Das ewige Problem mit Sky

  • Für eine AUSSIE hab ich mich entschieden weil ich einen Hund mit mehr action wollte und mit dem ich mehr unternehmen kan, mir wurde gesagt sie sind etwas mehr alltagstauglich als borders.

    Nur zur Klarstellung, falls das noch nicht bekannt sein sollte ;) – ein Aussie ist KEIN "Border Collie light". Zwischen den beiden Rassen liegen Welten und außer dem leicht ähnlichen Aussehen bei manchen Vetretern gibt's eigentlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Wenn du also eigentlich einen Border Collie wolltest, bist du beim Aussie falsch.


    Was die Alltagstauglichkeit angeht: kommt drauf an, was man darunter versteht und wie der eigene Alltag so abläuft. :ka: Ich find' meinen erwachsenen Aussierüden prima alltagstauglich – der kommt mit auf Wanderungen und findet das klasse, liebt Denksport, schlendert bei Spaziergängen entspannt mit, ist höflich und zurückhaltend bei Besuch, bewegt sich mit angemessenem Sozialverhalten in Hundegruppen, etc.


    Für "ich werfe gerne 20x hintereinander 'nen Ball und schleppe meinen Hund von Veranstaltung zu Veranstaltung, pushe ihn hoch und wundere mich dann über die Konsequenzen" sind Aussies allerdings denkbar ungeeignete Hunde. Wie bei allen reizoffenen Hunden, die für einen Job gezüchtet wurden: 'mehr und mehr unternehmen' ist nicht unbedingt besser. Die brauchen klare Strukturen und freuen sich über eine feste Aufgabe. Ein halbes Dutzend Dinge gleichzeitig oder in schneller Folge zu probieren, ist Gift für die.


    Ich hab da jetzt so viel Input das ich mal zusammen fassen muss was ihr vorschlägt:


    kein Ballspielen, hundebegegnungen wieder meiden, leinenführigkeit üben (clicker? Blockieren? Richtung wechseln?) Und Dummytraining ohne schmeißen für den Kopf

    Kannst du so machen – das wird an dem Ziehen und den Ausrastern allerdings nix ändern... Dein Hund zeigt dieses Verhalten nicht, weil er sich dafür entscheidet oder das witzig findet – der kann nicht anders.


    Wenn man daran etwas ändern möchte, muss man erstmal die Grundlage dafür schaffen, dass der Hund überhaupt aufnahmebereit und in einem Zustand ist, in dem Gelerntes verarbeitet werden kann. Mit "immer mehr Frust aufbauen" (Blocken, beim Leineziehen stehenbleiben und die Situation aussitzen, einfach nur abbrechen und Verhalten deckeln, usw.) oder mehr Beschäftigung wird sich daran nichts ändern. Das Einzige, was mit zunehmendem Alter vermutlich dazu kommt, ist, dass sich der Frust dann anders kanalisiert – Aussie-typisch wäre da 1) Frust am eigenen Besitzer ablassen, 2) Frust an fremden Menschen (häufig Besuch oder 'plötzlich' auftauchende Spaziergänger) ablassen, 3) Frust schlägt um in Aggression ggü. Artgenossen. Erfahrungsgemäß sind das dann die Dinge, die in Abgabetexten bei 'Aussie in Not' auftauchen – "hat ganz plötzlich und unerklärlicherweise zugebissen/muss bei Besuch weggesperrt werden/Beißvorfall mit Hund, der im gleichen Haushalt lebt..." :muede:


    So hart und fies das jetzt auch klingt: Du brauchst, wenn du da was erreichen willst, einen vernünftigen Trainer mit Einzelstunden. Wenn du dir das nicht leisten kannst, hast du ein Problem. (Und dein Hund leider erst recht, der fühlt sich im aktuellen Zustand nämlich auch nicht super.)

  • das ist mir durchaus bewusst das es so nicht weiter gehen kann, zumindest nicht wenn ich sie mit raus nehme, da sie ja im Haus und Garten immer total relaxed ist. Aber ich zahle momentan 480 € im Monat an physio therapy für meinen anderen Hund da geht sich das jetzt nun mal nicht aus. Es ist ja nicht so das ich hoffe das ein wunder passiert sondern das ich einfach nur mehr Ratschläge und Erfahrungen erhalten kann

  • Hatten ja viele schon geschrieben, dass der Hund erstmal runterfahren muss.


    Wichtig finde ich nich, sich für einen Trainingsansatz zu entscheiden (wenn man dann wieder anfängt) und nicht ständig zwischen zB Blockieren und stehen bleiben bei der Leinenführigkeit zu wechseln. Wenn ein Verhalten falsch erlernt ist, dauert es ja eh länger das rauszukriegen.


    Vielleicht kannst du erstmal den Hund entstressen, dazu kannst du sicher noch konkrete Tipps erhalten. Und derweilen mal auf eine Trainerstunde sparen, der euch erstmal anguckt und sagt wo es hängt. IdR gibts dann eine Aufgabe und später eine weitere Stunde zum Draufschauen. Oder er sagt dir was anderes.


    Jemand aus deinem PLZ-Bereich hat vielleicht einen Tipp bzgl Trainer. Gerade Aussie ist ja speziell und ich zB war auch erst zufrieden als ich an jemanden gelangte, der meine Rasse selber wirklich kennt und weiß wie die so ticken können.

  • das ist mir durchaus bewusst das es so nicht weiter gehen kann, zumindest nicht wenn ich sie mit raus nehme, da sie ja im Haus und Garten immer total relaxed ist. Aber ich zahle momentan 480 € im Monat an physio therapy für meinen anderen Hund da geht sich das jetzt nun mal nicht aus. Es ist ja nicht so das ich hoffe das ein wunder passiert sondern das ich einfach nur mehr Ratschläge und Erfahrungen erhalten kann

    Einfaches Problem. Hier kann man nur allgemeine Ratschläge bekommen. Besser ist immer, jemand schaut live auf dich und deinen Hund.
    480 Euro sind schon hart.


    Ist der Garten groß genug für Freilauf und Beine aushampeln?

  • Genau so lief unsere Stunde ab. Mit Nachkontrolle. Er hat gemeint sie hütet uns, versucht immer zu kontrollieren und das stresst sie enorm da sie eigentlich ein recht sensibler Hund ist, der auch nicht angstfrei ist und kein gutes nervenkleid hat. Die Impulskontrolle sei sehr wichtig bei ihr. Und das klappt auch immer und überall AUßER es kommt ein Hund. Also genau dann wenn sie es braucht will es nicht funktionieren.

  • die allgemeinen Ratschläge sind mir mehr als recht. Und der Garten kann verwendet werden ja, er ist nicht riesig aber für etwas Freilauf ist er ok. Seitdem es jetzt wärmer ist ist fast immer draußen und schläft entspannt und läuft mal Rum, schnuppert, manche Nachbarn die vorbei gehn nimmt sie gar nicht war bzw sind egal. Seitdem sie länger draußen scheint sie entspannter aber eben nur bis zum Punkt ein Hund kommt

  • Genau so lief unsere Stunde ab. Mit Nachkontrolle. Er hat gemeint sie hütet uns, versucht immer zu kontrollieren und das stresst sie enorm da sie eigentlich ein recht sensibler Hund ist, der auch nicht angstfrei ist und kein gutes nervenkleid hat. Die Impulskontrolle sei sehr wichtig bei ihr. Und das klappt auch immer und überall AUßER es kommt ein Hund. Also genau dann wenn sie es braucht will es nicht funktionieren.

    Aber dann werdet ihr genau da nochmal die Hilfe des Trainers brauchen, der kleinschrittig mit euch arbeitet wie ihr das Erarbeitete aufs Gassi und die Hundebegegnungen übertragt.
    Vielleicht reichen da ja 1-2 Std.

  • Und was hat der gute Trainer dir mitgegeben für Situationen mit Hundesichtung? Wie sollst du da reagieren? Wie grnau sollst du den Hund führen?


    Ein hyperiger Hund mit schlechtem Nervenkostüm kann meistens nicht nach „Schema F“ geführt werden im Alltag. Da braucht es etwas mehr Wissen, Ideen und Ansätze um einigermassen stressfrei durch den Alltag zu kommen. Oft ausserhalb von Schema F.
    Habt ihr da klare Anweisungen oder Trainingsansätze bekommen?


    Gerade bei solchen Hunde nützt es dir nichts, wenn du 100 Ideen bekommst, aber nix taugt für den Hyperhund.


    Und wehe du probierst alle Ideen durch. Das kann dann gewaltig nach hinten losgehen.


    Du benötigst ein Konzept. Eine klare Linie, die zum Hund passt. Dann musst du über lange Zeit konsequent (!) daran arbeiten. Das dauert, manchmal sehr lange!


    Also: hast du vom Trainer ein Konzept bekommen? Einen roten Fade?
    Wie führen, wie managen, was zu Hause ändern etc?

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