippt. Es gibt regeln die hat wenn es nach ihm geht jeder Hund zu befolgen und dazu gehört auch Anstürmen oder in ihn rein rennen. Ohne Ausnahme egal ob an der Leine oder im Freilauf. Zweimal ist es da eben auch schon passiert dass er auf den Rücken gelegt hat. Wir sind sofort dazwischen, wie weit er es getrieben hätte weis ich nicht. Es war für ihn (so kam es mir vor) absolut unerhört und wird sofort quittiert. Gestandene Rüden lassen sich davon meistens nicht beeindrucken ist ja ein einjähriges pubertier und Zack schon hat man den Schlamassel. Seit dem meide ich fremdhundekontakt einfach weil ich es derzeit zu schlecht lesen kann und es einfach nicht drauf anlegen will.


  • Seit dem meide ich fremdhundekontakt einfach weil ich es derzeit zu schlecht lesen kann und es einfach nicht drauf anlegen will.

    Das finde ich richtig - denn zur Entwicklung der Situation gehören immer 2... Wenn man den Fremdhund nicht kennt und den eigenen Hund auch noch nicht 100% einschätzen kann, erspart man sich so eventuell viel Ärger.
    Leider ist es ja so, dass viele HH ihre Hörtnixe ungebeten zu einem rennen lassen... und wenn der eigene Hund dann abwehrt, ist das Geschrei groß und man hat mit Pech plötzlich eine Anzeige am Hals... Bei der heutigen Einstellung "Hund hat niemals zu beißen" und der damit gekoppelten Anzeigebereitschaft, gehe ich persönlich keine Risiken ein. Wobei in meinem Fall dann garantiert noch die "Kampfhunde-Karte" gezückt werden würde. Nee, danke.

  • Zweimal ist es da eben auch schon passiert dass er auf den Rücken gelegt hat.

    Das find ich jetzt nicht so tragisch, wenn er einen aufdringlichen Kandidaten auf den Rücken schmeißt, das ist eher normale Kommunikation unter Hunden.


    Wenn Hunde wirklich beissen wollen, nageln sie nicht vorher ihr Gegenüber auf dem Boden fest, sondern beissen da hin, wo sie drankommen.

    Und da hätte ich in diesen Momenten eben Angst dass es ganz schnell kippt.

    Und das darf man auch nicht vergessen; nicht nur unsere Hunde senden Signale aus, sondern auch wir Menschen. Und wenn wir als HH uns unsicher oder ängstlich zeigen bei solchen Begegnungen, kann das auch schon wieder einen Grund für eine Beisserei geben.

  • Hi,
    hier les ich mal mit. Angriffe durch mehrere Hunde find ich immer am schwierigsten, gerade weil sie sich gegenseitig anstacheln können. Sich den Anführer rauszusuchen ist sicherlich richtig, die anderen knicken eher ein.


    Wenn Hunde wirklich beissen wollen, nageln sie nicht vorher ihr Gegenüber auf dem Boden fest, sondern beissen da hin, wo sie drankommen.

    war mir nicht so bewusst. Sino ist ja neulich angegriffen worden und hat sich den anderen quasi zurecht gelegt. Dauerte geschätzt 20-25 Sekunden. Bereits die Trainerin äußerte die Vermutung dass das nur ein Kommentkampf war, da ansonsten spätestens nach 5 Sekunden schwere Verletzungen passieren können. Beide Tiere waren unverletzt.
    Das was Du da jetzt schreibst geht ja auch in diese Richtung..Bin grad etwas beeindruckt dass das ganze Fellfliegen nur Show war. So, bin erstmal ruhig, sonst schreib ich noch off Topic.


    LG


    Mikkki

  • Das find ich jetzt nicht so tragisch, wenn er einen aufdringlichen Kandidaten auf den Rücken schmeißt, das ist eher normale Kommunikation unter Hunden.

    aber auch da tu ich mir schwer. Bei der Hündin hat er nicht abgelassen weil sie unter ihm versucht hat raus zu kommen also (das ist jetzt meine menschensicht als Anfänger) hat er quasi so lange korrigiert bis es ankommt. Wir haben ihn wie gesagt von ihr runter geholt. Aber da hat sich mir die Frage gestellt wie lange festnageln ist in Ordnung und ab wann übertreibt er. Wie gesagt für ihn war das nicht zu Ende korrigiert ich weis aber nicht ob es gerechtfertigt war. Wenn ich mir manchmal anschaue wie lange so eine Korrektur unter Hunden teilweise dauern kann, das war bei den beiden eine Sache von vllt 10 Sekunden bis wir dort waren

  • Hi,


    vielleicht muss man an der Stelle auch lernen zu vertrauen.
    Ich wollte meinen auch schon mal aus dieser Situation holen und der andere HH sagte zu mir, lassen sie ihn, es ist absolut nicht übertrieben was ihr Hund da macht. Hat sich meiner selbst zuzuschreiben. Ich hab da immer Bedenken, weil ich Sinos Sozialisierung nicht kenne ( TH Hund halt). Aber offenbar ists okay. Solange hinterher keine Verletzungen da sind, sollte man da wohl eher nicht eingreifen, sonst geht's möglicherweise sogar nochmal richtig los..


    LG


    Mikkki

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